Kommentare
10.12.2021 21:01 Uhr - Cowboy Bebop - Netflix hat Live Action-Adaption nach Staffel 1 abgesetzt (Ticker)
Zu recht, es gibt nix Uncooleres, als Coolness zu behaupten. Und John Cho kam echt richtig bemüht rüber. Frise geht auch gar nich. Schade, hatte mich sehr drauf gefreut. Trix war*n aber gutt. Habe jetzt allerdings meinen Spaß mit der Originalserie - gleichfalls beim Flixer.
08.09.2021 20:51 Uhr - Robotrix nach Neuprüfung uncut in HD in Großbritannien (News)
Nee, nee, der ist schon gut, wenn man auf Asia Trash steht. Und als Öreich-Version ja auch durchaus uncut erhältlich; 20 bis 30 Schleifen einplanen. Heute Abend zB bei ebay und Filmundo im Angebot.
29.07.2021 12:13 Uhr - Black Widow (Titel)
Insbesondere die Anmerkungen zum Timing und zur nicht sehr ausgeprägten Ikonisierung seh ich auch so. Okayes Ding (7 Punkte), aber im MCU sicher nicht zu den Tops zu zählen.
21.03.2021 20:31 Uhr - Bedways (Titel)
Das ist zunächst mal eine interessante Information, vielen Dank. Allerdings ist der Film auf DVD mit einer 16-er FSK erschienen, laut ofdb uncut. Da frage ich mich natürlich, wie hardcore ein Film dann überhaupt sein kann.
07.07.2020 20:30 Uhr - Gangster, the Cop, the Devil, The (Titel)
Recht zähes Ding mit vergleichsweise wenig Action und bei knapp zwei Stunden Laufzeit auch viel zu lang.
Ma Dong-seok ("Train to Busan") als Gangster ist super. Kim Mu-yeol als nassforscher Cop nervt mit seinen Ausrastern und Kim Sung-kyu als Devil macht alles richtig, muss dann aber auch wieder einen dieser Psychopathen geben, die sich fett einen abgrinsen, wenn man ihnen die Fresse poliert und mit blutverschmierter Schnauze "töte mich" röcheln. Gähn.
Es gibt natürlich auch einige gelungene Momente, aber insgesamt einfach zu wenig, um zwei Stunden Lebenszeit zu investieren.
Profitiert doch sehr stark von seinem genialen Titel und dem derzeitigen Hype ums Südkorea-Kino.
Ma Dong-seok ("Train to Busan") als Gangster ist super. Kim Mu-yeol als nassforscher Cop nervt mit seinen Ausrastern und Kim Sung-kyu als Devil macht alles richtig, muss dann aber auch wieder einen dieser Psychopathen geben, die sich fett einen abgrinsen, wenn man ihnen die Fresse poliert und mit blutverschmierter Schnauze "töte mich" röcheln. Gähn.
Es gibt natürlich auch einige gelungene Momente, aber insgesamt einfach zu wenig, um zwei Stunden Lebenszeit zu investieren.
Profitiert doch sehr stark von seinem genialen Titel und dem derzeitigen Hype ums Südkorea-Kino.
15.06.2020 21:05 Uhr - Laid to Rest (Titel)
Die hatten sicherlich nicht das große Geld, aber es wurde optimal eingesetzt. Ansonsten stimme ich meinem Vorredner zu: intellektuell ist das hier eher Ödland.
Aber eben eines, in dem ein sehr überzeugender Killer unterwegs ist, der zudem mit Chrommaske und Schultercam ein einzigartiges, freshes Styling und zeitgemäßes Vorgehen aufweist und wirklich unglaublich gute Kills.
Aber eben eines, in dem ein sehr überzeugender Killer unterwegs ist, der zudem mit Chrommaske und Schultercam ein einzigartiges, freshes Styling und zeitgemäßes Vorgehen aufweist und wirklich unglaublich gute Kills.
12.06.2020 21:48 Uhr - Einsamkeit und Sex und Mitleid (Titel)
Ein zu Unrecht übersehene Perle deutschen Filmschaffens. Viel Sex und trotzdem Tiefe. Können nicht viele.
12.06.2020 21:44 Uhr - Clown (Titel)
Mehr Drama als Horror.
12.06.2020 21:39 Uhr - Clash (Titel)
Ein bemerkenswerter Film. Erst hab ich ja noch gedacht, was gehen die Spasten mich an, mach aus. Aber mit zunehmender Laufzeit war ich drin und drinner. Der Konflikt (der natürlich als Mikroabbild der Situation in Ägypten zu verstehen ist) ist toll verdichtet, mit sehr lebendigen, realistisch anmutenden Charakteren, spannend und nachvollziehbar erzählt und mithin lehrreich. Großartige Kamera auch auf engstem Raum.
Ich glaub, ich hab mal gelesen, dass Steven Spielberg großer Fan ist und den Film nachhaltig empfiehlt. Tu ich auch.
Ich glaub, ich hab mal gelesen, dass Steven Spielberg großer Fan ist und den Film nachhaltig empfiehlt. Tu ich auch.
26.04.2020 12:09 Uhr - Avengers, The (Titel)
Unfassbar gute Dialoge wie man sie im modernen Überwältigungskino sonst nie zu hören bekommt, erlesene Darsteller, wie sie in Actionfilmen sonst nie besetzt werden - und vor allem nicht in dieser Anzahl - daraus resultierend famoses Schauspiel, eine toll aufgebaute/weitergeführte Story und grandiose Actionszenen. Perfektes Popcornkino mit Köpfchen.
23.03.2020 11:34 Uhr - U-Turn (Titel)
Fand ihn damals schon kagge, hab noch mal reingeschaut - immer noch ein ätzender Poser-Streifen mit nervendem Soundtrack. Als hätte ein Studio zu Tony Scott gesagt: Mach mal sowas wie "Natural Born Killers" so mit voll den schrägen Bildausschnitten und so und ganz doll abgefahrenen Typen. Das aber Herr Stone selber so einen peinlichen Fake-Coolness-Scheiß produziert hat, hat mich als Fan damals derbe abgefuckt.
04.01.2020 18:35 Uhr - Tutor, The (Titel)
04.01.2020 18:34 Uhr - Tutor, The (Titel)
04.01.2020 18:33 Uhr - Tutor, The (Titel)
05.12.2019 14:20 Uhr - Silent Night (Titel)
Hab den Film bei Amazon gestreamt, dort wurde er als uncut angekündigt. Gilt aber offenbar nur für die Datenträger, die Stream-Version ist derbe cut (dt. FSK 18 Version).
Und so ödet man sich besinnlich zu Tode, ein ohnehin sehr mittelmäßiges Filmchen kackt ohne derbe Kills vollends ab.
Finger ab, äh, weg!
Vier Punkte.
Und so ödet man sich besinnlich zu Tode, ein ohnehin sehr mittelmäßiges Filmchen kackt ohne derbe Kills vollends ab.
Finger ab, äh, weg!
Vier Punkte.
05.12.2019 14:06 Uhr - Silent Night (SB)
Und noch ein Hinweis: war jetzt heiß geworden und habe mir den Film deshalb bei Amazon angeschaut. Dort wird er ausdrücklich als "uncut" beworben. Das gilt aber offenbar nur für die Datenträger, die Streaming-Version ist sowas von cut.
