Wer gerne mehr über die Produktion des Films erfahren möchte, sollte (unauffällig) diesen Link folgen:
VideoRaiders.net.

Im Gegensatz zu den Produktionen von
„Krieg der Sterne“ und
„Das Imperium schlägt zurück“ verlief die Produktion von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ absolut reibungslos. Litt man in Episode IV noch unter der segenden Sonne Tunesiens und dem knappen Budget, machten Studiobrände und Schneestürme den Dreh von Episode V zu einer Qual. Für Episode VI konnte man sich hingegen auf heimische Sets zurückziehen. Endor entstand im kalifornischen Redwood National Park, Dagobah abermals in einem Studio, für die wenigen Außenszenen von Tattoine wählte man das benachbarte Arizona. Somit ist „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ der einzige „Star Wars“-Film der komplett in den USA produziert wurde. Für die Prequels wird man Jahre später die gesamte Produktion nach Australien verlagern. Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen konnte man diesmal auch die SFX-Nachbearbeitung im Budget- und Zeitrahmen erfüllen - auch wenn die eigentliche Schlacht um Endor ursprünglich etwas größer ausfallen sollte. George Lucas, als Übervater der Saga, überwachte die gesamte Produktion und benötigte Regisseur Richard Marquand im Grunde „nur“ dafür, die vielen Dialog-Szenen abzudrehen. Jedes Raumschiff, jeder Handlungsteil musste vorher von Lucas abgesegnet werden. Lucas verstand sich immer als Filmemacher und seiner Überzeugung nach ist der Regie-Job nur ein kleiner Teil des Filmemachens, den er auch nie wirklich mochte, weswegen er diesen Job gerne an andere Filmemacher abgab. Für
„Das Imperium schlägt zurück“ war er mit der Arbeit von Irvin Kershner allerdings nicht sonderlich zufrieden, da dieser ihm zu frei arbeitete. Marquand, so heißt es, hielt ständigen Kontakt mit Lucas und ging auf seine Vorstellungen und Visionen eher ein. Ebenfalls auffällig ist, dass Gary Kurtz, Produzent von
„Krieg der Sterne“ und
„Das Imperium schlägt zurück“, nicht mehr dabei war. Seinen Job übernahm Howard G. Kazanjian, der ebenfalls zu Lucas einen besseren Draht hatte. Viele „Star Wars“-Fans meinen, dass gerade dadurch der Abschluß der Saga den schwächsten Teil der Ur-Trilogie darstellen würde, da Lucas niemanden mehr um ihn hatte, der ihn kreativ herausforderte.
Auch wenn „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ nicht an den unglaublichen Erfolg von
„Krieg der Sterne“ anknüpfen konnte, so bildete er jedoch für alle Beteiligten einen absolut zufriedenstellenden Abschluß. Insgesamt spielte der Film weltweit 475.106.177 US-Dollar (inflationsbereinigt 2010: 933.180.769 US-Dollar) ein. Fünfmal wurde er für den Oscar nominiert und erhielt eine Auszeichnung für die besten Spezialeffekte. Von den Schauspielern konnte sich leider nur Harrison Ford an der Spitze Hollywoods halten, wobei Mark Hamill in den 90ern zu einen der gefragtesten Synchronsprechern für Zeichentrickserien avancierte und Carrie Fisher heute eine anerkannte Schriftstellerin ist, die in ihren Büchern ihre eigene Alkoholkrankheit komödiantisch verarbeitete.
George Lucas konnte seine Saga endlich beenden und sich neuen filmischen Abenteuern zu wenden. Durch die clevere Lizensierung seiner Saga, blieb der
„Krieg der Sterne“ weitaus länger in den Köpfen der Kinder und Fans als viele vermeintlich annahmen. Es folgten alleine in den 80ern mehrere Spin-Offs - zwei Zeichentrickserien, zwei TV-Filme, uzählige Romane und Comics. Bis zum Start der Special Edition 1997, bzw. der Prequels 1999, schaffte die Saga es sich zu einem weltweiten Kult-Phänomän zu entwickeln, dass bis zum heutigen Tage kein Ende findet. Die Vorproduktion (April 2010) für die erste Live-Action-Serie hat bereits begonnen - 27 Jahre nach dem abschließenden Teil der Saga...

In dem folgenden Abschnitt möchte ich auf die ursprüngliche Konzeption des letzten Teils der
„Krieg der Sterne“-Saga eingehen. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, trennte sich George Lucas von Produzent Gary Kurtz. Grund hierfür seien offiziell kreative Differenzen gewesen. Kurtz war dagegen als Höhepunkt des Films erneut einen Todesstern auftauchen zu lassen. Ebenfalls war er von der Idee der Ewoks nicht sonderlich angetan, die ursprünglich Wookiees sein sollten (somit hätte der finale Kampf nicht auf Endor sondern Kashyyyk stattgefunden). Auch schlug Kurtz Irvin Kershner erneut vor, die Regie zu übernehmen. Ein Regisseur mit dem Lucas aufgrund seiner freien Arbeitsweise nicht sonderlich glücklich war. Diese frühen Differenzen, die letztlich damit endeten, dass Gary Kurtz seinen Hut nahm, zeigen bereits, dass auch für „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ursprünglich ganz anders konzepiert war. Eigentlich wäre Episode VI nur ein weiterer Teil der Saga gewurden, das Ende vom
„Krieg der Sterne“ sollte erst mit Episode IX eingeleitet werden. Selbst einen vollkommen anderen Titel hatte Lucas für den Film im Sinn. Anstatt der „Rückkehr“ würden die Jedi hier nun „Rache“ nehmen (da Jedi grundsätzlich keine Rache nehmen, verwarf Lucas den Titel kurzfristig - so kurzfristig, dass mehrere Merchandise-Artikel mit dem alten Titel bereits produziert waren und heute einen immensen Sammlerwert besitzen).
Inwiefern sich die Saga mit dem nun letzten Teil verändert hat, soll folgender Abschnitt verdeutlichen. Aus dem Ende der ursprünglichen zweiten Trilogie, wurde das Finale des
„Krieg der Sterne“...
