27 Geschnittene Szenen = 3 Min. 54 Sec.
1 Alternative Einstellung
1 Alternativer Szenenablauf
Der Film
Wirklich innovative, handwerklich überdurchschnittliche (Action-) Thriller erblicken in westlichen Gefilden mittlerweile eher selten das Licht der Welt - und wenn, sind es oftmals "nur" Remakes starker, ausländischer Vorbilder. Schema F bei leicht verdaulicher Geschichte mit minimum einer vorhanden Identifikationsfigur bestimmen zumeist das Geschehen.
Anders im asiatischen Raum, wo dahingehend in den letzten Jahren teils grossartige Produktionen entstanden, welche auch gerne mal die übliche Gut-Böse-Schablone stark verzerren, durch eine trostlose Geschichte bis zur ebenso wenig hoffnungsvollen Auflösung des Ganzen führen und dabei von sperrigen, schweigsamen Charakteren getragen werden. Auch der vom südkoreanischen Regisseur
Hong-jin Na anno 2008 ins Kino gebrachte, viel beachtete
The Chaser ist ein Film von diesem Format, und knapp drei Jahre später schickte sich der Filmemacher an, seinen zweiten Film
The Yellow Sea zu veröffentlichen - erneut mit den
The Chaser-Hauptdarstellern
Yun-seok Kim &
Jung-woo Ha.
Leider konnte der Streifen nicht wirklich an den Erfolg des Vorgängerfilms von
Hong-jin Na anknüpfen. Die grundsätzlichen Voraussetzungen sind da, alle typischen Zutaten vorhanden - allein die Geschichte selbst ist
VIEL zu umständlich erzählt, obgleich vom Grundgehalt her tatsächlich recht simpel. In der koreanischen Ur-Kinofassung, welche eine stolze Laufzeit von 157 Minuten aufweist, sogar noch umständlicher als beim für die ausländische (bzw. koreansiche Heimkino-) Vermarktung vom Regisseur eigens angefertigten
Director's Cut, welcher viele kleine, den Streifen unnötig in die Länge ziehende Einzeleinstellungen bzw. kleinere Handlungssequenzen weglässt, ein paar neue Elemente hinzufügt und Szenen teilweise auch in anderer Reihenfolge zeigt.
Aber auch diese, nunmehr 17 Minuten kürzere Fassung - welche konsequenterweise zumeist auch im Heimkinosektor aller Herren Länder Verwendung findet - wirkt in diesem Fall nicht nur inhaltlich, sondern auch inszenatorisch unnötig sperrig, zieht einfache Handlungsstränge oftmals in die Länge und spielt vielfach auch
ZU SEHR mit dem Faktor Zufall respektive der Glaubwürdigkeit so mancher Ereignisabfolge. Abgesehen von einer erneut guten Performance von
Yun-seok Kim (von dem
Hong-jin Na - trotz Genrebeiträgen wie
Oldboy bspw. - schwärmt, keiner könne eine Axt so "schön" schwingen wie er) bleibt der Rest der Darstellerriege nicht nur gewohnt minimalistisch, sondern auch ziemlich beliebig; für das nachhaltig interessierte Verfolgen der Handlung ein deutlicher Kniescheibenschlag.
Nichtsdestotrotz lässt auch
The Yellow Sea den üblichen Einheitsbrei vergleichbarer Genrebeiträge mehr oder minder mühelos hinter sich und sollte Fans der Materie durchaus einen Blick wert sein, wenngleich man viel Geduld mitbringen und mit Filmen wie dem sehr viel konsequenteren
I Saw the Devil bspw. im Hinterkopf ein paar Abstriche machen sollte (muss).
Die Fassungen
Wie bereits
ausführlich von uns berichtet, beruht die momentan noch laufende, ziemlich spät in die hiesigen Lichtspielhäuser gebrachte deutsche Synchronfassung von
The Yellow Sea (von der
FSK mit der
Keine Jugendfreigabe-Einstufung geprüft) auf der recht stark editierten
US R-Rated Fassung, welche wiederum zwar den kürzeren, koreanischen
Director's Cut auswertet, neben kleineren Handlungskürzungen in etlichen Darstellungen von Action-, Gewalt- & Sex allerdings bei
MPAA-typischen Kurzeingriffen zensiert ist.
Das verwundert vor allem deshalb, weil eine der
FSK bereits lange zuvor von
20th Century Fox vorgelegte Fassung des Films in Originalsprache mit englischen Untertiteln dem ungeschnittenen
Director's Cut entsprach - und dabei ebenfalls eine
KJ-Freigabe erhielt.
In deutscher Sprache wird es dagegen lediglich die geschnittene
R-Rated Fassung geben; auch die Prüfung der entsprechenden Heimkinofassung(en) durch die
FSK ist bereits erfolgt, und die im Prüfungseintrag angegebene Laufzeit weist auch hier eben diese gekürzte Version aus. So bleibt dem geneigten Zuschauer für den Erwerb des ungeschnittenen
DC nur eine entsprechende Auslandsfassung; die auch diesem Vergleich zugrunde liegende
britische DVD/BD etwa bietet eine gute, preislich ordentliche Alternative - ohne deutschen Ton, freilich.