Hatte mich darauf gefreut, anderthalb unterhaltsame Stunden "in der Weihnachts-Slasherei" zu verbringen, aber in der FSK-18-Version wird aus einem ohnehin sehr mittelmäßigen Filmchen ein echt ödes. Ich rate nachdrücklich ab.
Übrigens: Amazon hat die Streaminggebühr nach kurzem Telefongespräch anstandslos zurückerstattet.
Hatte mich darauf gefreut, anderthalb unterhaltsame Stunden "in der Weihnachts-Slasherei" zu verbringen, aber in der FSK-18-Version wird aus einem ohnehin sehr mittelmäßigen Filmchen ein echt ödes. Ich rate nachdrücklich ab.
Übrigens: Amazon hat die Streaminggebühr nach kurzem Telefongespräch anstandslos zurückerstattet.
04.12.2019 20:31 Uhr - Silent Night (SB)
06.01.2019 16:55 Uhr schrieb Mucki1979
Aktuell in der Spio/JK Fassung kostenlos bei Netzkino abrufbar. *feix*
Viel Spaß damit!
LG Mucki1979
Aktuell in der Spio/JK Fassung kostenlos bei Netzkino abrufbar. *feix*
Viel Spaß damit!
LG Mucki1979
Zu schade, aber Weihnachten 2019 erlebt das Werk bei netzkino leidet nicht mehr.
02.12.2019 20:26 Uhr - Alpha (Titel)
Erstaunlich ideenarmer Prä-Historienstreifen, der exakt den Verlauf nimmt, den man sich als ganz normaler Wolfsfreund so vorstellt.
Das Ganze wird zwar garniert mit überwältigender Naturfotografie, aber ist ja nicht so, dass man die nicht heutzutage auf jedem Dokukanal geboten bekäme.
Das einzige Element, das dem aalglatt-popcorny Film etwas Kantiges verleiht, hat leider die deutsche Syncro dahingerafft - was für eine absolut bescheuerte Idee. Während die Darsteller im Original eine eigens erdachte Steinzeit-Lingo sprechen (mit Untertiteln), die sich sehr eindrucksvoll anhört, labern die Urzeit-Krieger in der hiesigen Version wie an der Supermarktkasse. Ein echter Stimmungskiller.
Eine gewisse Wucht, die so ein Steinzeit-Streifen für mich irgendwie verlangt, ist ebenfalls Fehlanzeige. Stattdessen spult Albert Hughes ("Menace II Society"), sicher nicht eben der großartigste Regisseur der Welt, das Steppenmannsgarn ebenso brav ab, wie man das von ihm von "Dead Presidents", "From Hell" oder "Book of Eli" schon kennt.
Der von mir ansonsten sehr geschätzte Kodi Smit-McPhee ("Let Me In", "Slow West", Nightcrawler in zwei X-Men-Filmen) sieht zu hübsch aus mit seinen Zöpfchen und legt seine Hauptrolle zudem übertrieben wimpy an, was sein Vater die ganze Zeit irgendwie so gar nicht mitkriegt, verzichtet aber zum Glück wenigstens darauf, am Ende voll der harte Kerl zu werden. Wenigstens das ist stimmig.
Aus meiner Sicht ist der Film verschwendete Steinzeit. Lieber mal wieder was von Jack London lesen oder "The Revenant" kucken.
Fünf Punkte.
Das Ganze wird zwar garniert mit überwältigender Naturfotografie, aber ist ja nicht so, dass man die nicht heutzutage auf jedem Dokukanal geboten bekäme.
Das einzige Element, das dem aalglatt-popcorny Film etwas Kantiges verleiht, hat leider die deutsche Syncro dahingerafft - was für eine absolut bescheuerte Idee. Während die Darsteller im Original eine eigens erdachte Steinzeit-Lingo sprechen (mit Untertiteln), die sich sehr eindrucksvoll anhört, labern die Urzeit-Krieger in der hiesigen Version wie an der Supermarktkasse. Ein echter Stimmungskiller.
Eine gewisse Wucht, die so ein Steinzeit-Streifen für mich irgendwie verlangt, ist ebenfalls Fehlanzeige. Stattdessen spult Albert Hughes ("Menace II Society"), sicher nicht eben der großartigste Regisseur der Welt, das Steppenmannsgarn ebenso brav ab, wie man das von ihm von "Dead Presidents", "From Hell" oder "Book of Eli" schon kennt.
Der von mir ansonsten sehr geschätzte Kodi Smit-McPhee ("Let Me In", "Slow West", Nightcrawler in zwei X-Men-Filmen) sieht zu hübsch aus mit seinen Zöpfchen und legt seine Hauptrolle zudem übertrieben wimpy an, was sein Vater die ganze Zeit irgendwie so gar nicht mitkriegt, verzichtet aber zum Glück wenigstens darauf, am Ende voll der harte Kerl zu werden. Wenigstens das ist stimmig.
Aus meiner Sicht ist der Film verschwendete Steinzeit. Lieber mal wieder was von Jack London lesen oder "The Revenant" kucken.
Fünf Punkte.
27.11.2019 16:00 Uhr - BlacKkKlansman (Titel)
"Der Shit ist echt passiert" informiert eine Einblendung zu Beginn von "BlacKkKlansman", dessen bescheuerte Schreibweise sich wohl der Marketing-Azubi ausgedacht hat.
Der Tonfall von wegen "der Shit" statt "Based on a true story" deutet einen saftigen Schlaghosen-Spaß mit riesen Afros zu slickem 70-er Soundtrack an und genau das passiert (leider) nicht.
Okay, die Afros sind fett, volle Punktzahl. Leider gelingt es Spike Lee darüber hinaus aber nicht, das groovy Potenzial seiner Geschichte zu heben. Wahrscheinlich wollte er das auch gar nicht. Und so changiert seine Inszenierung mal wieder zwischen spröde und lakonisch. Mit etwas über zwei Stunden zu lang auch.
Die umständliche Einführung der Hauptfigur, der ganze Stokely Carmichael-Kram, die Black Power-Bewegung als Gegengewicht zum White Power-Geschmeiß - das alles mag sich im Drehbuch und im Kopf richtig angefühlt haben, auf der Leinwand bremst es den Film dagegen erheblich aus.
Die "Too late to turn back now"-Dance-Sequenz zum Cornelius Brothers-Soul-Schieber zeigt, wohin es auch hätte gehen können. Geht es nur leider nicht. Der Blaxploitationfaktor steht, wiewohl von Superfly bis Coffy einige Erwähnung finden, kurz vor Null. Ein knalliger Retro-Spaß mit Message hätte das werden können. Viertelfunky Aufklärungskino ist es geworden.
Das reißt dann auch der exzellente Cast mit der Entdeckung John David Washington in der Hauptrolle, Adam Driver als seine weiße Zweitbesetzung sowie den fabelhaften (mir zuvor unbekannten) Ryan Eggold und Jasper Pääkönen nicht mehr raus.
Fünf Punkte von mir.
Der Tonfall von wegen "der Shit" statt "Based on a true story" deutet einen saftigen Schlaghosen-Spaß mit riesen Afros zu slickem 70-er Soundtrack an und genau das passiert (leider) nicht.
Okay, die Afros sind fett, volle Punktzahl. Leider gelingt es Spike Lee darüber hinaus aber nicht, das groovy Potenzial seiner Geschichte zu heben. Wahrscheinlich wollte er das auch gar nicht. Und so changiert seine Inszenierung mal wieder zwischen spröde und lakonisch. Mit etwas über zwei Stunden zu lang auch.