II. a) Die Rache der Jedi-Ritter!
Wie bereits im Schnittbericht zu
„Das Imperium schlägt zurück“ dargelegt, waren ursprünglich neun Filme, eine Ennealogie, zu
„Krieg der Sterne“ geplant. Dieses wird durch mehrere Aussagen George Lucas’ (
„As the saga of the Skywalkers and Jedi Knights unfolded, I began to see it as a tale that could take at least nine films to tell - three trilogies.“) als auch Gary Kurtz’ (
„...before the first screenplay, there was a lot more material – a lot more convoluted story structure and stuff about the long history. In the end, we opted to pick what we thought was a good, rousing adventure story out of the middle of all this material.“) belegt. Letztlich kann man diese neunteilige Saga, basierend auf verschiedenen, glaubwürdigen Kommentaren und Aussagen der Macher, wie folgt aufteilen:
Episode I: Ein Film über den alten Jedi-Orden
Episode II: Einführung von Obi-Wan Kenobi (Ausbildung, Abenteuer, etc.)
Episode III: Einführung von Anakin Skywalker (Aufstieg und Fall)
Episode IV: -
Episode V: -
Episode VI: Leia wird Königin, Han stirbt. Am Ende vernichtet Luke Darth Vader und wird als einziger Jedi durch die Galaxis reisen.
Episode VII: Lukes Leben und Abenteuer als Jedi. Das Imperium existiert weiterhin, ebenso der Imperator.
Episode VIII: Luke sucht seine Schwester (nicht Leia).
Episode IX: Als großes Finale stellt sich Jedi-Meister Luke dem Imperator und vernichtet ihn - endgültiger Fall des Imperiums.
Dies war quasi der grobe Grundriss der
vor dem Produktionsbeginn zu
„Das Imperium schlägt zurück“ gemacht wurde. Nach Beendigung der Produktion von Episode V, die für Lucas professionell und persönlich eine Zerreißprobe darstellte, entschied der Übervater der Saga, sich letztlich auf sechs Teile zu beschränken. Die Vorstellung sein gesamtes kreatives Schaffen nur noch der
„Krieg der Sterne“-Saga zu widmen, schreckte ihn ab, insbesondere da er wußte, dass mit den bereits angekündigten Prequels noch mindestens vier Filme, somit 12 Jahre Produktionszeit, auf ihn warten würden. Des Weiteren etablierte er mit den „Indiana Jones“-Filmen ein weiteres erfolgreiches Franchise und baute sein Multimedia-Imperium (u.a. mit der Gründung von LucasGames) weiter aus. Für Lucas stand somit schon weit vor dem Produktionsbeginn von „Die Rückker der Jedi-Ritter“ fest, dass dieser Film den Abschluß der Saga darstellen sollte. Viele Storyelemente, die im Vorgängerfilm etabliert wurden und für ein neunteiliges Konzept ausgearbeitet wurden, mussten nun innerhalb eines Films wieder zusammengeführt und zufriedenstellend beendet werden.
Wie aus der oberen Tabelle abzulesen, sollte Luke sich in Episode VI ursprünglich nur Darth Vader, seinem Vater, entgegenstellen und diesen vernichten (bzw. der dunklen Seite der Macht entziehen). Imperator Palpatine sollte auch weiterhin nur durch Bemerkungen genannt, allerhöchstens durch Hologramme dargestellt werden. Er war das ultimative Böse, die finstere Allmacht, die seinen Schatten über alle Filme legen sollte. Erst im großen Finale, im neunten Teil, sollte Luke ihn offen bekämpfen. Dies macht auch durchaus Sinn, da man davon ausging, dass Lukes Machtkenntnisse noch nicht groß genug waren, um den mächtigsten Sith-Lord in der Geschichte des Universums zu bezwingen. Erst durch weitere Abenteuer in kommenden Episoden, der Vernichtung Darth Vaders, sowie einer zeitlich-sinnvollen Beendigung seines Jedi-Trainings (welches er nun innerhalb von 3 Jahren herunterrattert), wäre er stark genug gewesen, der dunklen Seite entgegenzutreten. Nun musste dies komplett geändert werden. Neben Darth Vader tritt auch der Imperator in Erscheinung und Luke muss sich beiden stellen. Dieses Problem erkannte man recht früh, weswegen es letztlich Darth Vader ist, der den Imperator tötet und seine Herrschaft beendet, indem er ihn den Reaktorschacht hinunter wirft. Luke hingegen verfügte nicht über die Macht sich beiden entgegenzustellen oder zumindest beide niederzustrecken. Die Drehbuchautoren wußten, dass die Zuschauer dies innerhalb der etablierten Film-Mythologie als zu gezwungen und unglaubwürdig empfinden würden. Vor drei Jahren war Luke noch Feuchtfarmer auf Tatooine, genaugenomen nur ein Handlanger seines Onkels - nun soll er bereits die mächtigsten Kräfte im Universum bezwingen? Durch einen kleinen Storytwist versuchte man dies deshalb abzumildern und einen klassischen Vater/Sohn-Konflikt einzubauen. Betrachtet man die fertige Filmversion genau, so fällt einem auf, dass Lukes Augenmerk immer auf Vader liegt. Er versucht ihn der dunklen Seite der Macht zu entreißen, da er weiß, dass nur Vader mächtig genug ist, sich dem Imperator entgegenzustellen. Dies mag zwar auf den ersten Blick hervorragend funktionieren, letztlich degradiert dies Luke Skywalker allerdings auch zu einer Nebenfigur. Er ist nur noch ein Schlüssel zur hellen Seite der Macht, die Tür muss aber von Darth Vader geöffnet werden.
