Alarmstufe: Rot 2
Originaltitel: Under Siege 2: Dark Territory
Herstellungsland: | USA (1995) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Action, Thriller |
Alternativtitel: | Alarmstufe Rot 2 Under Siege 2 |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,01 (120 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Skruppellose Terroristen kapern den Luxus-Zug Grand Continental und bringen einen Killersatelliten in ihre Gewalt. Sie fordern 1 Milliarde Dollar - oder sie machen Washington dem Erdboden gleich. Nur ein Mann kann den Wahnsinn stoppen: Der Koch! (Warner)
ALARMSTUFE: ROT 2
1994 konnte sich Steven Seagal mit Auf Brennendem Eis seinen Traum von einem selbst inszenierten Film verwirklichen. Sein Studio Warner Brothers hatte dafür aber im Gegenzug ein Sequel zu Alarmstufe: Rot (1992), seinem bisher erfolgreichsten Film, verlangt. Diese Bedingung erfüllte Seagal im Jahr 1995. Statt auf einem Schiff sollte der von Steven Seagal verkörperte Koch und Ex – Militär Casey Ryback in dem Luxuszug Grand Continental gegen Terroristen kämpfen. Das Sequel war auch bitter nötig, da Auf Brennendem Eis hinter den finanziellen Erwartungen zurückgeblieben war und Seagal einen echten Karriereknick beibrachte, der ausgeglichen werden musste.
Für den sicher geglaubten Hit griffen Warner Brothers tief in die Tasche: Das Budget des Films betrug ca. 60 Millionen Dollar – zum Vergleich: das Original hatte 35 Millionen gekostet. Die Regie übernahm Geoff Murphy (Freejack – Geisel Der Zukunft, 1992) und die Rollen der Schurken wurden mit Eric Bogosian (Talk Radio, 1988) und Everett McGill (Heartbreak Ridge, 1986) besetzt. Obwohl Alarmstufe: Rot 2 in einem Zug spielt, entstanden alle Innenaufnahmen im Studio. Dank einer neuen Computertechnik wurde die draußen vorbeiziehende Landschaft nachträglich hinzugefügt. Alarmstufe: Rot 2 startete im Juli 1995 in den US – Kinos.
In seinem zweiten Leinwandeinsatz will Casey Ryback (Steven Seagal) mit seiner Nichte Sarah (Katherine Heigl - Grey´s Atanomy, 2005-2010) im Grand Continental nach Los Angeles fahren. Während der Fahrt entert eine Terroristenbande, angeführt von dem totgeglaubten Computerexperten Travis Dane (Eric Bogosian), den Zug. Dane hat vor, die US – Regierung mit einem von ihm gesteuerten Killersattelit zu erpressen. Allerdings haben die Terroristen nicht mit Ryback gerechnet, der nicht nur in der Küche unschlagbar ist …
Alarmstufe: Rot 2 ist eine sehr formelhafte Fortsetzung, die zwar sehr unterhaltsam ist, aber dennoch nicht ganz an das Original herankommt. Ein charismatischer Bösewicht erpresst - unterstützt von einem Mann für´s Grobe und einer Bande von Killern (zu denen auch der aus Breaking Bad und Better Call Saul bekannte Jonathan Banks gehört...) - die amerikanische Regierung, der Schauplatz ist begrenzt und Ex-Smutje Seagal ist rechtzeitig zur Stelle, um den Missetätern die Suppe zu versalzen. Alles wie gehabt also.
Das wäre im Grunde ja nicht schlimm, wenn da nicht ein paar Mängel wären. So wirkt das neue Schurkenpaar Bogosian/Mc Gill im Vergleich zur Konstellation Jones/Busey ein klein wenig farblos und agiert zu routiniert. Außerdem ist Geoff Murphy kein so ausgewiesener Actionprofi wie Andrew Davis; seine Actionszenen wirken manchmal ein klein wenig hektisch inszeniert. Außerdem sahen einige Hintergründe aus dem Rechner schon damals nicht besonders überzeugend aus.
