Aliens vs. Predator 2 erschien 2001 und ist, wie sollte man anders vermuten, der Nachfolger des Spiels Aliens vs. Predator. Man kann das Spiel mit insgesamt 3 Spezies (durch-)spielen: Als Marine, Predator oder Alien. Im Einzelspieler-Modus kann allerdings nur die Marine-Kampagne überzeugen, deren größter Teil des Spiels im Dunkeln stattfindet. Die einzigen Möglichkeiten, die Dunkelheit zu erleuchten, sind die spärliche Schulterlampe, die Fackeln sowie das Nachtsichtgerät. Dennoch hat man immer die Angst im Nacken, irgendwo ein Alien übersehen zu haben, das nur darauf wartet, mit einem schaurigen Sound aus einer Ecke zu springen, um dem Spieler die pure Angst zu vermitteln. Als Marine sollte man deshalb unbedingt im Dunkeln mit lautem Sound spielen, um die Atmosphäre auch wirklich richtig genießen zu können. Der enttäuschendste Modus ist der des Predators. Er erinnert eher an eine Art "Jump'n'Run"-Spiel als an ein Horror-Game.
Das Spiel erschien in Deutschland in 2 Fassungen. Einmal in der unzensierten englischen Version (USK 18) sowie in einer stark verstümmelten deutschen Version (USK 16). Die deutsche Version des recht derben Spiels ist nicht empfehlenswert. Neben sämtlich entfernten Gewalteffekten und der wirklich miserablen deutschen Synchronisation, wurde teilweise sogar die Übersetzung verhunzt.
Hier 2 Beispiele:
- Hoffentlich ist das kein Stiefel [...]
- Hey, ein Stiefel!
- [...] Die Antenne ist Toast.
Die deutsche Synchronisation leidet an der lieblosen Umsetzung der einzelnen Sprecher, die sich anscheinend keine große Mühe gegeben haben. Von Sachen wie dem richtigen Betonen und dass man seine Stimmlage der entsprechenden Situation anpassen sollte, wussten sie wohl nichts.
Verglichen wurde die zensierte deutsche Version (USK 16) mit der unzensierten englischen Version (USK 18).
Anmerkung: Aufgrund der Tatsache, dass das Spiel größtenteils sehr dunkel gehalten ist, mussten sämtliche Bilder aufgehellt werden.
Blut
1. Kein Blut bei Treffern:
Wenn ein Gegner angeschossen wird, spritzt in der unzensierten Fassung etwas Blut. In der deutschen Version sieht man entweder gar nichts oder nur minimalste "Funken".
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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2. Blutlachen:
Wenn man einen Gegner getötet hat, bilden sich in der unzensierten Fassung Blutlachen unter den Leichen. In der deutschen Version "bluten" nur die Predators (grün) und die Aliens (dunkelgelb), Marines also nicht.
Allerdings, verschwindet auch in der unzensierten Fassung das Blut bzw. die Leiche/n nach ungefähr 10sek. Trotzdem geschieht dies langsamer als in der deutschen Fassung, denn dort verschwinden sie deutlich schneller.
(Bilder nur aus der unzensierten Fassung)
3. Eigenes Blut
Die einzige Spielfigur, die Blutspuren bei Treffern hinterlässt, ist der Predator und das auch nur in der unzensierten Version. Aliens und Marines hinterlassen als Spielfigur weder in der unzensierten noch in der zensierten Version Blutspuren bei Treffern.
Fehlende Splattereffekte
In der unzensierten Fassung ist es möglich, speziell als Alien und Predator seine Gegner zu zerstückeln, oder sie zum Platzen zu bringen. In der deutschen Version wurde dies ersatzlos gestrichen.
(Bilder nur aus der unzensierten Version)
Versucht man in der deutschen Version, tote Gegner zu zerstückeln, lösen sich diese sofort auf. In der zensierten Version können zudem keine Köpfe mehr abgebissen werden. (wenn man als Alien unterwegs ist). Die Animation des Kopfabbeißens ist zwar vorhanden und man bekommt auch Lebensenergie, wenn man zubeißt, allerdings bleiben die Köpfe dran.
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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Levelzensuren
In der unzensierten Version sieht man teilweise in einzelnen Levels mehrmals tote, blutüberströmte Söldner oder einfach nur Blutspuren an Wänden, Böden, Tischen etc. In der deutschen Fassung fehlen entweder Blutlachen komplett oder sie wurden auf das Minimalste reduziert. Tote Söldner sieht man zwar immer noch, allerdings befinden sich keinerlei Blutspuren dort. Gehäutete Leichen wurden zudem durch bekleidete ersetzt.
