Werewolf Woman
Originaltitel: La Lupa mannara
Herstellungsland: | Italien (1976) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Erotik/Sex |
Alternativtitel: | Blutmond - Terror of the She-Wolf Daughter of a Werewolf Legend of the Wolf Woman, The Naked Werewolf Woman She-Wolf Terror of the She Wolf Werewolf Woman Werewolf Woman, The |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,10 (10 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Daniela wird im Alter von 13 Jahren Opfer einer Vergewaltigung. Seitdem lebt sie in der Villa ihres Vaters auf dem Lande, da sie durch den Vorfall sehr kontaktarm ist und ein gespaltenes Verhältnis zum anderen Geschlecht hat. Beim Durchstöbern alter Sachen findet sie Schriftstücke und Bilder ihrer Ahnin. Daniela sieht ihr nicht nur ähnlich, sondern erfährt auch, dass ihre Ahnin im Mittelalter ein Werwolf war und von den Bauern verbrannt wurde. Von nun an beginnt sich ihr Bewusstsein zu spalten. In der kommenden Vollmondnacht dreht Daniela durch und wird zu einer psychopathischen Tötungsmaschine. (84 Entertainment)
Objektiv im klassischen Sinne gebe ich diesem Exploitationswerk 2 Punkte. Da TERROR OF THE SHE-WOLF allerdings jede Menge unfreiwillige Komik zu bieten hat, vergebe ich 6 Punkte in Sachen Unterhaltung.
Der italienische Regie-Wüterich Rino Di Silvestro († 2009), der dem Fan von Schundfilmen mit Streifen wie DEPORTET WOMAN OF THE SS, DIE ORGIEN DER CLEOPATRA und MÄDCHEN IM KNAST wohl immer was zu bieten hatte, drehte mit TERROR OF THE SHE-WOLF einen dramatischen Horror-Porno. Etwas Rape and Revenge paart sich mit der Story von La bête -Die Bestie und trifft sogar blasphemisch auf Peckinpahs verstörendes Drama Straw Dogs! Das Drehbuch ist eine Aneinanderreihung von Sex, Gewalt und notdürftigen Erklärungsversuchen. Ein Gesamtwerk, das komplett dem Oberstübchen von Silvestro entfleucht ist. Die Produzenten des Films, Diego Alchimede (Großangriff der Zombies, Der Moloch) und Mickey Zide (Kesse Mary - Irrer Larry), müssen sich wohl gedacht haben, dass sich die Darstellung von Sex und Gewalt auszahlt, sonst produziert man doch nicht so einen Unsinn. Sie scheuten weder Kosten und Mühe nicht, und boten eine außergewöhnliche Besetzung. Wer kennt die Protagonistin nicht, die Sexploitanistin Annik Borel, die das geneigte Publikum mit Knallern alla Das Rasthaus zur SEX-ten Glückseligkeit und IN DEN KRALLEN DER SATANSTÖCHTER umgarnte? Wohlmöglich werden sich penible Fans sogar auf Anhieb an Howard Ross (Unmoralische Novizinnen, Der New York Ripper) und Dagmar Lassander (Frauen bis zum Wahnsinn gequält, Das Haus an der Friedhofsmauer) erinnern! Seltsamerweise hatte sich auch Frederick Stafford am Set verlaufen, der in Hitchcocks Topas mitspielte. Eigentlich gibt es nur Nebendarsteller. Keine Figur wird wirklich charakterisiert. Daniela muss sich in erster Linie ausziehen und hysterische Anfälle kriegen. Etwas Atmosphäre kommt durch den Soundtrack von Lallo Gori († 1982) zustande, der vor allem Spaghettie-Western musikalisch begleitet hatte (Tote werfen keine Schatten, Buccaroo – Galgenvögel zwitschern nicht, Für einen Sarg voller Dollars). Vielleicht ist der Soundtrack das einzig wirklich Gute an diesem Film. Natürlich muss es mal nerviges Getrommel, Georgel, Geklimper und Geigengekreische geben, aber das ist keinesfalls schlechte Musik. Für die Schminke ist Marisa Marconi (Afrika, Blutige Magie) und für die Effekte Celeste Battistelli (Night Angel, Killerhaus) zu verantworten. Viele Szenen wurden in den Elios Studios in Rom aufgenommen, in denen auch Django und Keoma realisiert worden sind.
