Im Laufe der Jahrzente hat sich die Filmlandschaft und die daraus hervorgehenden Produktionen grundlegend verändert.Um sich dem Puplikum und deren Sehgewohnheiten anzupassen wurden ehemalige Erfolgsrezepte fallen gelassen und durch neue ersetzt.Versuchte man beispielsweise früher hauptsächlich durch Namen in Großproduktionen zu punkten,für die dann auch mal fast die Hälfte des veranschlagten Budgets draufging,probiert man es heute eher über die Schauwerte.Ein Rezept hat sich im Laufe der Jahre aber nicht verändert.Solange eine Kuh verspricht Milch zu geben,wird diese gemolken bis auch der letzte Tropfen abgezapft ist.In den Augen der Studiobosse bedeutet das,wenn sich ein Film außerordentlich gut bei den Zuschauern verkauft hat bekommt er solange Fortsetzungen spendiert,wie es sich finanziell lohnt.
Das wird auch die Hauptmotivation gewesen sein, den Predator nach dem Sensationserfolg des Erstlings wieder auf die Jagd zu schicken.Üblicherweise werden Defizite in der Kreativität (es handelt sich nun einmal um eine Fortsetzung),durch ein höheres Maß an Investition ausgeglichen.Erhielt Action-Veteran John Mc Tiernan für seinen Predator noch geschätzte 15 Millionen,waren es beim 2 Teil bereits stolze 35 Millionen.
Kommen wir gleich zu den Verantwortlichen/Beteiligten dieses Streifens.Da Regisseur Mc Tiernan wohl kein Interesse an einer Fortsetzung seines Krachers hatte,was ihm natürlich niemand Übel nehmen kann,griff man auf den Newcomer Stephen Hopkins zurück.Dieser hatte sich mit "Nightmare 5" ein kleines Sternchen gesetzt und die Produzenten vor allem mit der Effiziens seines Handwerks beeindruckt.So ließ er genannten Film auf 2 Kulissen drehen.War die eine Szene abgedreht konnte man ohne Umschweife gleich die nächste drehen, während sich ein Teil des Teams um die eben genutzte Kulisse kümmerte und sie für den nächsten Dreh vorbereitete.Oder aber man ließ gleich die Second Unit für den Film eher untergeordnete Szenen parallel abdrehen.So vermied er "Over Budget" und "Over Time" Momente die den Produzenten zuwider waren und empfahl sich unter anderem so für den Regiestuhl von Predator 2.Und man muss sagen Hopkins macht seine Arbeit gut.Die Action ist gekonnt und zackig in Szene gesetzt,wirkt dabei aber nie zu hektisch oder planlos.Zudem weiß er auch was sich gehört und verpasst seinem Film ein paar Reminiszensen an das Vorbild,was sich vor allem in der Friedhofseinstellung bemerkbar macht.
Den Hauptdarsteller-posten übernahm diesmal Danny Glover der den meisten aus der Lethal Weapon Reihe bekannt sein dürfte.Im Gegensatz zu Schwarzenegger,der den durchtrainierten Supersoldaten präsentierte,gibt Glover den mit allen Wassern gewaschenen Großstadtbullen.Hat man zunächst in Anbetracht des Backrounds die befürchtung das es sich hier um eine Fehlbesetzung handelt,muss man nach Sichtung zugeben das er den Film mit seiner Präsenz ungemein aufwertet.Glover füllt Harrigan mit Leben und man kauft ihm die Rolle des unbequemen Gesetzeshüters problemlos ab.Auch die Riege der Nebendarsteller kann sich mehr als sehen lassen.Gary Busey,Bill Paxton,Adam Baldwin und Ruben Blades machen ihre Sache Ordentlich bis sehr Gut.Vor allem Bill Paxton als durchgeknallter Frischling weiß zu gefallen.
Wäre als nächstes das Setting.Den Schauplatz vom Latein-amerikanischen Dschungel in den Großstadt-Dschungel zu verlegen war eine vortreffliche Entscheidung.Dieser wirkt durch seine urbanen Verhältnisse und den siffigen Gassen ähnlich bedrohlich wie die Örtlichkeit des Erstlings.Schon in der Anfangsszene wird klar,hier herrscht pure Anarchie und das Recht des Stärkeren!Freilich schlägt Hopkins bei seiner Darstellung über die Strenge.So wird bei den Feindbildern kein Klischee ausgelassen.Sei es die Jamaikaner-Gang mit ihren geheimnissvollen wie brutalen Riten oder die zugekoksten Kolumbianer.Trotzdem besitzt die Location viel Potenzial was auch das ein ums andere Mal (siehe U-Bahn Szenerie) ordentlich ausgeschöpft wird.
Was den Namensgeber angeht hat dieser ebenfalls Fortsetzungsbedingt das nötige Fein-tuning erhalten.Das macht sich im Waffenarsenal des Jägers deutlich bemerkbar.Neben der bekannten Schulterwaffe darf er sich diesmal u.a. mit einem Diskus,einem Speer und einem Fangnetz austoben.Über den Mann hinter der Maske möchte ich gar nicht so viele Worte wie in meiner Review zum ersten Teil verlieren.Kevin Peter Hall ist und bleibt für mich der einzig wahre Predator!
Wie in Sequels ebenfalls üblich wurde áuch die Gewaltschraube etwas angedreht.Das Werk des Predators und die konsequente Darstellung der Morde wirken noch eine Portion schärfer als im Original.Meiner Meinung nach ist das aber nicht so Augenscheinlich wie sich das in der aktuellen Altersfreigaben-Verteilung beider Teile niederschlägt.
Für mich ist Predator 2 eine mehr als gelungene Fortsetzung die aber nicht ganz so Rund wirkt wie das unerreichte Original.Dennoch um Längen besser ist als die Gurken (AVP;AVP-R;Predators) die danach auf die Menschheit losgelassen wurden.
8/10