Vergleich zwischen der
gekürzten keine Jugendfreigabe DVD von I-On New Media / Splendid und der
ungekürzten japanischen DVD von Ace Deuce Entertainment
Deutsche DVD: 71:15 min ohne Abspann (74:07 min mit Abspann) in PAL
(Die deutsche DVD läuft in NTSC-Geschwindigkeit)
Japanische DVD: 72:21 min o.A. (75:13 min mit Abspann) in NTSC
- 8 Schnitte
- Schnittdauer: 44,4 sec
(Zusätzliche Differenz resultiert aus dem fehlenden Logo bei der deutschen DVD)
Der Film
Ein weiterer Japano-Splatter-Streifen, bei dem der gute Yoshihiro Nishimura seinen ungewöhnlichen Vorstellungen der Anatomie menschlicher Körper freien Lauf lassen konnte...
Man sollte
Hard Revenge, Milly: Bloody Battle jedoch nicht nur darauf reduzieren. Immerhin war Nishimura lediglich für die Effekte verantwortlich und dahinter verbirgt sich ein zumindest ein klein wenig aufwändigeres Werk mit akzeptablem Plot, guten Darstellern (nein, nicht aus dem Porno-Biz...) und vergleichsweise ordentlicher Charakterzeichnung. Zudem handelt es sich hier um eine Fortsetzung, der Vorgänger
Hard Revenge, Milly ist ein 44-minütiger Kurzfilm. Für den deutschen Markt ließ man jedoch einfach den Titelbeisatz weg und veröffentlichte direkt den zweiten Teil, was unter Umständen für Verwirrung sorgen dürfte.
Es geht hier jedenfalls um Milly, deren Familie von dem Killer Jack ausgelöscht wurde - woraufhin sie ihn in besagtem Vorgänger zur Strecke gebracht hat. Der vorliegende Film führt die Geschichte nun so fort, dass die junge Frau Haru sie aufsucht, um sich ebenfalls für einen Verlust zu rächen bzw von Milly ausbilden zu lassen. Gleichzeitig macht ein Killer-Bruderpaar Jagd auf die nebenbei bemerkt auch halbmechanische Powerfrau.
Nötiges Vorwissen bekommt man in Flashbacks serviert, sodass der Film problemlos für sich alleine funktioniert und wie schon gesagt kommt neben Gekröse auch die Rahmenhandlung nicht zu kurz. Selbst für diejenigen, die von
Machine Girl oder
Tokyo Gore Police weniger begeistert waren, durchaus mal einen Blick wert.
Die deutsche Fassung
Mittlerweile sollte bekannt sein, dass Nishimuras übertriebene Effekt-Orgien keinen leichten Stand in Deutschland haben und entsprechend vorgewarnt konnte man sein, als bekannt wurde, dass auch dieser Streifen erstmal nur in einer von der FSK abgesegneten Form erscheint.
Bis zum Release der Verleihversion (die Kauffassung folgt am 29.01.2010) war jedoch unklar, ob man hier dank der etwas anspruchsvolleren Inszenierung um die Gewaltausbrüche herum nicht vielleicht doch auch in den Genuss der unzensierten Fassung kommen würde. Dies lag nicht zuletzt an den widersprüchlichen Laufzeitangaben - was sich nun jedoch einfach damit aufklären lässt, dass die deutsche DVD in NTSC-Geschwindigkeit läuft. Die enthaltene Fassung ist mit 74 Minuten jedenfalls um
knapp 45 Sekunden gekürzt worden. Ein erster Hinweis darauf war wie bei dem ebenfalls ohne vorige Auskunft über die zensierte Fassung veröffentlichen
Bloody Reunion bei dem Disk-Namen der deutschen DVD zu finden; "HARD_REVENGE_MILLY_
CUT" zeigt diese an, wenn man sie am PC einliest.
Von der BBFC wurde bereits eine Fassung mit einer Länge von 71:43 min geprüft, eine RC2-VÖ in England dürfte also in naher Zukunft bevorstehen. Die kürzere Laufzeit mag auf den ersten Blick zu Spekulationen anregen, allem Anschein nach handelt es sich hier jedoch lediglich um einen im Gegensatz zur deutschen DVD korrekten NTSC-PAL-Transfer der ungekürzten Fassung (was wiederum auch die oft genannte Uncut-Laufzeit von aufgerundet 72 Minuten erklärt). Einen Termin für eine entsprechende VÖ gibt es jedoch noch nicht.
Wer nicht das Geld für die bereits erhältliche teure Japan-Auflage ausgeben will, muss trotzdem auch nicht mehr lange warten. Am
26. Januar 2010 (also passend zur deutschen Kauf-VÖ) erscheint der Film auch
in Amerika ungekürzt mit englischen Untertiteln. Erfreulicherweise direkt als Double-Feature zusammen mit dem Kurzfilm-Vorgänger.
Wer auf deutschen Ton nicht verzichten kann, muss allerdings fürs Erste wohl mit der deutschen DVD auskommen. Womöglich wird auch hier eine unzensierte VÖ über beispielsweise Österreich nachgereicht, bislang gibt es jedoch noch keine entsprechenden Ankündigungen.
Zumindest fallen die Zensureingriffe nicht so umfangreich aus wie bei den letzten Genre-Vertretern und auch in der kJ-Fassung geht es noch außergewöhnlich blutig zu - viele ähnlich harte Szenen blieben an manchen Stellen überraschenderweise enthalten. Zum Reinschnuppern kann man einen Videotheken-Euro durchaus mal opfern.
Laufzeitangaben beziehen sich auf die gekürzte keine Jugendfreigabe DVD