Die She-Wolf aus den Rückblenden wurde graugrün angemalt, auf der Nase und anderen vereinzelten Körperteilen trägt sie die Reste eines ausrangierten Muffs, ansonsten ist sie nackig. Das Plastikgebiss könnte Dieter Krebs nach einer Folge Scetch up entwendet worden sein. Beeindruckend sind die Bettvorleger die ihre Brüste zieren, auf ihren Brustwarzen trägt sie dazu mutig Teile von schwarzen Kugelschreiberhülsen, oder so. Bei unserer Daniela verhält es sich so, dass sie zeitweise verdächtig rote Flecken dort trägt, wo ihre Vorgängerin (Die natürlich auch von Annik gespielt wird) ihren Pelz trug. Nur nicht auf der Nase, weil die Annik dann nicht mehr so hübsch aussehen würde. Die verwirrte Dame wirkt weniger dann erschreckend, wenn sie ihren Opfern Knutschflecke verpasst, aus denen dann mit der Hilfe von Latex eine Wunde werden soll, und auch nicht wenn sie in der einzigen Splatterszene ein Werkzeug zweckentfremdet. Nein, es sind ihre Anfälle, die die arme Annik dazu verleiten, sich unfassbar lächerlich zu winden und zu zappeln, mit einem Gekreische und einem Gestöhne welches den härtesten Hardcore-Shouter zu weit geht. Ich musste bei der dritten Begutachtung dieses Schrotts immer noch lachen. Dieses Gekreische ist der Gipfel des bestialischen Overacting von Annik. Zwischendurch zeigt sie auch mal eine Spur Talent, aber es gibt zu wenige Szenen, die dramaturgisch dieses Talent aus ihr rausholen können. Daniela wird verrückt, und verhält sich ab und zu wie ein Werwolf. Es kommt tatsächlich vor, dass Menschen mit Persönlichkeitsstörungen und anderen psychiatrischen Erkrankungen glauben dass sie zu einem Tier werden. Aber man braucht nicht damit anzufangen zu psychologisieren, der Film ist nicht gerade ein Psychogramm.
Das Werwolfprinzip diente schon oft als ein Symbol für einen unkontrollierten animalischen sexuellen Trieb im Menschen. Die She-Wolf orientiert sich stark daran. Da zappelt die nackte Dame wollüstig die Hüften und die großen Brüste zum Getrommel, da starrt sie frivol mit offenen Mund und frisch geleckten Lippen in die Kamera, so dass man betroffen darauf wartet, dass sie sagen wird: "Ruf mich an! 0190/7sex7sexdreimaldiesex". Damit trifft sie praktisch kongenial den Softporno-Grundton dieses Films. Jede halbwegs ansehnliche Frau die mehr als zwei Sätze zu sagen hat präsentiert irgendwann die Brüste, und ist darauffolgend in einer Sexszene zu sehen. Diese sind allerdings überraschend subtil und teilweise sogar ästhetisch in Szene gesetzt. Die Perspektivenwechsel und die Blickwinkel an sich sind allgemein ganz gut gehalten, am besten zeigt sich das tatsächlich in den Sexszenen. Die Kameraführung ist O.K., auch wenn es mal leicht wackelt. Natürlich ist dieser Film sexistisch, da er die nennenswerten weiblichen Figuren ausnahmslos in Sexszenen zeigt, und sich diese Figuren so oft wie möglich das oft ohnehin durchsichtige Kleid wechseln. Aber der Sexismus geht in beide Richtungen. Denn Annik kann jeden Mann mit ihren sexuellen Reizen anlocken. Egal ob liiert oder eigentlich vollkommen unbekannt, jeder will mit ihr kopulieren. So sindse, die Männer. Aber natürlich ist Daniela eine schwarze Witwe, die einfach nicht genug bekommen kann. Diese wollüstigen verhurten Schweine, die sie auch mal im Krankenbett liegend mit billigen Allüren Richtung DER EXORZIST anpflaumt, diese Schweine, sie werden bei jeder Gelegenheit dafür bestraft, dass Daniela vergewaltigt, und ihre Urahne abgefackelt wurde. Die Liebespärchen können da noch so zärtlich miteinander umgehen, Strafe muss sein. Schade nur, dass diese Morde so unspektakulär ausfallen.
