Verglichen wurde die
gekürzte KJ DVD von HMV (Freigabe aufgrund des Trailermaterials, Filmfreigabe selbst FSK 16) mit der
ungeschnittenen Schweizer DVD von Evolution Entertainment.
Lauflänge der KJ DVD: | 1:39:47 (1:37:37 ohne Abspann) |
Lauflänge der Schweizer DVD: | 1:42:24 (1:40:14 ohne Abspann) |
20 Geschnittene Szenen =
2 Min. 37 Sec.
Während du schliefst...
Der nicht enden wollenden Schwemme von ihren Weg für gewöhnlich direkt auf DVD findenden Horrorfilmen, zumeist optisch & akustisch guter Durchschnitt und insgesamt betrachtet handwerklich recht solide, storytechnisch dagegen der geringeren Mühe wegen innovationslos, spannungs- & überraschungsfrei gehalten und in Bezug auf die Darsteller respektive "Schauspielkunst" eher noch weniger erwähnenswert, gebietet auch
"Parasomnia" ganz sicher keinen Einhalt. Die Story um einen verrückten Killer, der in die Träume einer jungen Frau eindringt, um diese dann dadurch zum Morden zu animieren, lässt den geneigten Filmfan direkt Lust verspüren, mal wieder den guten alten
"A Nightmare On Elm Street 2" aus dem DVD-Regal zu nehmen, und auch sonst kennt man alle weiteren Storyversatzstücke um Hypnose, Psychatrie inklusive Ausbruch usw. usf. zu genüge.
Nun ist es ja allerdings auch nicht so, dass William Malone - wirklich positiv aufgefallen nur einmal mit einem gelungenen
"House On Haunted Hill"-Remake, sonst eher durch (akzeptablen) Trash wie
"Creature" und (indiskutablen) Müll wie
"FeardotCom" und jede Menge TV-Arbeiten bekannt - ein begnadeter Drehbuchautor oder Regisseur wäre, was ihn jedoch nicht davon abhielt, diese beiden Rollen grosszügig auszufüllen. Mehr noch: Malone brach eine der grössten Filmregeln -
Finanziere niemals deine eigenen Filme - und stellte das Projekt mehr oder weniger alleine auf die Beine, ohne das sich ein grösseres Filmstudio daran beteiligt hätte.
Herausgekommen ist, kurz und knapp formuliert, "das Übliche". Drehbuchtechnisch wie schon zuvor erwähnt, auf das Notwendigste, das Anneinanderreihen von Szenenabfolgen auf eine passende Laufzeit hin konzipiert, hat das ganze auf der Sollseite mit Newcomerin Cherilyn Wilson (passabel, vom Drehbuch allerdings ab und an in lächerlich-peinliche Schauspielsituationen gedrückt) und dem ebenso weitestgehend unbeschriebenem Blatt Dylan Purcell (nahezu Totalausfall) ein reichlich durchwachsenes Protagonsitenpärchen, dass sich so ganz sicher gut im nächsten
"Hannah Montana"- oder
"High School Musical"-Sequel gemacht hätte, hier aber mehr als nur bemüht wirkt. Hinlänglich charakter- & profillose Rollen lassen auch "Co-Stars" wie Jeffrey Combs oder Timothy Bottoms bspw. nicht dabei helfen, den Film vernünftig mitzutragen, nur noch getoppt von der bezaubernden, leider viel zu selten in guten Rollen gesehenen Sean
"Blade Runner" Young, welche hier symptomanisch gleich in der ersten Minute wortlos im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Film hopsen darf - alleine dafür gehört Malone eigentlich schon geprügelt. Als Antagonist gesellt sich "Villain vom Dienst" Patrick Kilpatrick dazu, der allerdings auch schonmal besser ausgesehen hat. Weshalb man ihn wohl auch 2/3 des Films ein schwarzes Tuch überm Kopp tragen und dem Ganzen noch mehr Schwung gebend jede Menge rhetorisch halbgaren Unsinn erzählen lässt.
Auf der Habenseite kann der Streifen dagegen zumindest einen in seiner Simplizität erstaunlich gut klingenden Musicscore, der so auch direkt von Harry Manfredini hätte komponiert sein können, und sehr schöne handmade-Special Makeup FX, die stark an die guten Arbeiten der KNB EFX Group erinnern und den Gorehounds sicher Freude bereiten dürften, vorweisen....
...inklusive bösem Freigabe-Erwachen
....womit wir sogleich zur deutschen Fassung kommen, welche letztere zugunsten der FSK-Freigabe direkt mal mehr, mal weniger sauber herausgenommen nahezu komplett entbehrt. Die KJ-Freigabe war offensichtlich das Minimalziel des Verleihers HMV, weshalb gute 2 1/2 Minuten an Gewalt-/Goreszenen herausgekürzt wurden. Was dabei dann in der Folge noch vom Filme übrig blieb, wurde gar
von der FSK grosszügig mit einer FSK 16-Freigabe bedacht - was in dem Fall auch deutlich ausreichend ist. Die DVD selbst trägt aufgrund von vorhandenem Trailermaterial allerdings dennoch das Siegel "Keine Jugendfreigabe".
Fallen die ersten Kürzungen noch so gut wie gar nicht bzw. meistenteils nur dem dahingehend wachsamen Filmfan auf, gibt es spätestens im Finale ein doch recht unschönes Konglomerat aus hässlichen Bild- & Tonsprüngen, die auch dem unbedarfteren Horrorfilmgucker zwangsläufig (unangenhem) auffallen müssen. Damit geht dann unpraktischerweise einer von zwei einigermassen guten Gründen, sich den Film doch einmal anzusehen, in der deutschen Schnittfassung mit über Bord (welche im Übrigen durch eine äusserst bescheidene Synchronisation noch zusätzlich entstellt ist, wenngleich der Streifen selbst dafür natürlich nichts kann); im Gegenzug darf man die DVD seitens des Verleihers jetzt aber im Kaufhaus- & Versandhandel anbieten. Was wohl hierzulande gegenüber einem Gang zur SPIO/JK, um eine ungeschnittene Fassung veröffentlichen zu können, immer noch die deutlich lukrativere (und im Hinblick auf die Rechtslage/n auch die sicherere) Variante zu sein scheint. In jedem Fall aber wohl die einfachere.
Abhilfe schaffen, wie so oft in letzter Zeit, bspw. unsere deutschsprachigen Landesnachbarn - hier ausnahmsweise mal diejenigen aus der Schweiz, nicht aus Österreich. Dort kann man den Film ungeschnitten auf DVD erstehen, deutlich zu erkennen an dem roten "Uncut Version"-Vermerk auf Front- & Backcover. Hier dankbarerweise auch inklusive englischem Originalton. Wer die teilweise recht unverschämten Preise für einen Import von dort dagegen nicht zahlen möchte und nicht zwangsläufig auf deutschen Ton angewiesen ist (bzw. sich durch diesen hierbei ohnehin nicht unnötig quälen lassen will), greift am besten auf die mittlerweile recht günstige Alternative aus Grossbrittanien zurück.
Die Laufzeitenangaben der Schnittszenen beziehen sich auf die gekürzte Fassung.