Das 1996 erschienene Crusader - No Regret ist der zweite und (bisher) letzte Teil des ein Jahr vorher veröffentlichten Crusader - No Remorse. Ursprünglich sollte noch ein dritter Teil, Crusader - No Mercy, erscheinen, aber abgesehen eines einzelnen Screenshots, welcher vermuten lässt, dass diesmal auch ein Multiplayer-Modus vorhanden gewesen wäre, hat der Titel nie das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Nachdem der Entwickler Origin von EA aufgekauft wurde, war davon auszugehen, dass die noch offenen Geheimnisse rund um den Silencer wohl niemals gelüftet werden.
Fans hoffen allerdings nach wie vor, dass der Elitesoldat vielleicht irgendwann doch noch ein Comeback feiert. Neben diversen Fanprojekten rund um das Crusader-Franchise, ist es garnicht einmal so abwegig, dass vielleicht doch noch ein offizieller Nachfolger erscheint.
Immerhin lässt EA einen Entwickler an einem neuen Syndicate-Spiel werkeln. Ebenfalls ein Franchise aus den 90ern, welches sich EA durch den Aufkauf des ursprünglichen Entwicklers Bullfrog (Dungeon Keeper, Populos, Theme Park, Magic Carpet) angeeignet hatte.
Man darf also gespannt sein... und die Hoffnung nie aufgeben ;)
Story
Crusader - No Regret knüpft direkt an das Ende des Vorgängers an. Der in einer Rettungskapsel frei im Weltall herumtreibende Silencer wird von einem Frachter der Lunar Mining Corporarion, welche dem Erzfeind WEC untersteht, aufgelesen. Nachdem der Frachter erfolgreich zerstört wurde, gilt es, die Mineneinrichtungen der LMC auf dem Mond zu sabotieren.
Langsam bekommt auch das WEC Wind vom Überleben des Silencers und setzt alles daran, ihren bis Dato einzigen Überläufer ein für alle Mal aus dem Verkehr zu ziehen.
Fortsetzung oder Addon?
Die Fortsetzung belässt größtenteils alles beim Alten.
Trotz minimal aufgebohrter Grafik wurde am Gameplay selbst nichts verändert. Der Silencer bekam lediglich ein paar neue Waffen, Gadgets, Moves und Gegner spendiert.
Die Levels sind weniger, dafür umfangreicher und länger ausgefallen.
Das Besichtigen des Stützpunktes nach jeder Mission ist geblieben, jedoch kann man nur noch mit wenigen Charakteren sprechen und keine Items und Waffen mehr kaufen, weshalb es bei getöteten Gegnern auch keine Credits mehr zu finden gibt.
Die Story wird wieder einmal in Videosequenzen mit echten Schauspielern erzählt, die leider den trashigen B-Movie-Charme des Vorgängers vermissen lassen und größtenteils unspektakulär und langweilig daherkommen. Auch die Story selbst plätschert eher so dahin, und trotz des Auftauchens einiger alter Bekannter kommt sie nicht ganz an den atmosphärischen Erstling ran.
Irgendwie wirkt alles eher mehr wie ein schnell heruntergekurbeltes Addon, als ein echter Nachfolger mit vielen Neuerungen.
Ein weiterer Minuspunkt sind diverse Sequenzen unter Zeitdruck. Zwar reicht die Zeit locker aus, sofern man Ideallinie läuft, allerdings ist bis dahin erst mal Trial and Error angesagt. Hat man also nicht gerade unmittelbar nach bzw. vor Beginn des Timers abgespeichert, oder gar seinen Spielstand während des Zeitlimits, befindet man sich in einer ausweglosen Sackgasse, die für reichlich Frust sorgt.
Trotz der willkommenen (wenn auch nicht spektakulären) Verbesserungen lassen sich diese Verschlechterungen nicht ignorieren und sorgen leider dafür, dass der Titel nicht ganz an die Qualität des Erstlings heranreicht.
