Burning Steel ist der deutsche Name des Spiels
Great Naval Battles, welches 1992 von SSI für DOS erschien. In diesem Spiel geht es darum, entweder auf deutscher oder englischer Seite die Schlacht im Atlantik durch geschickte Taktik und schnelles Handeln bei Oberflächengefechten für sich zu entscheiden. Die deutsche Seite will Englands Nachschubwege kappen, wärend die englische Seite die Kriegsmarine ausschalten will. Auf diesen ersten Teil sollten später noch weitere Teile folgen, welche unter anderem auch im Pazifik spielen.
Es war natürlich Publisher Softgold klar, dass in den äußerst zensurfreudigen 90ern mit der zu zum Zeitpunkt noch wild indizierenden BPjS ein Spiel das im zweiten Weltkrieg spielt nicht um Zensuren herumkommen würde. Aufgrund der relativen Abstraktheit der Simulation betrifft dies aber lediglich die üblichen Nazi-Zensuren, auch wenn dadurch vor allem durch eine Maßnahme viel Atmosphäre verloren geht.
Verglichen wird hier die
Englische Version mit der
Deutschen Version.
Englische Version | Deutsche Version |
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Entferntes Intro
Gleich am Anfang kommt die unangenehmste Zensur: in der deutschen Version wurde das komplette Intro entfernt, was doch so einiges an Atmosphäre kostet. Wahrscheinlich wurde das aufgrund der starken Häufung von Aussagen, Hakenkreuzen und Auftritten von Hitler selber gemacht, da man sich wohl nicht die Mühe machen wollte, alles neu zu zeichnen und zu entschärfen.
Im Intro wird zuerst beschrieben (mit Hitler im Hintergrund), wie Hitler nach der Machergreifung begann, die Armee, Luftwaffe und Marine auszubauen. Darauf sieht man eine Europakarte mit fettem Hakenkreuz, wo beschrieben wird, wie die Nazis halb Europa unter Kontrolle brachten. Allerdings steht England noch immer im Weg, welches aufgrund der Insellage durch seine Marine geschützt ist.
In einer Bucht sieht man ein Schlachtschiff vorbeifahren, während beschrieben wird, wie die Marine aufgerüstet wird, inklusive dem Schlachtschiff Bismarck. Schnitt zu einem Gefecht auf hoher See. Laut Intro kann Deutschland England jetzt auf See herausfordern.
Der letzte Bildschirm ist am interessantesten, da dort noch einmal die Ziele beider Seiten beschrieben werden, bevor nahtlos der Titel eingeblendet wird. In der deutschen Version wird nach dem Logo des Entwicklers direkt zum Titel geschaltet, was doch auffällt.
Weitere Hakenkreuz-Zensuren
An zwei weiteren Stellen im Spiel wurden Hakenkreuze entfernt:
Bei der Auswahl der Seite wurde das Plakat der Kriegsmarine (sehr schlecht) retuschiert.
Englische Version | Deutsche Version |
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Bei der deutschen Kampagne fehlen auf dem Kartenbildschirm beim Blick aus dem Fenster die Hakenkreuze auf den Flaggen, die Flaggen sind - zumindest bei dieser getesteten Version - einfach nur rot.
Englische Version | Deutsche Version |
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Eine Urkunde von Hitler
Sollte die deutsche Kampagne erfolgreich bestanden werden, so verleiht einem Hitler persönlich eine Urkunde - komplett mit Hakenkreuz und Nazi-Teminologie. Dies ist bei der deutschen Version todsicher nicht der Fall, kann aber leider für den Moment nicht genauer geprüft werden, da das Spiel sehr schwer ist und ein entsprechender Spielstand für die deutsche Version nicht vorlag.