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Stirb langsam 2

Originaltitel: Die Hard 2

Herstellungsland:USA (1990)
Standard-Freigabe:FSK 16
Genre:Action, Krimi, Thriller
Alternativtitel:58 Minutes
Die Hard 2: Die Harder
Bewertung unserer Besucher:
Note: 9,05 (178 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Washington, wieder kurz vor Weihnachten: Der Cop John McClane will eigentlich nur seine Frau Holly vom Flughafen abholen. Doch auch diesmal klappt Johns Rendezvous nicht so ganz: Eine Gruppe abtrünniger Elite-Soldaten ist angetreten, um die Auslieferung eines mittelamerikanischen Diktators zu verhindern. Mitten im Weihnachtsflugverkehr legen sie die Flugleitung des großen Airports lahm - die Mannschaft des Towers muss machtlos zusehen, wie die Terroristen ihr Vorhaben wahr machen. Als die Flughafenpolizei eingreift, beweisen sie ihre Macht. Kaltblütig schicken sie die 200 Passagiere einer anfliegenden Maschine in den Tod. Sie sind auf alles vorbereitet, haben für jeden Schritt einen Plan - doch sie haben McClane nicht eingerechnet: Denn John hat einen ganz persönlichen Grund einzugreifen: Der Sprit in Hollys Flugzeug wird knapp. McClane hat nur 90 Minuten Zeit, seine Frau zu retten. Dabei hält ihn nichts auf. Nicht die bürokratischen Kollegen der Flughafen-Polizei. Und schon gar nicht eine übermächtige Gruppe durchtrainierter Söldner... (20th Century Fox)

eine kritik von kable tillman:

Let it Blow... again

Anmerkung: Wertungsanpassung nach dem 2015er-System.

Nun folgt auch schon der zweite Teil meiner Review-Reihe zu den "Stirb langsam" Filmen. Selbstverständlich heißt das, dass es um "Stirb langsam 2" (im Original "Die Hard 2") geht, welcher nicht von John McTiernan, sondern von dem damals unbekannten finnischen Regisseur Renny Harlin ("Cliffhanger - Nur die Starken überleben", "Tödliche Weihnachten") inszeniert wurde. Mit einem auf 70.000.000$ aufgestocktem Budget zur Verfügung stand Harlin unter dem Druck ein Sequel zu dem wahrscheinlich besten Actionfilm aller Zeiten zu drehen. Der Mann, der sich 2 Jahre zuvor für "Nightmare on Elm Street 4" (dessen Budget nur 1/10 von dem zu "Stirb langsam 2" entsprach) verantwortlich zeigte, musste in die Fußstapfen des großartigen John McTiernans schlüpfen. Ist ihm das gelungen?

Doch zuerst zum Inhalt. Wäre ich gehässig, würde ich nur schreiben - siehe "Stirb langsam" -, aber so einfach ist das nicht. John McClane (Bruce Willis) will seine Frau Holly (Bonnie Bedelia) vom Flughafen abholen. Sie kommt für die Weihnachtsfeiertage zu Besuch zu ihren Eltern in Washington, bei denen sich ihr Mann und die Kinder bereits einquartiert haben. Blöderweise verspätet sich ihre Maschine beträchtlich. Nicht etwa, weil die Piloten streiken, sondern weil Terroristen (u.a. William Sadler, Don Harvey und Robert Patrick) das System vom Flughafen Washington-Dulles-International angezapft und unter ihre Kontrolle gebracht haben. Und wie jedes Kind weiß, führen Terroristen immer etwas Böses im Schilde. Wieder kann nur ein Mann ihnen trotzen: John McClane. Wird er auch dieses Mal seine Frau und das Weihnachtsfest retten können?

