Masters of Horror - Homecoming
Herstellungsland: | USA, Kanada (2005) |
Genre: | Horror, Thriller |
Alternativtitel: | Masters of Horror Masters of Horror: Homecoming Homecoming |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,71 (7 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Nach einem langen kalten Krieg im Irak ist die gesamte Nation der USA geschockt! Stimmen werden laut, dass nicht alle Soldaten eines natürlichen Todes gestorben sind. Die Hinterbliebenen fangen an sich zu wünschen, die Soldaten würden wieder auferstehen, um die Wahrheit zu erzählen. Dieser Wunsch soll ihnen erfüllt werden! Reihenweise gefüllte Särge kommen im Land an, aus denen die verstorbenen Soldaten wieder auferstehen, und sie wollen nur eines...sie wollen die Möglichkeit bekommen, selbst nach ihrem Tode, anerkannt wählen zu dürfen, um solches, was ihnen Unrecht widerfuhr, niemandem anderem passieren zu müssen... ()
Homecoming erschien 2005 als 6.Episode der ersten Masters of Horror Staffel. Die Inszenierung übernahm diesmal der Regisseur Joe Dante(Gremlins, Piranhas). Nachdem in einer Talkshow der Wunsch geäußert wird, dass die im Krieg gefallenen amerikanischen Soldaten wieder lebendig werden sollen, kehren diese kurze Zeit später tatsächlich von den Toten zurück. Ihr Ziel ist dabei allerdings nicht etwa Menschen zu verspeisen, sondern ihre Stimmen für die Präsidentschaftswahl abzugeben...
Dante liefert eine politische Satire im Gewand eines Horrorfilms ab. So werden hier vor allem der Irakkrieg und die Bush Administration kritisiert. Dies wird allerdings nicht zu offensichtlich gemacht, so werden weder der Präsident noch der Krieg direkt beim Namen genannt, sondern durch viele Anspielungen darauf hingewiesen (z.B. auf die angeblich in Irak befindlichen Massenvernichtungswaffen).Anhand der wiedergekehrten Soldaten wird hier deutlich die Sinnlosigkeit des Krieges festgemacht, wenn gezeigt wird wie die Untoten von den erlebten Schrecken berichten und sich aktiv für eine Beendigung des Konfliktes einsetzten. Die Reaktionen auf die Rückkehrer könnten hier auch als Symbol für die realen jungen Menschen angesehen werden, welche oftmals physisch und psychisch traumatisiert von ihrem Kriegseinsatz zurückkehren, nur um in ihrem Heimatland auf Unverständnis zu stoßen und gesellschaftlich abgegrenzt zu werden. Durch einige emotionale Szenen, wie die Aufnahme eines Soldaten durch ein Pärchen dessen Sohn sich ebenfalls im Kriegseinsatz befindet, wird die Thematik dem Zuschauer nähergebracht und effektiv Mitleid und Sympathie für die Untoten geweckt. Zusätzlich wird das hinterlistige und korrupte Verhalten von politischen Machtorganen angeprangert, welche zuerst versuchen die Situation zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen und als dies fehlschlägt die Soldaten in Lagern internieren. Es werden auch klare Parallelen zu tatsächlichen Ereignissen gezogen, so erinnert die Darstellung der manipulierten Wahlen bewusst an die Wahlbetrugsanschuldigungen gegen Bush. Insgesamt wird konsequenter Weise auch eine deutliche Antikriegsbotschaft gesendet. Neben den politischen Inhalten fehlt hier aber auch nicht der für Dante typische Humor, welcher eher subtil ausgeführt wurde und sich gut in die Erzählweise einfügt, wenn z.B. ein „I voted“ Sticker auf einen der Untoten Soldaten geklebt wird, nachdem dieser seine Stimme abgegeben hat. Kameratechnisch wird mehr oder weniger Standardkost abgeliefert und es gibt relativ wenige visuelle Spielereien, wie eine in schwarz-weiß gehaltene Rückblende. Die vor allem aus patriotischen Melodien bestehende Begleitmusik fügt sich passend in den Kontext ein und erzeugt in Verbindung mit den dazu recht konträren Szenen eine gewisse Ironie. Zudem empfand ich das Abspanns Lied als echten Ohrwurm, welcher vom Text her auch perfekt die Botschaft des Films zusammenfasst. Vom Härtegrad her ist die Episode relativ harmlos geraten (FSK 16 Freigabe für die ungekürzte Fassung), so sind neben einigen blutigen Erschießungen nur noch das recht unblutige Abtrennen einer Zombiehand und ein Zombie dem im Rahmen eines Experimentes die Gliedmaßen abgetrennt wurden (die tatsächliche Amputation wird allerdings nicht gezeigt) zu sehen. Dies wirkte sich für mich allerdings nicht störend aus, zudem sich ausgewälzte Gewalteskapaden bei der ernsten Grundthematik wahrscheinlich eher negativ ausgewirkt hätten. Dafür darf die KNB EFX Group beim Design der Untoten glänzen, welche neben Kontaktlinsen vor allem durch die recht plastische Darstellung der Verletzungen durch welche die Personen ursprünglich gestorben sind beeindrucken.
Auf schauspielerischer Seite sind diesmal keine bekannten Gesichter vertreten. Jon Tenney (Green Lantern) schlüpft in die Rolle des Protagonisten David Murch. Tenney liefert hier zwar keine schauspielerische Glanzleistung ab, schafft es aber die Wandlung des Charakters von einem rücksichtslosen und egoistischen Pressesprecher zu einem schuldbewussten und mitfühlenden Menschen, der sich für die Rechte der wiedergekehrten Soldaten einsetzt glaubhaft zu vermitteln. An seiner Seite spielt Thea Gill (Seed) in der Rolle der Jane Cleaver. Sie präsentiert ihre Figur dabei als opportunistische und skrupellose Frau, welche bereit ist so ziemlich alles zu tun um ihre Karriere zu fördern. In der Rolle von Davids Vorgesetzten ist Robert Picardo (Total Recall, Gremlins 2) zu sehen, welcher es schafft seine Figur durch sein mitleidloses und hinterhältiges Verhalten angemessen unsympathisch erscheinen zulassen.
Joe Dante gelingt es eine gut ausbalancierte Mischung aus Unterhaltung und politischer Botschaft abzuliefern und dabei gekonnt auf real existierende Probleme aufmerksam zu machen. Dafür vergebe ich 8/10 politisch motivierte Untote.
Zusatzinfos: Als Hommage an George Romero wird sein Name im Film auf einem Grabstein gezeigt.
Der bekannte Wilhelmsschrei ist 2 mal in der Episode verwendet worden.
Kommentare
21.04.2016 16:42 Uhr - NoCutsPlease |
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Aufschlussreiche Kritik zu einem interessanten Thema!
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21.04.2016 17:04 Uhr - dicker Hund |
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21.04.2016 17:39 Uhr - Horace Pinker |
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21.04.2016 22:33 Uhr - Punisher77 |
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22.04.2016 00:28 Uhr - Horace Pinker |
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