Für die Figur des Darth Vader/Anakin Skywalker bedeutet dies letztlich, dass er endgültig zum zentralen Charakter der Serie mutiert. Dies war vorher so nie eingeplant. Bereits im ersten Schnittbericht zu
„Krieg der Sterne“ gehe ich hierauf näher ein. In der Entstehungsphase der Filme, war Darth Vader anfangs nur ein General, mutierte dann allerdings zum dunklen Lord der Sith. Vom Sith ging es stetig aufwärts - bis er nicht nur die rechte Hand des Imperators wurde, sondern vor allem durch die Prequels sogar DER zentrale Charakter der Trilogie, wie Lucas heutzutage auch immer betont. Allerdings wissen die meisten „Star Wars“-Fans wohl, dass Vader nicht einmal in Episode IV als Lukes Vater konzepiert war. Die Verbindung Anakin Skywalker/Darth Vader fand erst nach einer Idee von Lawrence Kasdan statt, der am Drehbuch zu (
„Das Imperium schlägt zurück“ mitarbeitete. Die Entwicklung von Darth Vader - vom bösen Häscher (First Draft, 1974) über den bösen Neben-Antagonisten (
„Krieg der Sterne“, 1977) und die rechte Hand des Imperators (
„Das Imperium schlägt zurück“) zum Erlöser des Universum („Die Rückkehr der Jedi-Ritter“) bis hin zur zentralen Figur der Saga (Prequels, 1999 - 2005) ist einzigartig in der gesamten Entwicklungsgeschichte der Filmsaga.
Die ursprüngliche Ausrichtung der Saga sah natürlich ganz klar Luke Skywalker als zentrale Figur vor, der als prohezeiter Erlöser das Gleichgewicht der Macht herbeibringen würde. Nachdem er Darth Vader, des Imperators rechte Hand, in Episode VI niedergestreckt hatte, hätte er in den kommenden Episoden sein Jedi-Training nicht nur vertieft, sondern wäre auch durch das Universum gereist um aktiv nach seiner Schwester zu suchen (die ihm gegebenenfalls beim Kampf gegen den Imperator zur Seite steht). Bereits in
„Das Imperium schlägt zurück“ erwähnt Lehrmeister Yoda eine weitere Hoffnung, als Luke trotz der Warnungen Obi-Wans nach Bespin aufbricht um seine Freunde zu retten. Diese andere Hoffnung war eben Lukes Schwester, die weit entfernt, irgendwo in den Tiefen der Galaxis ebenfalls zum Jedi ausgebildet wurde. Die Reise durch das Universum, die Suche nach seiner Schwester, hätte für die Episoden VII und VIII sehr viele interessante Möglichkeiten geboten. Nicht nur da der Handlungsbogen um die Charaktere von Han Solo und Prinzessin Leia mit „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ abgeschlossen war (auf Wunsch von Harrison Ford sollte Han auch sterben, Leia wäre Königin ihres Volkes geworden). Neue Welten, neue Helden, neue Bösewichter hätten auf Luke und den Zuschauer gewartet, um die dritte Trilogie dann mit den vertrauten Charakteren in einem großen Finale alle Handlungsstränge zusammenzuführen und abzuschließen. Doch durch das überraschende Ende der Saga, musste auch dieser Handlungsbogen auf ein Minimum reduziert werden. Jetzt erfahren wir, dass Prinzessin Leia (plötzlich) Lukes Schwester ist. Dieses wird zwar nicht nur nebenbei erklärt und abgehandelt, erhält letztlich aber auch keinerlei narrativen Mehrwert für die Story. Und rückblickend wirft Leias (sehr) unervhoffte Verwandschaft mit Luke die ein oder andere Frage auf...
Diese andere Ausrichtung hätte übrigens nicht das Ende des Imperiums dargestellt. Der zweite Todesstern, sowie Darth Vader, waren sicherlich gewaltige Stützen des imperialen Machtapparates, dennoch wäre dieser gerade durch das Leben des Imperators weiterhin existent gewesen. Viel mehr hätte es klarere Linien gegeben. Anstatt eines Bürgerkriegs, einer Rebellion, wäre es wohl zu einem offenen Kampf gegen das Imperium gekommen - mit zwei klar definierten Seiten. Ebenfalls ein äußerst interessanter Aspekt der die Saga bereichert hätte.
II. b) Drehbücher
Nachdem man sich für die finale Ausrichtung der Filme entschieden hat und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ als großes Finale der Saga plante, stand auch bei diesem Film, wie bei
„Das Imperium schlägt zurück“, die Grundstruktur von Anfang an fest. Der Film sollte mit der Rettung Han Solos aus den Klauen Jabba the Hutts beginnen. Dieser Handlungsteil musste abgeschlossen werden, insofern man nicht auf den Charakter Han Solos komplett verzichten wollte, was natürlich nie zur Debatte stand. Danach mussten aufgrund der zahlreichen Storyelemente im Mittelteil bereits alle wichtigen Fragen aufgelöst und die Charaktere für das Finale der Saga positioniert werden. Die Fragen um Lukes Schwester und Vaders Vaterschaft mussten geklärt werden. Lukes Jedi-Training galt es halbwegs sinnvoll abzuschließen, hierzu musste Yoda als sein Lehrmeitser ebenfalls wiederkehren. Das Imperium musste endgültig besiegt (auch wenn, wie es sich später herausstellt, der Sieg über das Imperium nur für die Film-Saga gilt - im Expanded Universe lebt es noch viele Jahrzehnte weiter), genauso wie der Imperator vernichtet und Darth Vader bekehrt werden. Alleine dieser letzte Teil hätte die bereits genannte dritte Triologie massig ausgefüllt - nun hatte man abzüglich Han Solos Rettung noch runde 80 Minuten dafür. Glücklicherweise konnte George Lucas wieder Lawrence Kasdan für das Drehbuch gewinnen, der ihm dabei half die richtige dramatische Balance und für alle Charaktere einen befriedigenden Abschluß zu finden. Auch Kasdan wollte ursprünglich, dass einer der Helden sich für den Sieg opfert. Gerüchten zufolge sollte dies Han Solo sein, so wie es bereits Harrison Ford bevorzugte, doch einige Quellen behaupten auch, dass in einer ursprünglichen Fassung (die angeblich auch abgedreht wurde) Lando Calrissian es nicht mehr rechtzeitig aus dem Todesstern schaffte, nachdem er dessen Reaktorkern zerstörte. Dies sind zwar nur unbestätigte Gerüchte, zeigen jedoch das Kasdan immer bemüht war neben Lucas’ Vision der poppigen Weltraum-Oper genug Platz für ernste Charakterentwicklungen und wahre Dramatik zu lassen.