Dennoch werden Fans von Crusader - No Remorse auch um diesen Ableger der Reihe nicht herumkommen, das Gameplay macht nach wie vor tierisch Spaß und dank der neuen Waffen und Gadgets bieten sich noch mehr Möglichkeiten, die Gegner teils recht sadistisch ins Jenseits zu befördern.
Zensur
Auch wenn der zweite Teil in Amerika wieder eine Freigabe ab 13 Jahren erhielt, war es klar, dass die DV auch diesmal nicht ungeschoren davonkommen würde.
Wieder einmal wurden die Todesschreie, das Blut, sowie ein Großteil der ausgefallenen Sterbeanimationen der Gegner entfernt. Als Belohnung dafür gab es eine USK 16, welche diesmal nicht von einer 18er-Plakette überklebt werden musste. Auch eine Indizierung blieb aus, obwohl sich auch hier das Spiel, diesmal sogar noch einfacher, wieder in den Ursprungszustand versetzen lässt.
Entfernte Todesschreie
In der unzensierten Version sind Schmerzens- und Todesschreie zu hören.
In der deutschen Version fallen die Gegner lediglich lautlos zu Boden.
Entfernte Blutlachen
Tötet man einen Gegner mit Projektilwaffen wie Pumpgun, Pistole oder MG, oder mit herkömmlichen Laserwaffen, so fällt dieser zu Boden und es bildet sich langsam eine Blutlache unter dem Körper.
In der DV wurde auf die Blutdarstellung verzichtet.
(Bilder aus der unzensierten amerikanischen Version)
Entferntes Verbrennen
Befindet sich ein Gegner nahe eines Explosionsherdes, oder gerät er in unmittelbare Nähe eines Feuerstrahls (z. B. indem der Spieler ein Ventil bei entsprechenden Versorgungsrohren bedient), so fängt dieser Feuer und rennt noch eine ganze Weile schreiend durch die Gegend, bevor er langsam zu Boden sinkt und die Flammen erlöschen, um anschließend den Verkohlten Körper zum Vorschein zu bringen.
In der DV fallen die Gegner lediglich lautlos zu Boden.
(Bilder aus der unzensierten amerikanischen Version)
Entferntes nachträgliches Verbrennen
Nur in der unzensierten Version besteht die Möglichkeit, unversehrte Leichen im Nachhinein zu verbrennen, z. B. indem in unmittelbarer Nähe der Leiche eine Explosion stattfindet.
(Bilder aus der unzensierten amerikanischen Version)
Entferntes Zersplattern
Befindet sich ein Gegner besonders nah an einem starken Explosionsherd, so bezahlt er dies mit einem äußerst blutigen Ableben.
In der DV fällt er dagegen wieder einmal nur lautlos zu Boden.
(Bilder aus der unzensierten amerikanischen Version)
Geänderter Waffeneffekt: UV-9 Pulsar
Die stärkste Waffe im Spiel feuert tödliche Kugeln mit UV-Strahlen auf den Gegner. Wird dieser getroffen, so ist neben seinen Schreien auch ein Geräusch zu hören, welches das verschmoren des Fleisches signalisiert. Es ist deutlich zu sehen, wie die Haut des Getroffenen langsam geröstet wird, bis schließlich nur noch ein blutiges Skelett übrig ist und zu Boden fällt.
In der DV fallen die Gegner wieder einmal nur sang- und klanglos auf den Boden.
(Bilder aus der unzensierten amerikanischen Version)
Geänderter Waffeneffekt: XP-5 Broiler
Diese Waffe kocht den Gegner von innen nach außen, bis der Körper schließlich zerplatzt.
In der DV ist davon nichts zu bemerken und der Gegner fällt wie üblich einfach lautlos um.
(Bilder aus der unzensierten amerikanischen Version)
Geänderter Gegenstandseffekt: Disruptor
Der Disruptor stört das Signal eines Teleporters. Geschickt platziert, verhindert dieser den Truppennachschub des Gegners. Das Resultat ist der überaus blutige Tod des sich teleportierenden Gegners.
In der DV legen sich die Gegner wieder einmal einfach nur hin.
(Bilder aus der unzensierten amerikanischen Version)