Die beste Kopie von "Stirb langsam" ist nicht etwa "Alarmstufe: Rot" oder "Air Force One" oder sogar "Sudden Death", sondern sein eigenes Sequel "Stirb langsam 2". Gerade zu perfekt greift der Nachfolger Schlüsselszenen des Vorgängers auf, variiert sie geschickt und beendet sie jedesmal mit einem großen Knall. Dabei ist die Idee eines Flughafens als Schauplatz genial, bietet er doch erstens genug Zielfläche für terroristische Anschläge (Zivilisten im Terminal, Flugzeuge etc.), zweitens genug Tunnel, Schächte, Gänge und Hallen für "Stirb langsam"-typische Actionsequenzen und drittens jede Menge Raum für epochale Zerstörungsorgien. Letzteres, und das könnt ihr mir glauben, wird dabei vollkommen ausgenutzt. Das absolute Highlight: Nicht 1, nicht 2, nein, sogar 3 (In Worten: Drei!) Flugzeuge dürfen effektvoll explodieren und den Himmel des überwiegend in der Nacht spielenden Films für einen kurzen Moment taghell werden lassen. Yippie-ya-yeah, Flugzeugkonstrukteure!

Aber es wird auch anständig zum Schießprügel gegriffen und blaue Bohnen verteilt. Wie schon der Vorgänger ist auch "Stirb langsam 2" ein R-Rated-Actionfilm alter Schule und von daher ausgesprochen rabiat in seinen Darstellungen. Platzende Blood Squibs sind keine Seltenheit und auch derbe Gewalteruptionen wie aufgeschnittene Kehlen oder ein Eiszapfen im Auge sind zu bewundern. Verglichen zum ersten Teil ist "Stirb langsam 2" für meine Begriffe sogar ein My zeigefreudiger. Dementsprechend war der Film im Kino, auf VHS, auf den ersten DVD-Veröffentlichungen und viele Jahre lang im TV nur gekürzt zu sehen. Mittlerweile bekam jedoch auch die ungekürzte Fassung die FSK-16 Freigabe und ist überall auf DVD und Blu-ray erhältlich. 

Noch ein paar kurze Anmerkungen zu Figuren und Handlung. In diesen Punkten hat sich im Vergleich zum ersten Teil nicht viel verändert. John McClane ist nun Cop in L.A. statt New York, steht neuer Technik aber immer noch skeptisch gegenüber, ist sich weiterhin für keinen frechen One-Liner zu Schade, muss nun noch früher um das Leben seiner Frau kämpfen und nicht minder viel einstecken. Sein Gegenspieler Colonel Stuart ist zwar kein Gruber, aber eiskalt, unberechenbar und wurde von William Sadler sehr überzeugend verkörpert. Allein dessen überraschend freizügige erste Szene verdeutlicht dem Zuschauer energisch, dass mit diesem Mann nicht zu spaßen ist. Apropos Spaß: Auch wenn es nicht an selbstironischen Andeutungen und skurrilen Charakteren, wie dem schon aus dem Vorgänger bekannten sensationshungrigen Reporter Richard Thornburg (William Atherton), mangelt, ist "Stirb langsam 2" eine Spur weniger witzig. Dafür ist das Sequel, an dessen Drehbuch ebenfalls wieder Steven E. de Souza neben Doug Richardson beteiligt war, mindestens genauso hochspannend, rasant und wendungsreich wie Teil Eins. Diesmal basiert die Geschichte jedoch nicht auf ein Werk von Roderick Thorp, sondern auf den Roman "58 Minutes" von Walter Wager. In Nebenrollen sind u.a. noch Franco Nero, John Amos, John Leguizamo, Colm Meaney und selbstverständlich auch Reginald VelJohnson als Sgt. Al Powell zu sehen.

Alles beim Alten, aber genauso gelungen: So mein Fazit zu "Stirb langsam 2". Wieder sorgt Michael Kamen für einen herausragenden Score, wieder sind Charles und Lawrence Gordon sowie Joel Silver an der Produktion beteiligt und wieder ist Kult-Cop John McClane zur richtigen Zeit am falschen Ort. Das Sequel zum wohl besten Actionfilm aller Zeiten wird zu keiner einzigen Sekunde langweilig, weshalb ich es eigentlich genauso sehr verehre wie den ersten Teil. Ein fast perfektes Sequel. Kommen wir nun zur Wertung.

