Wer gerne mehr über die Produktion der Serie erfahren möchte, sollte (unauffällig) diesen Link folgen: Neon-Zombie.net.
I. Einleitung
Oktober 2003: Was eigentlich nur als ein kurzweiliger Graphic-Novel-Horror gedacht war, entpuppte sich rasend schnell zu einer der populärsten Comic-Serien der Geschichte - und das obwohl hier keine übernatürlichen Heroen gegen finstere Übeltäter ins Felde zogen. Weder fliegende Superhelden, noch mutierte Wissenschaftler tauchen auf, auch wird die Erde nicht von extraterrestrischen Weltenfressern oder größenwahnsinnigen Industrie-Magnaten bedroht. Im Grunde geht es dem Planeten gut - vielleicht sogar besser denn je, denn im vorliegenden Comic ist der Erde größter Feind auf ein Minimum reduziert worden. Nicht durch die zerstörerische Kraft der Natur oder dem simplen Drücken eines roten Knopfes, sondern durch die lebenden Toten...
Seit mehr als sieben Jahren wüten die Walking Dead nun über den Planeten. 78 einzelne Ausgaben, 13 Sammelbänder sind bisher erschienen - und die Comics finden weiterhin reißenden Absatz. Ursprünglich plante Creator Robert Kirkman nur eine sechsteilige Serie, doch nach dem phänomenalen Anfangserfolg, setzte man die Miniserie fort. Neue Geschichten wurden entwickelt und weitergeführt - und dies ist wohl eine der Stärken von „The Walking Dead“ - es gibt keine festen Hauptcharaktere, niemand ist sicher. Es werden unterschiedliche Geschichte über unterschiedliche Personen erzählt, die nur eines gemeinsam haben: sie müssen in den post-apokalyptischen US of undead A überleben. Hierbei werden die Handlungen durch teils sehr klassische Elemente der Horrorliteratur und des modernen Horrorkinos vermischt. Ob abgeschottete Gemeinschaften, kannibalistische Horden oder tyrannische Kleinstadt-Despoten - nicht nur die lebenden Toten stellen eine Gefahr für unsere Hauptcharaktere dar, auch die verbliebenden Menschen und natürlich der Wegfall aller zivilisatorischen Errungenschaften.
Vielleicht ist auch dies der Grund, warum die Comic-Serie so erfolgreich ist und im Jahre 2010 als TV-Serie umgesetzt wurde. „The Walking Dead“ bedient sich kaum reißerischer Elemente. Horror ist hier noch Horror und findet sich meistens im Kleinen wieder. Der Schauplatz der Geschichte ist oftmals nicht die Großstadt, Hort des Verbrechens der modernen Gesellschaft, sondern das Hinterland. Suburbia und Smalltown America. Die Großstädte sind von Zombies überrannt. Es wäre glatter Selbstmord diese zu betreten. Die wenigen Überlebenden müssen sich dahin zurückziehen, wo es einst als sicher galt, eben das idyllische Hinterland. Und für dieses idyllische Hinterland wählte Kirkwood natürlich auch seine Bewohner als Hauptcharaktere aus - Kleinstadtsheriffs, Hausfrauen, Lokalpolitiker. Eben den Mittelstand, das Rückgrat jeder Nation.
Frank Darabont, Regisseur des Pilotfilms, fängt dieses perfekt ein. Er gibt sich keinen exezessiven Gewaltdarstellungen, schnellen Schnitten oder experimentellen Einstellungen hin. Er inszeniert den Pilotfilm gekonnt ruhig und lässt seinen Charakteren Raum für die eigene Entwicklung. Der Schwerpunkt liegt eindeutig bei ihnen. Dies ringt der mittlerweile sehr breitgetretenen Zombie-Thematik erfrischend neue Aspekte ab - obwohl Darabont sich dabei nur auf altehrwürdige erzählerische Stilmittel bezieht. Dies wußten selbst die konservativsten Filmkritiker zu schätzen. „The Walking Dead“ erfreut sich mit Rekord-Einschaltquoten nicht nur beim Publikum größter Beliebtheit, sondern auch bei den Kritikern. So sehr, dass bereits nach der Ausstrahlung der ersten beiden Folgen eine zweite Staffel in Auftrag gegeben wurde.