Die umständliche Einführung der Hauptfigur, der ganze Stokely Carmichael-Kram, die Black Power-Bewegung als Gegengewicht zum White Power-Geschmeiß - das alles mag sich im Drehbuch und im Kopf richtig angefühlt haben, auf der Leinwand bremst es den Film dagegen erheblich aus.
Die "Too late to turn back now"-Dance-Sequenz zum Cornelius Brothers-Soul-Schieber zeigt, wohin es auch hätte gehen können. Geht es nur leider nicht. Der Blaxploitationfaktor steht, wiewohl von Superfly bis Coffy einige Erwähnung finden, kurz vor Null. Ein knalliger Retro-Spaß mit Message hätte das werden können. Viertelfunky Aufklärungskino ist es geworden.
Das reißt dann auch der exzellente Cast mit der Entdeckung John David Washington in der Hauptrolle, Adam Driver als seine weiße Zweitbesetzung sowie den fabelhaften (mir zuvor unbekannten) Ryan Eggold und Jasper Pääkönen nicht mehr raus.
Fünf Punkte von mir.
24.11.2019 19:13 Uhr - Aquaman (Titel)
Also ich scheitere daran, das unter Wasser ständig die Frisen der Helden malerisch vom Wasser bewegt werden, aber beim Sprechen (!) (unter Wasser!) nicht eine Blubberblase aufsteigt.
Mal abgesehen davon, dass da eine riesige Stadt, fett beleuchtet, unentdeckt rumsteht, auf deren Umgebungsmauern Futur-Selbstschussanlagen stehen, was es unmöglich machen soll, dort einzudringen. Wee Tee Eff, sage ich. Kann man nicht einfach von oben mitten reinspringen? So vom Zehner?
Ja, ich weiß. Wenn einem ein Film nicht passt, krittelt man an allem möglichen rum.
An der Klischeestory zum Beispiel. Verlorener Prinz, vom Volk nicht gewollt, böser Bruder auf Thron, Top-Altmime (Willem Dafoe) als guter Onkel und Exil-Ausbilder mit wenig Screentime und so weiter und so fort. Dann Hatz durch alle Welt nach dem Heiligen Dreizack, der die Erde beherrschen kann (ehrlich!, ich denk mir das hier nicht aus).
Ist aber alles sehr hübsch anzuschauen, bonbonbunt und mit Humor dargeboten. Gottseidank, sonst wär's gar nicht auszuhalten. Von James Wan (Saw-Reihe, Insidious, Conjuring) zudem flott inszeniert, allerdings eben ohne jede Überraschung oder Novität. Ach nee, stimmt nich, man kann unter Wasser labern, das IST neu.
Die Action ist für ein heutiges Superheldenmovie angemessen schmissig, so richtig in Erinnerung bleibt aber nur die große Hauerei in Sizilien. Die hat Klasse.
Herr Momoa ist eine tolle Wahl als Hauptdarsteller und rettet die Chose letztendlich mit seinem Balanceakt zwischen Haudrauf und Onelinern. Amber Heard (als sehr sehr Rothaarige) an seiner Seite ist allzeit augenschmausig in Szene gesetzt und überzeugt auch in den Actionsequenzen, die natürlich drunten ebenfalls ausgetragen werden, als gäbe es so etwas wie Wasserverdrängung nicht. Wahrscheinlich hat man die als Alanter nicht nötig.
Aquamans Mutter wird gespielt von einer Darstellerin, von der ich anfangs dachte, sie sieht aus wie eine hübsche Version der jungen Nicole Kidman. Später stellt sich heraus, dass Nicole Kidman für die Rolle durch den digitalen Fressenverjüngerer gezogen wurde.
Sechs Punkte von mir, was ziemlich fies ist. Könnte ich unter Wasser sprechen, würdet ihr mich: "Okay, dann mach sieben draus!" sagen hören, als wenn ich Trinkgeld gäbe.
Mal abgesehen davon, dass da eine riesige Stadt, fett beleuchtet, unentdeckt rumsteht, auf deren Umgebungsmauern Futur-Selbstschussanlagen stehen, was es unmöglich machen soll, dort einzudringen. Wee Tee Eff, sage ich. Kann man nicht einfach von oben mitten reinspringen? So vom Zehner?
Ja, ich weiß. Wenn einem ein Film nicht passt, krittelt man an allem möglichen rum.
An der Klischeestory zum Beispiel. Verlorener Prinz, vom Volk nicht gewollt, böser Bruder auf Thron, Top-Altmime (Willem Dafoe) als guter Onkel und Exil-Ausbilder mit wenig Screentime und so weiter und so fort. Dann Hatz durch alle Welt nach dem Heiligen Dreizack, der die Erde beherrschen kann (ehrlich!, ich denk mir das hier nicht aus).
Ist aber alles sehr hübsch anzuschauen, bonbonbunt und mit Humor dargeboten. Gottseidank, sonst wär's gar nicht auszuhalten. Von James Wan (Saw-Reihe, Insidious, Conjuring) zudem flott inszeniert, allerdings eben ohne jede Überraschung oder Novität. Ach nee, stimmt nich, man kann unter Wasser labern, das IST neu.
Die Action ist für ein heutiges Superheldenmovie angemessen schmissig, so richtig in Erinnerung bleibt aber nur die große Hauerei in Sizilien. Die hat Klasse.
Herr Momoa ist eine tolle Wahl als Hauptdarsteller und rettet die Chose letztendlich mit seinem Balanceakt zwischen Haudrauf und Onelinern. Amber Heard (als sehr sehr Rothaarige) an seiner Seite ist allzeit augenschmausig in Szene gesetzt und überzeugt auch in den Actionsequenzen, die natürlich drunten ebenfalls ausgetragen werden, als gäbe es so etwas wie Wasserverdrängung nicht. Wahrscheinlich hat man die als Alanter nicht nötig.
Aquamans Mutter wird gespielt von einer Darstellerin, von der ich anfangs dachte, sie sieht aus wie eine hübsche Version der jungen Nicole Kidman. Später stellt sich heraus, dass Nicole Kidman für die Rolle durch den digitalen Fressenverjüngerer gezogen wurde.
Sechs Punkte von mir, was ziemlich fies ist. Könnte ich unter Wasser sprechen, würdet ihr mich: "Okay, dann mach sieben draus!" sagen hören, als wenn ich Trinkgeld gäbe.
06.11.2019 15:46 Uhr - Fudoh: The New Generation (Review)
Habe ich damals gesehen: wild, brutal, exotisch, over the top - top! Hatte mich sehr auf ein Wiedersehen gefreut. Leider ist der Bildtransfer der Mo Asia-DVD derart supermies, dass ich nach einer knappen Viertelstunde ausmachen musste. So etwas überhaupt zu verkaufen, ist eine Unverschämtheit.
Kennt jemand eine bessere Version?
Was ist mit der mit dem "gelben" Cover? (Über dem Titel: From the director of "Audition" and "Ichi the Killer") Ich hatte die "Der Action-Kracher Nr. 1 aus Asien"-DVD.
Kennt jemand eine bessere Version?
Was ist mit der mit dem "gelben" Cover? (Über dem Titel: From the director of "Audition" and "Ichi the Killer") Ich hatte die "Der Action-Kracher Nr. 1 aus Asien"-DVD.
