Die Serie
Die von der britischen BBC produzierte Serie
Life on Mars ist ein interessanter Genremix aus Krimi und Zeitreisethematik. Nach einem Unfall während einer laufenden Ermittlung im Jahr 2006 findet sich Detective Sam Tyler plötzlich im Jahr 1973 wieder. Liegt er im Koma? Ist er verrückt? Oder ist er ein Zeitreisender? Während Sam versucht, diese Frage zu klären, muss er nebenbei mit seinem neuen Chef Gene Hunt noch einige schwierige Mordfälle lösen. Wer auf britischen Humor und das Flair der Siebziger steht, der sollte sich diese Serie nicht entgehen lassen. Sie enthält zwar wenig Action, doch ist es spannend, die Cops bei ihrer Arbeit zu beobachten, die ohne moderne Kriminaltechnik erledigt werden muss. Einer der interessantesten Charaktere der Serie ist Gene Hunt, der immer einen zynischen Spruch auf den Lippen hat und seine Polizeiarbeit häufig nach dem Motto verrichtet: Erst zuschlagen, dann Fragen stellen! Die Ausstattung und Detailverliebtheit ist für eine Fernsehserie grandios, die einzelnen Folgen werden immer durch passende (Rock-) Musik aus der dieser Ära begleitet. Wer allerdings Wert auf CSI Schnickschnack legt, der sollte besser die Finger von Life on Mars lassen.
Die verschiedenen Fassungen
Wie auch schon bei anderen Serien produzierte die BBC zwei verschiedene Fassungen. Eine Originalfassung für den heimischen Markt und eine gekürzte Version, die vornehmlich für die TV-Ausstrahlung gedacht ist, um so Platz zu machen für mehr Werbeblocks und zugleich einige, vor allem im US-TV kritische Dialoge und Nacktszenen zu entschärfen. Vielfach ist zu lesen, dass es sich bei der Kurzfassung um eine „Eurofassung“ handelt, die für europäische Länder produziert wurde (so auch die alte Intro-Version hier) und die Langfassung von Anfang an für den heimischen Markt in Großbritannien gedacht war. Dies ist wohl in dieser Einfachheit nicht richtig, obwohl leider vieles im Unklaren ist und aufgrund fehlender TV-Ausstrahlungen nicht mehr rekonstruiert werden kann.
Zunächst wurde nach unterschiedlichen Aussagen auch auf dem englischen BBC Sender nur die gekürzte Fassung gesendet. Die Meldungen gehen hier aber wie gesagt auseinander; So heißt es etwa in der
IMDb, dass in Großbritannien nur in der Wiederholung auf einem anderen Sender die gekürzte Fassung gezeigt wurde.
Ferner ist es wohl nicht richtig, dass man nur in Europa die gekürzte Fassung anbot bzw. verwendete. Unstreitig ist etwa, dass BBC auch auf dem Schwester-Sender in den USA (auch BBC America oder BBCA genannt) die gekürzte Fassung ausstrahlte. Diese Information findet sich in zahlreichen DVD-Reviews zur Serie sowie etlichen Leser-Reviews in der IMDb. Nicht ganz klären lässt sich diesbezüglich aber, ob man wirklich exakt die gleiche gekürzte Fassung verwendete; insbesondere mit Blick darauf, dass sämtliche US DVDs die ungekürzte Fassung beinhalten und man an die TV-Ausstrahlungen aus den USA nur noch schwerlich wird herankommen können (wer hier Abhilfe schaffen kann, möge uns bitte schreiben).
Größtenteils ist zu lesen, die US Schnittfassung sei im Standardserienformat von etwa 42 Minuten gelaufen, während die hier zum Vergleich vorliegenden gekürzten Fassungen alle jedoch etwa 52 Minuten laufen. Mehrere Stimmen in einschlägen Leser-Reviews und die IMDb sprechen jedoch von besagter Laufzeit um die 42 Minuten. Und in der Tat ist diese Länge eine Standard-Laufzeit für Serien in den USA, um so mit Werbung insgesamt eine Stunde füllen zu können. Allerdings ist dieses Laufzeitformat auch nicht zwingend. Nachprüfungen, wie lang die Laufzeit der einzelnen Episoden im US-TV ohne Werbung tatsächlich war, finden sich nicht. Im Gegenteil entsprechen einige Beschreibungen von gekürzten Szenen im US-TV genau den Schnitten, die in den hierzulande veröffentlichten Versionen zu finden sind. Insbesondere aber sind gerade die geringfügig vorhandenen Zensurschnitte in Sachen Nacktheit und Dialoge typisch für das US-Fernsehen. Weiterhin spricht vor allem die Tatsache, dass BBC sowohl in den USA als auch in Großbritannien die Fernsehauswertung übernahm und vorab bereits zwei Versionen anfertigte dafür, dass man hier vorausschauend die gekürzte Fassung anfertigte und diese weltweit verwendete.
