City Wolf - A better Tomorrow
Originaltitel: Ying huang boon sik
Herstellungsland: | Hongkong (1986) |
Genre: | Action, Drama, Thriller |
Alternativtitel: | Better Tomorrow, A City Wolf - A better Tomorrow City Wolf 1 Color of a Hero, The Gangland Boss True Colors of a Hero Ying Xiong Ben Se |
Bewertung unserer Besucher: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Note: 8,59 (64 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Die Gangster Mark (Chow Yun Fat) und Ho (Ti Lung) sind Partner in einem Geldfälschersyndikat. Doch Ho hat ein Problem - sein Bruder Kit (Leslie Cheung) ist aufrechter Polizist. Durch seine Bruderliebe geplagt, will Ho mit Marks Hilfe aussteigen - doch es kommt anders. Ho landet im Gefängnis, Mark wird verprügelt, Ho und Kit's Vater ermordet. Als Ho aus dem Knast kommt, müssen sich Mark, Kit und Ho ihrem Schicksal in einem bleihaftigen Showdown stellen... (Laser Paradise)
Blicken wir zuerst ein wenig über den Tellerrand: Hongkongs Filmindustrie entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr oder weniger dadurch, dass ein Großteil der künstlerisch Schaffenden vor den Kuomintang in das, von den Briten kolonialisierte, Hongkong flüchtete. Es entstanden große Namen. "Golden Harvest" begrüßt einen am Anfang eines (fast) jeden Jackie Chan-Films. Und jeder, der irgendetwas mit einer "Tigerpranke" oder einer "Drachenklaue" anfangen kann, kam auch schon mit den "Shaw Brothers" in Berührung.
Obgleich großartige Filme ihren Ursprung in Hongkong haben, ritt sich das Konzept des ständigen Martial-Arts-Steppenkampfes langsam tot. Bruce Lee, das Aushängeschild des HK-Kinos war schon lange nicht mehr da und Chan's Werke fehlte es nach einer Weile an Innovation. Das Ende schien nah...
Nun tritt John Woo auf den Plan. Der bereits seit 10 Jahren im Filmgeschäft befindliche Woo, Meister späterer Werke wie "Hard-Boiled", "Harte Ziele" & "Im Körper des Feindes", entfesselte zeitgleich mit dem Regisseur Ringo Lam 1986 eine gänzlich neue Art Film. Heroic Bloodshed eben. Eine in ihren Kampf-Szenen ästhetisch choreographierte, mit ein oder mehreren heroisch-selbstlosen Hauptfiguren ausgestattet und mit Blut nicht geizende Mixtur von Actionfilm, welche als solches tatsächlich mal wieder etwas Neues in's fernöstliche Kino brachte.
In "City Wolf", weitläufig besser bekannt unter "A better Tomorrow", haben wir es mit drei Hauptcharakteren zu tun, deren Intention unterschiedlicher nicht sein könnte:
Zu Beginn haben wir die Angehörigen eines Verbrechersyndikates, Ho (Ti Lung - "A better Tomorrow 2", "Drunken Master") & Mark (Chow Yun Fat - "Hard-Boiled", "The Replacement Killers", "Pirates of the Caribbean"). Geachtete Männer in ihren Kreisen und gut im Geschäft. Eher unscheinbar dagegen: Ho's kleiner Bruder Kit (Leslie Cheung - "A better Tomorrow 2", "A Chinese Ghost Story"), gerade in seiner Polizeiausbildung und völlig im Unklaren darüber, womit sein Bruder sein Geld verdient.
Als Ho nach Taiwan geschickt wird um einen Deal abzuschließen, wird er verraten und sitzt fortan drei Jahre im Gefängnis. Weder sein Bruder noch sein Freund Mark wissen, was mit ihm geschah...
Mark wird derweil auf die vermeintlichen Verräter angesetzt und im anschließenden Feuergefecht zum Krüppel geschoßen.
