Verglichen wurden die US DVD von Universal mit der US Blu-ray von Universal.
Basierend auf dem Gruselroman von Mary Shelley erschuf im Jahr 1931 Regisseur James Whale mit Frankenstein einen genreprägenden Horror-Klassiker. Behandelt der Roman eher psychologische Fragestellungen z. B. darüber was einen Menschen ausmacht, unterstreicht Whale dank einer fulminanten Ausstattung und dem gelungen Monster-Make-Up von Jack P. Pierce stärker die Horror-Aspekte der Geschichte.
Zusammen mit seinem Assistenten Fritz arbeitet der Arzt Dr. Henry Frankenstein in einem abgelegenen Labor daran einen neuen Menschen zu erschaffen. Das aus Leichenteilen, die er aus Gräbern gestohlen hat, und dem Gehirn eines wahnsinnigen Mörders zusammengesetzte Wesen erweckt Frankenstein schließlich in einer stürmischen und gewittrigen Nacht zum Leben. In jener Nacht treffen Elisabeth, die Verlobte von Frankenstein und der gemeinsame Bekannte Victor zusammen mit Frankensteins Doktorvater Waldman in seinem Labor ein. Elisabeth war besorgt aufgrund von Frankensteins langer Abwesenheit, zeigt sich dann entsetzt über das Monster, das Frankenstein geschaffen hat. Waldman, der Frankensteins Experimenten kritisch gegenüberstand, ist fasziniert von dessen Kreatur. Als Frankenstein erschöpft von seiner Arbeit zusammenbricht und sein Assistenten Fritz von dem Wesen getötet wird, erkennt er die Gefahr und überlässt es Waldman die Kreatur zu töten. Doch das Monstrum kann sich befreien und sorgt für Aufruhr unter der Bevölkerung. Mit Fackeln und Mistgabeln bewaffnet schaffen sie es das Monster zu einer alten Windmühle zu treiben...
Die Fortsetzung
Frankensteins Braut knüpft direkt an den ersten Teil an, ignoriert allerdings dessen nachgedrehtes Ende, in dem Frankenstein den Sturz von der Mühle überlebt hat und im Hause seines Vaters wieder gesund gepflegt wird.
An einem regnerischen Abend sitzt Lord Byron mit Mary Shelley und ihrem Mann Percy zusammen. Byron zeigt sich begeistert von Marys Geschichte über Frankenstein, die ihm sogleich gesteht, dass diese noch nicht zu Ende sei. Frankenstein hat den Sturz von der Windmühle schwer verletzt überlebt. Als die aufgebrachten Dorfbewohner zurückgegangen sind, wollen die Eltern der getöteten Maria die Leiche des Monsters suchen um wirklich sicher zu gehen, dass es zerstört wurde. Zu ihrem tragischen Entsetzen hat das Monster überlebt. Den Dorfbewohner gelingt es zwar die Kreatur zu fangen und in Ketten zu legen, doch diese Sicherheit ist nur von kurzer Dauer. Das Monster schafft es sich zu befreien und trifft im Wald auf die Hütte eines Einsiedlers. Von ihm lernt es ein paar Worte zu sprechen. Derweil taucht bei Frankenstein sein ehemaliger Lehrer Dr. Prätorius auf, der von dem Gedanken besessen ist Leben zu erschaffen. Er lässt Elisabeth entführen um so Frankenstein zu seiner Mithilfe zu erpressen. Das Ziel von Prätorius ist es eine weibliche Kreatur zu erschaffen, was ihm mit Frankensteins Hilfe gelingt, doch als die weibliche Kreatur wenig Interesse an dem Monster zeigt, kommt es zur Tragödie.
James Whale, der keine Fortsetzung zu
Frankenstein drehen wollte, ließ sich nach vier Jahren unter der Zusage diverser künstlerischer Freiheiten von Universal bereitschlagen doch noch eine Fortsetzung zu drehen. Es entstand ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswerter Film, der die Handlung konsequent voran treibt mit vielen für die damalige Zeit revolutionären Ideen. Im dritten Teil
Frankensteins Sohn, tritt Baron Wolf in die Fußstapfen seines Vaters und haucht dem immer noch intakten Monster neues Leben ein.
