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Eine Mutter und ihre erwachsene Tochter werden auf dem Nachhauseweg von einem Maskierten entführt. Ihre Endstation befindet sich in einer Lagerhalle, in der sie unter Drogen gesetzt und zu Tode gefoltert werden. Kameramänner filmen das Ganze, denn die Frauen sind Opfer einer Snuff-Film Produktion.
Wer eine Einführung in das Thema Guinea Pig braucht, kann ohne Bedenken das Review vom Kollegen BoondockSaint123 lesen. Auch seine Review hat mich eben neugierig gemacht, so dass ich mir das Werk angesehen habe und nun meine eigene Kritik dazu verfassen kann. Ob man nun mit dieser Thematik was anfangen kann sei jedem selbst überlassen, ich denke aber mal das Leser dieser Zeilen bereits wissen was für ein Projekt die "Neuauflage" aus den Staaten ist und das es hier keineswegs um leichtverdauliche Bilder geht. Wer also abseits vom Mainstream wandelt und die dunkelsten Abgründe filmischer Schaffenskunst betreten mag, der darf gerne weiterlesen.
Die "Story": Es geht um eine Gruppe von Männern, die Frauen entführen. Die maskierten Männer schnallen jene Damen/Personen auf eine Liege fest und beginnen dann diese unter Drogen gesetzten lebenden "Versuchskaninchen" langsam und unerbittlich zu verstümmeln und zu zerhacken.
Die kurze Laufzeit des Films trügt, denn auch 72 Minuten können bei einem Film lang sein wenn es um reines Darstellen verschiedener Folterpraktiken geht, denn um viel mehr geht es hier nicht. Was man dem Film nicht absprechen kann, ist auf jeden Fall die mühevolle Arbeit an den blutigen Effekten. Ganz zu Anfang wirkt das erste Abtrennen von Hand und Fuß noch billig, wird aber nach und nach realistischer und somit abstoßender. Die Kamera hält einfach drauf und auch Bildtotale vom Raum samt "ausführender" Personen sowie den armen Opferleibern auf den Tischen sind durchaus gelungen. Der Betrachter bekommt gegen Ende dann den Spiegel vorgehalten, denn das ganze Treiben bekommt dann fast sowas wie eine Meta-Ebene. Es gibt tatsächlich leichte Ansätze eines Konzepts dahinter und ruft den Gedanken der "Auftragsarbeiten" auf um das systematische Abtrennen von Gliedmassen, Häutungen und blutigen Kehlenschnitten in irgendeiner Form zu rechtfertigen. Das die Aufnahmen teilweise mit Handykameras gemacht sind, wird im Film sogar von den Tätern kommentiert und diese stehen neben dem Folterer mit ihren Smartphones um einen besseren Einblick zu bekommen. Erschreckend ist eigentlich, dass die Kamerabilder besser gelungen sind als so manche in digital gefilmten B-Movies.
Den ein oder anderen wird die Kamera-Optik stören, gehört für mich aber zum künstlerischen Anspruch dazu, um dem halbdokumentarisch Stil gerecht zu werden und diesen dreckigen Look zu nutzen. Was hier gezeigt wird ist nur deswegen so widerlich weil es bis auf gewisse Effekte eben authentisch wirkt, und nur aus dieser Sicht kann man den Film sehen. Er bietet ansonsten keinen großen Unterhaltungswert oder darstellerische Talente, einfach nur drauf.
Was mich aber gestört hat ist definitiv das Geplapper der Täter bei der "Arbeit", denn so grausam und widerlich das Ganze eh schon ist, kommen dann noch so Sprüche wie "I'll cut your Limbs off Pig" (kein wortlaut, aber ihr versteht schon) mit tiefer gestellter Stimme dann irgendwie affig. Klar wird hier dem Vorbild Flowers of Flesh & Blood nachgeeifert, aber lässt den Folterer nicht verstört oder geisteskrank wirken sondern einfach als Sadist. Das Ende des Films ist in der Tat noch mal ne Schippe drauf und lässt einen mit einem einzigen Wort auf den Lippen zurück, abartig.
Alles in allem kein Werk das man jemandem empfiehlt, aber Interessenten werden sich nicht davon abbringen lassen. Aber das ist eben die Faszination am Grauen.