Verglichen wurden die Kinofassung mit der Workprint. Beide befinden sich auf der US Blu-ray von Shout Factory.
Der Geschäftsmann Paul Racine lernt in Nagoya an einer Hotelbar die mysteriöse Kirina kennen, mit der den Abend in ihrem Hotelzimmer verbringt. Zufällig sieht Paul wie Kirina von dem Ninja Kinjo getötet wird. Er selbst wird selbst schwer verletzt. Als er im Krankenhaus wieder zu sich kommt, erfährt er, dass er auf der Todesliste des Makato Clans, der für den Anschlag verantwortlich war, steht. Hilfe bekommt er von dem Samurai Takeda und dessen Frau Mieko. Die beiden versuchen Paul in einer abgelegenen Burg in Sicherheit zu bringen, doch Kinjo und seine Anhänger starten einen unerbittlichen Feldzug um Paul zu töten.
J.F. Lawton, der Drehbuchautor von
Pretty Woman und
Alarmstufe: Rot, erhielt mit
The Hunted die Möglichkeit sein Mainstream Kinodebüt zu geben. Mit einem Budget von 25 Millionen US Dollar durfte sich Christopher Lambert als unfreiwilliger Held in Japan mit einem mörderischen Ninja-Clan anlegen. Die Kritiken waren durchwachsen, doch zum Glück ist auf das
Lexikon des internationalen Films Verlass, das den Film als
abstoßend und
voller bluttriefender Massaker treffend beschreibt. In der Tat ist der Film eine große Hetzjagd mit diversen blutigen Spitzen, die recht geschickt in ein japanisches Szenario eingebettet wurde. Über Pauls Verwirrung in der Pachinko Halle, über das Massaker im Shinkansen bis zum Finale im Schatten der Burg werden diverse japanische Kultur- und Traditionselemente aufgegriffen.
Auf der US Blu-ray von Shout Factory befinden sich zwei Schnittfassungen des Films. Zum einen die reguläre ungekürzte Kinofassung und zum anderen eine Workprint-Fassung mit deutlich schlechterer Bildqualität, dafür mit diversen Änderungen. Es gibt sehr viele kleine Änderungen, die vor allem kosmetischer Natur sind. So wurden diverse Szenen verkürzt, verlängert oder umgeschnitten, damit sie etwas besser funktionieren. An vielen Stellen wurden zudem alternative Einstellungen verwendet. Die zentralen Unterschiede lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- In einer zusätzlichen Szene sieht man wie Pauls Arbeitskollege von den Ninjas ermordet wird.
- Nach seinem Versagen gibt Kinjo im Workprint dem Ninja nachdem er ihn gefoltert hat, eine weitere Chance, Paul in dem Shinkansen zu ermorden. Dies erklärt die Narben im Gesicht des Ninjas.
- Die Figur der Kirina ist unterschiedlich. In der Kinofassung erscheint sie einige Mal in Pauls Visionen um ihn zu unterstützen. Diese Szenen fehlen im Workprint. Dort wird Kinjo von ihrem Geist verfolgt.
- Als Paul zur Waffe greift und den Ninja erschießt, wirkt er im Workprint sehr unsicher und beinahe ein Stück verängstigt. Durchaus verständlich, wenn man zum ersten Mal mit einer Waffe auf einen Menschen schießt. In der Kinofassung hingegen wirkt er kühler.
- Auf der Burg hat der Workprint einige neuen Szenen. Zwischen Takeda und seiner Frau Mieko entbrennt ein Streit. Mieko ist sich ihrer Rolle unsicher und steigt zusammen mit Paul in eine heiße Quelle. Die beiden küssen sich, doch Mieko macht einen Rückzieher und meint, dass sie zu ihrem Mann stehen muss. Überhaupt wirkt Takeda deutlich grimmiger seiner Frau gegenüber. Nach dem Trainingskamp mit Paul verpasst er ihr sogar eine Ohrfeige. Als Paul gefangen ist, sagt er Mieko, dass er sie liebt. Die Liebesbeziehung, die sich zwischen Mieko und Paul entwickelt wurde in der Kinofassung vollständig entfernt.