03.09.2019 20:58 Uhr - Happy Deathday (Titel)
Der wirklich sehr gute Titel und die einfache, aber effektive Idee - Murmeltiertag als Slasher - haben sicherlich dazu beigetragen, dass "Happy Deathday" ein solcher Erfolg geworden ist, dass es sogar noch einen Nachschlag gab.
Ich wollte ihn immer schon mal sehen, ahnte aber, dass er mich eher enttäuschen würde und so kam es dann auch.
Das Zeitschleifending wird angemessen unterhaltend erzählt, inklusive der erwartbaren kleinen Variationen und Running Gags (der Studi-Kumpel). Was Neues fällt Regisseur Christopher Landon (auch am Drehbuch beteiligt) allerdings so gar nicht nicht ein. Leider keinerlei Extras, nur die Standardausstattung.
So schleift sich die Zeit bis zur Auflösung Mal ums Mal und mir wurde es mangels Ideen zunehmend egaler, wer denn nun der Killer ist und wie die Zeitschleife schließlich aufgehoben wird.
Und, bei Phil!, was mich an Slashern besonders stört: wenn nicht geshlasht wird. Klar, alle nasenlang kommt jemand um, aber genau so fade und unblutig wie der Rest des Films in Szene gesetzt.
Da schau ich mir doch lieber noch mal "Final Girls" an, der hat auch null Gore, aber jede Menge gute Ideen. Oder nee, doch nich. Lieber "Butterfly Effect". Oder "Edge of Tomorrow". Oder "Triangle" (Geheimtipp!), "Lola rennt" hab ich auch lange nicht gesehen. Oder gleich back to Punxsutawney?
Zur zweiten Geburtstagsparty geh ich jedenfalls nicht mehr.
Fünf Punkte mit Tendenz gen vier.
Ich wollte ihn immer schon mal sehen, ahnte aber, dass er mich eher enttäuschen würde und so kam es dann auch.
Das Zeitschleifending wird angemessen unterhaltend erzählt, inklusive der erwartbaren kleinen Variationen und Running Gags (der Studi-Kumpel). Was Neues fällt Regisseur Christopher Landon (auch am Drehbuch beteiligt) allerdings so gar nicht nicht ein. Leider keinerlei Extras, nur die Standardausstattung.
So schleift sich die Zeit bis zur Auflösung Mal ums Mal und mir wurde es mangels Ideen zunehmend egaler, wer denn nun der Killer ist und wie die Zeitschleife schließlich aufgehoben wird.
Und, bei Phil!, was mich an Slashern besonders stört: wenn nicht geshlasht wird. Klar, alle nasenlang kommt jemand um, aber genau so fade und unblutig wie der Rest des Films in Szene gesetzt.
Da schau ich mir doch lieber noch mal "Final Girls" an, der hat auch null Gore, aber jede Menge gute Ideen. Oder nee, doch nich. Lieber "Butterfly Effect". Oder "Edge of Tomorrow". Oder "Triangle" (Geheimtipp!), "Lola rennt" hab ich auch lange nicht gesehen. Oder gleich back to Punxsutawney?
Zur zweiten Geburtstagsparty geh ich jedenfalls nicht mehr.
Fünf Punkte mit Tendenz gen vier.
29.08.2019 16:48 Uhr - John Wick (Titel)
Obwohl die Hauptfigur überhaupt nichts sagt, gehört die Szene, in der Russen-Mafia-Boss Viggo Tarasov (super: Mikael Nyquist) bei "John Wick" anruft, zu meinen Lieblingsdialogen of all tima. Überragend!
Beileibe nicht die einzige Sequenz in diesem hyperstylishen Meisterwerk, in der Regisseur Chad Stahelski beweist, dass er was los hat.
Da ist die Szene, in der die Cops bei John Wick nach dem Massaker in seinem Haus klingeln. Wundervoll aufgebaut - man sieht durch die Glasfront schon die Bullenlichter blinken und denkt sich: Kacke, was nun - und genial aufgelöst.
Oder wie elegant Stahelski die Sequenz beim illegal Autodealer John Leguizamo erzählt, in der Theon Graufreud reinkommt und der spätere Besuch von John Wick gegengeschnitten wird. Wowee!
Das geile Killer-Hotel mit dem stoischen Lance Reddick an der Rezeption!
Und natürlich die Fights und Ballereien. Überragend! Erneut müssen die Worte Eleganz und Style fallen. Noch nie einen Film gesehen, in dem so viele Leute im Infight erschossen werden!
Die Story ist so runtergestrippt wie möglich, vieles wird nur angedeutet. Wie sich John Wicks Welt und seine besondere Rolle darin aber schließlich langsam herausschälen, ist mit einfachsten narrativen Mitteln genial erzählt. Zusammengefasst: Für mich ist "John Wick" der erste innovative Action-Film der 10-er Jahre (gefolgt von "Hardcore" 2016) und setzt Maßstäbe wie "Pulp Fiction", "Matrix" oder "Crank".
Und der immer noch erstaunlich jung wirkende Keanu Reeves schafft es damit, trotz beschränkter darstellerischer Möglichkeiten, nach "Bill und Ted" und "Matrix" (vierter Teil kommt!) tatsächlich zum dritten Mal, einem erfolgreichen Franchise sein Gesicht zu verleihen. Bemerkenswert nach all den Jahrzehnten, denn zwischen diesen Mega-Erfolgen war ja meist nicht viel los (trotzdem er immer wieder geile Perfomances lieferte wie zB in Sam Raimis tollem "The Gift" oder "Constantine", den ich auch sehr mochte).
Was wollte ich sagen? Ach so: Eigentlich halte ich es seit einigen Jahren mit Robert Englund ("Freddy Krüger"), der gesagt hat: "Das Leben ist zu kurz, um einen Film zweimal zu sehen."
Manchmal mache ich eine Ausnahme. Neun Punkte.
Beileibe nicht die einzige Sequenz in diesem hyperstylishen Meisterwerk, in der Regisseur Chad Stahelski beweist, dass er was los hat.
Da ist die Szene, in der die Cops bei John Wick nach dem Massaker in seinem Haus klingeln. Wundervoll aufgebaut - man sieht durch die Glasfront schon die Bullenlichter blinken und denkt sich: Kacke, was nun - und genial aufgelöst.
Oder wie elegant Stahelski die Sequenz beim illegal Autodealer John Leguizamo erzählt, in der Theon Graufreud reinkommt und der spätere Besuch von John Wick gegengeschnitten wird. Wowee!
Das geile Killer-Hotel mit dem stoischen Lance Reddick an der Rezeption!
Und natürlich die Fights und Ballereien. Überragend! Erneut müssen die Worte Eleganz und Style fallen. Noch nie einen Film gesehen, in dem so viele Leute im Infight erschossen werden!
Die Story ist so runtergestrippt wie möglich, vieles wird nur angedeutet. Wie sich John Wicks Welt und seine besondere Rolle darin aber schließlich langsam herausschälen, ist mit einfachsten narrativen Mitteln genial erzählt. Zusammengefasst: Für mich ist "John Wick" der erste innovative Action-Film der 10-er Jahre (gefolgt von "Hardcore" 2016) und setzt Maßstäbe wie "Pulp Fiction", "Matrix" oder "Crank".