Der Director's Cut läuft nominell 4 Min. 3 Sec. länger als die US R-Rated Fassung.
10:36
Gu-nam fährt abends vor dem Mahjong Club vor, zählt seine Tageseinnahmen und geht hinein. Beim Umschnitt in den Club hat er bereits abermals alles verloren bzw. zahlt den Gewinner am Tisch mit seinem verbliebenen Geld aus. Der fragt, ob Gu-nam nun kein Geld mehr habe, ruft dem Besitzer des Clubs lachend zu, dass sie einen neuen, zahlungsfähigen Mitspieler brauchen und fordert Gu-nam dann rüde bzw. beleidigend auf, den Tisch zu verlassen.
Dessen Niedergeschlagenheit schlägt sofort in Wut um, er schmeisst im Aufstehen den Tisch mit den Mahjongsteinen um und will auf den Gewinner des Spiels losgehen. Die anderen Spieler können die beiden allerdings auseinanderhalten, wenn auch mit viel Mühe. Währenddessen betritt Mr. Myun den Club und sieht sich das Spektakel an.
87 Sec.
38:14
Gu-nam sticht in seiner Vorstellung äusserst blutig in Nahaufnahme auf Kim ein.
1,5 Sec.
38:17
Hier ebenfalls, aus einer etwas anderen Perspektive. Die Kamera fährt zum schmerzverzerrten Gesicht von Kim hoch.
1 Sec.
38:19
Die Kamera schwenkt für einen Moment wild am blutbesudelten Kim rauf und runter.
1,5 Sec.
38:23
Gu-nam "simuliert" noch einen finalen Einstich.
1,5 Sec.
39:04
Alternative Einstellung
Gu-nam "simuliert" das Abtrennen von Kims Daumen. In der R-Rated Fassung wird dafür eine Einstellung von Gu-nam verwendet, der im Off mit dem eingebildeten Messer zuschlägt; im Director's Cut sieht man das Abtrennen des Daumens in einer expliziten Nahaufnahme.
Kein Zeitunterschied
Dt. Kinofassung / R-Rated: | Director's Cut: |
| |
| |
52:36
Viel Blut tropft in einer näheren Einstellung von der leblos herunterhängenden Hand. Gu-nam schleicht in einer zusätzlichen Einstellung die Treppe hinauf und wischt sich dabei die verschwitzte Messerhand am Mantel ab.
2,5 Sec.
53:00
Der Killer sticht Kim das Messer sichtbar in den Hals, viel Blut spritzt aus der Stichwunde hervor.
2,5 Sec.
53:13
Der Killer zieht das Messer wieder aus Kims Hals heraus, erneut sprudelt viel Blut aus der Stichwunde hervor.
1,5 Sec.
54:14
Eine zusätzliche Einstellung des zu Tode gestürzten Killers. Gu-nam schaut noch einen Moment länger nach unten und drückt sich dann langsam wieder an der Wand nach oben.
4,5 Sec.
54:50
Gu-nam drückt die Schneide seines Messers bereits in einer früheren Nahaufnahme kraftvoll auf das Gelenk von Kims Daumen, die Folgeeinstellung von ihm beginnt zudem einen Moment früher.
1 Sec.
1:11:05
In eine grosse Plastikplane eingewickelte Joseonjoks werden mit einem Baseballschläger traktiert.
Wenige Einzelbilder
1:11:07
Hier ebenfalls, diesmal aus einer anderen Perspektive.
Wenige Einzelbilder
1:11:22
Der in die Plastikfolie eingewickelte Mann liegt einen Moment länger am Boden.
0,5 Sec.
1:17:32
Eine frühere Einstellung von Choi, zudem sind Mr. Myuns Leute in einer zusätzlichen Einstellung bei der Entsorgung der Leichen zu sehen.
4 Sec.
1:18:05
Mr. Myuns Leute packen die Leichenteile bereits in einer früheren, etwas expliziteren Einstellung in die Plastiktaschen, gefolgt von einer weiteren Einstellung von Choi.
4,5 Sec.
1:18:26
Ein längerer Teil der Handlung fehlt: Tae-won kommt aus seinem Haus und steigt in den Wagen, sein Chauffeur hält ihm die Tür auf. Dann steigt auch der wieder ein, während Tae-won verärgert sein Handy auf Anrufe überprüft. Nachdem sie losgefahren sind, fragt Taw-won seinen Fahrer, ob Choi sich gemeldet hat, was der verneint. Tae-won ist nicht eben glücklich über diesen Umstand.
