
Die Reihe wird immer besser
Mit Sniper: Ghost Warrior Contracts 2 ist Anfang Juni der mittlerweile fünfte Teil der recht beliebten Shooter-Reihe erschienen. Bereits der Vorgänger von 2019 konnte mit spaßigen Stealth-Mechaniken und einem offenen, größtenteils non-linearen Leveldesign größtenteils überzeugen.
Die Entwickler von CI Games knüpfen nun nahtlos an das Konzept des Vorgängers an. Sniper: Ghost Warrior Contracts 2 bietet wieder große, offene Missionsgebiete, die dank neuster CryEngine teilweise sehr beeindruckende Panoramen bieten. Zu Beginn jeder Mission wird der Spieler kurz über die auszuschaltenden Ziele informiert und im Zielgebiet abgesetzt. Nun kann frei gewählt werden, ob zuerst Außenposten und Nebenziele erledigt, oder direkt die Zielpersonen ausgeschaltet werden. Neben diversen Schusswaffen, die der Spieler nach belieben modifizieren kann, stehen auch einige Gadgets zur Verfügung. So können, mithilfe einer kleinen Drone, Feinde markiert und das Gelände ausgekundschaftet werden. Die offenen Gebiete ermöglichen, in Kombination mit den vorhandenen Waffen und Gadgets, viele unterschiedliche Herangehensweisen. Im direkten Vergleich zum vorherigen Titel fallen die Missionsziele sowie das Leveldesign eine ganze Ecke durchdachter und abwechslungsreicher aus.
Leider wurden keine Fortschritte bei der Gegner-KI gemacht. Feinde können sich im Kampf nach wie vor ganz schön dumm anstellen. Außerdem leidet Sniper: Ghost Warrior Contracts 2 an einem Problem, das schon ähnliche Stealth-Titel geplagt hat. Wird ein Ziel verfehlt oder ein Gegner nicht schnell genug ausgeschaltet, kennt automatisch jeder Soldat im Umkreis die Position des Spielers. Da es zudem keinen Quicksave gibt, kann einen Fehlschuss den perfekten Stealth-Durchgang einer Mission zunichte machen.
Insgesamt ist Sniper: Ghost Warrior Contracts 2 aber ein rundum solider Shooter, mit dem sich CI Games weiter verbessern konnte. Der Gameplay-Loop aus Schleichen sowie Nah- und Fernkampf kann, trotz kleiner Kritikpunkte, motivieren und einige Stunden Unterhaltung bieten.
Die deutsche Version
Leider wird das Spiel in Deutschland nur in geschnittener Form angeboten. Splattereffekte, wie explodierende Köpfe und abgetrennte Körperteile, sind entfernt worden. Blutspritzer und -texturen sowie Einschusslöcher sind weiterhin enthalten. Die deutsche PlayStation 4 Version soll allerdings um sämtliche Blutspritzer und -texturen gekürzt sein (Anm. konnte bislang nicht überprüft werden).
Für diesen Schnittbericht wurde die deutsche Steam-Version verwendet. Wie der Vorgänger ist Sniper: Ghost Warrior Contracts 2 bei deutscher IP-Adresse zensiert. Wird mittels VPN eine IP aus dem Ausland verwendet, ist das Spiel ungeschnitten. Überprüft wurde dies mit IP-Adressen aus EU-Nachbarländern, wie den Niederlanden oder Frankreich, sowie den USA.
Über den Grund der Schnitte kann wieder nur spekuliert werden. Da in den vergangenen Jahren zahlreiche Titel mit einem deutlich höheren Gewaltgrad unzensiert veröffentlicht werden konnten, ist nicht davon auszugehen, dass die Schnitte aufgrund einer Empfehlung der USK durchgeführt wurden.
Die Konsolenfassung wird in einem separaten Schnittbericht besprochen.