Rise of the Tomb Raider
Herstellungsland: | USA (2015) |
Standard-Freigabe: | USK 16 |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,00 (6 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Mit epischen, energiegeladenen Actionmomenten an den wunderbarsten feindseligen Schauplätzen der Erde bietet Rise of the Tomb Raider ein filmisches Action-Überlebensabenteuer, in dem du Lara Croft auf ihrer ersten Expedition als Grabräuberin begleitest. Ehrfurcht gebietende, gefährliche Gräber – Erforsche riesige, uralte Orte voller gefährlicher Fallen, löse dramatische Umgebungsrätsel, entschlüssle uralte Texte, um Krypten zu enthüllen, und nimm es mit einer Welt auf, deren mannigfaltige Geheimnisse darauf warten, entdeckt zu werden. Frau gegen Wildnis – Erobere eine Welt, die ihre Geheimnisse mit aller Kraft verteidigt, ertrage gefährliche Bedingungen und unbeständige Landschaften, stelle dich einer gefährlichen Tierwelt, die uralte Gräber bewacht, und erforsche riesige, interaktive Umgebungen. Guerillakämpfe – Nutze die Umgebung zu deinem Vorteil, klettere auf Bäume und tauche unter Wasser, um Feinde zu umgehen oder auszuschalten. Passe Laras Ausrüstung, Waffen und Munition an deinen Spielstil an, stelle improvisierten Sprengstoff her, um Chaos zu stiften, und kämpfe mit Laras unverkennbaren Kampfbögen und ihrer Kletteraxt. (xbox.com)
2016. Das war ein – besonders für uns PCler – recht schwieriges Spiele-Jahr, geprägt von zu vielen halbgaren AAA-Ports. „Mafia 3“, „Quantum Break“ oder „Dishonored 2“, um nur ein Paar Beispiele beim Namen zu nennen. Egal wo man sich umsah, die Qualitätssicherung fiel fast immer der unumstößlichen Einhaltung der Release-Termine zum Opfer. Glücklicherweise macht unsere nunmehr 20 Jahre alte Videospiel-Ikone Lara Croft da nicht mit – und zeigt vorbildlich wie es richtig geht. „Rise of the Tomb Raider“ (= RotTR) reiht sich NICHT in die oben genannte unrühmliche Runde ein, ganz im Gegenteil, unter allen letztjährigen Neuerscheinungen fällt das Sequel des 2013er-Reboots mit der technisch beeindruckendsten und saubersten Portierung überhaupt auf. Ach ja, und natürlich weiss es auch spielerisch zu begeistern. ;)
Gerade mal ein Jahr ist das traumatische Ereignis auf Yamatai her, doch unsere populäre Archäologin / Grabräuberin Lara Croft sucht keinen Pol der Erholung, sondern stürzt sich gleich ins nächste Abenteuer. Sie möchte die unvollendete Lebensaufgabe ihres verstorbenen Vaters fortführen und in Sibirien, inmitten der verlorenen Stadt Kitesch, nach der Quelle der Unsterblichkeit suchen. Damit steht sie nicht allein, verfolgt die Geheimorganistaion Trinity doch das gleiche Ziel um es für dunkle Zwecke zu missbrauchen. Im unerbittlichen Wettlauf gegen die Zeit und gegen Trinity dringt Lara nicht nur durch ein russisches Gebiet mit einer grausigen Vergangenheit, sondern stößt auch auf ein isoliert lebendes, uraltes Volk welches die Quelle vor jedem Eindringling zu schützen versucht…
Okay, der große narrative Wurf bleibt auch bei RotTR aus. Die Story unterhält weitestgehend gut, krankt zumeist aber an oberflächlichen Charakteren und mangelnder Tiefe. Zu sehr verlässt sich Crystal Dynamics auf einfachstes „Gut gegen Böse“-Schemata, aber das „Problem“ kennt man ja schon vorm Vorgänger. Und von allen TRs davor auch. Erzählerische Dichte wie das eines „Uncharted“ war noch nie die große Stärke eines TR. Aber mal Hand aufs Herz, was hat ein waschechtes TR seit seinem Bestehen schon immer ausgemacht:
Außerordentliches Storytelling oder der hervorragende Mix aus Klettern, Kämpfen und Rätseln?
Ganz genau. In diesem Punkt ist selbst ein Nathan Drake einer Genre-Referenz wie Lara Croft noch heute haushoch unterlegen. Wenn das Gameplay so durchweg überzeugt wie hier, dann gebe ich mich auch mit einer durchschnittlichen Geschichte zufrieden die – TR-typisch – vielleicht nicht inhaltlich sonderlich stark, dafür aber äußerst imposant in Szene gesetzt ist.
Die Mechaniken des Vorgängers auf die RotTR zurückgreift wurden nicht komplett umgekrempelt, sondern dezent verfeinert und sogar erweitert. Die Steuerung geht gewohnt präzise von der Hand, das automatische Deckungssystem funktioniert auch hier tadellos, das Crafting ist in alter Form erhalten geblieben und erstmals gibt es ein Material-Inventar, da Lara mit dem was die Natur bereitstellt eigene Pfeil-Munition, Med-Kits oder Sprengkörper herstellen kann. Dadurch fällt u.a. der Eindruck unrealistisch viele Pfeil-Köcher in der Umwelt verteilt zu finden – so wie bei TR 2013 gesehen – komplett weg und verleiht dem Spielerlebnis einen gewissen Survival-Aspekt.