Das soll natürlich nicht heißen, dass Geoff Murphy inszenatorisch ein Stümper ist, ganz und gar nicht. Trotz einiger zu hektischer Momente ist Alarmstufe: Rot 2 mit etlichen überdurchschnittlichen und äußerst harten Actionszenen ausgestattet. Alarmstufe: Rot 2 ist - den Fan der blutigeren Gangart wird´s freuen - um einiges brutaler ausgefallen als das Original und geizt nicht mit blutigen Einschüssen, gebrochenen Knochen und brennenden Menschen. Da tut schon das Zuschauen zum Teil höllisch weh.
Alarmstufe: Rot überzeugte seinerzeit nicht nur mit Action, sondern auch mit einer kleinen Prise Humor und einer Messerspitze Selbstironie, was zum enormen Unterhaltungswert des Films beitrug. Nun, unterhaltsam ist Alarmstufe: Rot 2 auf jeden Fall auch; allerdings ist der Humor des Films manchmal eher von unfreiwilliger Sorte. Natürlich gibt es wieder einen kultigen, mehrmals wiederholten Spruch, der auf Seagals/Rybacks Tätigkeit als Koch abzielt, aber viel wichtiger ist es zu zeigen, wer in Alarmstufe: Rot 2 der Chef am Kochtopf, bzw. im Ring ist. Das Sequel gibt der Definition "Ein Film, der völlig auf seinen Hauptdarsteller zugeschnitten ist" eine völlig neue Dimension. Wenn Seagal zur Tat schreitet, ist das stets mit Musik unterlegt, die so heroisch und pompös klingt, dass man sofort die Hacken zusammenschlagen will. Obwohl die Terroristen, die schon zittern wie Espenlaub, wenn sie den Namen Casey Ryback nur hören, schwer bewaffnet und zahlenmäßig haushoch überlegen sind, haben sie nicht den Hauch einer Chance gegen den großen Chefkoch, der hier in den Scharmützeln bestenfalls eine dekorative Schramme davonträgt. Nirgendwo wird dies deutlicher als im Kampf gegen Penn, der trotz seiner Größe und seinem dringend behandlungsbedürftigen Hang zur Gewalt keine Schnitte gegen den Chef de Cuisine hat. Kann man alles extrem bescheuert finden oder einfach nur genial unterhaltsam.
Keine zweite Meinung kann es dagegen über den von Morris Chestnut dargestellten, dauerquasselnden Gepäckträger geben, der Seagal hier zur Seite gestellt wurde. Da sehnt man sich geradezu nach Erika Eleniak.
Auch wenn dieses Review teilweise etwas kritisch klingt, ist Alarmstufe: Rot 2 wirklich kein Reinfall. Er hat zwar kleinere Schwächen wie das etwas zu routinierte Schurkenpaasr oder einige (wenige) hektisch inszenierte Actionszenen, besticht dafür aber durch viele andere, gelungenere Actionsequenzen und viele spannende Momente; und auch die Art und Weise, wie Seagal hier inszeniert wurde, ist äußerst unterhaltsam - egal, ob man´s unfreiwillig komisch findet oder nicht. Ich bin von dem Film jedenfalls überzeugter, als es das Publikum damals war - ein weltweites Einspiel von 104 Millionen Dollar liest sich nicht schlecht, aber wenn man sieht, dass der erste Teil deutlich mehr Geld einspielte und ein weitaus niedrigeres Budget hatte, kommt man nicht umhin, von einer milden Enttäuschung zu sprechen.
Kommentare
09.04.2017 11:53 Uhr - Horace Pinker |
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09.04.2017 13:25 Uhr - Punisher77 |
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Vielen Dank, Horace!
Ich sehe es im Grunde wie Du, aber für mich war der Unterhaltungswert so ausgeprägt, dass ich `ne 8/10 verteilt habe. |
10.04.2017 08:48 Uhr - JasonXtreme |
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