Vergleich zwischen der
Kinofassung (Blu-ray) und dem
Director's Cut (4K-UHD) - beide enthalten auf dem 4K-/Blu-ray-Set von Paramount
- 11 Abweichungen
- Differenz: 206 sec (= 3:26 min)
Star Trek: Der Film kam 2002 in einer wirklich ausführlich überarbeiteten
Director's Edition neu heraus. Regisseur Robert Wise konnte viele Mängel der damals hastig fertiggestellten Kinofassung endlich nochmal angehen. Hier konnte zwar noch nicht so viel korrigiert werden, wie es nochmal 20 Jahre später in der
erneut überarbeiteten 4K-Version getan wurde, aber ohne Frage gibt es bei diesem Teil der Reihe die umfangreichsten Unterschiede zwischen den beiden Fassungen. Im gleichen Jahr wurde auch vom Nachfolger
Star Trek II: Der Zorn des Khan noch eine "Director's Edition" zuerst im Kino und dann auf DVD ausgewertet - siehe
Schnittbericht.
Nicholas Meyer saß nicht nur bei Teil 2 auf dem Regiestuhl, sondern durfte diesen Job auch 1991 bei
Star Trek VI: Das unentdeckte Land übernehmen. In diesem Fall kam ihm aber das Studio zuvor, denn schon in den 90ern hatte Paramount auf VHS und Laserdisc eine gegenüber der Kinofassung etwas erweiterte Fassung des Films veröffentlicht. Der Laufzeitunterschied geht hauptsächlich auf zwei zusätzliche Szenen zurück, die ein paar Nebencharaktere etwas vertiefen. Für die Special Edition DVD im Jahre 2004 fügte Meyer in diese bereits erweiterte Fassung beim Verhör von Lt. Valeris
noch ein paar kurze Umschnitte auf von ihr erwähnte Personen ein, was noch ein paar weiteren Figuren kurze Screentime verschafft. Im Grunde also, ob nun mit oder ohne diese Umschnitte, vor allem Fanservice. Mit der Kinofassung kann man auch zufrieden sein.
In diesem Fall waren die Szenen übrigens, im Gegensatz zu den Vorgängern, wohl
nicht vorab bei der Ausstrahlung vom US-Sender ABC zu sehen. Aber, abgesehen von den Umschnitten bei der Verhör-Szene, gab es die Fassung hier wie gesagt sowieso schon vor der DVD-Zeit. In vielen Ländern war es wiederum umgekehrt gar nicht so einfach, die originale Kinofassung zu Gesicht zu bekommen. Überraschend war in der Hinsicht die Blu-ray-Auswertung 2009, denn diese enthielt nur noch die Kinofassung, sodass Fans wiederum teilweise kritisierten, dass das Zusatzmaterial der zuvor erweiterten Fassung im Film fehlte.
Nachdem die ersten Filme bereits 2021 ihre UHD-Premiere erhielten, war es für
Star Trek V: Am Rande des Universums und Teil 6
im September 2022 auch endlich soweit. Die 4K-Blu-ray enthielt nun erstmals wieder die erweiterte Fassung, inklusive Umschnitten beim Verhör und in massiv verbesserter Bildqualität gegenüber der alten Blu-ray. Die Fassung wird hier
Director's Cut bezeichnet, entspricht aber der vorigen Special Edition DVD. Außerdem ist die Kinofassung auch in 4K mit dabei, sodass diese VÖ jedem Fan klar zu empfehlen ist. Die beiliegende Blu-ray ist jedoch wieder nur mit der Kinofassung ausgestattet.
Laufzeitangaben sind nach dem Schema
Kinofassung Blu-ray / Director's Cut 4K-UHD
angeordnet
38:53 / 38:52-40:40
Der Präsident der Federation (Kurtwood Smith) versichert dem klingonischen Botschafter (John Schuckr), dass er sich den Gesetzen der Föderation fügen wird. Der Botschafter verlässt den Raum und eine Stimme über Lautsprecher kündigt den Besuch des Führungsstabs der Raumflotte an. Der Kommandant (Leon Russom), Admiral Cartwright (Brock Peters) und Colonel West (Rene Auberjonois -
Anmerkung: Dieser Schauspieler wird später in der TV-Serie Star Trek: Deep Space 9 den beliebten Odo spielen) betreten das Büro. Der Präsident begrüßt seine Gäste und bieten ihnen an sich zu setzen. Alle, bis auf Colonel West, nehmen Platz.
Admiral Cartwright sagt dem Präsidenten, man könnte es nicht zulassen, dass Bürger der Förderation entführt werden. Der Präsident erwidert, dass er sich an die Gesetzte halten müsse. Darauf bittet der Chef der Raumflotte des Präsidenten seine Aufmerksamkeit auf die Präsentation von Colonel West zu lenken. Dieser beginnt sofort mit einer Ausführung eines Planes, wie man Kirk und Dr. McCoy aus den Händen der Klingonen befreien könne. Dies tut er mit einen altmodischen Flip-Chart und einem Laserpointer. Der Präsident unterbricht den Vortrag mit der Bemerkung dass das nur zum Krieg führen würde. Colonel West ist sich dessen bewusst und meint, dass die nun geschwächten Klingonen sowieso keine Chance hätten.