Dies ging sogar so weit, dass Kasdan mit dem Gedanken spielte Luke Skywalker sterben zu lassen. Lucas war überraschenderweise diesem nicht so sehr abgeneigt, wie man zuerst denken könnte. Es wäre dann eben Leias Aufgabe gewesen den Imperator zu bezwingen, in dem sie Darth Vader der dunklen Seite entziehen würde. Allerdings lehnte Lucas die Idee letztlich ab, da er selber es als Kind nie mochte, wenn seine Helden-Charaktere in seinen Lieblingsshows starben. Abgesehen von der Tatsache, dass man wohl zu wenig Zeit gehabt hätte um Leia sinnvoll in den Handlungsbogen auf dem Todesstern einzubringen (obwohl dann ihre unverhoffte Verwandtschaft größeren Sinn ergeben hätte, was sie jetzt nicht zwingend tut, da es prinzipiell egal ist, ob sie nun Lukes Schweter ist oder nicht - die Story bringt es nicht voran), wäre die Saga auf einer weitaus epischeren Note geendet, da Vader nur durch den Tod seines eigenen Sohnes die dunkle Seite verlassen und den Imperator in einem großen Endkampf gestellt hätte.
Eine weitere düstere Idee Kasdans war es, Vader zuerst sterben zu lassen. Luke hätte dann symbolisch für den Übertritt auf die dunkle Seite der Macht Vaders Maske übergesetzt und auf Befehl Palpatines den Todesstern auf die Rebellenflotte zielen lassen. Doch anstatt dessen, zerstört Luke Palpatines Heimatplaneten Had Abbadon (woraus später Imperial City/Coruscant) wurde. Lukes Übertritt zur dunklen Seite wäre nur ein Trick gewesen, um den Imperator abzulenken und niederzustrecken. Ebenfalls ein interessanter Gedanke, aber ob Vaders riesiger Helm auf Lukes schmächtigen Körper wirklich ernst hätte wirken können, darf bezweifelt werden...
Wo wir gerade bei Had Abbadon war. Wie angemerkt war dies ursprünglich Imperial City, aus dem im Roman-Spin-Off „Erben des Imperiums“ Coruscant wurde (seit den Prequels auch in der Filmsaga etabliert). Diese Welt, die eine einzge große Stadt darstellt, sollte ursprünglich für das große Finale der Saga dienen. Anstatt auf dem Todesstern würden sich Luke, Vader und der Imperator auf Corsucant entgegenstellen. Hierzu wurden auch zahlreiche Konzepte angefertigt (siehe Punkt
II. c) Weitere Konzepte), doch das Finale sollte tief im Erdkern stattfinden. Palpatines eigentlicher Thronsaal befand sind im Erdinneren - über einem See aus Lava - der nur über einen langen Gang erreichbar war.
Im Revised Rough Draft, dass auf Juni 1981 datiert wurde, kämpften sogar Obi-Wan und Yoda an Lukes Seite auf Corsucant. Obi-Wan hätte sich wieder in die Realität materialisiert, während Yoda vom Nirvana aus geistig eingriff...
Da man die Charaktere allerdings nicht zu sehr verstreuen und ihre Schicksale sinnvoll miteinander verknüpfen wollte, lies man diese Idee wieder fallen. Letztlich wäre es auch - zumindest chronologisch betrachtet - eine Wiederholung des noch kommenden Episode-III-Finales gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Lucas bereits dazu entschieden, dass Vader seine Verletzungen durch flüssige Lava (und/oder geschmolzenen Stahl) erlitt. Von daher wußte man bereits, dass der epische Kampf zwischen Anakin Skywalker und Obi-Wan-Kenobi in einem ähnlichen Setting spielen sollte.
Lucas äußerte sich zum verworfenen Imperial-City-Konzept wie folgt:
„In the end it didn’t seem necessary to show the home planet of the Empire. It seemed more important that we focus on the major target of what we were going after in the movie. So to show Vader and the Emperor in an area that didn’t relate to the story didn’t seem necessary. Of course, I had a million different names for the home planet of the Empire, but Coruscant came out of publishing.“
- George Lucas
Interessant ist auch, dass in einer noch früheren Drehbuchphase der Lavasee unterhalb Coruscant nicht als Palpatines Thronsaal, sondern Darth Vader Zuhause geplant war. Dazu existieren auch noch einige Konzeptzeichnungen von Joe Johnston, der sich an diesen frühen Produktionsprozess wie folgt erinnert...
„When we were doing [the film], I remember I had done a series of sketches of Vader’s home, and there was a sea of lava that his house looked out on. [...], it was very intense. But before we got too far, George said he would save this for somewhere down the line, and I stopped working on it.“
- Joe Johnston
Im genannten Revised Fourth Draft gibt es noch weitere zahlreiche Momente, die, die Saga in einem vollkommen anderen Licht erscheinen lassen. In einer kurzen Szene nimmt Darth Vader mit Luke telepathischen Kontakt auf, während dieser von Yoda und Obi-Wan träumt. Als er aufwacht befindet er sich in einer Hütte der Jawas auf Tattoine und gibt den Droiden und Lando Calrissian letzte Anweisungen für die Rettung Han Solos aus Jabbas Fängen. Zu dieser Szene existieren auch einige Konzeptzeichnungen...
In diesem Script wurde auch Vaders Position weiter ausgehöhlt. In Moff Jerjerrod, der im fertigen Film mit dem Bau des Todesstern vollkommen überfordert zu sein scheint, hat Vader eine Art bürokratischen Gegenspieler des Imperiums, der seine Meinung über den dunklen Lord nicht geheim hält. Eine Art neuer Tarkin. Doch Vader scheint sich diese Respektlosigkeit nicht lange gefallen zu lassen und bricht Jerjerrod am Ende des zweiten Drittels das Genick...