Und der immer noch erstaunlich jung wirkende Keanu Reeves schafft es damit, trotz beschränkter darstellerischer Möglichkeiten, nach "Bill und Ted" und "Matrix" (vierter Teil kommt!) tatsächlich zum dritten Mal, einem erfolgreichen Franchise sein Gesicht zu verleihen. Bemerkenswert nach all den Jahrzehnten, denn zwischen diesen Mega-Erfolgen war ja meist nicht viel los (trotzdem er immer wieder geile Perfomances lieferte wie zB in Sam Raimis tollem "The Gift" oder "Constantine", den ich auch sehr mochte).
Was wollte ich sagen? Ach so: Eigentlich halte ich es seit einigen Jahren mit Robert Englund ("Freddy Krüger"), der gesagt hat: "Das Leben ist zu kurz, um einen Film zweimal zu sehen."
Manchmal mache ich eine Ausnahme. Neun Punkte.
29.08.2019 15:21 Uhr - Spider-Man: Far from Home (Titel)
Zunächst mal: Wenn ihr "Avengers: Endgame" noch nicht gesehen habt, und nicht hart angespoilert werden wollt, solltet ihr das neue Spinnenabenteuer, das den Abschluss von "Phase drei" im MCU bildet, unbedingt aufschieben (und auch den Trailer nicht schauen). Dieser Text hingegen enthält keine Spoiler.
"Far from home" bezieht sich deutlich auf den ersten Spiderman-Reboot mit Tom Holland, "Homecoming". Dessen Titel wiederum habe ich im Subtext immer so verstanden, dass Peter Parker nunmehr als Teil des MCU (Marvel Cinematic Universe) zurückkehrt, nachdem Marvel die Filmrechte Ende der 80-er an Sony verkaufen musste, um nicht in die Pleite zu rutschen. Tatsächlich nimmt der Titel natürlich Bezug auf die Ami-Tradition, ein "Homecoming" an Highschools und Unis auszurichten, ein Fest für Ehemalige.
Ein solches Fest gibt es im ersten Teil, allerdings habe ich da nur (vermeintliche) Teenies rumspringen sehen, also aktuelle Schüler, keine ehemaligen, denn Peter Parker ist im ersten Reboot 15 Jahre alt.
Hier nun ist er 16 und geht mit seiner Schule auf Bildungsreise nach Europa - far from home.
Das erzählt Regisseur Jon Watts vor allem in der ersten Hälfte erneut im Stil einer John-Hughes-Highschool-Komödie. Wessen Spinnensinn also bei Ferris Bueller oder "Breakfast Club" klingelt, der liegt genau richtig. Damit schließt Watts sauber an "Homecoming" an, den er ebenfalls verantwortete.
Beide Neu-Spideys bieten als Mix aus Highschool-Com und Superhelden-Movie zielgruppengerecht flockige, spaßige, niemals zu derbe Popcorn-Action, in der die Nöte eines Teenagers amüsant mit den Möglichkeiten und Ambitionen eines Nachwuchs-Superhelden kollidieren. Beide Filme setzen die üblichen Teeniefilm-Zutaten von First Love über Bullying bis hin zu Great-Party-Expectations und ignoranten Erwachsenen auf originelle Weise in Szene und gewinnen ihnen dank nächtlicher Spandex-Abenteuer, zeitgemäßer Selfie-Gags und dynamischer Figurenkonstellationen einen funky Flow ab.
Die zweite Hälfte von "Far from Home" gestaltet sich dann als sehr actiongeprägt mit teils psychedelischem Einschlag, was ich angesichts der teenage Zielgruppenausrichtung ziemlich mutig finde. Aber erstens ist das ja weiß Gott nicht die einzige Eier erfordernde Entscheidung in zehn Jahren MCU und zweitens funktioniert's. Mal wieder. Dicken, fetten Respekt MCU-Mastermind Kevin Feige.
So geraten beide Tom-Holland-Spidey-Movies zu Sonntagabend-Lieblingen, die man sich immer wieder ansehen kann, weil es eine Menge zu bestaunen, zu belachen und zu entdecken gibt. Die beiläufige Deepness der besten Avenger-Movies erreichen sie dabei nicht, aber hey, sollen sie auch gar nicht.
Sieben dicke fette Spinnen-Punkte.
Funfact: Die deutlich ausgebaute Rolle des "Happy" spielt Jon Favreau, Regisseur von Iron Man I + II sowie Showrunner der upcoming Serie "The Mandalorian".
"Far from home" bezieht sich deutlich auf den ersten Spiderman-Reboot mit Tom Holland, "Homecoming". Dessen Titel wiederum habe ich im Subtext immer so verstanden, dass Peter Parker nunmehr als Teil des MCU (Marvel Cinematic Universe) zurückkehrt, nachdem Marvel die Filmrechte Ende der 80-er an Sony verkaufen musste, um nicht in die Pleite zu rutschen. Tatsächlich nimmt der Titel natürlich Bezug auf die Ami-Tradition, ein "Homecoming" an Highschools und Unis auszurichten, ein Fest für Ehemalige.
Ein solches Fest gibt es im ersten Teil, allerdings habe ich da nur (vermeintliche) Teenies rumspringen sehen, also aktuelle Schüler, keine ehemaligen, denn Peter Parker ist im ersten Reboot 15 Jahre alt.
Hier nun ist er 16 und geht mit seiner Schule auf Bildungsreise nach Europa - far from home.
Das erzählt Regisseur Jon Watts vor allem in der ersten Hälfte erneut im Stil einer John-Hughes-Highschool-Komödie. Wessen Spinnensinn also bei Ferris Bueller oder "Breakfast Club" klingelt, der liegt genau richtig. Damit schließt Watts sauber an "Homecoming" an, den er ebenfalls verantwortete.
Beide Neu-Spideys bieten als Mix aus Highschool-Com und Superhelden-Movie zielgruppengerecht flockige, spaßige, niemals zu derbe Popcorn-Action, in der die Nöte eines Teenagers amüsant mit den Möglichkeiten und Ambitionen eines Nachwuchs-Superhelden kollidieren. Beide Filme setzen die üblichen Teeniefilm-Zutaten von First Love über Bullying bis hin zu Great-Party-Expectations und ignoranten Erwachsenen auf originelle Weise in Szene und gewinnen ihnen dank nächtlicher Spandex-Abenteuer, zeitgemäßer Selfie-Gags und dynamischer Figurenkonstellationen einen funky Flow ab.
Die zweite Hälfte von "Far from Home" gestaltet sich dann als sehr actiongeprägt mit teils psychedelischem Einschlag, was ich angesichts der teenage Zielgruppenausrichtung ziemlich mutig finde. Aber erstens ist das ja weiß Gott nicht die einzige Eier erfordernde Entscheidung in zehn Jahren MCU und zweitens funktioniert's. Mal wieder. Dicken, fetten Respekt MCU-Mastermind Kevin Feige.
So geraten beide Tom-Holland-Spidey-Movies zu Sonntagabend-Lieblingen, die man sich immer wieder ansehen kann, weil es eine Menge zu bestaunen, zu belachen und zu entdecken gibt. Die beiläufige Deepness der besten Avenger-Movies erreichen sie dabei nicht, aber hey, sollen sie auch gar nicht.
Sieben dicke fette Spinnen-Punkte.
Funfact: Die deutlich ausgebaute Rolle des "Happy" spielt Jon Favreau, Regisseur von Iron Man I + II sowie Showrunner der upcoming Serie "The Mandalorian".
