Minimum einen Schritt zurück wanken Regisseur Keoni Waxman und Aikido-Altmeister Steven Seagal mit ihrer dritten Zusammenarbeit Maximum Conviction. Nach den durchaus ordentlich geratenen Actionern The Keeper und A Dangerous Man ist das ebenso ärgerlich wie unverständlich. Während die Geschichte, Ausarbeitung der Charaktere und vernünftige Dialoge wie üblich eher nebensächliche Randerscheinungen sind, versprachen das Setting und ein Team-Up mit Steve "Stone Cold" Austin sowie der in den wesentlichen Punkten ansprechende Trailer einen durchaus goutierbaren Actioner.
Mitnichten. Seagal, scheinbar wieder an Gewicht zugelegt, mußte diesmal zwar nicht in lustlos dahingesäuselten Dialogzeilen nachsynchronisiert werden, dafür wird bei "Kampfeinlagen" wieder ordentlich gezoomt und unübersichtlich hin- und hergeschnitten. Wobei sich solche ohnehin zumeist nur dadurch auszeichnen, dass ein Widersacher angreift, der gute Steven mit irgendeinem nicht näher zu definierenden Schlag oder Tritt (ab und an gar simple Ohrfeigen) dagegen hält und der Kontrahent mordsmäßig auf die Bretter geht - auch wenn die vermeintlich gekonnte Gegenwehr derart effektiv jetzt gar nicht aussah. Fast noch innovationsloser - und vor allen Dingen blutleerer! - kommen die lustlosen Schußwechsel daher, bei denen die Gegner zu jeder Zeit günstig zur Flugbahn der Kugeln stehen (NOT) und für den geneigten Actionfan außer gelegentlichen Staubwolken kaum ansprechende Schauwerte geboten werden. Und auch ein bestenfalls Stichworte gebender und hin und wieder kurze Akzente setzender Steve Austin sowie der erschreckend passiv, ungewohnt uncharismatisch agierende Michael Paré als Hauptantagonist helfen Maximum Conviction nicht wirklich weiter.
Schade drum kann man da nur konstatieren, denn nach den beiden ersten, recht hoffnungsvollen Werken von Waxman und Seagal wird man in Zukunft offenbar nicht mehr sehr viel besseres Filmgut erwarten können.
Dem weiß Gott auf einem nicht allzu hohen Level anzusiedelnden Härtegrad zum Trotz wollte die FSK der ungeschnittenen Fassung von Maximum Conviction keine Freigabe erteilen. Im Hause Splendid hat man damit seit der Einführung der Black Edition-Reihe weniger Probleme, so dass es wieder einmal zu zwei erwerbbaren Fassungen kommt: Der ungeschnittenen SPIO/JK-Version und einer gekürzten, indizierungsfesten Keine Jugendfreigabe-Fassung.
Ob diese Kürzungen jetzt wirklich notwendig waren, sei mal dahingestellt. Zunächst wird sicherlich noch die eine oder andere Gewaltspitze getilgt, in Richtung Showdown wird es zensurtechnisch dann eher lächerlich (auch wenn es um die Dialoge vielleicht auch nicht wirklich schade ist). Technisch sind die Cuts aber zumindest gut gesetzt, auch wenn dies für den Verbraucher vermutlich eher ein schwacher Trost ist.
15 Geschnittene Szenen = 2 Min. 28 Sec.
29:50
Blake schneidet Direktor Samuels den Zeigefinger ab.
1 Sec.
29:52
Die lädierte Hand bzw. der abgeschnittene Finger in Nahaufnahme.
0,5 Sec.
32:57
Dem falschen Müllwagenfahrer wird durch den Ruck an der Kette das Genick gebrochen
(in der KJ noch zu hören, aber eben nicht mehr zu sehen). Manning lässt die Kette fallen und entfernt sich.
4,5 Sec.
42:17
Ein weiterer Schütze wird von mehreren Kugeln durchschlagen und geht zu Boden.
0,5 Sec.
56:03
Cross bricht dem Häftling schmerzhaft den Arm
(in der KJ noch zu hören, aber eben nicht mehr zu sehen), der schreit entsprechend vor Schmerzen. Cross fragt, ob das weh tut, was das Opfer tatsächlich brav bejaht. Darauf folgender Kommentar von Cross dazu:
"Du bist 'ne kleine Pussy!"
7,5 Sec.
1:03:12
Manning zündet den Schützen an, der geht brennend und schreiend zu Boden, wo er sich noch etwas windet.
9 Sec.
1:03:32
Der brennende Schütze in einer weiteren Einstellung. Sein Teamleiter tritt an ihn heran, verpasst dem Opfer einen Gnadenschuß und läuft weiter.
9,5 Sec.
1:09:17
Nach etlichen, auch in der KJ-Fassung zu sehenden Schlägen mit der Holzlatte fehlen die beiden finalen Hiebe von Charlotte an Roach.
5 Sec.
1:18:27
Manning spießt seinen Kontrahenten an dem Trainingsgerät auf
(verdammt scharfkantig, so'n Rohr). Das Opfer spuckt Blut und stirbt schließlich. Manning hat mit einem lockeren
"Ohne Fleiß kein Preis!" zum Glück auch noch den stilsicheren Oneliner parat und verläßt die Szenerie draufhin.
28 Sec.
1:22:28
Bradley setzt dem Schützen mit etwas mehr Martial Arts zu, bricht ihm schließlich das Genick und reißt den toten Mann zu Boden. Inklusive Zwischenschnitt auf den gerade nachladenden, abtrünningen MP.
11,5 Sec.
1:22:51
Auch dem verbliebenen Schützen setzt Bradley mit seinen Kampfkunstfähigkeiten ordentlich zu, bevor er seinen Gegner mit einem nicht unspektakulären, gesprungenen Zweifach-Drehtritt endgültig zu Boden befördert. Der abtrünnige MP ist derweil mit Nachladen fertig.
25,5 Sec.
1:27:03
Die Auseinandersetzung zwischen Cross und Blake dauert an, wobei letzterer keine Sonne sieht. Unter anderem muß das Opfer noch schmerzhafte Bekanntschaften mit einem Waschbecken sowie der gefliesten Wand machen.
14,5 Sec.
1:27:21
Cross erklärt
"Sehen Sie sich mal an. Sie sind tot. Für Geld kann man sich kein Leben kaufen." Derweil kommt Samantha bereits früher die Treppe runtergelaufen.
7,5 Sec.
1:27:33
Cross ergänzt
"Sie haben den falschen Weg gewählt. Und jetzt sind sie tot."
5,5 Sec.
1:27:43
Cross nimmt Blake etwas länger in den Würgegriff, dann wird noch kurz besprochen wer eigentlich wer ist (respektive eben nicht).
Cross: "Sie meinten, sie wären ein Soldat. Ein wahrer Soldat bricht nie den Ehrenkodex."
Blake: "Kennen sie die Fabel vom Skorpion und dem Frosch?"
Cross: "Ja?"
Blake: "Tja, das bin ich - ein verdammter Skorpion."
Cross: "Ja? Aber ich bin kein Frosch."
17,5 Sec.