NecroVisioN
Herstellungsland: | Polen (2009) |
Standard-Freigabe: | USK 18 |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,63 (19 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Ein junger Amerikaner kämpft während des Ersten Weltkriegs auf der Seite der Briten, als seine Kompanie in einen Hinterhalt gerät. Er wird von einem verrückten Soldaten gerettet und schafft es kurz darauf die Deutschen zurückzuschlagen.
Doch schon bald merkt der Soldat, dass eine noch größere Gefahr im Untergrund lauert. Die Kreaturen der Unterwelt führen nämlich ihren eigenen Krieg und dieser Krieg breitet sich auf die Oberfläche aus... ()
Necrovision nimmt einen recht interessanten Ansatz für einen EgoShooter. Man schlüpft in die Haut eines jungen amerikanschen Soldaten, der sich im Ersten Weltkrieg wiederfindet und einer Kompanie von britischen Soldaten unterstellt ist. Als wäre das nicht schlimm genug bricht in diesem Szenario auch noch ein weiterer Krieg aus, der unter der Erde begonnen hat und sich nun auf die Oberfläche ausweitet. Doch welche höllischen Kreaturen könnten nun an die Oberfläche drängen und vor allem: Warum?
Das Debut Spiel von The Farm 51 sieht recht gut/umfangreich aus für diesen eigentlich kleinen Titel und es gibt auch einiges an Waffen und später auch ein paar Zauberkräfte (die teilweise erst im Challenge Room freigeschaltet werden). Das Spiel kann dabei grob in drei Phasen unterteilt werden. Das Weltkriegszenario, welches sich in einen ZombieShooter mit Waffen aus dem Ersten Weltkrieg entwickelt als Erste Phase. Phase zwei findet in den Vampir Gewölben statt und zu guter letzt geht es in die Hölle. Das klingt alles noch ganz gut und interessant, doch leider wird das ganze durch eine lange Liste von Minuspunkten heruntergezogen. Also gehen wir das mal der Reihe nach durch.
Zum einen wären da der Protagonist und die Story als solche. Zu Beginn ist der US Soldat nämlich ein verängstigter und geradezu traumatisierter junger Mann. Kurz nach einem Hinterhalt wird er aber zu einem Sprücheklopfenden Möchtegern Badass, der seine Gegner der Reihe nach niedermäht. Und das wäre ein weiteres Problem. Man konnte sich scheinbar nicht wirklich auf eine Stimmung festlegen, wollte man gruselig sein? Wollte man lustig sein? Als Action Horror funktioniert es zum großteil noch, doch der Ton des ganzen wird meistens gleich nach einer guten Szene zerstört. Beispiel: Man ist in einen Hinterhalt geraten und ein weiterer Soldat erzählt gerade, dass er den Rest der Truppe ausgesperrt hat und diese in einer Gas Attacke gestorben sind. Nach einer hitzigen Streiterei wird man von diesem Soldaten attackiert, tötet ihn und kann sich eine Notiz von ihm ansehen. Diese ist auf der Rückseite eines Fotos seiner hässlichen Verlobten notiert, welche deutlich als Mann in Verkleidung zu erkennen ist. Ein weiteres Beispiel ist ein Miniboss, mit dem unser Held Drohungen austauscht, doch statt eines Oneliners entgegnet unser Soldat eine mehrere Absätze lange Drohung, die sich ewig hinzieht. Sollte das witzig sein oder ist das Ernst gemeint? Ich weiß es nicht aber wenn es witzig sein sollte hat es nicht wirklich gezündet.
Ein weiteres Problem ist das die Story extrem wirr wird, sobald man bei den Vampiren ankommt und schlichtweg kaum noch Sinn ergibt, sobald man die Hölle erreicht. Beispiel: Man wird von den Vampiren, speziell einen Vampirgeist beauftragt, Dämonen zu besiegen, kämpft aber erstmal gegen die Vampire ohne eine Erklärung. Also bekämpft man hunderte von Vampiren bis kurz vor dem Ende der Phase, bei der dann klar wird, dass einige Vampire zu den Dämonen übergelaufen sind. Auch toll, in einer Passage des Spiels kann man auf einem verdammten Drachen reiten und kämpft mit diesem auch gegen einen Boss. Man kämpft mit ihm für zwei Runden, doch ohne ersichtlichen Grund steigt die Spielfigur für die Zweite Runde vom Drachen und bekämpft ihn weiter. Warum einfach, wenn man es auch schwer haben kann.