Nach dem Tod seines Vaters kehrt Baron Wolf von Frankenstein mit seiner Frau Elsa und dem gemeinsamen Sohn Peter nach Deutschland zurück um dort sein Erbe anzutreten. Die Dorfbewohner stehen ihm kritisch gegenüber, da sie mit dem Namen Frankenstein viel Unglück in Verbindung setzen. Einzig der Polizist Krogh steht Wolf wohlwollend gegenüber. In den Ruinen des Laboratoriums haust der von der Dorfgemeinschaft verstoßene Ygor, der ehemalige Assistent von Frankenstein, der wegen Grabschändung verurteilt wurde, aber die Exekution am Galgen überlebt hat. Ygor führt Wolf schließlich in eine Gruft, in der sich das leblose Monster befindet. Von dem Gedanken getrieben, den Namen seines Vaters wieder reinzuwaschen, erweckt Wolf das Monster zum Leben, doch die Kreatur steht unter der Kontrolle von Ygor, der Rache an seinen ehemaligen Henkern nehmen will. Durch die neuen Morde aufgeschreckt macht sich die aufgebrachte Bevölkerung auf den Weg zu dem Anwesen der Frankensteins.
Der dritte Teil hat etwas weniger Tiefgang als die Vorgänger, bietet mit Basil Rathbone als Wolf Frankenstein, Bela Lugosi als Ygor und zum letzten Mal Boris Karloff als Monster eine überragende Darstellerriege, die sichtbar in ihren Rollen aufgehen. Mit knapp 100 Minuten handelt es sich auch um den längsten Frankenstein-Film, der trotz der Laufzeit in keiner Sekunde Langeweile aufkommen lässt.
Am 13 September 2016 erschien in den USA die Frankenstein Legacy Collection auf Blu-ray. Enthalten ist darin die komplette Universal Frankenstein-Reihe inkl. Cross-Overs und dem Abbott und Costello Film:
Frankenstein,
Frankensteins Braut,
Frankensteins Sohn,
Frankenstein kehrt wieder,
Frankenstein trifft den Wolfsmenschen,
Frankensteins Haus,
Draculas Haus,
Abbott und Costello treffen Frankenstein. Gänzlich unerwähnt bliebt die Tatsache, dass sich auf den Blu-rays eine minimal angepasste Fassung von
Frankenstein und
Frankensteins Braut befinden. Bemerkenswert ist hingegen, dass von dem dritten Teil eine längere Schnittfassung enthalten ist, die so bislang noch nicht veröffentlicht wurde. Es ist ungewöhnlich, dass Universal dies nicht stärker beworben hat. Die Unterschiede lassen sich wie folgt zusammenfassen.
Zu Beginn von
Frankenstein gibt es eine Szene in der Frankenstein zusammen mit Fritz einen Holzwagen auf dem sich die geraubte Leiche befindet, einen Hügel nach oben schieben, bevor sie den Toten von dem Galgen schneiden. In der DVD befindet sich an dieser Stelle ein Jump Cut. Für die Blu-ray wurde der Bildausschnitt in der Hinsicht angepasst, damit der Fels im Vordergrund des Bildes an derselben Stelle bleibt. Frankenstein und Fritz befinden sich dennoch plötzlich ein paar Meter weiter ob auf dem Hügel. Die Intention den Jump-Cut zu kaschieren ist nicht gelungen, dadurch darf man diese zugegeben kleine Änderung als unnötig ansehen.
Ähnlich verhält es sich bei
Frankensteins Braut. Die Szene, in der das Monster zu der Hütte des Einsiedlers läuft besteht in der DVD aus zwei verschiedenen Einstellungen, die aus welchen Gründen auch immer unpassend aneinandergereiht wurden, so dass der Eindruck eines Jump-Cuts entsteht. Wieder wurde in der Blu-ray ins Bild gezoomt, damit sich das Monster immer an derselben Stelle befindet. Ignoriert hat man dabei einen Ast am rechten Bildrand, der bei der ersten Einstellung vorhanden, bei der zweiten allerdings verschwunden ist. Ein weiteres Mal eine unnötige Adaption.
Frankensteins Sohn, der dritte Teil der Reihe, liegt in der Blu-ray erstmals in einer längeren Schnittfassung vor. Enthalten sind darin zwei markante Szenenerweiterungen. Nach der Ankunft der Frankenstein Familie, rennt Elsa während des Gewitters zu ihrem Sohn Peter. Später folgt eine Szene in der Ygor das Monster in die Gruft führt. Daneben gibt es einige alternative Einstellungen mit eher subtilen Unterschieden. Die erweiterten Szenen stammen aus der britischen Schnittfassung des Films auf die Universal scheinbar Zugriff hatte.
Bildvergleich:
DVD:
BD:
Man beachte den größeren Bildausschnitt der Blu-ray am linken Bildrand.
Laufzeiten:
DVD: 70:00 Min.
BD: 70:12 Min.