I. Einleitung
Am 16.Mai 2002 wurde ein neues Kapitel in der
„Krieg der Sterne“-Saga aufgeschlagen. Nach mehr als 26 Jahren sollten nun endlichen die sagenumwobenen Klonkriege beginnen, von denen der alte Ben Kenobi dem jungen Feuchtfarmer Luke Skywalker bereits in Episode IV erzählte. Seit dem rankten sich viele Gerüchte um diesen galaktischen Krieg, der letztlich den Aufstieg des Imperiums und den Fall der alten Republik bedeutete. Lucas verbot jegliche vorherige Illustrierung dieses Konflikts - sei es in Comic- oder Romanform. Über die Jahrzehnte hinweg bildete diese Zeitspanne ein einziges schwarzes Loch im stetig expandierenden
„Krieg der Sterne“-Universum. Während Jedi und Sith bereits 5000 Jahre B.B.Y. (Before the Battle of Yavin -> Episode IV) die Lichtschwerter zuckten und Han Solos Kinder als Jedi-Meister die Galaxis bereisten, durften sämtliche Ereignisse die direkt vor dem Zeitraum von Episode IV spielten nicht behandelt werden. Der Schöpfer selber wollte diese Welt kreieren, die später - nach seiner Aussage - das Kernelement der Saga darstellen sollte. Quasi der narrative Leitfaden und Mittelpunkt des
„Krieg der Sterne“-Universums. So gut wie es George auch meinte, unter Fans ist Episode II und der Beginn der Klon-Kriege leider höchst umstritten. Dies machte sich auch beim weltweiten Einspiel bemerkbar. Unter allen
„Krieg der Sterne“-Filmen belegt Episode II mit einem Einspielergebnis von 649.398.328 US-Dollar den letzten Platz, auch ist er der einzige
„Krieg der Sterne“-Film der im jeweiligen Veröffentlichungsjahr nicht der erfolgreichste Film in den US-Lichtspielhäusern wurde. Die Kritiker konnten sich mit dem Film ebenfalls nicht wirklich anfreunden. Generell wurden die spektakulären Action-Szenen, insbesondere das letzte Drittel des Films positiv aufgenommen, genauso wie die Spezialeffekte, die zum größten Teil aus dem Computer stammen (der Film ist zu 80% computergeneriert) und für die ILM für einen Oscar nominiert wurde (von insgesamt drei Oscar-Nominierungen, von denen Episode II leider keinen gewinnen konnte), allerdings würde der Film auf narrativer Ebene versagen, da er sich zu schwer damit tun würde, die vielen Schauplätze, Charaktere und Handlungsstränge befriedigend zu verknüpfen. Natürlich ist dies nur die Meinung der Kritiker - überraschenderweise wurde der Film vor allem von der jungen Generation von
„Krieg der Sterne“-Fans, die mit den Prequels aufwuchsen, durchaus positiv aufgenommen. Nach Episode II folgten zwei animierte Serien, die direkt an die Ereignisse anknüpfen und das Bindeglied zwischen Episode II und Episode III darstellen. Die zweite Serie, vollständig computeranimiert, schaffte es sogar im Jahre 2008 auf die große Leinwand.
Rückblickend betrachtet, stellen die Prequels im gesamten Kontext des Star Wars-Universums nur noch eine Randnotiz dar. Für die große Rückkehr der Saga, "Star Wars: Das Erwachen der Macht" ("Star Wars: The Fore awakens", 2015), ignorierte man sogar alle inhaltlichen Verbindungen zu ihnen. Weder wurde auf Coruscant eingegangen, immerhin die Hauptstadt der Alten Republik und des Imperiums und einer der bedeutendsten Schauplätze der Prequels, noch gab es irgendwelche visuellen Verknüpfungen. In Episode VII wird sogar ein Schauplatz des Films, der zumindest visuell für das bunte Treiben der Prequels stehen könnte, von der Superwaffe der Neuen Ordnung, der Starkiller Base, in die Luft gejagt und somit ausradiert. Hierbei handelt es sich um das Hosnian System, welches Coruscant nicht nur zum Verwechseln ähnlich sieht, sondern auch die gleiche Stellung einnimmt (Hauptstadt der Neuen Republik). So als ob man sich gewaltsam von den Prequels trennen möchte, ohne diese aber auch nur zu erwähnen. Lediglich im Begleitmaterial konnte man die Information entnehmen, dass Captain Phasmas silberne Rüstung aus dem Altmetall eines abgestürzten Naboo-Fighters geschmiedet wurde. Vielleicht sogar das Modell, welches im vorliegenden Episode II am Anfang des Films von den Separatisten in die Luft gejagt wurde. Diese Ignoranz gegenüber den Prequels ist letztlich schade. Auch wenn sie sicherlich unter zahlreichen Fans unpopulär sind, gehören sie zweifelsohne zum großen Star Wars-Universum. Der erste Ableger-Film "Rogue One – A Star Wars Story" (2016) ging hier weitaus eleganter vor. Anstatt die Welt der Prequels vollends zu ignorieren, flochtete er bestimmende visuelle und inhaltliche Elemente in die Geschichte mit ein. Rückblenden auf Corsucant, vielleicht sogar aus Padmes Apartment, modernisierte Varianten der Einsatzfahrzeuge der Clonetroopers oder gar Verweise auf Charaktere der Prequels waren vorhanden und gingen recht nahtlos in die klassische Trilogie über. Ob die zukünftigen Episoden der neuen Trilogie näher auf die Prequels eingehen werden, darf bezweifelt werden. Man möchte zu neuen Ufern aufbrechen und wohl keine Altlasten mit sich herumschleppen. Letztlich, so offen muss man wohl sein, bleiben die Prequels als gewagtes Experiment seitens Lucasfilm in Erinnerung. Der Versuch für das große Massenpublikum digitale Welten und Charaktere zu erschaffen, die bestimmende Teile der Handlung darstellen, ist zwar filmhistorisch von großer Bedeutung, für die inhaltliche Entwicklung der Saga aber hinderlich gewesen. Man verirrte sich im digitalen Bombast.