11.08.2019 17:04 Uhr - Schneeflöckchen (Titel)
Oh Wunder, oh Wunder, es ist am Ende doch noch geschehen: deutsche Balleraction mit tarantinoesk hochgradig stilisierten Figuren, die funktioniert und Spaß macht: "Schneeflöckchen" heißt das Wunderwerk von 2017.
Kurz zur Ausgangssituation (hier werden die ersten zehn Minuten gespoilert):
Das abgefuckte Berlin in einer nicht allzu fernen aber sehr abgefuckten Zukunft: Die Gangster/Killer Tan und Javid streiten über Döner-Qualität während sie einen essen. Einblendung: "Döner-Imbiss II". Ein klassischer Tarantino-Einstieg. Der Hinweis "II" lässt den Zuschauer ahnen, dass er für "I" später noch mal in die Dönerbude zurückkehren wird.
Die beiden klauen anschließend ein Auto und darin findet Javid ein Drehbuch, das bis auf das Komma genau die vorhergehende Döner-Szene beschreibt sowie jedes Wort wiedergibt, dass die beiden Gangster von sich geben, während sie das Drehbuch lesen. Sie beschließen, dem Autor des Werkes, ein Zahnarzt, einen Besuch abzustatten...
Fünf Jahre hat Werbefilmer Adolfo Kolmerer an "Schneeflöckchen" gedreht. Mit amtlichen Schauspielern, Freunden, Verwandten. An Wochenenden, in Drehpausen, wenn Zeit war.
Und auch wenn das Budget offenbar nicht allzu üppig ausfiel, gibt es am Look des Films nichts zu motzen. Er findet tolle Settings abseits der üblichen Klischee-Bilder vom dicken B.
Und Kolmerer gelingt das Kunststück, seine comichaften Profikiller-Charaktere plus einen Superhelden relativ selbstverständlich in diesem Futur-Berlin anzusiedeln, ohne dass sie zu generisch wirken. Eine Meisterleistung, die in Ansätzen hierzulande bislang nur dem viel gescholtenen Till Schweiger in "Knockin' on Heavens Door" gelungen ist. Kolmerer geht im Vergleich dazu nicht nur den nächsten, sondern gleich die nächsten drei Schritte und unterhält dabei glänzend in diesem mit zwei Stunden allerdings etwas zu lang geratenen Werk.
Bei schnittberichte.com hat einer geschrieben, der deutsche Genrefilm stecke ja noch in den Kinderschuhen und mit "Schneeflöckchen" sei er nun in der Pubertät angekommen.
Natürlich kann man dem Film einiges vorwerfen. Ja, er kommt 15 Jahre zu spät und die schauspielerischen Leistungen sind wechselhaft (hab mich aber sehr gefreut, Gedeon Burkhard mal wieder zu sehen). Und letztlich merkt man natürlich schon, dass solche Pflänzchen hier nicht (mehr) von selber wachsen – Fritz Lang ist ja glaub ich tot -, sondern die ganze Attitüde vom Personal bis zur Inszenierung importiert wurde wie deutscher Rap. Aber wenn man sieht, was aus dem geworden ist, präsentiert sich "Schneeflöckchen" als die reinste Verheißung für die Zukunft.
Denn unter dem Strich stehen eine gewitzte Metaebenen-Story ("Stranger than Fiction" meets "Pulp Fiction" meets "Adaption", gewürzt mit allerlei Vorbildern wie "Boondock Saints" oder "Smokin' Aces"), gelungene, abseitige Figuren wie man sie im deutschen Kino überhaupt noch nicht gesehen hat; gute, blutige Balleraction und schicke Gewalt-Ästhetisierung. Das Ganze hübsch gefilmt, flott geschnitten und mit zeitgemäßen Dialogen.
Hurra, das deutsche Genre-Kino hat ein paar Haare am Sack.
Sehr gute sieben Punkte.
Kurz zur Ausgangssituation (hier werden die ersten zehn Minuten gespoilert):
Das abgefuckte Berlin in einer nicht allzu fernen aber sehr abgefuckten Zukunft: Die Gangster/Killer Tan und Javid streiten über Döner-Qualität während sie einen essen. Einblendung: "Döner-Imbiss II". Ein klassischer Tarantino-Einstieg. Der Hinweis "II" lässt den Zuschauer ahnen, dass er für "I" später noch mal in die Dönerbude zurückkehren wird.
Die beiden klauen anschließend ein Auto und darin findet Javid ein Drehbuch, das bis auf das Komma genau die vorhergehende Döner-Szene beschreibt sowie jedes Wort wiedergibt, dass die beiden Gangster von sich geben, während sie das Drehbuch lesen. Sie beschließen, dem Autor des Werkes, ein Zahnarzt, einen Besuch abzustatten...
Fünf Jahre hat Werbefilmer Adolfo Kolmerer an "Schneeflöckchen" gedreht. Mit amtlichen Schauspielern, Freunden, Verwandten. An Wochenenden, in Drehpausen, wenn Zeit war.
Und auch wenn das Budget offenbar nicht allzu üppig ausfiel, gibt es am Look des Films nichts zu motzen. Er findet tolle Settings abseits der üblichen Klischee-Bilder vom dicken B.
Und Kolmerer gelingt das Kunststück, seine comichaften Profikiller-Charaktere plus einen Superhelden relativ selbstverständlich in diesem Futur-Berlin anzusiedeln, ohne dass sie zu generisch wirken. Eine Meisterleistung, die in Ansätzen hierzulande bislang nur dem viel gescholtenen Till Schweiger in "Knockin' on Heavens Door" gelungen ist. Kolmerer geht im Vergleich dazu nicht nur den nächsten, sondern gleich die nächsten drei Schritte und unterhält dabei glänzend in diesem mit zwei Stunden allerdings etwas zu lang geratenen Werk.
Bei schnittberichte.com hat einer geschrieben, der deutsche Genrefilm stecke ja noch in den Kinderschuhen und mit "Schneeflöckchen" sei er nun in der Pubertät angekommen.
Natürlich kann man dem Film einiges vorwerfen. Ja, er kommt 15 Jahre zu spät und die schauspielerischen Leistungen sind wechselhaft (hab mich aber sehr gefreut, Gedeon Burkhard mal wieder zu sehen). Und letztlich merkt man natürlich schon, dass solche Pflänzchen hier nicht (mehr) von selber wachsen – Fritz Lang ist ja glaub ich tot -, sondern die ganze Attitüde vom Personal bis zur Inszenierung importiert wurde wie deutscher Rap. Aber wenn man sieht, was aus dem geworden ist, präsentiert sich "Schneeflöckchen" als die reinste Verheißung für die Zukunft.
Denn unter dem Strich stehen eine gewitzte Metaebenen-Story ("Stranger than Fiction" meets "Pulp Fiction" meets "Adaption", gewürzt mit allerlei Vorbildern wie "Boondock Saints" oder "Smokin' Aces"), gelungene, abseitige Figuren wie man sie im deutschen Kino überhaupt noch nicht gesehen hat; gute, blutige Balleraction und schicke Gewalt-Ästhetisierung. Das Ganze hübsch gefilmt, flott geschnitten und mit zeitgemäßen Dialogen.
Hurra, das deutsche Genre-Kino hat ein paar Haare am Sack.