Wie man herauslesen kann, ist der Grund für Vaders Wutausbruch die Tatsache, dass Luke gegen sein Wissen zum Imperator gebracht wurde, der ihn als seinen neuen Schüler ausbilden will. Als Vader den Imperator darauf erbost anspricht, wendet dieser den Machtgriff bei Vader an und streckt ihn damit zu Boden.
Natürlich ist Vader in gewisser Weise ein Sklave der dunklen Seite der Macht und damit seines Meisters Palpatines - letztlich hätten aber all diese Szenen Vader zu einem Vasallen degradiert, vor diesem nicht einmal ranghohe Imperiale Respekt hatten.
Als diese Ideen und Handlungsstränge zeigen deutlich auf, wieviel Potential in der Saga - oder zumindest deren Auflösung - steckte. Aufgrund der Reduzierung des Finales auf einen einzigen Film (genaugenommen 80 Mnuten) musten viele Ideen fallengelassen, reduziert oder mit anderen Konzepten zusammengefasst werden.
II. c) Weitere Konzepte
Natürlich wurden auch für „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ viele verschiedene Konzeptzeichnungen angefertigt. Einige von ihnen verraten uns weitere fallengelassene Storyelemente, andere weisen auf eine andere visuelle Ausrichtung des SW-Universums hin.
Jabba the Hutt: Wie im Schnittbericht von
„Krieg der Sterne“ bereits erwähnt, gab es auch für Jabba the Hutt verschiedene Konzepte. Eigentlich sollte sein Charakter bereits in Episode IV auftreten, eine Szene mit Han Solo auf Tatooine war auch bereits abgedreht, allerdings missfiel George Lucas der menschliche Jabba-Darsteller, weswegen er die Szene herausschnitt und erst wieder für das 97er SE-Release hervorholte - dann allerdings mit einem digitalen Modell des 83er-Jabbas, der den menschlichen Schauspieler ersetzte. Lucas wollte Jabba schon immer als einen fetten, übersättigten Wurm darstellten, dessen Bösartigkeit sich auch in seinem Aussehen wiederspiegelte. Demzufolge gab es viele verschiedene Konzepte für Jabba, von denen einige rückblickend sehr grotesk wirken. Man versuchte sich auch an einigen humanoiden Designs, diese lehnte Lucas allerdings recht früh ab, so dass fast alle Designs den von ihm favorisierten fetten Wurm wiederspiegeln.
Sarlacc: Jabbas allesverschlingendes Wüstenmonster aus dessen Schlund bisher nur eine einzige Person entkommen konnte (Guess who? The Fett!), sollte ursprünglich, anstatt eines simplen Lochs im Sand, zwar auch größtenteils unter Sand begraben sein, aber wenigstens ein Schnappmaul mit Tentakeln herausragen. Vor allem aus technischen Gründen lies man diese Idee fallen - interessanterweise holte man das Konzept allerdings Jahre später für die 97er-SE wieder hervor und fügte dem Sarlacc ein CGI-Schnappmaul hinzu.
Imperial City: Wie oben erwähnt sollte das letzte Drittel des Films ursprünglich auf Imperial City spielen. Hierfür wurden etliche Skizzen angefertigt, die den späteren Filmversionen Coruscants aus den Episoden I - III sehr nahe kommen.
Imperator Palpatine: Im Vorgängerfilm trat der Imperator nur kurz als schwammiges Hologrambild auf. Zwar war sein Gesicht relativ gut zu erkennen, allerdings gab es noch kein wirkliches einheitliches Konzept, das ihn überzeugend als tragenden Teil der Handlung hätte darstellen können. Im oberen Konzept von Kostümdesignerin Aggie Rodgers kann man sehr gut erkennen, dass Palpatine bereits recht früh als alter, allmächtiger Herrscher dargestellt wurde, der sich in einfachen, sakral-wirkenden Gewändern kleidete. Sein Alter wurde nie genau definiert, allerdings war sein Aussehen ein Anzeichen für sein langes, von der dunklen Seite der Macht korrumpiertes Leben.
Imperial Guards: Auch Palpatines Leibgarde ging durch mehrere Designphasen, wobei das Grundkonzept recht früh feststand.
Darth Vader: Auch der gute Herr Vader sollte unter seiner Maske weitaus demolierter dargestellt werden, als wir ihn letztlich im Film zu sehen bekamen. Die Schwierigkeit hierbei war, dass seine (mehr oder weniger) verheilten Verletzungen natürlich konform mit dem Kampf gegen Obi-Wan sein mussten, der Jahrzehnte vorher stattgefunden hat. Zwar wußte man bereits, dass Vader durch geschmolzenen Stahl (in der Romanversion Lava) diese Wunde zugefügt bekam, aber da ja noch kein Duell Obi-Wan/Anakin existierte, an dem man sich orientieren konnte, entschied man sich letztlich den Grad der Verletzungen - zumindest im sichtbaren Bereich, dem Gesicht - zu minimieren. Was 20 Jahre später auch dazu führte, dass Anakin Skywalkers Körper zwar verbrennt, die Flammen sich aber auf mysteriöse Weise um sein Gesicht schlengeln, anstatt es ebenfalls komplett zu verbrennen.
Todesstern: Als endgültig feststand, dass der Endkampf zwschen Luke und Vader auf dem zweiten Todesstern unter den Augen Palpatines stattfinden sollte, hatte man ursprünglich die Idee Palpatines Thronsaal auch visuell vom Todesstern abzuheben. Dazu designte man eine Kapsel die sich nicht im Inneren des Todesstern befand, sondern außerhalb angebracht war. Dies hätte vielleicht visuell seine herausragende Position darstellen können - letztlich wäre es aber auch ein leichtes Angriffsziel für die Rebellen gewesen. Auf dem rechten Bild sieht man übrigens ein weiteres frühes Kozept des zweiten Todessterns - zu einem bestimmten Zeitpunkt (Revised Rough Draft) sollte es auch zwei neue Todessterne geben.
Ewok-City: Ursprünglich sollte die Ewok-Stadt nicht hoch in den Bäumen, sondern nah am - oder im - Wasser gebaut werden. Als man sich entschied die Ewoks dann in den Bäumen hausen zu lassen, gab man ihnen auch einen relativ guten Grund dafür: das Ewok-Dorf wurde von einem riesigen Monster angegriffen, welches mit Mühe und Not die Mammut-Bäume hochkletterte. Diesen Story-Teil ließ man später fallen, baute ihn aber abgewandelt in das TV-Spin-Off „Ewoks - Karawane der Tapferen“ ein.