Horror wird wenig geboten. Der Porno hat seinen schwachen Höhepunkt dann, wenn Annik während ihres beseelten Bestien-Tanzes eine Nahaufnahme von ihre Vagina präsentiert. Das Drama, welches nach einer unfassbar platten Wendung praktisch 1:1 Strawdogs kopiert, ist ein Ärgernis. Die Inszenierung ist nicht unbedingt schlecht, aber der ewige Zoom auf die Gesichter der Figuren, dessen Darsteller wohl in etwa diesen Satz gehört haben werden: "Guck jetzt mal ganz doll angestrengt gewichtig und bedeutend." nervt irgendwann. Immerhin ist die Beleuchtung nicht schlecht, so dass die Nachtszenen nicht ganz im Schwarz untergehen. Die charmante unfreiwillige Komik wird auch von den Dialogen getragen.
Die Polizisten, die nicht in der Lage sind herauszufinden, ob Verletzungen von einem Tier oder einem Menschen erbracht worden sind, machen ein Brainstorming. Kommissar: "Das war kein Tier." Kollege: "Da fällt mir eine Geschichte meiner Großmutter ein.....Sie sagte das alle die in der Weihnachtsnacht geboren werden...zu Werwölfen werden. " Kommissar: "Da mag was dran sein." Genau. Hat das mal jemand überprüft? Und auch die Bestie schlägt zu: "Mein Mann hat mich immer misshandelt. Und das ohne Grund." Nein, ohne Grund? Das gehört sich aber nicht! Die Ärzte haben sehr interessante Ausführungen, wenn sie Anniks mögliche Lykanthropie diagnostizieren. "Eine Hirnverletzung ist bestimmt vollkommen auszuschließen." Kollege: "Das ist ziemlich eindeutig." Ja nee, ist klar. Alle Dialoge sind auf diesem Niveau. Dazu passend sind die Geräusche und die Dialoge in der Regel leicht A-Synchron.
TERROR OF THE SHE-WOLF ist grottenschlechter Mist, den ich empfehle. Wenn man ein Fan von unfreiwilliger Komik ist. Die Sexshow, das hysterische Gezappel der Protagonistin und die brachial dämlichen Dialoge sind ein Kracher. Allerdings gibt es kaum Schauwerte, das Ganze ist auf die Dauer ermüdend, und der letzte Teil samt Ende ist vielleicht zu schlecht, um wirklich Spaß zu machen.
Kommentare
25.05.2016 12:04 Uhr - JasonXtreme |
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25.05.2016 12:09 Uhr - cecil b |
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25.05.2016 13:18 Uhr - JasonXtreme |
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25.05.2016 14:39 Uhr - dicker Hund |
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Review: herrlicher Lesespaß!
Film: oh, mann, vielleicht in einem lichten Moment? |
25.05.2016 15:23 Uhr - Horace Pinker |
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25.05.2016 16:08 Uhr - NoCutsPlease |
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25.05.2016 19:02 Uhr - cecil b |
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26.05.2016 01:56 Uhr - Deathking |
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26.05.2016 13:42 Uhr - cecil b |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
@Deathking. Schmatz. Foiertoifel. ;)
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29.05.2016 09:33 Uhr - Dissection78 |
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29.05.2016 13:50 Uhr - cecil b |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Danke, gern geschehen. ;)
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