- Das Finale und das Ende des Films sind komplett unterschiedlich. Im Workprint wehrt Takeda die beiden Ninjas, die ihn angreifen ohne die Hilfe von Mieko ab. Im anschließenden Kampf mit Kinjo unterliegt Takeda nach nur einem Schwerthieb. Er erkennt seine Niederlage und begeht Selbstmord. Im anschließenden Kampf mit Paul macht sich Kinjo über dessen Unfähigkeit im Kampf lustig. Als er ihn erledigen will, erscheint ihm Kirina in einer Vision. Paul nutzt den Moment und schafft es Kinjo zu verwunden. Im weiteren Verlauf des Kampfes zerbricht das Schwert von Kinjo (durch Kirinas Mithilfe aus dem Geisterreich). Kinjo ist besiegt, bleibt aber am Leben. Paul und Mieko küssen sich am Schluss.
Die Workprint-Fassung verändert den Ton des Filmes an vielen Stellen stark. Das Ende des Workprints ist stärker an den japanischen Geist angelegt, während man in die Kinofassung schlicht und einfach mehr Action gepackt hat mit einem klaren Finale, in dem der Bösewicht gerichtet wird. Ganz klassisch taucht in der Kinofassung am Ende noch einmal Oshima auf, der für einen abschließenden Lacher/Feel-Good-Moment sorgt, während in der Kinofassung die Liebe zwischen Paul und Mieko im Zentrum steht. Ich persönlich halten den Workprint für die bessere Fassung des Films, da sie etwas vielschichtiger und weniger an die Bedürfnisse des Massengeschmacks angepasst wirkt.
Wer nun Lust auf den Film bekommen hat, kann bedenkenlos zur US Blu-ray von Shout Factory greifen. Die Bildqualität der Hauptfassung ist sehr gut. Neben dem Workprint befindet sich dort im Bonusmaterial weitere Deleted Scenes und ein Behind the Scenes, das einen Einblick in die Dreharbeiten vermittelt. Die Blu-ray ist allerdings Region A locked.
Laufzeiten:
Kinofassung: 110:09 Min.
Workprint: 123:49 Min.
[00:00:00][00:00:00]
Der Workprint beginnt mit einer Hinweistafel zu Beginn.
WP: 6 Sek.
[00:00:23][00:00:31]
Direkt nach dem Universal Logo unterscheiden sich die beiden Fassungen.
Die Kinofassung beginnt mit einem Zitat über das Wesen des Samurais.
Der Vorspann zeigt die Titeleinblendungen, die durch Szenen eines japanischen Gemäldes unterbrochen werden.
Die Kamera fährt über Nagoya, während der Filmtitel und weitere Namen eingeblendet werden.
Danach sieht man Paul, John und einen weitere Kollegen, die gerade angekommen sind. Im Auto reden sie darüber sich eine Geisha ins Hotel zu bestellen.
Der Workprint beginnt direkt mit den Titeleinblendungen vor schwarzem Hintergrund. Danach beginnt die Kamerafahrt über Nagoya früher.
KF: 2:13 Min.
WP: 48 Sek.
2:35 - 1:18
[00:02:53][00:01:36]
Nachdem die Männer ins Hotel sind schneidet die KF auf die Lobby.
Der WP zeigt länger wie die Männer ins Hotel gehen.
John redet davon, dass er auf sein Zimmer geht um sich dort mit einer Geisha zu vergnügen. Er versucht seine Kollegen davon zu überzeugen mitzumachen, doch die lehnen ab. Sein Kollege versucht ihn davon zu überzeuge noch ein Konzert anzuhören, doch Paul zieht es vor einen Drink an der Bar zu nehmen. Ein Ereignis aus der Vergangenheit kann er noch nicht hinter sich lassen.
KF: 5 Sek.
WP: 1:36 Min.
[00:03:12][00:03:26]
Die KF zeigt wie John den Glasstab aus seinem Drink nimmt. Zuvor sah man ein klein wenig länger wie er sich auf den Hock gesetzt hat.
Die KF schneidet kur auf die Frau neben ihm an der Bar.
KF: 3 Sek.
WP: 2 Sek.
[00:07:56][00:08:09]
Der WP schneidet noch einmal auf die Tänzerin, nachdem der Auftritt vorbei ist.
WP: 2 Sek.
[00:10:52][00:11:07]
Die KF zeigt Paul etwas länger, nachdem er die Hosen herunter lassen musste.
KF: 2 Sek.
[00:10:56][00:11:09]
Die Sexszene zwischen Paul und Kirina ist anders geschnitten.
In der KF sieht man Kirina von hinten als sie in die Badewanne steigt. John steigt in die Wanne und die beiden geben sich der körperlichen Liebe hin. Zwischen manchen Szenen wird umgeblendet, zudem wurden man Einstellung verlangsamt.
Der WP zeigt Kirina weiterhin von vorne als sie in die Wanne steigt. John kommt zu ihr und die beiden haben Sex in der Wanne. Der WP zeigt alternatives Bildmaterial ohne Umblendungen.
