"Ehre ist sein Kodex. Rache seine Mission. Blutvergiessen seine einzige Wahl." (Covertext von Stranglehold) Inspector Tequila ist zurück. 15 Jahre sind vergangen, seit dem Tequila in Hard Boiled einen großen Waffenschieberring ausgehoben hat. Nun wird er erneut in die dunklen Machenschaften der Unterwelt gesogen... aber die Mündungsfeuer seiner Berettas leuchten ihm den Weg.
Was wie ein normaler Einsatz (mit John Woo typischem hohen Bodycount) beginnt, entwickelt sich schnell zu einer persönlichen Angelegenheit die gerade zu danach schreit den Bodycount von Rambo plus Robocop und Hot Shots 2 in den Schatten zu stellen: Es geht um Tequilas Familie.
John Woo präsentiert Stranglehold
Man nehme einen repräsentativen Namen ... oder am besten zwei. Besonders eignen sich dazu Chow Yun Fat und John Woo. Dazu nimmt man eine bekannte Grafikengine, welche es ermöglicht so ziemlich alles zu zerstören. Wenn man dies alles zusammen hat, dann rührt man noch eine große Menge dümmliche CPU Gegner hinzu. Diese Masse wird dann noch in eine sehr dünne Story verpackt und schon hat man das oben genannte Spiel.
Alles in allem kann man sagen, dass Stranglehold aus dem Hause Midway ein schöner Shooter für zwischendurch ist, jedoch auch nicht mehr. Dem Filmvorgänger Hard Boiled wurde auch keine extrem spannende oder innovative Geschichte gesponsort, also brauchte man vom interaktiven Nachfolger auch keinen Meilenstein erwarten. Aber ein wenig mehr Spieldauer und eine etwas spannendere Story hätte sich der verwöhnte Spieler wohl doch gewünscht.
Ansonsten allerdings wird ein solides Spiel mit kleinen Ecken und Kanten vorgelegt. So nervt leider die abprubt auftauchende Bullet-Time und einige frustige Stellen, denn der Schwierigkeitsgrad zieht zum Ende des Spiels nochmal gehörig an.
Trotz all des Negativen gibt es durchaus Positives was einen Kauf rechtfertigt. Wann kann man schonmal von sich behaupten man hat an einem John Woo "Film" interaktiv teilgenommen und auch noch die Hauptrolle gespielt? Zu dem gibt es nette und viele Aktionsequenzen und in der unzensierten Fassung wird auch mit dem roten Lebenssaft nicht gegeizt. Dabei stechen vor allem die extrem brutalen InGame Sequenzen hervor die bei der Tequila-Bomb ausgelöst werden können. Auch die normalen Videos geizen nicht mit Pixelblut; womit wir auch schon beim interessanten Teil sind.
Der USK hat die extrem brutale Darstellung dessen was man den Gegnern antuen kann garnicht gefallen. So musste Midway für die begehrte USK-Freigabe die Schere ansetzen und einige Effekte aus dem Spiel entfernen. Jedoch wurde das Spiel auch in der unzensierten Fassung im deutschsprachigen Ausland veröffentlicht. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit das Spiel auch ungeschnitten mit der teils gut gelungenen deutschen Synchronisation zu spielen. Interessanter Weise wurden zwar sämtliche Bluttexturen aus dem laufende Spiel entfernt, aber die Videosequenzen blieben gänzlich unangetastet. So sind auch in der zensierten Version brutalste erschießungen zu sehen, wohingegen im laufenden Spiel kein einziger Tropfen Blut zu sehen ist.
Für den Schnittbericht stellen wir die zensierte Fassung (Keine Jugendfreigabe) der ungeschnittenen Fassung (PEGI 18+) gegenüber.
Wenn nicht anders beschrieben finden Sie die Bilder aus der unzensierten Version wie gewohnt auf der linken Seite.
Edit: Ein Dank gilt Talos, welcher auf den fehlenden Vergleich der Schadenstexturen hinwies.
Splattereffekte wie zum Beispiel das Abschießen von Gliedmaßen oder Sprengen von toten Gegnern sind generell
nicht möglich, d.h. im Spiel nicht vorgesehen.
Entferntes Blut
Sämtliche Bluteffekte wurden entfernt. Schießt man auf einen Gegner spritzt extrem viel Blut. In der zensierten Fassung ist davon aber nichts mehr zu sehen. Durch diesen Eingriff fehlen natürlich auch alle "Schadenstexturen" (lediglich Blutflecken) an Tequila und den Gegnern.
Entfernte Schadenstexturen
Die oben erwähnten Schadenstexturen wirken sich sowohl auf Tequila als auch auf die Gegner aus. Zur besseren Darstellung jedoch werden hier lediglich Bilder von Tequila gegenüber gestellt. Die Auswirkungen sind aber immer die gleichen. Dunkle Flecken (welche schon eher schwarz sind) symbolisieren blutverklebte Klamotten und zeigen im Falle von Tequila auch zusaätzlich den Gesundheitsstatus an. Sobald man ein Medipack aufnimmt sind alle Schadenstexturen verschwunden.
Blutlachen und Blutflecken
Bedingt durch die rigorose Blutzensur fehlen auch die durch Zufall entstehenden Blutlachen und Blutspritzer.
(Bilder nur aus der unzensierten Version)
Blutlachen:
Blutspritzer:
Ragdoll bei Leichen
In der zensierten Fassung ist es zwar noch möglich auf Leichen zu feuern, jedoch hat dies keine Auswirkung mehr auf den Leichnam. In der unzensierten Version hingegen spritzt weiterhin Blut und die Leiche ändert unter jedem Kugeleinschlag ihre Position.
Auswirkung auf die Tequila-Bomb: Präzisionsschuss
Inspector Tequila hat im laufe des Spiels die Möglichkeit eine so genannte Tequila-Bomb zu aktiviveren, dabei wird eine von vier verschiedenen Spezialfähigkeiten aktiviert. Gleich zu Beginn kann Tequila sich selber heilen; später bekommt man auch die Möglichkeit mit Tequila effektive Angriffe durchzuführen.
Dieser Angriff ermöglicht es dem Spieler aus einer Art Egoperspektive in extremer Zeitlupe zu zielen. Hat man das Ziel im Auge und drückt ab wird eine kleine Sequenz gestartet in der man sieht wie die Kugel auf den Gegner oder das Objekt zurast.
Wenn man auf Gegner schießt und diesen auch trifft gibt es verschiedene Sterbeanimationen zu sehen. Je nachdem wo man trifft, hält sich der Getroffene die Wunde und stirbt. Hat man den Bösewicht nicht gut getroffen (z.B. nur in die Schulter oder die Hand) ist er auch weiterhin eine Gefahr und muss trotzdem ausgeschaltet werden.
Alle Sterbeanimationen und Geräusche (z.B. des spritzenden Blutes) sind auch in der zensierten Fassung zu sehen bzw. zu hören. Es fehlen also auch beim Präzisionsschuss nur die Bluteffekte.
Da jeder Gegner sehr viele verschiedene Trefferzonen hat stehen nachfolgend vier verschiedene Treffer zur Veranschaulichung gelistet. Zudem sei gesagt, dass die jeweiligen Animationen leicht von einander abweichen können (durch unterschiedliche Kameraperspektiven und / oder Verhaltensweisen der Gegner.
Schuss durch den Mund
Schuss in den Hals
Bauchtreffer
Schuss in die Schulter