Qualitätswertung: 9 von 10 Punkten
Unterhaltungswertung: 10 von 10 Punkten
Gesamtwertung: 9,5 von 10 Punkten 

Und ich finde nun heraus, wo zum Henker man eine Glock 7 angeblich deutschen Fabrikats herbekommen kann.

Wie, der zweite Teil endet sogar genauso wie der erste? Dann endet nun auch mein Review genauso, nämlich mit dem Anstimmen eines beliebten und bekannten Weihnachtssongs (und ihr singt gefälligst wieder mit!). 

Oh the weather outside is frightful,

But the fire is so delightful.

Since we've no place to go,

Let it snow, let it snow, let it snow... 

 

Bis zum nächsten Review! 

Hochachtungsvoll euer Kable   

10/10
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Kommentare

04.12.2014 01:01 Uhr - F-Ready
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Thumbs up, Mr. Kable.

Und ich finde nun heraus, wo zum Henker man eine Glock 7 angeblich deutschen Fabrikats herbekommen kann.


Das könnte schwierig werden ;-)

04.12.2014 09:18 Uhr - Frank the Tank85
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Wie immer top.Na dann bin ich auf dein Review zu meinen Favoriten, "Jetzt erst recht" gespannt ;-)

04.12.2014 12:15 Uhr - JasonXtreme
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Tolles Review! Manche mögen Teil 2 und 3 nicht so gerne wie Teil 1, ich liebe sie alle drei. Damals wurden mit 28 bzw. 70 Mio. Filme für die Ewigkeit gemacht, heute schafft man das nicht mehr mit 250 Mio.

04.12.2014 12:29 Uhr - Entertainmentz
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Schön geschrieben. Nur ich fand die Fortsetzung etwas schlechter, als das Original.

04.12.2014 13:20 Uhr - Gorno
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Sehr zutreffende und gut geschriebene Krtik! Finde den auch gleichgut wie den ersten.

04.12.2014 17:30 Uhr - Dr. Jones
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Die etwas zu übertreibende Überheblichkeit des Chefs der Flughafenpolizei hat mir persönlich nie so richtig gefallen . Dennoch Hammer Fortsetzung wie die Review.

05.12.2014 16:54 Uhr - Tom Cody
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Jau, den obigen Meinungen schließe ich mich an. Erstklassiges Review zu einem goßen Action-Klassiker.

Allerdings würde ich den Film qualitativ ebenfalls etwas niedriger bewerten als McClanes Kampf im Nakatomi-Tower. Da war die Atmosphäre durch den beengten Raum und die Isolation McClanes noch etwas dichter, der "Bad Guy" charismatischer, das Finale mit den angreifenden Helis spannender und die Action noch etwas besser. Da war eigentlich von vornherein klar, dass DAS nicht mehr zu toppen war, aber Renny Harlin hat die Aufgabe gut gemeistert (Und heute? Da dreht er Schrottfilme wie "Die Legende von Herkules"!)

06.12.2014 21:08 Uhr - sonyericssohn
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"Dann zeigen sie mir mal ihre Dienstmarke..."
"Wohl schon auf dem Weg nach Cleveland..."

09.12.2014 16:54 Uhr - cecil b
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Yippie-ya-yeah !

14.02.2019 10:36 Uhr - Argamae
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Ja, kann mich der Wertung insgesamt nur anschließen! Gutes Review. Renny Harlin gefällt mir gut ("Tödliche Weihnachten" zählt zu meinen Lieblings-Actionern), hier hat er wirklich Überragendes geleistet - sieht man sich an, wie hoch McTiernan die Limbo-Stange gelegt hat.

Und was McClane im Film über die "Glock 7" erzählt, ist natürlich Dummfug. Es gibt (zumindest meines Wissens nach) nur die Glock 17, aber die ist weder aus Deutschland, noch aus Keramik. ;)

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