Der Präsident befragt nun den Botschafter der Romulaner, Nanclus (Darryl Henriques). Der sagt, dass dies ein sehr guter Zeitpunkt wäre einen Krieg mit den Klingonen zu führen. Der Präsident unterbricht die Besprechung damit, dass er den Plan im Hinterkopf behalten werde. Alle außer Ambassador Sarek (Mark Lenard) verlassen den Raum. Der Chef der Raumflotte Commander versucht noch einmal an den Präsidenten zu appellieren, dass die Männer die Erde mehrfach gerettet haben. Der Präsident erwidert, dass sie dies wieder tun werden, im Gerichtssaal.
107,7 sec (= 1:48 min)
41:27 / 43:13-44:34
Nach Sichtung der Datenbank versichert Captain Montgomery Scott (James Doohan) Spock nochmals, dass kein Torpedo aus den Beständen der Enterprise fehlt. Dazu meint Spock, dass dann der Computer wohl lügen müsse. Scott sagt, dass dies nicht möglich wäre. Spock ist das natürlich klar und er gibt Scott nun die Order jeden Torpedo einzeln zu zählen. Scott meint, dass das Stunden dauern würde. Spock antwortet, dass man nur so eine Manipulation der Datenbank beweisen könne und somit die Unschuld von Kirk und McCoy.
Lieutenant Valeris (Kim Cattrall) kommt über eine "Feuerwehrrutsche" zu den Beiden. (
Die Schauspielerin ist dabei etwas ungeschickt, denn sie kommt gegen die Kulissenwände und drückt diese mit ihrem Körpergewicht sichtbar ein, sodass sie etwas nachgeben. Dies könnte mit ein Grund sein, warum es die Szene nicht in die Kinofassung geschafft hat.) Lieutenant Valeris berichtet, dass nun die Tochter des Klingonen-Kanzlers die Nachfolge angetreten hätte. Scott verdächtigt die Tochter beim Attentat auf ihren Vater involviert zu sein. Schließlich hätte diese nicht eine einzige Träne verloren. Spock kommentiert sehr trocken, dass Klingonen über keine Tränendrüsen verfügen und geht davon.
80,3 sec (= 1:20 min)
Umschnitt
79:06-79:10 bzw. 79:15 / 82:13-82:16 bzw. 82:21-82:25
In der
Kinofassung sieht man Scott zu Beginn der Szene in Nahaufnahme am Konferenztisch. Er fasst sich hier an den Hals. Diese Aufnahme kommt im Director's Cut 5 sec später allerdings auch, nach der Großansicht der Pläne auf dem Tisch und bevor er in entfernter Ansicht aufsteht.
Der
Director's Cut hat stattdessen zum Einstieg eine erste entferntere Ansicht von Scott. Diese Aufnahme bleibt exklusiv.
Director's Cut 2,9 sec länger
Alternativ
83:25-83:28 / 86:35-86:39
Bei Kirks Worten "my personal log was introduced as evidence against me" wechselt der Director's Cut zu einem Close-Up von Kirk. Die Kinofassung bleibt währenddessen länger in der Totale.
Director's Cut 1 sec länger
Kinofassung | Director's Cut |
| |
Alternativ
83:53-83:56 / 87:04-87:07
Auch bei Pilles "And what do you think you've been doing?" gibt es im Director's Cut einen Close-Up, während die Kinofassung wieder die Totale zeigt.
Kein Zeitunterschied
Kinofassung | Director's Cut |
| |
Alternativ
85:44-85:47 / 88:55-88:58
Spock geht mit Lieutenant Valeris eine Geistesverbindung ein. In der Kinofassung fährt die Kamera dabei in einer langen Aufnahme nur um die beiden herum. In der Director's Edition wird weiß übergeblendet und zum jeweiligen Namen des Verräters sein Bild gezeigt. Dies wird von einen kurzen Soundeffekt betonnt. Hier erscheint zuerst Admiral Cartwright.
Kein Zeitunterschied
Kinofassung | Director's Cut |
| |
| |
Alternativ
86:05-86:07 / 89:16-89:18
Weiter geht es mit General Chang (Christopher Plummer).
Kein Zeitunterschied
Kinofassung | Director's Cut |
| |
Alternativ
86:17-86:19 / 89:28-89:30
Und Ambassador Nanclus.
Kein Zeitunterschied
Kinofassung | Director's Cut |
| |
99:32 / 102:43-102:46
Verwundert wird in zusätzlicher Großaufnahme das dunkelrote Blut bemerkt - inklusive Kommentar, dass dies kein klingonisches Blut sei.
3,2 sec
99:36 / 102:50-103:01
In einer weiteren Großaufnahme wird dem Attentäter vom Chief des Raumflottenkommandos und Colonel Worf (Michael Dorn) die Maske abgerissen. Der Attentäter wird so als Colonel West enttarnt.
10,9 sec
Abschließend noch ein kleiner Bildvergleich. In diesem Fall war die DVD nämlich auf das damals "trendige"
Bildformat 2,00:1 angepasst. Die Blu-ray und 4K-Blu-ray verwenden wieder das originale 2,35:1. Die meisten Szenen sind somit etwas gemattet (allerdings ohne dass dabei irgendwas relevantes verloren geht). Teilweise, besonders bei den zusätzlichen Umschnitten gegen Ende, war die alte Version aber auch schlicht gezoomt.
Achtung übrigens: Wegen der HDR->SDR-Konvertierung sehen die 4K-Screenshots hier (und im eigentlichen Schnittbericht oben) dunkler aus als sie auf der Disc tatsächlich sind.
DVD Director's Cut | 4K Blu-ray Director's Cut |
| |
| |