Vergleich zwischen der
gekürzten US-Fassung Instructors of Death ("Grindhouse Presentation" im Bonusmaterial der britischen Blu-ray von 88 Films) und der
Originalfassung (Celestial-Restauration bzw. Hauptfilm der britischen Blu-ray von 88 Films)
- 15 Fehlstellen
- Schnittdauer: 260,6 sec (= 4:21 min)
Außerdem 10 "relevante" Stellen mit einer Dauer von 13,6 sec, die im Celestial-Master fehlen
Etliche Vorlagenfehler mit einer Dauer von je unter 0,5 sec wurden im Schnittbericht nicht aufgeführt.
Martial Club ist eine 1981 entstandene Produktion der Shaw Brothers, die es leider nie nach Deutschland schaffte. Lau Kar Leung hat mal wieder meisterhaft inszeniert, während vor der Kamera u. a. Gordon Liu, Ku Feng und Johnny Wang ihr Können demonstrieren. In Großbritannien und den USA ist im
Juli 2022 die Blu-ray-Premiere erschienen. Wie schon zuvor auf DVD, stellt ein von Celestial restauriertes HD-Master die Hauptfassung dar. Wieder mal gibt es hier einige der berüchtigten "Framecuts", die sich auf rund 2,5 Minuten summieren.
Im Bonusmaterial ist aber auch eine "Grindhouse Presentation" mit dem englischen Alternativtitel
Instructors of Death abgelegt. Hier wurde eine US-Kinorolle abgetastet, was bei diesem Film auch eine kleine Sensation ist. Zuvor war im englischsprachigen Raum nämlich lediglich eine rund 100-minütige US-VHS in Vollbild im Umlauf, die auf einer TV-Ausstrahlung basierte. Einen Bildvergleich dazu findet man
im Blu-ray.com-Forum von einem an der Produktion der Blu-ray beteiligten User, der uns freundlicherweise auch die VHS zum zusätzlichen Abgleich zur Verfügung gestellt hat.
Von dieser grausigen VHS stammte jedenfalls auch der englische Ton der alten US-DVD von Tokyo Shock. Die "Grindhouse Presentation" von 88 Films nutzt hingegen einen
Widescreen-Print der US-Fassung aus den University of North Carolina School of the Arts Moving Image Archives, der mit ~ 105 Minuten etwas länger läuft und damit auch mehr englische Originalsynchro zu bieten hat. Außerdem sind hier keine Framecuts zu beanstanden, ein paar markante Stellen haben wir im Schnittbericht hervorgehoben.
Vollständig war aber auch jener Widescreen-Print nicht, denn
rund 4 Fehlminuten lassen sich gegenüber dem Celestial-Master ausmachen. Gleich bei der Vorspann-Sequenz geht ein größeres Stück verloren. Ansonsten sind es viele kleine Fehlmomente um Rollenwechsel herum - und in der zweiten Filmhälfte nochmal ein über zwei Minuten langes Stück inklusive etwas Kampf. Letztendlich bleibt das Celestial-HD-Master trotz Framecuts die bessere Wahl. Der englische Ton ist hier optional sowieso mit dabei und die von Abnutzungserscheinungen geplagte Kinorollen-Abtastung ist letztendlich vor allem ein charmanter Bonus.
Laufzeitangaben sind nach dem Schema
Grindhouse Cut Blu-ray / Originalfassung Blu-ray
angeordnet
Bei der Grindhouse-Kinorollenabtastung gibt es natürlich keinen Celestial-Hinweis. Das einleitende Shaw-Logo ist auch noch abgeschnitten, aber mit den folgenden Hinweisen auf Celestial ist der Print dann dabei.
+ 16,6 sec
00:09-00:11 / 00:26-00:37
Direkt nach dem Rest des Shaw-Logos hat die Grindhouse-Kinorollenabtastung eine englische Titelkarte. Dies ersetzt eine erste Totale und zudem den Originaltitel, der zu Beginn der nahen Aufnahme des Löwentanzes eingeblendet.
Celestial-Fassung 9,6 sec länger
Grindhouse Presentation (US-Kinorolle) | Originalfassung (Celestial-Fassung) |
| |
| |
Danach gibt es beim gleichen Rest der Aufnahme noch eine Einblendung nur bei der US-Kinorolle. Das zieht sich auch, trotz zusätzlichen Schnitten, durch die Folgeminuten: Hier mitbebildert.
Grindhouse Presentation (US-Kinorolle) | Originalfassung (Celestial-Fassung) |
| |
| |
Anmerkung: Bei der US-VHS ist gleich anfangs deutlich mehr cut, hier taucht Lau Kar-Leung gar nicht auf. Die Titeleinblendung und ein weiterer Shaw-Hinweis sind hier auch abweichend über den verbliebenen Aufnahmen zu sehen. Danach gibt es die gleichen englischen Credits wie bei der Grindhouse-Kinorolle - nur mit unschön in die Höhe gezogenem Bild. Der Rest des Films ist im fies auf Vollbild gezoomt, abgedunkelt und generell qualitativ zum Heulen. Exemplarisich hier noch als vierter Screenshot bebildert.
