Die Hölle der lebenden Toten
Originaltitel: Virus
Herstellungsland: | Italien, Spanien (1980) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Horror, Splatter |
Alternativtitel: | Hell of the Living Death Hell of the Living Dead Night of the Zombies Zombie Inferno Zombie Creeping Flesh Zombi 4 Zombi enantion kannivalon Apocalipsis caníbal Virus cannibale Virus: L'inferno dei morti viventi infierno de los muertos vivientes, El enfer des morts vivants, L' Fate tous... zontanous |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,73 (45 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
In mehreren Dritte-Welt-Ländern unterhält die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika chemische Gesundheitszentren, sogenannte Hope-Center, die scheinbar zum Wohle der Menschheit mit Viren experimentieren. In Wirklichkeit sollen diese Forschungseinrichtungen der Gesundheitsbehörde die drohende Überbevölkerung in den Entwicklungsländern lösen und die Einheimischen infizieren, damit diese kannibalistisch über ihre Mitmenschen herfallen und sich gegenseitig auffressen. Eine derartiges Versuchsanlage befindet sich in Neuguinea, wo sich ein folgenschwerer Störfall ereignet. Das todbringende Virus wird freigesetzt, es kommt zur Infektion von Mitarbeitern, die nach ihrem Ableben wieder auferstehen und über alles und jeden herfallen. Innerhalb von kürzester Zeit ist das ganze Areal von menschenfressenden Untoten verseucht. Das marode Sicherheitssystem bewirkt letztlich eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes. Glücklicherweise gelingt es dem wissenschaftlichen Leiter des Hope-Centers einen Notruf abzusetzen. Daraufhin erhalten vier Mitglieder einer Anti-Terrorspezialeinheit, welche gerade in Spanien eine Geiselnahme des US-Konsulats durch Terroristen blutig vereitelten und dabei alle Geiselnehmer liquidieren, den Auftrag nach Neuguinea zu reisen, um dort alle belastenden Unterlagen der Versuchsreihe zu vernichten... ()
DIE HÖLLE DER LEBENDEN TOTEN
Die Hölle Der Lebenden Toten (1980) ist eine spanisch - italienische Co - Produktion unter der Regie von Bruno Mattei (1931-2007), die produziert wurde, um vom Erfolg von George A. Romeros Dawn Of The Dead (1979) zu profitieren. Mattei, Regisseur von Filmkunstmeisterwerken wie Private House Of The SS Girls (1977) oder Riffs III - Die Ratten Von Manhattan (1984), wurde engagiert, weil man wusste, dass er günstig und effizient arbeitete; das dem Film zugrunde liegende Drehbuch von Claudio Fragasso und seiner Frau Rosella Drudi erschien den Produzenten nämlich als zu aufwendig, z.B. weil es in Afrika spielte. Mattei überarbeitete das Drehbuch, um es dem Budget anzupassen und die angeblich in Afrika spielenden Dschungelszenen wurden in Barcelona und Umgebung gedreht. Um Die Hölle Der Lebenden Toten exotischer zu gestalten, schnitt man immer wieder Szenen aus der Dokumentation La Valée in den Film, so dass man an allen möglichen und unmöglichen Stellen des Films Bilder von herumflatternden Vögeln, rudernden Eingeborenen etc. sehen kann. Auch die Szenen aus dem Kannibalendorf stammen aus dieser Doku. Um an Romeros Dawn Of The Dead anzuknüpfen, verwendete Bruno Mattei (zumindest für die europäische Version des Films) Musik der Band Goblin, was ihm beinahe eine Klage einbrachte, da die Band ihre Musik für Matteis Film nicht freigegeben hatte.