II. Fassungen
Zu „Star Wars: Episode II - Der Angriff der Klonkrieger“ existieren unterschiedliche Schnittfassungen, die sich allerdings nur minimal voneinander unterscheiden. Hier ein kurzer Überblick über die verschiedenen Fassungen.
| II. a) Kinofassung (2002) Länge: 137 Minuten Altersfreigabe: FSK 12
Die Kinofassung wurde - wie der Name es natürlich bereits sagt - nur im Kino aufgeführt und unterscheidet sich minimal von der veröffentlichten DVD-Fassung. Siehe II.c) |
| II. b) IMAX-Fassung (2002) Länge: 117 Minuten Altersfreigabe: -
Am 2.November 2002 wurde „Angriff der Klonkrieger“ in den USA exklusiv in IMAX-Kinos aufgeführt. Für diese Fassung wurden rund 20 Minuten aus dem Film geschnitten, da (damals) IMAX-Projektoren horizontal geführten 70-mm-Film verwendeten und diese nur eine bestimmte Gesamtlauflänge von 120 Minuten zulassen. Mittlerweile sind IMAX-Kinos auf digitale Projektion mit DLP-Systemen umgestellt wurden (daher konnte James Camerons „Avatar“ auch ungeschnitten in IMAX 3D präsentiert werden).
Aus der IMAX-Version wurden u.a. folgende Szenen herausgeschnitten:
• Anakins und Padmes erste Begegnung fehlt - nach der Fahrt im Fahrstuhl wird gleich auf das Gespräch über Padmes Sicherheit in ihrem Apartment geschnitten
• in der IMAX-Fassung darf Anakin auf Naboo nicht mehr auf der Kuh reiten, ebenso wurde das Treffen mit der Königin von Naboo herausgeschnitten
• politische Diskussionen in Palpatines Burö wurden gekürzt, Jar Jar Binks explizite Ernennung zum Senator fehlt ebenfalls
Diese Fassung wurde bisher nur in den IMAX-Kinos gezeigt. Eine Veröffentlichung auf Heim-Medien ist ausgeschlossen. |
| II. c) Digitale Kinofassung / Internationale VHS- und DVD-Veröffentlichung (2002) Länge: 137 Minuten Altersfreigabe: -
2002 waren Kinos mit digitalen Projektoren noch nicht sehr weit verbreitet, trotzdem produzierte Lucasfilm gerade für diese Kinosäle eine Fassung. Finanziell war dies nicht von Bedeutung, doch da Lucas sich erhoffte das digitale Kino dadurch etwas pushen zu können, entschied er sich für diesen zusätzlichen Vertriebsweg.
Diese Fassung ist identisch mit den internationalen VHS- und DVD-Veröffentlichungen (da diese auf dem gleichen Master beruhen), allerdings nicht identisch mit dem klassischen Kino-Release, den der weite Großteil der Zuschauer sah.
In der normalen Kino-Fassung fehlt ein kurzer Teil des Dialogs zwischen Anakin und Padme, nachdem der junge Jedi-Padawan die Tusken-Raider ermordete. Des Weiteren wurden zwei kleine, aber signifikante digitale Änderungen vorgenommen. Kurz vor seinem Tode versucht Jango Fett Mace Windu zu entkommen - dargestellt durch die startenden Düsen seines Jetpacks. Bei der Verfolgungsjagd auf Coruscant wurden einige Speeder, die im Hintergrund langfliegen, wieder entfernt. Als Jedi-Ritter Coleman Trebor Count Doku angreift, wird dieser von Jango Fett erschossen. In einem alternativen Take des Bildes sieht man Doku nun Jango entgegenlächeln. Während der Hochzeitsszene hält Anakins mechanische Hand nun Padmes (vorher wurde wohl ein alternativer Take genutzt). Auditiv wurde ein kurzer Satz von Padme geändert, nachdem sie aus der Flugkapsel in den Sand fällt und ein Klonkrieger sich fragt, ob alles in Ordnung sei.
Erwähnenswert ist noch, dass für die USA, Kanada und Groß-Britannien jeweils eine Full-Screen-Fassung auf DVD und VHS erstellt wurde. In Deutschland erschien der Film - im Gegensatz zur Episode-I-VHS - nur noch in Widescreen. |
| II. d) britische und irische VHS- und DVD-Veröffentlichung (2002) Länge: 137 Minuten Altersfreigabe: -
Für das britische und irische Release musste der Film für ein PG-Rating (in beiden Ländern) leicht zensiert werden. Da es sich hierbei um ein offizielle Release handelt, wird diese Schnittfassung natürlich als eine weitere offizielle Fassung behandelt. Der folgende Schnittbericht wird diese Fassung behandeln.
Mittlerweile ist „Angriff der Klonkrieger“ auch in Groß-Britannien als Teil der Prequel-Trilogie-Box ungeschnitten auf DVD erschienen. |
III. Schnittbericht
Verglichen wurde die deutsche DVD-Fassung mit der britschen DVD-Veröffentlichung. Beide Fassungen wurden von 20th Century Fox Home Entertainment veröffentlicht.
| brit. DVD-Fassung
Länge: 136:34 Minuten Altersfreigabe: PG |
| | dt. DVD-Fassung
Länge: 136:36 Minuten Altersfreigabe: FSK 12 |
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Die britische DVD ist nur minimal gekürzt und weist einen Unterschied von 2 Sekunden auf.