Töchter des Bösen
Originaltitel: Bonnie's Kids
Herstellungsland: | USA (1973) |
Genre: | Action, Drama, Krimi |
Alternativtitel: | Bonnie's Kids, Töchter des Bösen Töchter des Satans |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 7,50 (2 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Die Schwestern Ellie und Myra sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch den Bedrohungen und Entgleisungen einer übergriffigen Männerwelt überdrüssig. Als ihr Stiefvater Myra zu vergewaltigen gedenkt, greift Ellie zur Schrotflinte. Aus Angst vor polizeilicher Repression flüchten die beiden zu Onkel Ben, von dem sich Diana aushalten lässt. Die scheinbar heile Welt des gut betuchten Farmers ist jedoch nur eine Fassade, hinter der sich Kriminalität und Dekadenz verbergen. Werden die Geschwister mit ihrer neugewonnenen Affinität zu Schusswaffen und Verführungskünsten ihren Platz in dieser bedrohlichen Umgebung finden? ()
Wem die Serie "Ein Duke kommt selten allein" ein Begriff ist, der dürfte vielleicht auch den Namen des Regisseurs Arthur Marks kennen. Auf ihn geht der laut imdb bereits 1972 entstandene Sexploitation-Roadmovie-Streifen "Töchter des Bösen" zurück.
Der Film startet mit etwas Teenager-Gefummel, wobei zunächst US-typische Prüderie zu besorgen ist. Dieser Eindruck wird im weiteren Verlauf ein gutes stück weit zurechtgerückt. Man(n) bekommt es regelmäßig mit dem ungebremsten Sexismus der maskulinen Figuren zu tun. Gegen diesen wird auf nicht viel sympathischere Art und Weise weiblicherseits aufbegehrt. Am Blankziehen hindert das nicht, schließlich wollen neben den Knarren auch die Waffen der Frauen geübt sein. Reichlich dosierte Voyeur-Erotik und ein bißchen koitöses Treiben, das nicht allzu explizit wird (Sex 4/10), zeigen zu seichten Klängen für einen Vertreter der Kategorie "Rated R" verhältnismäßig viel nackte Haut. Daher müssen die Hauptdarstellerinnen Tiffany Bolling (hier Ellie, im "Rasiermesser-Killer" Vera) und Robin Mattson als Myra optische Qualitäten mitbringen. Das tun beide auch, wobei nicht verschwiegen werden sollte, dass Mattson beim Dreh erst 16 Jahre alt war.
Nicht nur insofern ist "Bonnie's Kids" (Originaltitel) ein schmieriger Stempel aufgedrückt. Das unsoziale Verhalten sämtlicher Akteure schwängert die Atmosphäre vielmehr mit einem unterschwelligen Zynismus, der seinesgleichen sucht. Bis zum Abwinken politisch inkorrekt gestalten sich dabei die ganz überwiegend anzüglichen Dialoge neben einem homophoben Gefühlsausbruch und ein paar rassistischen Äußerungen. Dem Zuschauer bleibt dabei überlassen, ob er sich darüber empören oder amüsieren will. Wirklich ernst nehmen sollte man die überspitzten Sarkasmen wohl nicht (Humor 3/10). Zu leichtfüßigem Country lässt man sich besser das vielseitige Set gefallen, das mit einer weitläufigen Ranch, freien Wüstenstraßen, Poolbereichen und noblen Räumlichkeiten eine ambitionierte Note für sich verbuchen kann.
So viel Grindhouse mag für manche Grund zu berechtigter Freude sein. Viel mehr als das Genannte haben die "Töchter des Satans" (Alternativtitel) aber leider nicht zu bieten. Im Schneckentempo plätschert ein ereignisarmer Plot vor sich hin, der mit gefälliger Begleitung von Bassgitarre und Klavier ein inszenatorisches Charisma streift, das der Inhalt niemals bieten könnte. Was gesprochen wird, verlässt sich stark auf das latente erotische Kribbeln und begnügt sich ansonsten mit plattem Vokabular, mit dem die Schauspieler nicht viel anfangen können. Und wer angesichts der oben beschriebenen Handlung um Schießeisen und Ganoventum auf derbe Eskalation hofft, wird garantiert enttäuscht werden. Denn die Gewalt (4/10) beschränkt sich auf ein paar blutige Einschüsse und verlagert von dem Wenigen noch einen satten Anteil ins Off. Daneben wird lediglich eingangs eine Prise Horror (3/10) durch eine versuchte Vergewaltigung geboten.
Wenn dann im letzten Drittel die Farbe "Rosa" immer rarer wird, während die gesamte Spielzeit über ihre Untergrundschwester "Rot" bestenfalls stagniert, mag ein Spannungsbogen so recht nicht aufkommen. Auf der Suche nach niveauloser Softerotik dürfte der berieselungsgeneigte Konsument hier zwar ein Exemplar mit dezenter Veredelung finden. Sleaze-affine Horrorfreunde werden dagegen nur eingeschränkt bedient. In Anbetracht dessen, was die "Töchter des Bösen" darstellen wollen, kann man das Ergebnis trotzdem als zumindest solide (mit 5/10 Punkten) quittieren. Fassungen mit JK-Siegel sind ungeschnitten.
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Kommentare
11.11.2016 09:04 Uhr - Horace Pinker |
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11.11.2016 15:53 Uhr - NoCutsPlease |
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Sympathisch-hochwertig formulierte Kritik zu einem (trotz der Mittelmaßwertung) sympathisch-schundig klingenden Streifen.
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