Szenenwechsel: Die ermittelnden Cops observieren eine Büroetage, welche der götetete Professor Kim Seung-hyun angemietet hatte - unter einem falschen Namen, wie ein dem Wagen noch zusteigender Kollege erklärt. Der Cop auf dem Beifahrersitz ergänzt, dass Kim somit insgesamt sieben Geschäfte besaß, vier Massagesalons und drei Bars. Es scheint relativ unstrittig, dass der Professor tief in kriminelle Machenschaften verwickelt war.
53,5 Sec.
1:22:36
Eine etwas entferntere Einstellung der Sexszene fehlt.
1,5 Sec.
1:22:48
Nach dem Stellungswechsel wurde eine weitere Einstellung des Beischlafs gekürzt.
1,5 Sec.
1:22:53
Hier ebenfalls.
1,5 Sec.
1:35:48
Gu-nam hackt einem Verfolger im extremen Close-Up blutig die Axt in die Hand.
Wenige Einzelbilder
1:35:48
Gu-nam schlägt in einer zusätzlichen Einstellung mit der Axt auf den Arm bzw. die Hand eines Verfolgers ein. Mr Myuns Männer drängen sich derweil weiter gegen die Luke.
1,5 Sec.
1:37:29
Gu-nam schwimmt in einer zusätzlichen Fronteinstellung vor Mr. Myun davon.
1,5 Sec.
1:40:52
Ein Teil der Verfolgungsjagd fehlt: Mr. Myun gibt Gas und rammt den Wagen von Gu-nam, der wird dementsprechend ordentlich durchgeschüttelt. Teile der Karosserie verteilen sich auf der Strasse.
5,5 Sec.
1:41:03
Alternativer Szenenablauf
Grundsätzlich zeigen beide Fassungen hier denselben Handlungsverlauf, allerdings in unterschiedlichen Einstellungen. Die erste Einstellung des schlingernden Wagens von Gu-nam läuft dabei im DC deutlich länger.
3 Sec. (DC länger)
Dt. Kinofassung / R-Rated: | Director's Cut: |
| |
| |
1:41:13
Gu-nam zieht rüber auf die andere Spur und rammt den Wagen von Mr. Myun, beiden werden in ihren Sitzen hin- und hergeschleudert. Gu-nam driftet wieder auf die andere Spur und hat Mühe, ihm entgegen kommenden Fahrzeugen auszuweichen.
Am Ende dieses Szenenablaufes wird hier teilweise Material verwendet, welches in der R-Rated Fassung zuvor bei Min. 1:41:03 in Form von alternativen Einstellungen zu sehen war.
11 Sec.
1:41:26
Zusätzliche Einstellung des sich nach Gu-nam umdrehenden Mr. Myun.
1 Sec.
1:41:38
Ein Teil der Verfolgungsjagd fehlt.
8 Sec.
1:42:02
Die Einstellung von Gu-nams fahrendem Wagen läuft etwas länger, dann rammt Mr. Myun ihn ein weiteres Mal.
4 Sec.
1:42:07
Ein weiterer Teil der Verfolgungsjagd fehlt: Mr. Myun fährt erneut auf Gu-nams Wagen auf, den schüttelt es im Sitz gut durch. Die Cops verfolgen die beiden zudem ebenfalls weiterhin.
10,5 Sec.
1:42:21
R-Rated Fassung
Hier wurde alternativ die letzte Einstellung des Szenenablaufs aus
Min. 1:42:07 in der R-Rated Fassung eingefügt, weshalb diese hier geringfügig länger ist.
1,5 Sec. (R-Rated länger)
1:42:42
Der schwarze Wagen fliegt länger im hohen Bogen durch die Luft und landet wieder unsanft auf der Strasse.
2 Sec.
1:48:25
Mr. Myun sticht dem Angreifer bereits zuvor das Messer in Nahaufnahme in den Oberkörper, der krümmt sich vor Schmerzen.
1 Sec.
1:48:32
Mr. Myun zieht sich das Messer in Nahaufnahme wieder aus den Rippen, viel Blut spritzt aus der Stichwunde hervor.
0,5 Sec.
1:48:38
Mr. Myun greift den mit durch das Fenster gefallenen Angreifer am Haarschopf und schneidet ihm in Nahaufnahme äusserst blutig die Kehle durch.
5,5 Sec.
1:48:45
Folgeschnitt: Mr. Myun steht bereits früher auf und stösst den toten Angreifer dabei von sich weg.
0,5 Sec.
1:49:17
Mr. Myun zieht das Messer wieder aus dem Brustkorb des Angreifers, ein Blutstrahl schiesst aus der entstandenen Wunde hervor.
0,5 Sec.
1:49:19
Mr. Myun holt zum ersten Messerstich aus.
0,5 Sec.
1:49:31
Der Messerschnitt am Bein entlang in einer zusätzlichen, blutigen Nahaufnahme.
Wenige Einzelbilder
2:02:56
Mr. Myun zieht unter entsprechend schmatzender Geräuschlage die Axt wieder aus dem Schädel des toten Angreifers und wendet sich dann Tae-won zu.
9 Sec.