Verglichen wurde die
ungekürzte deutsche DVD (FSK 12)
mit der
gekürzten chinesischen DVD (ohne Altersbeschränkung).
Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum der James Bond-Reihe kam mit
Skyfall der dritte Film mit Daniel Craig in der Rolle des britischen Superagenten in die Kinos. Wohl auch um auf dem immer wichtiger werdenden chinesischen Markt zu punkten, sind Teile der Handlung in den chinesischen Metropolen Shanghai und Macao angesiedelt. Und genau das wurde dem Film zum Verhängnis: Während der Vorgänger Ein Quantum Trost und der Nachfolger Spectre ohne Probleme durch die Zensur gewunken wurden, wurde
Skyfall nur mit Schnittauflagen freigegeben (
wir berichteten). In den westlichen Medien war deswegen von der BBC bis zur Süddeutschen der Aufschrei groß. Von einem „heavily edited“ Film (Telegraph) und einem über einen „heftig zensierten James Bond“ empörten Publikum war die Rede. Tatsächlich fehlt in der chinesischen Fassung gerade einmal eine halbe Minute. Zensur bleibt Zensur, und schön zu reden sollte man die keinesfalls. Dennoch sei die Frage erlaubt, warum diese vergleichsweise geringen Eingriffe ein derartiges Medienecho auslösen.
Eine häufig angesprochene Szene ist die, in der Bond ein Tatoo auf Severines Handgelenk entdeckt. In der chinesischen Fassung sollen hier Dialogzeilen, in der von Zwangsprostitution in Macao gesprochen wird, sinnentstellt worden sein. Auf der chinesischen DVD konnten sich diese Behauptungen nicht erhärten. In der englischsprachigen Fassung entsprechen die Dialoge sowohl auf der Tonspur als auch in den Untertiteln dem Original. Auch der Mandarin-Ton und die chinesischen Untertitel geben den Inhalt der Dialoge originalgetreu wieder. Einziger Unterschied: In der englischen Version ist vom „Macau sex trade“ die Rede, die chinesische Übersetzung macht daraus „Macau Mafia“. Der Sinn des Dialogs bleibt trotzdem erhalten.
4 Schnitte =
33,8 Sek