Sehr gute sieben Punkte.
04.08.2019 17:33 Uhr - Birth Of A Nation, The (Titel)
Filme über die Zeit der Slaverei in den US von A machen selten gute Laune. Eigentlich nie. Streicht "eigentlich". Im besten Falle erreichen sie Dreierlei: Sie berühren, vermitteln etwas und unterhalten.
Jawohl, unterhalten. Elend darf unterhalten. Wäre es anders, könnte man sich Filme oder Serien über Slaverei, den Holocaust, über jeglichen Missstand von Völkermord bis zur Unterdrückung von Individuen kaum anschauen. Ich wollte erst schreiben, dann wären die Filme Dokus, aber das stimmt nicht. Selbst Dokumentationen benötigen einen gewissen Unterhaltungswert, um uns erreichen zu können. Wenn das Sujet, die Bilder, die Dramaturgie uns nicht bewegen, wird auch nix gespeichert, nix gelernt.
The Birth of a Nation erreicht in allen drei Punkten Höchstwerte. Vor allem berührt er in jeder Sekunde.
Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg überragend. Regisseur Nate Parker spielt selber die Hauptrolle der historischen Figur Nat Turner, Aja Naomi King ist seine Frau. In weiteren Nebenrollen brillieren Armie Hammer als Nat Turners Besitzer, der sich selbst für liberal hält, Mark Boone Jr. (Bobby in "Sons of Anarchy") der die komplexe Figur des Reverend Walthall spielt, sowie einmal mehr der geniale Jackie Earle Haley (mir erstmals aufgefallen als Rorschach im Überfilm "Watchmen"; aber wie die Recherche zu diesem Text ergab, ein Ex-Kinderstar oder besser gesagt Kinderdarsteller - Star wäre zu hoch gegriffen). Haley spielt einen fiesen Sklavenfänger.
Der Film erzählt Nat Turners Geschichte beginnend in dessen Kindheit bis hin zum erwachsenen Anführer eines Sklavenaufstands. Dabei schreckt Regisseur und Drehbuchautor Nate Parker nicht vor Härten zurück, wo sie nötig sind. Vor allem das Aufstandsszenario zum Schluss ist vielfach als zu kitschig und/oder zu brutal kritisiert worden. Ja, können denn diese Neger nicht mal unblutig Revolution betreiben? Keinen Bock auf solche Schwachsinns-Kritiker-Kacke. Ohnehin sind die kriegsähnlichen Szenen gen Ende wahrlich nicht diejenigen, die nachhallen. Da gibt es ganz andere, aber keine Sorge, wir bleiben spoilerfrei. Ja, ja, hintendran gibt's Gemetzel in Slomo! Gute Güte, geht Doku kucken!
Fun Fact: Nate Parker hat erzählt, dass Edward Zwick (Regisseur von "Last Samurai") ihm die Wichtigkeit von "Rauch im Vordergrund" beigebracht hat. Das bringe "Dynamik ins Bild." Nachwuchs-Directors: den stellt man her mit gemahlenem Kork.
Ich sach doch, bissken was lernen ist wichtig.
Dynamik im Bild auch. Klappt hier hervorragend. Achtkommafünf Punkte.
Jawohl, unterhalten. Elend darf unterhalten. Wäre es anders, könnte man sich Filme oder Serien über Slaverei, den Holocaust, über jeglichen Missstand von Völkermord bis zur Unterdrückung von Individuen kaum anschauen. Ich wollte erst schreiben, dann wären die Filme Dokus, aber das stimmt nicht. Selbst Dokumentationen benötigen einen gewissen Unterhaltungswert, um uns erreichen zu können. Wenn das Sujet, die Bilder, die Dramaturgie uns nicht bewegen, wird auch nix gespeichert, nix gelernt.
The Birth of a Nation erreicht in allen drei Punkten Höchstwerte. Vor allem berührt er in jeder Sekunde.
Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg überragend. Regisseur Nate Parker spielt selber die Hauptrolle der historischen Figur Nat Turner, Aja Naomi King ist seine Frau. In weiteren Nebenrollen brillieren Armie Hammer als Nat Turners Besitzer, der sich selbst für liberal hält, Mark Boone Jr. (Bobby in "Sons of Anarchy") der die komplexe Figur des Reverend Walthall spielt, sowie einmal mehr der geniale Jackie Earle Haley (mir erstmals aufgefallen als Rorschach im Überfilm "Watchmen"; aber wie die Recherche zu diesem Text ergab, ein Ex-Kinderstar oder besser gesagt Kinderdarsteller - Star wäre zu hoch gegriffen). Haley spielt einen fiesen Sklavenfänger.
Der Film erzählt Nat Turners Geschichte beginnend in dessen Kindheit bis hin zum erwachsenen Anführer eines Sklavenaufstands. Dabei schreckt Regisseur und Drehbuchautor Nate Parker nicht vor Härten zurück, wo sie nötig sind. Vor allem das Aufstandsszenario zum Schluss ist vielfach als zu kitschig und/oder zu brutal kritisiert worden. Ja, können denn diese Neger nicht mal unblutig Revolution betreiben? Keinen Bock auf solche Schwachsinns-Kritiker-Kacke. Ohnehin sind die kriegsähnlichen Szenen gen Ende wahrlich nicht diejenigen, die nachhallen. Da gibt es ganz andere, aber keine Sorge, wir bleiben spoilerfrei. Ja, ja, hintendran gibt's Gemetzel in Slomo! Gute Güte, geht Doku kucken!
Fun Fact: Nate Parker hat erzählt, dass Edward Zwick (Regisseur von "Last Samurai") ihm die Wichtigkeit von "Rauch im Vordergrund" beigebracht hat. Das bringe "Dynamik ins Bild." Nachwuchs-Directors: den stellt man her mit gemahlenem Kork.
Ich sach doch, bissken was lernen ist wichtig.
Dynamik im Bild auch. Klappt hier hervorragend. Achtkommafünf Punkte.
01.08.2019 19:21 Uhr - A Prayer before Dawn - Das letzte Gebet (Titel)
Laut geht es zu, ziemlich laut, in diesem rohen, unruhigen zwei-Stunden-Werk, dass dem Betrachter durchaus Geduld abverlangt. Nicht, weil der Film besonders bedächtig erzählt wäre. Im Gegenteil. Sondern, zum einen wegen der wirklich unsympathischen Hauptfigur Billy Moore; ein britischer Aggro-Junkie in Thailand, dem man mindestens die erste Filmhälfte hindurch permanent in die Fresse hauen möchte anstatt ihm weiter zuzuschauen.
Diese von Joe Cole ("Green Room") gespielte Kacktype wird in Bangkok beim Dealen erwischt und kommt in den Knast. Weil der Zuschauer die Geschichte durch seine Augen wahrnimmt, und Moore kein Thai spricht, bleibt zum anderen in der Folge vieles unverständlich, auch wenn die wesentlichen Äußerungen seiner Sitz-Genossen untertitelt werden.
Da liegen sie nun mit 50 Mann oder so in einem Raum; brüllen herum, kämpfen, vergewaltigen, nehmen Drogen, wetten auf Tierkämpfe. Unangenehme Bande.
Mittendrin in dieser true story der abgefuckte Moore, für den es erst besser wird (und mithin ruhiger und erträglicher für den Zuschauer), als es ihm gelingt, sich der Boxtruppe anzuschließen und schließlich sogar als Vertreter seiner Strafanstalt bei der Meisterschaft anzutreten.
