DVD = 92:05 Min.
LD = 92:04 Min.
Differenz bei der DVD = 3,5 Sekunden bei 3 Schnitten
Differnez bei der LD = 2 Sekunden bei 1 Schnitt
Anfang der 1990er-Jahre wuchs die Angst in Hongkong, weil die Übergabe an China näherrückte und die Zukunft in den Augen vieler "Hongkies" ungewiss war. Auch das Filmgeschäft war davon betroffen, viele von den alteingesessenen Stars machten sich auf dem Weg über den großen Teich und versuchten mehr oder weniger erfolgreich, in Hollywood Fuß zu fassen. Zu den bekanntesten Regie-Immigranten gehörten John Woo, Ringo Lam, Ronnie Yu und Che-Kirk Wong.
Letzterer lieferte mit dem vorliegenden ROCK'N'ROLL COP seinen Hongkonger Abschiedsfilm ab, bevor er in den USA den unterhaltsamen THE BIG HIT inszenierte - der übrigens schwer flopt und damit auch das Ende von Wongs Regiekarriere bedeutete (der ein Jahr später entstandene DER SCHATTEN DES MEISTERS gilt nicht, da war Wong schon am Abgrund und hieß in den Credits nur noch Alan Smithee). Zugleich bildet ROCK'N'ROLL COP auch den Abschluß seiner Cop-Trilogie, die mit dem Jackie-Chan-Vehikel CRIME STORY (dtsch: "Hard to die") begann und mit ORGANIZED CRIME & TRIAD BUREAU seinen Höhepunkt fand. Nicht verwunderlich auch, dass nur "Crime Story" den Weg nach Deutschland fand. Dabei hat Wong einige Highlights des Hongkonger Kinos inszeniert: neben seinem gelungenen Debüt THE CLUB (ähnlich wie Tsui Harks "Don't play with fire" eine bittere Gesellschaftsstudie) sind vor allem GUNMEN und TAKING MANHATTAN erwähnenswert. Hauptmerkmale vieler Wong-Filme sind die realistisch anmutenden Kämpfe und vor allem die oft an belebten Strassen gedrehten Szenen, die einen dokumentarischen Charakter haben und dadurch sehr dynamisch wirken.
Aber kommen wir zurück zu ROCK'N'ROLL COP. Zensurtechnisch hatte der Film keinen leichten Stand. Sämtliche Veröffentlichungen - seien es Kino, Video, Laserdisc oder DVD - sind mal mehr, mal weniger gekürzt. Der komplette Film - ich nenn' ihn mal Director's Cut - hat bis heute weltweit nirgends eine Veröffentlichung erfahren. Anfangs mit dem damalig neu entwickeltem Category-III-Siegel ausgestattet, wurden ständig neue Freigaben erteilt. Da steigt kein Mensch mehr durch, welches der Film denn nun endgültig trägt. Die meisten Datenbanken führen die Erstauflage der Laserdisc (Ocean Shores, Cat. III) als längste erhältliche Fassung und diese gilt somit als Uncut - so auch in der Ofdb. Nahe dran dann die zuletzt erschienene HK-DVD (Ocean Shore, Cat.III) sowie die inhaltsgleiche US-DVD (Tai Seng, Not Rated, Cat. II-Logo vor dem Film!). Diese beiden Fassungen wurden hier miteinander verglichen. Überraschenderweise ist in der DVD übrigens eine Einstellung vorhanden, die in der Laserdisc fehlt (dieser Unterschied wurde im nachfolgenden Schittbericht kursiv und unterstrichen hervorgehoben). Somit kann man feststellen, das zumindest ein längeres Master irgendwo existiert - und man die Hoffnung nicht aufgeben darf, dass der Film in ferner Zukunft vielleicht komplett unzensiert erschienen wird.
Der Mann für alle Fälle ist für mich natürlich spannick, der nicht nur DIE Institution für Hongkong-Fragen ist, sondern mich auch mal wieder mit Vergleichsmaterial versorgte - in diesem Fall die Laserdisc.
27:52 Min.
Cut in der LD. Als sich die Bande mit den Prostituierten "vergnügen", fehlt dort eine Einstellung, in der einer der Damen die geladene Waffe in den Schritt gehalten wird.
( 2 Sek. )
86:38 Min.
Cut in der DVD. Als der tödlich verwundete Baddie das Hackebeil niedersausen läßt, gibt es nur in der LD zwei superkurze Einstellungen, in denen der Arm abgehackt wird.
( 1 Sek. )
87:37 Min.
Es fehlt in der DVD auch der blutige Armdurchschuß. Und weil Shum Chi-Hung - als er auf die Knie fällt - auf einmal KEINE Hand mehr hat (und der Ton auch auf der LD abgehackt klingt), weiß man, hier fehlt noch mehr. Die komplette Szene mit dem Abschuß der zweiten Hand fehlt also auf jeder bislang bekannten Veröffentlichung.
( 1 Sek. )
88:01 Min.
Und es fehlt dort ebenfalls der komplette, finale Kopfschuß.
( 1,5 Sek. )