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Für eine Gruppe Studenten und junger Öko-Aktivisten beginnt das Hilfsprojekt am Amazonas mit einer Katastrophe, als ihr Flugzeug tief im dichten Dschungel Perus abstürzt. Auf der Suche nach Hilfe, müssen sich die Überlebenden notgedrungen auf den Weg durch den unwirtlichen und vor zahlreichen Gefahren gespickten Urwald machen. Eine Belastungsprobe, die jeden Einzelnen der jungen Leute an physischen und psychischen Grenzen bringt. Als sie nach endlosen Strapazen endlich auf einen Stamm einheimischer Indianer treffen, glauben sie zunächst gerettet zu sein. Doch die Erleichterung währt nur kurz: Erst jetzt bemerken sie, dass sie einer Horde Kannibalen in die Arme gelaufen sind, die es auf Menschenfleisch abgesehen hat. Eine Flucht aus dieser Hölle scheint unmöglich ...
Eli Roth ist ein perfektes Beispiel dafür, wenn ein Schauspieler wirklich Talent zu einem Regisseur hat und dies dann auch noch mehrfach beweisen kann. Roth´s Regiearbeiten sind vielfältig ob von „Cabin Fever“ bis hin zu Hostel oder der Kurzfilm in Tarantino´s „Inglourious Basterds-Der Stolz der Nation“. Und es ist nicht nur gut für seine Qualität sondern auch für den geneigten Zuschauer sich nicht unbedingt auf ein Genre festzulegen, was dir in der heutigen quantitativen Masse an unkreativen Filmen nur ein breitergestreutes Publikum verschaffen kann.
Doch auch ein Top-Regisseur kann auch mal mittelmäßige Filme für den einzelnen Zuschauer abliefern, der für andere eine Offenbarung darstellen kann. So geht es mir mit diesem polarisierenden Beitrag Roth´s.
In diesem Plot bewegen sich die Charaktere um den Studenten und rebellenhaft, selbstgerecht wirkendem Arschloch und Umweltschützer Alejandro alias Ariel Levy aus „Aftershock“ ( in dem auch Roth selbst mitwirkte ). An seiner Seite ist die zickig, arrogante und übertrieben eifersüchtige Kara (Ignacia Allamand), der schon ein Blick von Justine (Lorenza Izzo) auf Alejandro genügt um sie für ewig auf ihre „Dislike“-Liste zu setzen. Jona (Aaron Burns) hat wiederum insgeheim nur Augen für Justine ist aber zu schüchtern, weshalb er einen auf guten Kumpel und Verteidiger ihrer Aussagen macht. Ein Kiffer und eine Quotenlesbe runden das Aktivistenteam ab.
Dazu sößt Carlos der Sponsor der die Rettet den peruanischen Regenwald Action finanziert und ns Leben ruft. Mit anfänglichen Schwieirgkeiten geht diese Action auch noch mit dem gewünschten Erfolg gut aus, aber im Siegstaumel stürzt das Flugzeug irgendwo im Dschungel ab. Pech für die Studenten, gut für die Indios, denn es ist Essenszeit!...
Das Thema Umweltschutz ist in keiner Generation je so wichtig geworden, wie in unserer, den neben Erderwärmung und zunehmenden Naturkatastrophen, war schon zu meiner Jugend der Schutz des Regenwalds und deren konstante Rodung brisant.
All das dann auch noch mit einer Thematik der zu verdrängenden Eingeborenenstämme zu garnieren, die von der „zivilisierten Aussenwelt“ abgeschnitten, ihren eigenen Riten und Bräuchen fröhnen, ist vom Ansatz her interessant, wie verstörend provokativ zugleich.
Jedoch funktioniert das markaber, zynische Zwischenspiel, der Fleischfesser einerseits und der Menschenfresser andererseits die die "Bleichen" nur als reines Vieh betrachten, ( wobei sind wir nicht auf einer Stufe, wenn wir Tiere töten und in anderen Kulturen sogar ihr Blut trinken und würden wir sie auch noch essen wenn sie sprechen könnten ?) für mich nur einmalig. Zwischen der „Jungfraueninitiation“ all dem Geräucherten und dem „Fast“ Food, ist mir der Film einfach zu roh (ja das Wortspiel wirkt erst nach dem Ansehen). Die fragwürdig moralische Darstellung des matriarchisch gefühten Stammes der Jaches ( zumindest hab ich den Namen so verstanden) in der Schlußsequenz wirkt auf mich zusätzlich unverständlich.
Aber vielleicht wollte Roth, der durch „Cannibal Holocaust“ hierfür inspiriert wurde auch nicht mehr als sein Publikum mit diesem Film genau in diese Situation zu bringen, nämlich in jene die den Film sehen und danach nicht nochmals sehen wollen, weil der Ekelfaktor basierend auf dem Gedankenspiel, dass es eben kein Zombiefilm ist, sondern der realität entsprechen könnte, zu groß ist. Jene, die sagen genau das macht den Film eben aus und er ist im provakativen Sinne der reale „Evil Dead“ der Neuzeit, oder eben jene die ihn erst gar nicht sehen müssen.
Definitiv hinterlässt der Film, ob man ihn nun mehrmals sieht oder nur einemal eine nachhaltig schokierende Wirkung und wird bestimmt von Liebhabern des Kannibalen- und Zombiegenres besser bewertet werden als von mir.
4/10