Drei Jahre später: Ho wird entlassen und will einfach nur ein gewöhnliches Leben als Taxifahrer führen. Der Unterwelt hat er im Knast völlig abgeschworen. Mark ist mit seinem kaputten Knie nur noch Stiefelknecht der Triade, hegt jedoch die Ambition wieder aufzusteigen. Und Kit, mittlerweile Cop, hängt Ching (Waise Lee) - mittlerweile Boss des Syndikates - auf Schritt und Tritt am Hintern. Die Ereignisse überschlagen sich, als Ching Ho wieder anwerben will um über ihn an Informationen über seinen Bruder und der polizeilichen Ermittlungen zu kommen...
Zum Fim selbst: Die Regie, die Kameraarbeit - alles Top! Das gezeigte wird der Situation entsprechend eingefangen. Nicht zu hektisch, nicht zu statisch! Slow Motion wird als Stilmittel gekonnt und nicht zu überladen eingesetzt. Action wechselt sich in ausgewogener Symbiose mit Story ab. Ganz großes Kino!
Chow Yun Fat - der in diesem Film seine orale Phase noch nicht beendet zu haben scheint (Szenen ohne Fluppe oder Streichholz im Mundwinkel sind die Seltenheit) - spielt unter allen Beteiligten noch am Besten (Er gewann mit diesem Film auch den Preis als bester Schauspieler bei den "Hongkong Film Awards"). Damit meine ich das übliche China-Overacting (Pathetisch werden beim sterben die Arme in die Luft geworfen - ach, ihr wisst was ich meine), welches bei den anderen Figuren hier und da zum schmunzeln verleitet. Insgesamt wurden auch ein paar humoristische Elemente verarbeitet - merklich an den Szenen zwischen Kit und seiner Frau - welche aber nicht unangenehm aus dem Film reißen.
Das Glanzlicht in "City Wolf" setzen wahrlich die perfekt ausgearbeiteten Shootouts! Blutbeuteleinsatz at it's best. In Kombination mit der angesprochenen Kameraarbeit und den ästhetischen Schusswechselchoreos entwickeln sich Szenen für die Ewigkeit.
Ich kann diesem Film trotz der grandios gemachten Action-Szenen und seinem Kultstatus dennoch nicht die volle Punktzahl geben. Wie heißt es so schön: Zu viele Komplotte verderben den Brei? Die Geschichte umfasst mir zu viele Figuren, die man zu Beginn echt schwer auseinanderhalten kann und den ständigen Verrat von Ching an den Beteiligten (Ho's geplatzer Deal, Überfall auf Mark, Mord an seinem alten Boss) hätte man auf eine größere Laufzeit verteilen sollen. Für die abgehandelte Story ist der Film leider zu kurz - da wäre weniger echt mehr gewesen oder wahlweise länger echt besser!
Info: "City Wolf" ist, wie sollte es anders sein, seit seiner Veröffentlichung in Deutschland indiziert und eine komplett ungekürzte Fassung hat es bei uns bisher noch nicht auf einen digitalen Datenträger geschafft. Es handelt sich um eine unscheinbare, kleine Szene (ca. 1 Minute), welche es aber wenigstens im Bonusmaterial einiger Veröffentlichungen zu sehen gibt. Jedoch Finger weg von allen FSK-geprüften Fassungen!
Der Film zog zwei Fortsetzungen (Sequel & Prequel) sowie ein Remake, ebenfalls unter der Führung von John Woo, nach sich.
Kommentare
06.06.2016 15:16 Uhr - dicker Hund |
|
![]() ![]() ![]() |
In dem gelungenen Review finde ich mich selbst gut wieder. Mir fiel es auch schwer, die Figuren auseinanderzuhalten - überzeugt vom Film war ich trotzdem.
|
06.06.2016 15:19 Uhr - Angertainment |
|
06.06.2016 17:06 Uhr - Frei.Wild |
|
06.06.2016 22:43 Uhr - Punisher77 |
|
07.06.2016 07:05 Uhr - Angertainment |
|
Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

