11.08.2014 02:34 Uhr schrieb megakay
was hatten deutsche Labels früher immer mit Frankenstein? oO
Die Godzilla-Studios veröffentlichten in den 60er-Jahren tatsächlich zwei "Frankenstein"-Filme unter der Regie von Ishirô Honda, wo riesige Frankenstein-Ungeheuer (jenes im ersten Film heißt dann auch gleich so) auftreten und sich oder andere Monster bekämpfen. Jene waren in Deutschland offenbar so erfolgreich, daß sich die Schund-Verleihe zu jener Zeit (die gibt's nicht erst seit Great Movies) wohl dachten, es wäre eine gute Idee, alle weiteren japanischen Monsterfilme so zu vermarkten. Geschnitten wurde ohnehin alles, und sinnentstellende Synchronfassungen kamen dazu. Es war übrigens nicht nur "Frankenstein", Mecha-Godzilla wurde auch einfach mal zu "King Kong" (Ishirô Honda drehte nämlich auch einen übrigens sehenswerten King-Kong-Film, in dem der Affe ironischerweise gegen sein Roboter-Ebenbild kämpfen muß) und was weiß ich alles.
Aber die Toho-Studios waren und sind ohnehin Weltmeister darin, die Rechte für ihre Filme weltweit(!) komplett an Schundlabels zu verschleudern (siehe deutsche DVD-Veröffentlichungen der allermeisten Filme), während sie andererseits über einen riesigen Juristen-Apparat verfügen, der jedes erdenkliche unlizenzierte Produkt aus dem Verkehr zu ziehen weiß. Ein Spiegelbild der japanischen Marketing-Legasthenie, über die ich mich als großer Freund des fernöstlichen Kinos immer wieder aufregen könnte, wenn's nicht so sinnlos wäre.
Ich hoffe, ich konnte dir die Frage beantworten.