The Ward - Die Station
Originaltitel: The Ward
Herstellungsland: | USA (2010) |
Standard-Freigabe: | FSK 18 |
Genre: | Horror, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,64 (27 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Als das alte Haus von Kristen (Amber Heard) in Brand gesetzt wird, bringt die Polizei die völlig verstörte junge Frau in das North Bend Psychiatric Hospital. Dort wird sie mit vier unberechenbaren Mädchen zusammengelegt: Sarah, eine kokette und freche Besserwisserin; Iris, eine sensible und begabte Künstlerin; Emily, eine rücksichtslose, aber verspielte Außenseiterin; und Zoey, die sich hinter einer kindlichen Fassade versteckt. Kirstens Therapeut, Dr. Stringer (Jared Harris), versucht die Ursachen ihres Zusammenbruchs freizulegen, jedoch sträubt sie sich trotz seiner ruhigen und verständnisvollen Art gegen jeden Versuch, ihr zu helfen und sie zu rehabilitieren. Doch die Anstalt ist nicht die Zufluchtsstätte, die sie vorzugeben scheint. Kristen nimmt nachts ein schemenhaftes Phantom wahr. Ist es Einbildung, oder spukt es tatsächlich in der Klinik? Wild entschlossen sucht sie nach Informationen über frühere Patienten und ist bald davon überzeugt, dass niemand die Klinik jemals lebend verlässt. (Concorde)
Wenn man sich das Werk des Regisseurs John Carpenter anschaut kommt man als Liebhaber des Horror-Genres nicht daran vorbei,ihn als Ausnahme-Talent oder doch zumindest als hochbegabten Filmschaffenden zu bezeichnen. Meisterwerke/Klassiker wie Halloween; The Fog; Escape from New York; The Thing und viele ander gehen auf sein Konto.
Zudem nahm der Beste bei den meisten seiner Filme nicht nur auf dem Regiestuhl Platz sondern war gleich in mehreren Funktionen in das Projekt involviert. Oftmals übernahm er den Schnitt,arbeitete am Drehbuch mit und komponierte die Filmmusik. Seine Handschrift war für aufmerksame Zuschauer stets erkennbar in Form von langsamen, subtil gestalteten Kamerafahrten,minimal aber höchst wirksam ausgeleuchteten Schauplätzen und einschlägigen Synthesizerklängen.
Da ich selbst ein großer Fan seiner vorangegangenen Arbeiten bin und er es geschafft hat mit seinem Stil bei mir einen Nerv zu treffen freute ich mich natürlich wie verrückt auf sein neuestes Werk. Auch der Trailer minderte diese Freude nicht ein Stück da er doch gut gemacht,interessant und so typisch 'Carpenter' wirkte. 1,5 Stunden später war der Film geschaut, ich Ratlos und das Popcorn verspeist. Doch fangen wir von vorne an.
Der Cast ist meines Erachtens ganz ordentlich gewählt. Jared Harris als suspekter Anstaltsleiter füllt die Rolle mit dem nötigen Charisma und es fällt einem wahrlich schwer in Richtig einzuordnen. Führt er etwas im Schilde oder will er den Insassen seiner psychiatrischen Abteilung wirklich nur helfen? Man weiß es einfach nicht. Ich persönlich hatte auch den Eindruck das er wirklich Lust auf seine Rolle bzw.der Teilnahme an diesem Projekt hatte.Das ist mitunter auch im Audiokommentar auf der Heimkino- Scheibe zu vernehmen. Ähnlich ging es mir mit Amber Heard. Deren Schauspielkunst hält sich m.M. nach und in Anbetracht ihrer übrigen Werke doch sehr in Grenzen. Trotzdem schafft sie es die Zerrissenheit und Hilflosigkeit die ihre Rolle ausmacht relativ gut zu verkörpern und man leidet das ein oder andere mal wirklich mit ihr mit.
Die übrigen Protagonisten bestehend aus den restlichen weiblichen Insassen und dem Pflegepersonal und sind eher Beiwerk. Das liegt aber nicht unbedingt an den Schauspielern und deren Können sondern in erste Linie an dem dünnen Drehbuch und der daraus resultierenden Schwäche der Charakterzeichnung. So gut wie keine der handelnden Figuren scheint eine Biografie zu haben. Die Dialoge sind teilweise unterirdisch und wirken an den Haaren herbeigezogen.
So fängt eine der Insassen des öfteren unvermittelt an hysterisch zu schreien oder schminkt sich mitunter wie ein Clown. Eine andere scheint auf dem Niveau einer sechsjährigen stehen geblieben zu sein und gibt nur zusammenhanglose Wortfetzen von sich. Nach Sichtung des Films mag sich mancher vielleicht einreden das auch dieser Aspekt seine Gründe hatte aber es ist dermaßen dünn gezeichnet und platt dargestellt,das es einem schon Sauer aufstößt.
Die größte Enttäuschung an diesem Streifen ist meines Erachtens aber der Grund meiner Sichtung. John Carpenter himself. Nichts ist mehr zu spüren von seinem handwerklichen Geschick eine gute Szene zu inszenieren. Von Spannung kann kaum die Rede sein, wenn sich die Kamera zum gefühlten hundertsten Mal dröge über leere Stationsflure bei Dunkelheit begibt. Darüber hinaus scheint es der Soundkulisse und den Blitzen nach zu urteilen in jeder Nacht Orkan-artiges Unwetter zu geben während es bei Tag regelmäßig schönstes Sommer Wetter zu bestaunen gibt. Zwischendurch werden noch einige Jump-scares eingefügt die man als Kenner aber bereits 5 Meilen gegen den Wind riechen kann und gegen die Passagen, in denen sich der Film zieht wie zähes Kaugummi,nicht ankommt. Das Auftreten eines dritten "Hauptdarstellers" und dessen Wirken schrammt dann schon leicht die Grenze zur Lächerlichkeit.
Ebenfalls muss es sich Carpenter gefallen lassen, gewollt oder ungewollt,das auch sein Film der Moderne entsprechend mit einem Plottwist gekrönt wird. Aber auch dieser kommt nicht wirklich unerwartet und wirkt zudem in seiner Inszenierung abgekupfert und schon vielfach besser gesehen.
Ich wünschte ich könnte gutes über den letzten Beitrag eines meiner Lieblingsregisseure berichten doch dem ist leider nicht so. Sei es dem Fakt geschuldet das es sich bei The Ward um eine Auftragsarbeit handelt oder das auch große (Genre-)Regisseure einfach alt werden. Der Film indes fühlt sich im Nachhinein an wie eine öde Geisterbahnfahrt auf einem heruntergekommenen Rummelplatz.
Wegen der Mühe die sich beide Hauptakteure offensichtlich gegeben haben und meiner Liebe auch mal ruhigem Horrors gegenüber vergebe ich ein paar Pünktchen, mehr aber auch nicht. Wertung: 2/10
Kommentare
26.02.2017 10:07 Uhr - leichenwurm |
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26.02.2017 11:04 Uhr - Punisher77 |
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26.02.2017 13:31 Uhr - naSum |
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26.02.2017 16:08 Uhr - CHOLLO |
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