Tatooine: Ganz genau lässt sich diese Konzeptzeichnung nicht einordnen. Vom Stil her dürfte es allerdings auf die ursprüngliche Eröffnungsszene auf Tatooine hinweisen, in der Luke Skywalker die Rettungsaktion Han Solos mit seinen Freunden bespricht.

Zu „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ existieren mittlerweile zahlreiche offizielle Schnittfassungen - die Mehrzahl weist nur kleine Unterschiede auf. Zu den wichtigsten gehören hier wohl die ursprüngliche Kino-Fassung, die Special Edition, sowie das DVD-Release von 2004. Das DVD-Release der ursprünglichen Trilogie im Jahre 2006 beruht übrigens auf der THX-Edition von 1995 und wird somit hier nicht aufgelistet. Für eine Auflistung aller in Deutschland erschienen Auflagen von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, schaut bitte in den Footer unter Punkt
VI. Deutsche Veröffentlichungen.
| III. a) Kino-Fassung (1983) Länge: 130 Minuten Altersfreigabe: FSK 12
Die offizielle Kino-Fassung von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, die 1983 weltweit veröffentlicht wurde, gilt für die Fans natürlich als die eigentliche Ur-Fassung, an der sich alle anderen Releases orientierten, und wurde in Deutschland erstmalig ab dem 09.12.1983 in den bundesdeutschen Kinos vorgeführt. Die Unterschiede der einzelnen Veröffentlichungen der Kino-Fassung auf Video oder LaserDisc bis zur Veröffentlichung der Special Edition 1997 sind marginal und gelten in der Regel nur für die englische Sprachfassung. |
| III. b) VHS (1986 - 1997) Länge: 130 Minuten Altersfreigabe: FSK 12
Zwischen 1986 und 1997 erschienen unterschiedliche Auflagen von „Die Rückkehr der jedi-Ritter“ auf dem deutschen Heimvideomarkt. All diese Fassungen sind nahezu identisch und unterschieden sich nur gering voneinander. Sie basieren alle auf der Kino-Fassung und wurden nur im Rahmen der Ausweitung der Saga in Deutschland verändert. So wurde die ehemals deutschen Begriffe, wie Tattuin, rausgenommen und die englischen Begriffe verwendet.
Größte Änderung stellt die letzte Veröffentlichung der Kino-Fassung dar: die THX-Edition. Hierzu wurde das originale Bildmaterial komplett überarbeitet und gesäubert. Für damalige Verhältnisse erschienen die Filme in einem vollkommen neuen Glanz.
Die DVD-Fassung von 2006, die groß als originale Kino-Fassung angepriesen wurde, basiert auf den THX-Editionen von 1995, die, wie erwähnt, bereits kleine Änderungen beinhaltete. Diese sind aber, mit Ausnahme des deutschen Lauftexts (und der dt. Untertitel) fast nur auf die Audiospur der englischen Sprachfassung beschränkt.
Über die Jahre wurde an den unterschiedlichen Video-Veröffentlichungen vor allem auditiv gearbeitet. Für Deutschland bedeutet dies in der Regel nur, das spätere Veröffentlichungen Dolby Stereo Sound, anstatt Mono, beinhalteten. Für englischsprachige Releases waren die Unterschiede allerdings etwas signifikanter. |
| III. c) Special Edition (1997) Länge: 130 Minuten Altersfreigabe: FSK 12
1997 veröffentlichte George Lucas mit Pauken und Trompeten die komplette (damalige) „Krieg der Sterne“-Saga neu. Alle drei Filme der Ur-Trilogie wurden nicht nur neu auf Video aufgelegt, sondern weltweit zum 20-jährigen Jubiläum des ersten Films in die Kinos gebracht. Diese Fassungen beinhalten bis heute die drastischsten Veränderungen der Saga. Insbesondere beim vorliegenden Film wurden komplette Szene neu-animiert oder verändert, neue Szenen hinzugefügt oder durch zahlreiche neue Charaktere bereichert. Sie wurde im Kino aufgeführt, auf Video zweimal veröffentlicht und unzählige Male im Fernsehen ausgestrahlt.
Diese Fassung, auch wenn sie durch das Updaten zahlreicher Effekte den Spalt zwischen der alten und neuen Trilogie verringern sollte, wurde vornehmlich von zahlreichen älteren Fans, die die Ur-Fassung noch im Kino erleben durften, negativ aufgenommen. Folgender Schnittbericht behandelt diese Fassung. |
| III. d) DVD (2004) Länge: 130 Minuten Altersfreigabe: FSK 12
2004 wurde die „Krieg der Sterne“-Trilogie dann endlich auf DVD veröffentlicht. Abermals wurden Veränderungen vorgenommen, die sich im Gegensatz zur Special Edition allerdings in Grenzen hielten. Größte Änderung stellt wohl das Bild dar, welches aufwendig restauriert und teilweise farblich verändert wurde. |
| III. e) zukünftige Veröffentlichungen (Stand: April 2010) Länge: ? Minuten Altersfreigabe: ?
Es sind bereits weitere Veröffentlichungen der „Krieg der Sterne“-Saga angeündigt. Ein Blu-ray-Release soll folgen, wenn das Format sich auf dem Markt etabliert hat (ähnlich agierte man bei der DVD-Veröffentlichung), ebenfalls wurde 2006 bereits ein 3D-Release des Films angekündigt. Eigentlich für das 30-jährige Jubiläum geplant, soll diese neue Version weltweit in den Kinos aufgeführt werden. Ob die Filme erneut verändert werden, kann natürlich nicht vorausgesagt werden. |

Auch zu „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ existieren die berühmt-berüchtigten Deleted Scenes, die sich hier allerdings in ihrer Anzahl eher in Grenzen halten. Das Shooting-Script ist fast identisch mit dem fertigen Film und so finden sich in erster Linie zum ersten Handlungsbogen auf Tatooine die meisten Deleted Scenes wieder.