Diese internationale TV Fassung wurde verschiedenen Sendern zum Kauf angeboten. So wurde die Fassung auch in Schweden gezeigt. In Deutschland kaufte der Sender Kabel Eins 2006 die gekürzten Fassungen ein und lies diese synchronisieren. Kabel Eins strahlte die erste Staffel im Februar 2007 Samstag abends zur Primetime aus, was zu einem Fiasko wurde, da viele Zuschauer der potentiellen Zielgruppe um diese Zeit nicht zu Hause sind und auch die Konkurrenz durch Spielfilme und Shows beträchtlich war. Aufgrund des schlechten Sendeplatzes erreichte die Serie in Deutschland nur sehr wenige Zuschauer und so wurde die zweite Staffel gar nicht mehr ausgestrahlt.
Wenig später veröffentlichte KSM die erste Staffel, bestehend aus acht Folgen, auf DVD. Doch auch hier handelte es sich um die gekürzte Fassung, was sich sehr schnell verbreitete und dazu führte, dass KSM von der ersten Staffelbox (nach eigener Angabe) nur ca. 10.000 Exemplare verkaufen konnte. Viele Fans der Serie griffen lieber zur ungekürzten englischen Version. Im Juni 2009 wiederholte Kabel Eins schließlich die erste Staffel komplett und sendet anschließend jeden Samstag um kurz vor 23:00 Uhr eine neue Folge der zweiten Staffel. Da es sich jedoch auch bei Staffel 2 nur um die gekürzte Eurofassung handelt und der Sendeplatz wiederum ungünstig ist, sind auch hier die Zuschauerzahlen entsprechend schlecht. Soweit ersichtlich scheint Deutschland bisher aber das einzige Land zu sein, in welchem die gekürzten Fassungen auch den Sprung auf DVD schafften. Das Label KSM gab jedoch dahingehend Auskunft, dass man diese Fassung schon von der BBC erhielt, weshalb nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch in weiteren Ländern die Kurzfassung ein Heimkinorelease erfuhr. Zumindest in den USA und Großbritannien erschien auf DVD und BD hingegen nach der gekürzten TV-Ausstrahlung nur die ungekürzte Fassung.
Fortsetzung und Remakes
Zu
Life on Mars produzierte die BBC eine Nachfolgeserie, die den Titel
Ashes to Ashes trägt. Die Thematik ist in etwa die gleiche geblieben und auch ein Teil der Hauptdarsteller wurde übernommen. In dieser Serie findet sich die Polizeipsychologin Alex Drake, die den Fall Sam Tyler untersucht, nach einem Kopfschuss plötzlich im Jahre 1981 bei Gene Hunt und seinem Team in London wieder. Im Jahr 2008 produzierte der amerikanische Sender ABC ein Remake von Life on Mars unter dem gleichen Titel. Hierin übernahm Harvey Keitel die Rolle des Pandants zu Gene Hunt. Die Serie wurde jedoch bereits nach einer Staffel wieder abgesetzt. Auch in Spanien wurde die Idee des britischen Originals mit einer eigenen Serie bedacht. Diese trägt den Titel
La chica de ayer.
Für diesen Schnittbericht wurde die Internationale TV Version / dt. DVD mit der Originalfassung verglichen.
Laufzeiten:
Internationale TV Version: 49:54 Min. PAL (ohne Abspann)
Originalfassung: 55:58 Min. PAL (ohne Abspann)
Es fehlen
6 Minuten und 4 Sekunden in 8 erweiterten Szenen.
In Deutschland erhielt jede einzelne Episoden noch einen separaten Titel, der kurz nach dem Vorspann eingeblendet wurde. Dieses wird im Schnittbericht nicht weiter berücksichtigt.
Für alle Episoden gilt noch, dass in der deutschen Version der Titelzusatz
'GEFANGEN IN DEN 70ERN' (ohne Laufzeitunterschnied) eingeblendet wird:
Deutsche Version | Internationale Version |
| |
Das Vergleichsmaterial wurde uns freundlicherweise von der KSM GmbH zur Verfügung gestellt.