II. Schnittbericht
Als vor einigen Monaten im Pay-TV europaweit nur gekürzte Versionen ausgestrahlt wurden, konnte hierin bereits ein schlechtes Omen für zukünftige Veröffentlichungen gesehen werden; Denn im Pay-TV wird selten grundlos gekürzt. Vor kurzem erschienen nun in England die DVD und Blu-ray-Auswertung. Kurz nach der Veröffentlichung konnten wir bereits in einer
News berichten, dass die UK Blu-ray von Episode 2 und 5 ebenfalls die gekürzte Fassung enthält – Dies obwohl die BBFC nach wie vor keinerlei Schnittauflagen in ihrer sonst sehr genauen Datenbank listet. Der Pilotfilm, welcher für das europäische Pay-TV um über 20 Minuten gekürzt wurde, um ins Serienformat gebracht zu werden, ist hingegen als Langfassung enthalten.
Kurz nach unserer Meldung war jedoch im Internet vermehrt zu lesen, dass auf die UK-Version von Staffel 1 noch in einer weiteren Folge zensiert ist. Demnach sollte Episode 4 mindestens in zwei Szenen geschnitten sein. Dies stellte nun die bisherigen Erkenntnisse in vielerlei Hinsicht in Frage.
Zunächst drängte sich der Gedanke auf, ob Episode 4 nicht auch schon im europäischen, also auch deutschen Pay-TV gekürzt war. Episode 2 und 5 enthalten immerhin die gleichen Gewaltschnitte wie auch die deutsche und italienische Pay-TV-Ausstrahlung (und vermutlich weitere europäischen Pay-TV-Übertragungen). Diesbezüglich können wir aber gleich Entwarnung geben: Obwohl bereits zur damaligen Ausstrahlung schon von uns überprüft, wurde die deutsche Pay-TV-Ausstrahlung nochmals herangezogen und verglichen: Episode 4 lief hierzulande unzensiert. Die Schnitte der UK-Fassung waren nicht enthalten. Das gilt dann vermutlich auch für die übrigen europäischen Sender, auf denen die Serie lief.
Weiterhin war allerdings unklar, ob die UK-Fassungen von Folge 2 und 5 nun tatsächlich komplett identisch sind mit den bisher bekannten, zensierten Versionen oder ob über die identischen Szenen hinaus sogar noch weitere Schnitte zu finden sind. Ferner drängte sich auch der Gedanke auf, dass eventuell weitere Episoden ebenso gekürzt sind, wenn schon Folge 4 zusätzlich gekürzt wurde. Auch diesbezüglich kann Entwarnung gegeben werden: Episode 2 und 5 enthalten „nur“ die bisher bekannten Schnitte. Ferner ist 6 in England auch unzensiert, Episode 3 aber zensiert. Der Pilotfilm wird nochmals von uns überprüft.
Zwar ist hier noch vieles unklar, die bisherigen Fakten werfen jedoch kein gutes Licht auf die bevorstehende deutsche Veröffentlichung, welche kürzlich erneut verschoben wurde: Nachdem die Serie in Deutschland zunächst am 27. Mai erscheinen sollte, wurde sie dann auf den 30. September verschoben und nun erneut auf den 13. Oktober. Da offenbar europaweit zumindest Episode 2 und 5 identisch gekürzt sind und die BBFC in ihrer Datenbank keinerlei Infos hinsichtlich der Kürzungen listet, scheint die Ursache in einem anderen Land zu liegen. Daher liegt es nahe, dass dieses Master auch in Deutschland Verwendung finden wird. Seitens des Publishers WVG hat man sich hierzu bislang nicht geäußert. Man kann nur hoffen, dass man dort die zahlreichen Berichte im Internet verfolgt und sich um das US-Master bemüht, sofern es nicht am Ende sogar Deutschland ist, weshalb der Rest Europas auch eine zensierte Fassung bekommt.
(Absatz 2 by Glogcke)
Verglichen wurde die UK-DVD von Entertainment One (veröffentlicht: 15.Mai 2011) der dritten Folge mit dem Titel „Rell it to the frogs“ mit der deutschen Ausstrahlung auf dem Pay-TV-Sender Fox Serie (ausgestrahlt: 26.November 2010).
Insgesamt fehlen bei der britischen Fassung
7.2 Sekunden.