Da sich die Zensuren so gut wie in jeder Situation ähneln (entfernte Blutspuren, graugefärbte Kleidung etc.), hier nur einige Beispiele, die dies verdeutlichen:
1. Marine Kampagne - Level 1: Unwelcome Guests, Abschnitt 1
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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Abschnitt 3:
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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Abschnitt 4:
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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Level 2: Collateral Damage, Abschnitt 1:
In diesem Level befinden sich des Öfteren Leichen auf dem Boden. Diese werden in der deutschen Version zensiert dargestellt, d.h. die blutbefleckte Kleidung ist grau gefärbt sowie sämtliche Blutlachen/Spuren sind entfernt worden.
Da die Leichen oft gleich aussehen, sich höchstens in Lage und Gesicht unterscheiden, hier nun ein paar entsprechende Beispiele.
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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Level 5: Price of Admission, Abschnitt: 1
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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2. Predator Kampagne - Level 4 Unexpected Allies, Abschnitt 2:
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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Zensierte Zwischensequenzen
Selbst die Zwischensequenzen blieben in der zensierten Version nicht verschont.
1. Predator
In der Intro-Sequenz wurde eine gehäutete Leiche durch eine bekleidete ersetzt. Des Weiteren wurde in der Schluss-Sequenz, nachdem man Rykov besiegt hat, eine Szene zensiert, in der der Predator dessen Wirbelsäule in die Höhe hält. In der deutschen Version sieht es so aus, als ob der Predator einfach nur jubelt.
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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2. Alien
Im Level "Rache" - "Vengeance" hat Dr. Eisenberg eine Haluzination; die Alien-Introsequenz wird erneut abgespielt. Dieses Mal sieht man allerdings mehr; Am Boden sieht man mehrere Leichen liegen, die blutüberströmt sind. In der deutschen Version liegen zwar abgetrennte Körperteile, (Brustkörbe und Tote) rum, die Szene wirkt aber ohne das Blut entschärft bzw. harmlos.
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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Unterschiede bei den wehrlosen Wissenschaftlern:
In der unzensierten Version betteln die Wissenschaftler meist um ihr Leben und sagen immer wieder "Please, no, no please". In der deutschen Version sagen sie stattdessen "Oh, Jesus". Des Weiteren nehmen die Wissenschaftler in der zensierten Version eine kugelartige Haltung ein und versuchen sich zu schützen, indem sie ihre Hände über den Kopf halten. In der unzensierten Version gehen sie stattdessen in die Hocke und falten ihre Hände, wie beim Beten, zusammen. Außerdem gibt es in der zensierten Version keine Todes- und Schmerzensschreie mehr.
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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Textzensur:
Wenn man mit dem Predator im Level "Unerwartete Verbündete" - "Unexpected Allies" unterwegs ist und seine Netgun erhält, gibt es in der deutschen Version eine kleine Textzensur, bzw. ein englischer Satz wurde nicht übernommen, stattdessen wurde eine harmlosere Variante angewandt.
Unzensierte Version | Zensierte Version |
With the Netgun, you can trap your enemies.
To escape quickly, they must cut themselves free with
a Knife, Wristblade, or Claws. Otherwise, they will have to
slowly disentangle themselves. Don't give them the time.
Cut them into little pieces. |
Mit dem Netzgewehr können Sie ihre Gegner bewegungsunfähig machen
Um schnell zu fliehen, müssen sich diese dann mit einem Messer,
mit Handgelenk-Klingen oder mit Klauen freischneiden. Andernfalls
müssen sie sich langsam aus dem Netz entwirren.
Nutzen Sie diesen Zeitvorteil weise. |
Alien-Special: Vom Facehugger zum Chestbuster
Wenn man die Alien-Kampagne spielt, muss man sich im ersten Level ein isoliertes Facehug-Opfer suchen, weil man sonst nicht zur Drohne heranwachsen kann. Sobald man erfolgreich "gefacehugged" hat, muss man sich als Chestbuster aus dem Brustkorb des Opfers beißen. Erstaunlicherweise ist dies selbst in der zensierten deutschen Version erhalten geblieben. Lediglich die nachfolgende Sequenz, in der Fleischstücke rumfliegen und Blut fließt, wurde zensiert.
(Bilder nur aus der unzensierten Version)
Der Leichnam nach dem Schlüpfen:
Unzensierte Version | Zensierte Version |
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Ein besonderer Dank geht an Dickerchen, der mir freundlicherweise seine Version von Alien vs. Predator 2 zur Verfügung gestellt hat, ohne die der Schnittbericht nicht möglich gewesen wäre. Danke!