Mit hohen Erwartungen bin ich nicht an den Film herangegangen. Zum einen da es sich um eine Fortsetzung handelt und Fortsetzungen selten die Qualität des Originals erreichen und zum anderen hat der Film auch nirgendwo wirklich gute Kritiken ernten konnte. Warum meine minimalen Erwartungen noch Unterboten wurden lest Ihr im folgenden Bericht.
1998 schuf Jamie Blanks mit "Düstere Legenden" einen Teenihorrorstreifen der dank clevere Morde der Produktionsfirma Phoenix Pictures einen wilkommenen Geldsegen bescherte. Zwei Jahre später beschloss man nun eine Fortsetzung dieses Streifens zu drehen und beautragte John Ottman damit das von Paul Harris Boardman und Scott Derrickson geschriebene Drehbuch zu verfilmen. Leider hatte man nur das Problem, dass bereits im ersten Teil der "Düsteren Legenden" viele der wirklich guten Legenden verbraten wurden und keiner wusste wie man dies noch toppen könnte. So entschloss man sich die Story in eine Filmhochschule zu verlegen und den Mörder dort sein Unwesen treiben zu lassen.
Zugegeben, bei einem Blick auf die Story könnte man meinen, dass "Düstere Legenden 2" ein guter Horrorfilm ist, klingt die Geschichte des Film, doch ersteinmal sehr interessant. Meiner Meinung nach allerdings ist er total langweilig und völlig unspannend inszeniert worden. Der Reiz des erstens Films, dass Jugendliche über eine "Düstere Legende" sprechen und kurz danach auf die Art und Weise umgebracht werden wie es die "Düstere Legende" beschreibt ist in der Fortsetzung völlig verloren gegangen. Bei keinem der Morde wird wirklich klar ob es sich nun um eine "Düstere Legende" handelt oder nicht, vielmehr wirken die Morde eher so, als ob von Seiten der Drehbuchautoren geschaut wurde an welchen Stellen des Scripts ein oder mehre Morde ganz gut passen würden und wie man diese dann möglichst unspektakulär - eine ganze nette Badewannenszene mal außen vor gelassen - umsetzen kann. Vermittelete der Plot von "Düstere Legenden" noch eine neue kreative Idee im Bereich der Teeniehorrorfilme ist "Düstere Legenden 2 – Final Cut" nur noch ein 0815-Produkt in diesem Genre.
Die Idee mit dem Film im Film Szenario wurde in den Scream-Fortsetzungen besser ausgereizt und kann von und auch die Tatsache, dass bis auf Eva Mendes keine(r) der Schauspieler/innen aus diesem Film wirklich bekannt ist, spricht in meinen Augen nicht gerade für die Qualität des Streifens.
Ein weiteres Manko des Film ist der, dass er es schafft über die komplette Länge den Spannungsbogen fast auf dem Nulllevel zu halten. Wer möchte schön sehen wie eine völlig unbekannte Frau ermordet wird, von der bis Schluß nicht wirklich bekannt wird warum sie sterben musste? Wer möchte schon hölzernen Darstellern dabei zusehen, wie sie von Szene zu Szene straucheln? Wer möchte sich schon gut 90 Minuten langweilen, weil selbst die für einen Slasherfilm so wichtigen Morde ohne Überraschungen inszeniert wurden?
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären, den Schockeffekten. Auch in diesem Bereich kann "Düstere Legenden 2 – Final Cut" nicht punkten. Wird einmal der Versuch gestartet einen solchen Effekt in den Film einzubinden ist dies für mich eigentlich immer wieder voraussehbar gewesen, so dass der Film es zu keiner Zeit schafft zu erschrecken. Man muss schon gänzlich unerfahren im Horrorgenre sein, damit der Film für den Ansatz einer Gänsehaut sorgen kann und dabei beweisen Genreklassiker wie "Halloween", dass das Grauen nicht unbedingt durch direkt Bilder erzeugt werden muss und ein Schockeffekt aus dem Nichts auch dann funktioniert, wenn eben nicht der Maskenmann einen erschreckt, sondern nur die fiese Freundin der Haupfigur.
Auch in Hinsicht Ekelfaktor, was nur bedingt ein Qualitätsfaktor ist, hat "Düstere Legenden 2 - Final Cut" einzig und alleine beim ersten Mord einiges zu bieten. Danach flacht der Film mehr und mehr ab und ist wirklich nur noch dumm. Was soll man noch sagen, selbst die Witze funktionieren in diesem Streifen nicht, zumindest die geplanten nicht. An der ein oder Stelle wirkt der Film durch die schlechte Schauspielerische Leistung aller Beteiligten oder das schlecht verfasste Drehbuch unfreiwillig komisch.
So habe ich z.B. lachen müssen als Trevor auftauchte. Ein Brüderpaar, das Travis und Trevor heißt. Wer sich solch nahezugleich klingenden Namen für zwei Brüder ausdenkt und die Rolle dann auch noch mit dem selben schlechten Schauspieler besetzt muss sich nicht wundern, wenn dies hinterher unfreiwillig komisch wirkt.
Naja, nach 94 Minuten hat der Spuk ja dann Gott sei dank ein Ende und ich die Gewissheit einen der schlechtesten Kinofilme des frühen 2000er gesehen zu haben. Wer also mit dem Gedanken spielt sich den Film anzusehen da ihm der erste Teil gefallen hat, sollte diesen Gedanken ganz schnell wieder verwerfen. Die beiden Filme haben außer dem Namen soviel Gemeinsam wie Gold- und Silberfische, nämlich bis auf einen gleichen Teil im Namen gar nichts. Schlimmer wird es eigentlich nur noch in "Düstere Legenden 3".
3/10