Ein weiteres gewaltiges Problem ist das Gameplay und vor allem Level Design. Zum einen sind die Spawn Punkte für Gegner teilweise viel zu zahlreich gesetzt und spawnen, nicht gerade selten, in geradezu lächerliche großer Zahl. Besonders am Ende wird das extrem frustrierend. Während man in vorherigen Situationen nicht sicher war, ob Gegner unendlich spawnen und man weitergehen muss um zu entkommen oder nicht, ist es am Ende tatsächlich manchmal der Fall und das auch noch auf recht kleinen Bereichen. Aber auch das Level Design ist vor allem gegen Ende extrem repetetiv und auch davor schon teilweise schlicht verwirrend. So habe ich einige wichtige Cutscenes verpasst bzw. bin an diesen vorbeigelaufen, da ich einfach nicht wusste welchen Weg ich genau nehmen sollte. Aber auch das Gameplay ist recht schwammig, oft ist es schlichtweg zu ungenau. Tritte gehen daneben auch wenn der Gegner direkt vor dir ist, Waffen können trotz genauem Zielen daneben schießen oder feuern auch gerne gar nicht (eine Erklärung dafür kommt später). Aber auch die "normalen" Waffen werden gegen Ende nutzlos und können auch nicht mehr verwendet werden, sobald die Munition ausgeht, die sehr nützlichen Bayonette und Schaufeln können überhaupt nicht mehr genutzt werden.
Doch ein gewaltiges Problem ist die Performance des Spieles. Die Framerate läuft teilweise sehr niedrig sobald man versucht die Einstellungen zu erhöhen (ein Problem welches scheinbar auch auf aktuellen Highend Pcs vorkommen kann) und wenn ein anderes Programm im Hintergrund läuft kann es sein das das Bild sehr blurry und Pixelig wird. Auch blöd, einige der Challenges sind kaum zu bewältigen, da zum Schluss einfach keine neuen Gegner spawnen.
Ich wollte dieses Spiel mögen, doch es macht es einem echt nicht leicht. Doch zum Schluss will ich noch ein paar nette Worte an das Spiel richten. Das Setting ist nicht so ausgelutscht wie der Zweite Weltkrieg, es kann durchaus unterhaltsam sein, die Grundidee ist cool und es gibt Widerspielwert. Es gibt Briefe zu sammeln, Artefakte um das Adrenalin zu steigern und geheim Bereiche zu finden. Das ist nett.
Doch leider drücken die sehr vielen negativen Punkte die Wertung nach unten. Trotzdem würde ich das Spiel Shooter Fans empfehlen, die etwas anderes suchen oder vielleicht auch einfach einen kleinen Vorgeschmack auf ein paar Waffen des in Battlefield 1 haben wollen, obwohl es dafür wahrscheinlich auch bessere Titel gibt. Wahrscheinlich.
Ich will aber nochmal betonen, dass Necrovision kein schlechtes Spiel ist, auch wenn ich viel negatives genannt habe. Mit etwas mehr polish, mehr fokus auf das Level Design und einem stimmigeren Ton könnte Necrovision locker eine 8/10 sein. Ich werde auch vermutlich nochmal das Spiel in Zukunft spielen und das auf meinem neuen, deutlich leistungstärkeren PC spielen und sehen, ob die Performance darauf besser ist und eventuell die Review updaten.
Ich hatte an einigen Stellen doch Spaß an dem Spiel und das Setting ist ziemlich cool. Wer janky Spiele mag, kann mal einen Blick auf Necrovision werfen.
Kommentare
24.01.2022 16:43 Uhr - McGuinness |
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24.01.2022 20:26 Uhr - Inferis |
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25.01.2022 04:01 Uhr - McGuinness |
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26.01.2022 20:30 Uhr - Inferis |
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Danke für die netten Worte :)
Und freut mich, dass dir die Reveiw gefallen hat, vielleicht habe ich nächstes Mal etwas auf Lager, dass etwas besser ist ;) |
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