KF: 1:12 Min.
WP: 1:18 Min.
[00:14:52][00:15:07]
Die Kinofassung blendet früher auf das Gesicht von Kirina über.
KF: 7 Sek.
WP: 6 Sek.
[00:15:50][00:16:04]
In der Kinofassung sagt, der Attentäter, dass zuvor noch niemand sein Gesicht gesehen hat. Durch seinen Ruf ist er bekannt.
Der Workprint zeigt wie der Fahrstuhl nach unten fährt. Paul grinst.
Kirina sagt, dem Attentäter, dass er kein Japaner sei. Der sagt, dass er Kyoto geboren wurde und seine Mutter Chinisin ist. Kirina meint, dass ein Halbblut geschickt wurde um ein Halbblut zu töten. Der Attentäter sagt, dass zuvor noch niemand sein Gesicht gesehen hat. Durch seinen Ruf ist er bekannt.
KF: 10 Sek.
WP: 32 Sek.
[00:17:06][00:17:42]
Kirina ist in der KF etwas länger zu sehen, nachdem sie gesagt hat, dass sie langsam sterben möchte.
KF: 1 Sek.
[00:17:31][00:18:06]
Wieder sieht man Kirina länger, nachdem sie meinte ihr Attentäter sei ein Sklave.
KF: 1 Sek.
[00:19:34][00:20:09]
In der Rückblende nachdem Kirina und Paul in der Badewanne zu sehen waren, zeigt der WP noch einmal die rote Farbe in der Flüssigkeit.
WP: 1 Sek.
[00:19:41][00:20:16]
Wieder in der Rückblende sieht man Paul und Kirina auf dem Balkon und wieder die rote Farbe in der Flüssigkeit.
WP: 2 Sek.
[00:19:44][00:20:21]
Die Einstellung von Kirina als sie von dem Schwert getroffen wird ist spiegelverkehrt im WP.
Kein Zeitunterschied.
[00:19:46][00:20:23]
Die Szene in der sich der Attentäter umdreht wurde für die KF verlangsamt.
KF: 1 Sek.
WP: 0.5 Sek.
[00:19:51][00:20:27]
Nachdem Kirina umgefallen ist, ist noch einmal die rote Farbe zu sehen.
WP: 1 Sek.
[00:19:52][00:20:29]
Die Kinofassung zeigt Kirina, die den Kopf schüttelt. Hinter ihr die rote Flüssigkeit.
Der WP schneidet auf die rote Flüssigkeit, dann auf Kirina, die den Kopf schüttelt (diesmal ohne die rote Flüssigkeit im Hintergrund), dann noch einmal auf die rote Flüssigkeit.
KF: 5 Sek.
WP: 10 Sek.
[00:19:58][00:20:37]
Paul ist in der KF am Ende der Rückblende länger zu sehen.
KF: 1 Sek.
[00:20:13][00:20:51]
Der Ninja Stern ist in der KF länger auf dem OP Tisch zu sehen.
In einer Schule wird Unterricht im Schwertkampf erteilt. Dr. Yamura kommt in den Raum und wird von Mrs. Takeda begrüßt. Er fragt nach ihrem Ehemann, doch der gibt gerade Unterricht. Nachdem dieser seine Lektion beendet hat, zeigt Yamura ihm eine Zeichnung von dem Ninja Stern mit dem Paul verletzt wurde. Takeda erkennt den Ninja Stern als Makato shuriken und fragt wann der Mann gestorben ist. Als Yamura ihm antwortet, dass er noch am Leben ist, zeigt sich Takeda erstaunt und meint, dass Kinjo endlich einen Fehler gemacht hat.
KF: 2:08 Min.
[00:22:24][00:20:54]
Bevor Paul aufwacht, träumt er davon wie Kirina zu ihm ans Krankenbett kommt und ihm einen Kuss gibt. Von hinten nähert sich der Attentäter, der mit dem Schwert zuschlägt.
KF: 43 Sek.
[00:24:05][00:21:52]
Yamura ergänzt noch, dass sie einen Weg finden um Paul an den Polizeiautos vorbeizubringen.
WP: 4 Sek.
[00:24:22][00:22:13]
Paul ergänzt, dass er mehr der Polizei vertraut.
WP: 4 Sek.
[00:25:38][00:23:34]
Nachdem die Takedas gegangen sind, sieht man in der KF noch einmal Paul, der den Zettel zur Seite legt.
KF: 8 Sek.