Einen Filmtitel mit dem Wort "American" zu beginnen, wirkt wie ein simpler, aber effektiver Marketing-Kniff, als hoffe man, damit gleichzeitig die Kompetenz einer brummenden Filmindustrie und den Glanz von Hollywood subtil auf das jeweilige Werk zu projizieren und Kunden anzulocken. Dass das oft im Videotheken-Actiongenre der 80er- und 90er zu beobachten war, wirkt da wie ein Widerspruch, aber in so einem oft gering budgetierten und gleichzeitig heiß umkämpften Markt war solche Schützenhilfe wohl einfach besonders beliebt.
Und so bedient sich auch American Kickboxer 2 diesem Klischee. Zwar komplett in den Philippinen gedreht und folglich auch mit vielen Kämpfern aus dem Land aufwartend, passt der Martial Arts-Film dann doch erstaunlich gut zu manchen amerikanischen Klischees. Zwei aufgepumpte, machohafte Surfer-Bros müssen sich hier widerwillig zusammenschließen, um ein kleines Mädchen zu befreien. Der eine, Mike, ist der Ex-Mann der Mutter und Vater des Mädchens, von dessen Existenz er satte sechs Jahre lang nichts wusste und der andere, David, ist ein Ex-Lover der Mutter (die aktuell mit einem dritten Mann zusammen ist). Selbstredend ist das Ganze höchst hölzern gespielt und bietet die üblichen Kloppereien. Ein Großteil des tatsächlichen, tödlichen Bodycounts geht aber auf Schießereien zurück.
In Deutschland erschien American Kickboxer 2 auf VHS von VPS und United Video, die trotz FSK 18-Freigabe nur geschnitten erschienen ist. Die Schießereien und Großteile der Kämpfe sind auch gar nicht von den Zensuren betroffen, aber scheinbar machte man sich beim Label Sorgen, dass einige wenige Auseinandersetzungen punktuell zu ausgewalzt sein und die Freigabe bedrohen könnten. Das würde man heutzutage sicher anders handhaben.
Verglichen wurde die geschnittene FSK 18-VHS (von VPS Video / United Video) mit der ungeschnittenen US-R-Rated-DVD (von Lions Gate).
5 Schnitte = 34,28 Sekunden