IV. a) Lukes Lichtschwert
Ursprünglich sollte Luke Skywalker viel früher in den Film eingeführt werden. In einer zusätzlichen Szenen, die auch als Eröffnung des gesamten Films gelten sollte, sehen wir, wie Luke sein Lichtschwert in einer Höhle auf Tatooine in R2D2 versteckt.
Diese Szene wurde teilweise abgedreht, John Williams komponierte dafür sogar bereits die Musik (die sich auch auf dem SE-Soundtrack befindet), allerdings entschied man recht früh den Film direkt vor Jabbas Palast mit R2D2 und C-3PO einzuführen. Durch diese Szene wäre auch einer der wichtigsten Plotpoints des ersten Drittels vorweggenommen wurden - nämlich Lukes Rettung seiner Freunde. Der Überraschungseffekts seiner Visite bei Jabba, als auch des versteckten Lichtschwerts in R2D2, wären hinüber gewesen - abgesehen von der Tatsache, dass diese zusätzliche Szene die Handlung nicht wirklich vorangebracht hätte.
IV. b) Rancor
Lukes Kampf mit dem Rancor war auch etwas länger geplant. In einer Szene springt er - mittels seiner Jedi-Kräfte - hoch zum Gitter, welches direkt in Jabbas Palastraum führt. Als er merkt, dass es keine Möglichkeit gibt, dieses von innen zu öffnen, lässt er sich wieder nach unten fallen.
Wahrscheinlich wurde auch diese kurze Szene lediglich aus Zeitgründen gestrichen, der Effekt an sich wäre auch mit damaligen Mitteln unproblematisch und überzeugend realisierbar gewesen. Interessant ist, dass hiermit bereits klar war, über welche übermenschlichen Kräfte die Jedi letztlich verfügen. Ein Punkt, der insbesondere bei den Prequels häufig kritisiert wurde, allerdings schon im Vorgängerfilm beim ersten Duell zwischen Luke Skywalker und Darth Vader vorhanden war.
IV. c) Barke
Auf Jabbas Barke wurden ebenfalls aus Tempogründen kleinere Szenen gestrichen. Eine davon enthielt einen Kampf zwischen Jabbas Handlangern, der entstand nachdem C-3PO ein Gespräch zwischen ihnen dolmetschte.
IV. d) Sandsturm
Eine der längsten Szenen, die herausgeschnitten wurde, war der Sandstrum auf Tatooine, der unserer Heldentruppe die Rückkehr zum Millenium Falken erschwert. Hier wird noch einmal verdeutlicht, dass Chewbacca sich beim Gefecht auf Jabbas Barke verletzte, Han noch immer unter seiner temporären Blindheit leidet und unere Helden sich noch einmal trennen müssen. Luke fliegt mit seinem X-Wing weiter nach Dagobah, während sich Leia, Han, Lando, Chewie und die Droiden nach Dantuin begeben.
[Han, Leia, Chewie, Luke, Lando und die Droiden kehren während eines Sandsturms zum Millenium Falken zurück.]
Han Solo: „I don’t know. All I can see is a lot of blowing sand!“
Leia: „That’s all any of us can see.“
Han Solo: „Then I guess I’m getting better.“
[Han dreht sich zu Luke.]
Han Solo: „I’ve got to hand it to you, kid, you were pretty good out there.“
Luke: „I had a lot of help. Think nothing of it.“
Han Solo: „No, I’m thinking a lot about it. That carbon freeze was the closest thing to dead there is. And it wasn’t just sleepin’. It was a big wide awake nothing!“
Luke: „I’ll see you back at the fleet.“
Han Solo: „Why don’t you leave that crate and come with us?“
Luke: „I have a promise I have to keep first... to an old friend.“
[Luke und R2D2 fliegen im X-Wing davon.]
Han Solo: „Guess I owe you some thanks, too, Lando.“
Lando: „Figured if I left you frozen like that you’d just give me bad luck the rest of my life, so I might as well get you unfrozen sooner or later.“
Leia: „He means, you’re welcome.“
Lando: „Come on, let’s get off this miserable dust ball.“
IV. e) Obi-Wans Monolog
Ursprünglich war das letzte Gespräch zwischen Obi-Wan Kenobi und Luke Skywalker auf Dagobah weitaus länger. Obi-Wan warnte Luke nicht nur eindringlich vor der dunklen Seite der Macht, sondern wies ihn auch darauf hin, dass er wohl zuerst seinen Vater töten müsse um den Imperator zu stürzen. Des Weiteren erfuhr der Zuschauer ursprünglich auch viele kleine Details über Vaders Vergangenheit und seine Beziehung zu Obi-Wan.
Obi-Wan Kenobi: „To be a Jedi, Luke, you must confront and then go beyond the dark side - the side your father couldn't get past. Impatience is the easiest door - for you, like your father. Only, your father was seduced by what he found on the other side of the door, and you have held firm. You’re no longer so reckless now, Luke. You are strong and patient. And now, you must face Darth Vader again!“
Luke: „I can’t kill my own father.“
Obi-Wan Kenobi: „Then the Emperor has already won. You were our only hope.“
[...]
Obi-Wan Kenobi: „When your father left, he didn’t know your mother was pregnant. Your mother and I knew he would find out eventually, but we wanted to keep you both as safe as possible, for as long as possible. So I took you to live with my brother Owen on Tatooine... and your mother took Leia to live as the daughter of Senator Organa, on Alderaan. The Organa household was high-born and politically quite powerful in that system. Leia became a princess by virtue of lineage... no one knew she’d been adopted, of course. But it was a title without real power, since Alderaan had long been a democracy. Even so, the family continued to be politically powerful, and Leia, following in her foster father’s path, became a senator as well. That’s not all she became, of course... she became the leader of her cell in the Alliance against the corrupt Empire. And because she had diplomatic immunity, she was a vital link for getting information to the Rebel cause. That’s what she was doing when her path crossed yours... for her foster parents had always told her to contact me on Tatooine, if her troubles became desperate.“
Interessant hierbei ist, wieviele kleine Details über Vaders Vergangenheit und seine Beziehung zu Obi-Wan preisgegeben werden und wie sie - aus heutiger Sicht - in Beziehung zu den Prequels stehen. Ursprünglich war Obi-Wan Kenobi Owen Lars’ Bruder und Vader wußte nichts von der Schwangerschaft Padmes.