01:46 / 02:11-02:14
Nach dem Löwentanz-Intro beginnt die erste "richtige" Filmszene ein wenig früher. Der Löwe wird hochgehoben.
2,8 sec
Celestial-Master gekürzt
01:57-01:59 / 02:25
Hier machen sich erstmals deutlich die Framecuts des HD-Masters von Celestial bemerkbar: Eigentlich wird etwas früher von den Männern hochgefahren.
+ 1,5 sec
Celestial-Master gekürzt
02:48-02:49 / 03:13
Eine kleine weitere Fehlstelle beim Löwentanz, die nur mal mit aufgeführt wurde weil knapp > 0,5 sec.
+ 0,6 sec
03:02 / 03:26-03:28
Dafür kurz danach auch ein Fehlmoment in der Grindhouse-Fassung.
2,4 sec
03:34 / 03:59-04:48
Weitere Aufnahmen vom Löwentanz. Zu Beginn gibt es dabei noch den Regie-Credit. Als man die Choreographie mit Bewegung nach außen von allen Beteiligten sieht, ist die Grindhouse-Fassung wieder dabei.
48,6 sec
Anmerkung: Die US-VHS ist wie gesagt eigens und insgesamt deutlich stärker gekürzt. Ein paar einzelne Aufnahmen, die bei der Grindhouse-Kinorolle fehlen, sind hier enthalten. Besonders der ganze erste Szenenblock mit dem Löwentanz wurde aber besonders stark um insgesamt mehr als 5 Minuten gestrafft.
Celestial-Master gekürzt
16:27-16:29 / 17:17
Wieder ein auffälligerer Framecut beim Celestial-Master: Es wird früher von den Männern zurückgefahren.
+ 1,4 sec
Celestial-Master gekürzt
17:55-17:57 / 18:43
Huang und Yinlin sind bei der Kinorolle früher in einer Nahaufnahme zu sehen. Extreme Abnutzungserscheinungen (siehe Schramme unten im Bild) könnten ein Indiz sein, warum dieser Anfang der Aufnahme bei Celestial fehlt.
+ 1,5 sec
21:12 / 21:53-21:57
Erster Rollenwechsel, wie man bei der Grindhouse-Fassung schon an einigen Abnutzungserscheinungen in den Sekunden zuvor sehen konnte. Hier sind Yinlin und Juying etwas länger zu sehen und die Folgeaufnahme der Beiden beginnt ebenfalls früher.
4 sec
25:11 / 25:54-25:56
Jumpcut, als Huang gerade etwas posiert.
2,1 sec
42:30 / 43:08-43:09
Jumpcut, als Shan gerade versucht hat die Angreifer zu beruhigen.
1,4 sec
Anmerkung: Als Yinlin in der 39. Minute von Shang gewürgt wird, gab es bei der US-VHS ein paar längere Schnitte (inkl. Dialog), die bei der Grindhouse-Kinorolle nicht zu beanstanden sind. Wie die Intro-Sequenz mit Lau Kar-Leung ist dies also ein gutes Beispiel für die, dank der Kinorollen-Quelle, gegenüber bisherigen VÖs in den USA deutlich mehr englische Originalsynchro bietende Tonspur.
Celestial-Master gekürzt
42:37-42:38 / 43:16
Kurz darauf der nächste Rollenwechsel: Shan wird dabei in der Grindhouse-Fassung zum Abschluss der Einstellung etwas länger attackiert.
+ 0,6 sec
An dieser Stelle wird die US-VHS besonders interessant, denn tatsächlich ist dieses Ende der Einstellung dort nochmal 1,2 sec länger. Shan tritt einen Typ links im Bild hier noch zur Seite weg.
42:38 / 43:16-43:29
Immer noch die gleiche Stelle: In der Grindhouse-Fassung fehlt hier umgekehrt auch etwas vom Kampf, bei dem sich Shan dann wehrt und von Lu angegriffen wird.
Anmerkung: Die US-VHS ist nur um die erste Einstellung cut gewesen.
12,8 sec
Celestial-Master gekürzt
43:30-43:31 / 44:19
Juying und co kommen bei der Grindhouse-Fassung etwas früher durch die Tür...
+ 1,5 sec
Celestial-Master gekürzt
43:34-43:36 / 44:22
...und etwas länger ist die gleiche Aufnahme ebenfalls.
+ 2,3 sec
Celestial-Master gekürzt
49:15-49:18 / 49:47
Die erste Aufnahme im Hof beginnt hier bei der Grindhouse-Fassung deutlich früher: Yinlin stolziert an den Frauen vorbei.
+ 3,4 sec
49:31 / 50:00
Jumpcut bei der Grindhouse-Fassung, als Yinlin gerade seine Muskeln anspannt.
0,8 sec