Erneut vertreten sind zahlreiche Relikte, Geheimnisse sowie Karten und das damit hervorgerufene Sammelfieber, dazu noch eine überschaubare Menge an Nebenaufträgen und natürlich die beliebten Gräber. Crystal Dynamics scheint die Kritik an den „Autogaragen“ des Vorgängers angenommen zu haben, denn diese hat man hier nicht nur von 6 auf insgesamt 9 aufgestockt, sie haben auch endlich wieder jene kolossale Dimension die man einfach erwartet. Und wundervoll designt sind sie obendrein. Die Raffinesse jener Gräber ganz alter TRs erreichen sie zwar wieder nicht, man ist aber auf einen guten Weg dahin.
Alles in allem ist RotTR in Umfang und Beschäftigungsmöglichkeiten um einiges gewachsen. Mich dünkt die Entwickler wollten hier der Konkurrenz wie „Assassin‘s Creed“ (= AC) ein wenig nacheifern, nur in einem (zwangsläufig) kleiner gehaltenem Rahmen. Verständlich, Ubisofts AC-Titel mit ihren gigantischen offenen Welten sind ein ganz anderes Kaliber, dazu ist und bleibt die Marke TR weiterhin zu sehr aufs Lineare konzipiert.
Nach der Story-Kampagne ist aber noch lange nicht Schluss, da die „20 Year Celebration“-Edition von RotTR zusätzlich alle erschienenen DLCs beinhaltet und so für Spielfreude samt –zeit satt sorgt:
- „Baba Yaga“, eine gut 2-3 Stunden lange Neben-Mission innerhalb des Hauptspiels. Überwiegend rätsel- und kletterlastig, mündet aber abschließend in einen schönen Endboss-Kampf.
- „Blutsbande“, in welchem wir uns in Croft Manor auf reine Item-Suche begeben. Hat ein wenig Wimmelbildspiel-Charakter mit wenigen Rätseln, verrät aber interessante Details über Laras Eltern und füllt Verständnislücken zu den willkürlich eingestreut wirkenden Lord Croft-Flashbacks im Hauptspiel.
- Diverse Herausforderungs-Levels (u.a. „Kalte Finsternis“ oder „Laras Alptraum“) die nicht nur mit Achievement-Belohnungen locken, sondern auch mit Highscore-Listen im Wettstreit mit anderen Steam-Spieler/-Freunden für Dauermotivation sorgen.
TR 2013 hatte technisch gesehen so einiges auf dem Kasten und kam vor allem auf dem Rechenknecht voll zur Geltung, umso erfreulicher zu wissen dass auch RotTR diesbezüglich keine Ausnahme macht. Unter Ausnutzung aller vorhandener Ressourcen leistungsstarker PCs ist Laras Trip durch Sibirien eine ununterbrochene Augenweide mit einer sehr lebendigen Welt von hoher Detailfülle, mit Maßstab-setzender Beleuchtung und ultrascharfen Texturen. Zudem hat die Ingame-Grafik dank modernster Motion- und Performance-Capture-Technik eine Güte erreicht die früher undenkbar gewesen wäre. Angesichts solch hochwertiger Cutscenes man fragt sich wozu es heutzutage überhaupt noch Render-Sequenzen braucht. Ein einziger Augenschmaus, welcher über DirectX12 überraschend flott läuft.
Komplettiert wird dieser optische Bombast von einem nicht minder hochwertigen wie brachialen Sound der keine Wünsche offen lässt und endlich über eine getrennte Lautstärken-Regelung für Sprache und Effekte verfügt, denn die Tonmischung des Vorgängers war aufgrund der fehlenden Tonsignal-Trennung nicht immer perfekt. Der neue, dynamischere Score schneidet (wohl auch aufgrund den Komponisten-Wechsels) gar noch besser ab als der des Vorspiels, und an der Synchro gibt es auch rein gar nichts auszusetzen. Auch wenn mich ein wenig Wehmut überkommt weil Nora Tschirner – egal was andere sagen, sie war große Klasse - nicht mehr die deutsche Lara-Stimme liefert, aber mit der Stammsprecherin von Jennifer Lawrence hat man (und das gebe ich offen zu) einen sehr guten Ersatz gefunden.
Fazit:
Lara Croft weiss wie man ein Jubiläum angemessen feiert. Ihr jüngstes Abenteuer sieht/hört sich fantastisch aus/an, baut all das aus was an TR 2013 gut war und erfüllt auch viele Änderungswünsche der Fans, was insbesondere am angepassten Verhältnis aus Kampf und Rätseln/Forschen/Klettern zu erkennen ist. Mit Einrechnung aller beigesteuerten DLCs und separaten Spiel-Modi liegt hier ein dickes Spiel-Paket vor das nix anderes als eine unbedingte Kaufempfehlung verdient.
Kommentare
13.04.2017 14:44 Uhr - NoCutsPlease |
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Als gelegentlicher PC-Spieler bin ich immer mal auf der Suche nach dem einen oder anderen guten Tipp für zwischendurch.
Vielen Dank, das hier scheint nämlich echt einer zu sein! |
13.04.2017 15:51 Uhr - JasonXtreme |
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Jap das Spiel rockt :D
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