IV. f) Im Würgegriff
Trotz seines hohen Ranges - nicht de jure, aber immerhin de facto der zweite Mann im Staat - bleiben auch Darth Vader bestimmte Türen verschloßen. Ein imperialer Offizier hat die Anweisung niemanden in den Thronraum des Imperators zu lassen, für Herrn Vader kein Grund umzudrehen. Mittels der Macht nimmt er den Offizier in den Würgegriff...
Imperial Guard: „Halt! The Emperor does not wish to be disturbed at the moment“
[Darth Vader wendet seinen Würgegriff an.]
Darth Vader: „The Emperor will see me, now!“
Imperial Guard: „The Emperor will see you, now.“
Ursprünglich handelte es sich hierbei nur um zwei Soldaten der Imperialen Garde - im Film wurde allerdings Moff Jerjerrod der Szene hinzugefügt, für den Vader grundsätzlich nicht sehr viel übrig zu haben scheint. Letztlich ist es wohl gut, dass diese Szene geschnitten wurde, da sie Vaders Stellung innerhalb des Imperiums ausgehölt hätte. Auch wenn er nur der Sith-Schüler ist, so wirkt es doch etwas merkwürdig, dass ihm der Zugang zu seinem Meister von einem simplen Militär verwehrt wird. Abgesehen von der Tatsache, dass diese Szene einen unnötigen komödiantischen Unterton beinhaltet.
IV. g) Weitere Szenen und alternative Einstellungen
Natürlich existieren auch zu „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ weitere kurze Einstellungen, Szenen und Dialoge, die der Schere zum Opfer fielen. So wurden weitaus mehr Kampfszenen von der Schlacht um Endor gedreht. Alleine für Schauspieler Dermot Crowley, der General Madine spielt, wurden 5-tägige Nachdrehs abgehalten, die ihn in seiner Kommandokapsel zeigen. Keine dieser Szenen schaffte es in den fertigen Film. Auch die stillen Begleiter Palpatines, imperiale Bürokraten, die im fertigen Film nur im Hintergrund bei der Ankunft Palpatines kurz zu sehen sind, sollten zumindest visuell eine größere Rolle spielen (dies schnitt man, da es wohl für den Zuschauer zu verwirrend gewesen sei weitere imperiale Charaktere und Ränge zu sehen).
Ebenfalls gefilmt wurde die Ankunft von Darth Vader und Luke Skywalker (in Handschellen) auf den Todesstern.
Auch dürfen sich Chewbecca und Han in den fertigen Filmfassungen nicht mehr von Lando verabschieden.
Und bevor der Imperator auf dem Todesstern landet fehlt eine kurze Szene wie Darth Vader und Moff Jerjerrod zur Landungsbucht eilen.
Verglichen wurde die Kinofassung (FSK 12), 2006 auf DVD erschienen, mit der
Special Edition (FSK 12), 1997 auf Video veröffentlicht. Beide Fassungen wurden in Deutschland von 20th Century Fox Home Entertainment auf dem Markt gebracht.
| Kinofassung
Länge: 130 Minuten Altersfreigabe: FSK 12 |
| | Special Edition
Länge: 130 Minuten Altersfreigabe: FSK 12 |
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V. a) Bildvergleich
Für die Special Edition wurde das Bild komplett überarbeitet. Kontrast und Farben wurden angepasst und verändert. Das Bild erhielt des Weiteren eine Frischzellenkur, in dem man die originalen Filmkopien für die Überarbeitung neu abtastete. Dies bedeutet natürlich auch, dass alte Effekte einen neuen Glanz erhalten und bis heute oftmals für einen neuen (oder erneuerten) CGI-Effekt gehalten werden. Ebenfalls wählte man in einigen Szenen einen größeren Bildausschnitt.
Der Unterschied zwischen Kinofassung und Special Edition fällt aufgrund der hohen Produktionsqualität und Erfahrung im Bereich SFX grundsätzlich - im Gegensatz zu den Vorgängerfilmen - weitaus geringer aus.
Hier ein kurzer Vergleich zwischen der alten Kino-Fassung (links) und der Special Edition (rechts).
Hinweis: Die Special Edition wurde nur auf Video veröffentlicht (von einem stark limitierten LaserDisc-Release abgesehen), während das Bildmaterial der Kinofassung von der DVD stammt.
Auf das überarbeitete Bild wird fortan nicht mehr eingeangen.
V. b) Schnitte
Der eigentliche Schnittbericht. Hier werden alle neuen, veränderten oder verlängerten Szenen aufgelistet.
V. c) Bildänderungen
Für die Special Editon wurden alte Effekte überarbeitet, aber nicht komplett digital ersetzt. Dies gilt vor allem für die Kopienränder der Raumschiffe, sowie dem alten Bluescreen-Material.
Diese Änderungen finden im Schnittbericht keine weitere Erwähnung.
Im Gegensatz zu den Vorgängerfilmen halten sich die digitalen Bildveränderungen relativ in Grenzen und beschränken sich entweder auf neue digitale Chraktere, die ins Bild eingefügt wurden, oder neue Szenenerweiterungen. Diese stellen i.d.R. inhaltlich kein neues Filmmaterial zur ursprünglichen Fassung dar und ergeben in der Regel keinerlei Zeitunterschied.
Zum besseren Verständnis eine überarbeitete Szenen als Beispiel:
Neue Bildelemente: Der Sarlacc wurde um mehrere digitale Tentakel und einem Schnappmaul bereichert.
V. d) Audio-Unterschiede
Dies betrifft vor allem die englische Sprachfassung. Für das Special Edition-Release von 1997 wurden an der ein oder anderen Stelle alte Dialoge neueingefügt oder verändert. Diese Änderungen ergeben keinerlei Zeitunterschied.