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Die Hand an der Wiege

Originaltitel: The Hand That Rocks the Cradle

Herstellungsland:USA (1992)
Genre:Drama, Thriller
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,50 (4 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Claire ist eine glücklich verheiratete Mutter von zwei Kindern. Als sie die junge Witwe Peyton Flanders als Kindermädchen einstellt, wird ihr Leben plötzlich zum Horrortrip: Es kommt erstmals zu Streitereien mit dem Ehemann und den Kindern, zum unerklärbaren Tod ihrer besten Freundin. Noch ahnt Claire nicht, dass Peyton ihre Hand im Spiel hat und selbst die Rolle als Mutter in der Familie übernehmen möchte. Der gewiefte Racheakt einer Frau, deren Mann - ein Arzt - Selbstmord beging, weil eine Patientin ihn wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt hatte. Eine Patientin namens Claire ... (BuenaVista DVD-Cover)

Diese Kritik enthält Informationen über den späteren Handlungsverlauf der Geschichte.
eine kritik von therealash:

"Die Hand an der Wiege" ist mir nur noch im Gedächtnis aus meiner Jugend, da Wayne und Garth in "Wayne's World" von Rebecca De Mornay immer als "Rebecca De Hornay" gesprochen haben, gefolgt von einem gedoppelten "Schwing", was soviel hieß, dass die Schauspielerin ein heißer Feger war. Da dachte ich mir, dass "Die Hand an der Wiege" mit dem Versprechen eines spannenden Thrillers durchaus zu unterhalten wissen muss. Irgendwie hatte ich den Film allerdings bald aus dem aktiven Fundus verloren, aber er blieb immer im Hinterkopf haften, da das böse Kindermädchen nicht nur aus dem großartigen "Das Kindermädchen" von William Friedkin ein richtig knackiger Film ist. "Die Hand an der Wiege" ist zwar nicht ganz so grandioser Horror, aber irgendwie dann doch wieder ganz gut.

Die Grundstory vom bösen Kindermädchen ist simpel und verschleiert etwas, dass die ursprüngliche Rachegeschichte von Anfang an gegen ein unschuldiges Opfer geht. Hervorzuheben ist am Anfang des Films eine wirklich schwer aushaltbare sexuelle Belästigung eines Frauenarztes an der schwangeren Protagonistin, die völlig verständlich macht, dass Frauen bevorzugt zu weiblichen Frauenärzten gehen.

Insgesamt ist der Film wirklich solide gemacht. Die Regie von Curtis Hanson ist durchwegs ordentlich und zeigt, dass dieser Regisseur, der auch für "L.A. Confindential" verantwortlich war, sein Handwerk versteht. Rebecca De Mornay ist nun in ihrer Rolle wirklich kein positiver Charakter, sondern eine Antagonistin, wie sie im Buche steht. Sexy ist sie auch nicht unbedingt, außer man steht auf das etwas altbackene amerikanische Neunziger Jahre Hausfrauenschick. Das spricht aber unbedingt für sie als Schauspielerin, die leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Als Wendy Torrance in "The Shining" von 1997 wusste sie nämlich ebenfalls zu überzeugen und man munkelt, dass Stephen King sie aufgrund dieses Films für das Remake erst wollte. Und eine kleine Anspielung auf Kubricks "The Shining" kann man am Ende auch finden, wenn auch aus der Axt ein Schürhaken wird.

Am Ende liefert "Die Hand an der Wiege" dann auch noch ein paar schöne Wendungen und einen richtig schönen Filmtod, der das vorstädtische Amerika mit seinen Gartenzäunen schön in Szene setzt. Außerdem gibt es mit Julianne Moore eine denkwürdige Nebenrolle und einen spannenden Soundtrack von Graeme Revell, der von "The Crow" bis hin zu "Planet of Terror" viele passende Scores für das Horrorgenres geliefert hat. Ein bisschen erinnert er auch an "Orphan", zumindest am Ende, auch wenn das Waisenkind natürlich kein Kindermädchen ist.

Kein Überhammer, aber ein kurzweiliger Film, der einige schockierende Szenen und Themen (wie sexuelle Belästigung und auch Kindesmissbrauch) aus der scheinbar heilen Welt der Kleinfamilie im eigenen Häuschen thematisiert.

Und das ist in Wahrheit doch der wahre Horror, oder?

6/10
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Kommentare

16.03.2017 08:25 Uhr - NoCutsPlease
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Formal gut beschrieben, wahrer Ash! ;)
Inhaltlich kommt der Film bei mir jedoch ein Stück besser weg. Das liegt aber auch daran, dass ich diese "fieser Charakter infiltriert Familie/Beziehung"-Filme der späten 80er und frühen 90er generell mag.
Hansons "Todfreunde - Bad Influence" kann ich dahingehend auch empfehlen.

16.03.2017 08:57 Uhr - JasonXtreme
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Hmhmmmm, der Satz im ersten Absatz mit dem Fundus gibt für mich so garkeinen Sinn. Eigentlich müsste es Rebecca de Horny heißen, da "horny" übersetzt geil bedeutet. Also gegenüber Deiner letzten Rezi ist das ein Rückschritt für mich ;)

16.03.2017 12:39 Uhr - TheRealAsh
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Stimmt schon, hätte eigentlich ein Pünktchen mehr verdient. Und danke für den Tipp, Todfreunde werd ich mir mal besorgen.
Jason, hast absolut recht, muss natürlich horny heißen, hab aber im Drehbuch geguckt und da stand das so, seis drum;-)

16.03.2017 14:54 Uhr - Horace Pinker
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Willkommen auf Schnittbericht.com Real Ash! Wie bei deinen beiden Vorgängerkritiken fällt auch dein Hand an der Wiege Review lesenswert und schön formuliert aus und enthält die wichtigsten Infos. Ich muss sagen das ich den etwas langweilig und spannungsarm fand, allerdings liegt die letzte Sichtung bereits viele Jahre zurück, vlt. werde ich also mal ein Rewatch wagen um zu sehen ob ich das heute anders sehe.

16.03.2017 17:02 Uhr - TheRealAsh
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Danke, Horace, wie gesagt, schau einfach mal bei Gelegenheit rein, bei mir hat der jetzt auch tatsächlich gut nachgewirkt, ist schon ganz schön.

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