Terror in der Oper
Originaltitel: Opera
Herstellungsland: | Italien (1987) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Krimi, Thriller |
Alternativtitel: | Im Zeichen des Raben Terror at the Opera Terror en la Opera |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,64 (55 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Nachdem eine Operndiva bei einem Autounfall schwer verletzt wird und das Krankenbett hüten muss schlägt plötzlich für die junge Sopranistin Betty die Stunde: der junge Regisseur Marco gibt ihr die weibliche Hauptrolle in seiner Neuinszenierung von "MacBeth". Nach dem gefeierten Einstand geschehen aber plötzliche unerklärliche Dinge. Scheinwerfer zerbersten auf der Bühne-ein Mord ist geschehen! Hat der Killer ein grausiges Auge auf die schöne neue Operndiva geworfen oder steckt etwas anderes hinter seinen Morden? ()
Aufgabe für heute; eine Review zu Opera - besser bekannt in Deutschland als TERROR IN DER OPER (Video) oder IM ZEICHEN DES RABEN (TV).
Eine aussagekräftige, nachvollziehbare Kritik zu einem Argento ist sicherlich nicht die leichteste Aufgabe... zumal man schon ein gewisses Auge für Ästhetik und die Bildsprache, bzw. ein Gefühl für Kunst haben sollte um sich bei einem Argento gut aufgehoben zu fühlen.
Es ist, finde ich, ein bisschen wie mit Kunst-Gemälden. Manches gefällt einem und manches findet man seltsam und/überbewertet... man weiß aber, dass es wertvoll und anerkannt-gut ist. Auch wenn man es nicht mag - ein original Dalí oder die echte Mona Lisa würde sich wahrscheinlich trotzdem jeder in sein Haus hängen.
Ich persönlich kann tatsächlich nicht mit jedem Argento etwas anfangen... Trotzdem habe ich zumindest seine bekanntesten Horrorwerke im Schrank stehen...obwohl ich einen Suspiria oder Profondo Rosso wahrscheinlich nie wieder ansehen werde.
Einen Zugang zu anderen Werken wie Inferno, Phenomena oder Tenebrae fand ich da schon leichter.
Und eben letzterer TENEBRAE hat, neben den obligatorischen Giallo-Elementen, Ähnlichkeiten zu Opera...zB was Kamera und Storyline angeht.
Vll. sollte ich noch erwähnen, dass ich nicht sonderlich versiert im Thema Oper/Theater/Gesang bin, und auch die meisten italienischen Schauspieler aus jener Zeit (mit Ausnahmen z.B. Al Cliver ua.) nicht allzu gut kenne. Deswegen kann ich zu erwähnten Themen nicht übermäßig viel sagen, geschweige denn Vergleiche ziehen. Man kennt hier und da einige Gesichter ( Daria Nicolodi; Deep Red, Phenomena, Inferno oder Urbano Barberin; Otello, Demons 2), aber der menschliche Cast ist weniger wichtig als die, gar nicht so heimlichen, tierischen Stars.
In der relativ schnell durchschaubaren Geschichte um einen Mörder, der die arme Betty stets fesselt und zusehen lässt, wenn er jemanden umbringt - spielen Tiere (in diesem Fall die Raben), wie in vielen Argentos (Phenomena oder auch Inferno) eine interessante, oder wichtige/ausschlaggebende Rolle und helfen bei Auflösung der Geschichte.
Elemente die Dario Argento hier nutzt, sind allseits bekannt... aber die immer wiederkehrenden Farbspiele an den Häuserwänden, Türrahmen oder Protagonisten (z.B.) sorgen naturgemäß für eine sehr stimmige Atmosphäre (wenn auch nicht in dem Maße wie in Suspiria oder Inferno). Zudem hat Kameramann Ronnie Taylor (A Chorus Line, Der Hund von Baskerville) hier einige Eindrucksvolle Bilder und Momente geschaffen, wie zB. den berühmten Rabenflug am Ende oder die berüchtigte Schlüsselloch-Szene. Einige Elemente wie die Fahrten in der Wohnung sind sicherlich in (z.B.) Tenebrae noch eindrucksvoller , aber ein nettes Kammerspiel entwickelt sich trotzdem.
Insofern bietet, trotz ein paar Längen in der italienischen Original-Version, Opera einen sehr stimmigen Krimi mit angesprochenen Horror-Elementen und einigen überdurchschnittlichen Szenen....aber:
Leider war Herr Argento hier weniger Perfektionist als sonst. Man sieht des öfteren das Kamerateam (Stichwort: Spiegel) und die Bluteffekte verlieren natürlich abrupt ihre Wirkung wenn man deutlich sieht, dass das Messer keine, oder nur eine halbe Klinge hat. Somit enttäuscht der Mord an Bettys "Liebhaber" schon sehr und nimmt natürlich auch ein bisschen von der Stimmung... - auch wenn die Klinge im Kiefer gut rüberkommt und an sich den blutigsten Moment im Film darstellt, bzw. den einzigen Moment, den man als noch Splatter bezeichnen kann.
Sergio Stivaletti (FX) (ua. Demons 1+2, Rambo 3, Soavi's Church, Sect und DellaMorte DellAmore) hatte somit weitaus weniger Arbeit mit Opera als bei anderen Werken des Regisseurs (Zusammenarbeit bei: Phenomena, Stendhal Syndrome, Sleepless, Phantom der Oper 98'). Die aufgehobene Indizierung und neu-vergebene 16er Freigabe stört somit wenig, bzw. ist zeitgemäß und das Media Book von Koch ist, wie auch Inferno von Koch, eine würdige Veröffentlichung.
Fazit: Opera ist ein stimmungsvoller und stimmtgewaltiger Krimi-Thriller mit ein bisschen Horror, der handwerklich sehr gut, aber eben nicht perfekt ist. Eingebettet wird die ganze Geschichte in ein sehr schönes, authentisches Setting.
Alles was man von einem Argento erwartet bekommt der geneigte Zuschauer hier gut proportioniert serviert. Mit Ausnahme des etwas entgleisten Schlusses in der Schweiz ist dies wohl Argentos zugänglichster und nachvollziehbarster Beitrag zur italienischen Filmlandschaft.
Kommentare
07.12.2015 19:38 Uhr - Insanity667 |
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07.12.2015 19:46 Uhr - Captian Wow |
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07.12.2015 20:15 Uhr - dicker Hund |
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07.12.2015 21:23 Uhr - NoCutsPlease |
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07.12.2015 22:24 Uhr - Punisher77 |
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08.12.2015 12:10 Uhr - cecil b |
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