In Die Hölle Der Lebenden Toten hat die US-Regierung auf einem Atoll irgendwo im Pazifik ein Forschungslabor errichtet, in dem man mit einem tödlichen Virus experimentiert. Bei einem Störfall wird das Virus freigesetzt. Jeder, der damit in Berührung kommt, stirbt einen grauenvollen Tod. Da zu befürchten ist, dass sich dieses Virus Richtung Festland ausbreiten könnte, wird eine Spezialeinheit zum Atoll geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Allerdings hat das Virus längst alle, die es dahingerafft hat, in Zombies mit riesigem Appetit auf Menschenfleisch verwandelt. Zur gleichen Zeit trifft dort eine Gruppe von Forschern ein, die sich den Soldaten anschließt. Im nächsten Dorf treffen sie die ersten Zombies und bald beginnt der aussichtslose Kampf gegen die immer größer werdende Ohnmacht der Untoten ...
Objektiv betrachtet ist Die Hölle Der Lebenden Toten einer der miesesten Zombiefilme überhaupt. Der Streifen wäre gern ein zweiter Dawn Of The Dead (Die Uniformen der Soldaten und die Musik von Goblin wurden nicht zufällig gewählt), kommt aber zu keiner Sekunde an das Original heran. Matteis Streifen hat kein Fitzelchen Atmosphäre, die Darsteller agieren hölzern und die Regie ist nicht der Rede wert. Freunde seriöser Horrorfilme sollten um Die Hölle Der Lebenden Toten den größten Bogen machen, den´s gibt...
Warum der Film trotz allem - zumindest für Trashfans - sehenswert ist? Er ist einfach wahnsinnig unterhaltsam! An unfreiwilliger Komik ist Die Hölle Der Lebenden Toten kaum zu überbieten. Das fängt bei den grenzdebilen Dialogen (Als er die ersten Zombies sieht, vermutet ein Kameramann: "Vielleicht sind sie betrunken oder haben Lepra!") an und endet bei Einfällen, bei denen man sich fragt, wieviel Alkohol man intus haben muss, um auf Ideen zu kommen, wie sie hier verfilmt wurden. Als z.B. die Soldaten und die Forscher in dem Kannibalendorf ankommen und sich fragen, was sie machen sollen, weiß Lia Rosseau (Margit Evelyn Newton) sofort Rat. Mit entschlossenener Miene sagt sie: "Es gibt nur eins, was wir tun können. Wirklich nur eins!" Und nach diesen weisen Worten hat sie sich die Bluse vom Leib gerissen und hält ihre Brüste in die Kamera ... besser geht´s doch nicht, oder? Doch, es geht besser! Als der Trupp in einer verlassenen Villa ankommt, durchsuchen die Soldaten das Gebäude. Unter diesen Helden gibt es einen, der inmitten der Zombieapokalypse nichts Besseres zu tun hat, als sich Frauenkleider anzuziehen und darin durchs Zimmer zu tanzen. Genauso (unfreiwillig) komisch sind die inflationär eingestreuten Sequenzen aus dem Dokumentarfilm , die stets als solche zu erkennen sind und meistens überhaupt nicht zur jeweiligen Szene passen - man merkt regelrecht, dass diese Einschübe nur verwendet wurden, um den Film ein "exotisches Flair" zu verleihen und den Film auf eine akzeptable Spieldauer zu kriegen...
Außerdem bietet Die Hölle Der Lebenden Toten eine deftige Portion Splatter. OK, einige Effekte (z.B. mit Kunstblut gefüllte Kondome bei Kopfschüssen) wirken aus heutiger Sicht ziemlich billig, aber die Schlacht - und Fressszenen sind ziemlich hart und blutig in Szene gesetzt.
Wer einen wirklich guten Zombiefilm sehen will, sollte die Finger von der Hölle Der Lebenden Toten lassen. Überhaupt sollten alle, die einen guten Film erwarten, Die Hölle Der Lebenden Toten meiden wie der Teufel das Weihwasser, da der Streifen objektiv gesehen, extrem mies ist. Für Trashfans dagegen dürfte es kaum etwas Besseres geben als Die Hölle Der Lebenden Toten. Einigen wir uns bei der Wertung also auf die Mitte.
5/10
Kommentare
19.07.2015 19:32 Uhr - NoCutsPlease |
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19.07.2015 19:54 Uhr - DOTD |
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20.07.2015 07:02 Uhr - leichenwurm |
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20.07.2015 09:50 Uhr - Punisher77 |
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