Die Intensität und bedrückende Athmosphäre eines Auswärts-Knast-Klassikers wie 'Midnight Express' erreicht diese französische (!) Produktion dabei nie. Aus den genannten Umständen hält sich die Empathie des Betrachters zudem in Grenzen und so bleiben unter dem Strich als Pluspunkte lediglich der Blick in diese realistisch dargestellte unbekannte Welt Thai-Knast und die ordentlich harten Fights, die sich einer Rocky-Dramaturgie weitgehend verweigern.
Am Ende hat der echte Billy Moore einen kurzen Auftritt als Billys Vater.
Fünfeinhalb Punkte.
Diese von Joe Cole ("Green Room") gespielte Kacktype wird in Bangkok beim Dealen erwischt und kommt in den Knast. Weil der Zuschauer die Geschichte durch seine Augen wahrnimmt, und Moore kein Thai spricht, bleibt zum anderen in der Folge vieles unverständlich, auch wenn die wesentlichen Äußerungen seiner Sitz-Genossen untertitelt werden.
Da liegen sie nun mit 50 Mann oder so in einem Raum; brüllen herum, kämpfen, vergewaltigen, nehmen Drogen, wetten auf Tierkämpfe. Unangenehme Bande.
Mittendrin in dieser true story der abgefuckte Moore, für den es erst besser wird (und mithin ruhiger und erträglicher für den Zuschauer), als es ihm gelingt, sich der Boxtruppe anzuschließen und schließlich sogar als Vertreter seiner Strafanstalt bei der Meisterschaft anzutreten.
Die Intensität und bedrückende Athmosphäre eines Auswärts-Knast-Klassikers wie 'Midnight Express' erreicht diese französische (!) Produktion dabei nie. Aus den genannten Umständen hält sich die Empathie des Betrachters zudem in Grenzen und so bleiben unter dem Strich als Pluspunkte lediglich der Blick in diese realistisch dargestellte unbekannte Welt Thai-Knast und die ordentlich harten Fights, die sich einer Rocky-Dramaturgie weitgehend verweigern.
Am Ende hat der echte Billy Moore einen kurzen Auftritt als Billys Vater.
Fünfeinhalb Punkte.
29.07.2019 20:37 Uhr - Flug des Navigators, Der (Titel)
Aus mir rätselhaften Gründen hat die Prime Amazone "Der Flug des Navigators" neulich in die 1-Euro-Angebotsriege aufgenommen, die ansonsten fast nur neuen Stoff enthielt. Schöne Gelegenheit, diesen lost 80's-B-Classic nach 30 Jahren mal wieder zu sichten, dachte ich mir.
Dachte ich mir.
War dann allerdings schon negativ überrascht, wie wenig der Film aus seiner überaus interessanten Prämisse macht. So ödo hatte ich den nicht in Erinnerung.
Gut, Randal "Blue Lagoon" Kleiser regierte hier, da konnte man eine gewisse Oberflächlichkeit erwarten, aber was die Story dann tatsächlich bietet, ist schon damn wenig. Mehr als n paar Runden um'n Block kommen dabei einfach nicht raus. Trotz schickem Raumschiff leider keine Spacetour. Als typisches 80-er Kid-Flick für alle Generationen taugt der Film jedenfalls heute eher nicht mehr. Für Zwölfjährige geht der Streifen wahrscheinlich klar, aber selbst die sind heutzutage mehr Story (und Action) gewöhnt.
Nette Animatronics immerhin als Sidekicks on board und ein sehr guter Cast mit Veronica Cartwright (Alien) und Cliff de Young als Eltern sowie Sarah Jessica Parker als Teenager. Die Efx sind für die damaligen Möglichkeiten ebenfalls sehenswert, aber eher zurückhaltend eingesetzt.
Ich navigier mich zu fünf Punkten.
Dachte ich mir.
War dann allerdings schon negativ überrascht, wie wenig der Film aus seiner überaus interessanten Prämisse macht. So ödo hatte ich den nicht in Erinnerung.
Gut, Randal "Blue Lagoon" Kleiser regierte hier, da konnte man eine gewisse Oberflächlichkeit erwarten, aber was die Story dann tatsächlich bietet, ist schon damn wenig. Mehr als n paar Runden um'n Block kommen dabei einfach nicht raus. Trotz schickem Raumschiff leider keine Spacetour. Als typisches 80-er Kid-Flick für alle Generationen taugt der Film jedenfalls heute eher nicht mehr. Für Zwölfjährige geht der Streifen wahrscheinlich klar, aber selbst die sind heutzutage mehr Story (und Action) gewöhnt.
Nette Animatronics immerhin als Sidekicks on board und ein sehr guter Cast mit Veronica Cartwright (Alien) und Cliff de Young als Eltern sowie Sarah Jessica Parker als Teenager. Die Efx sind für die damaligen Möglichkeiten ebenfalls sehenswert, aber eher zurückhaltend eingesetzt.
Ich navigier mich zu fünf Punkten.
26.07.2019 15:22 Uhr - Fudoh: The New Generation (SB)
abe ich damals gesehen: wild, brutal, exotisch, over the top - top! Hatte mich sehr auf ein Wiedersehen gefreut. Leider ist der Bildtransfer der Mo Asia-DVD derart supermies, dass ich nach einer knappen Viertelstunde ausmachen musste. So etwas überhaupt zu verkaufen, ist eine Unverschämtheit.
Kennt jemand eine bessere Version?
Was ist mit der mit dem "gelben" Cover? (Über dem Titel: From the director of "Audition" and "Ichi the Killer") Ich hatte die "Der Action-Kracher Nr. 1 aus Asien"-DVD.
Kennt jemand eine bessere Version?
Was ist mit der mit dem "gelben" Cover? (Über dem Titel: From the director of "Audition" and "Ichi the Killer") Ich hatte die "Der Action-Kracher Nr. 1 aus Asien"-DVD.
17.07.2019 20:06 Uhr - Perdita Durango (Titel)
Durchgeknallt, brutal und pervers - in einem Wort: toll.
"Perdita Durango" ist ein Film wie sie heute nicht gemacht werden, schon gar nicht als Produktion oberhalb des Undergrounds. Der ganze Ton wäre heute nicht mehr vermittelbar, weder den Geldgebern noch dem Großteil des Publikums.
Illegaler Fötentransport (zur Herstellung von Kosmetik gedacht!), ein entführtes minderjähriges Pärchen, das vergewaltigt wird und Spaß daran entwickelt und mithin ein fettes Stockholm-Syndrom, Leichenschändung - es gibt so einige Punkte in diesem Film, die heute nachhaltig entschärft würden.
Dabei ist es Alex de la Iglesias Film durchaus anzumerken, dass er den Tabubruch so partout will, unbedingt einen auf "Natural Born Killers" draufsetzen möchte, wilder, brutaler und abgefahrener sein will.
Deshalb flowt auch nicht alles perfekt in diesem Roadmovie (Jesus? Was soll der da? Eben, nur weil Kreuzigung knallt), aber das tut dem Spaß letztlich keinen Abbruch, wenn man den Härtegrad und die diversen Gemeinheiten abkann.
Ein großes Verdienst des Spaniers ist es auf jeden Fall, Screamin' Jay Hawkins mit einer tollen Nebenrolle bedacht zu haben und seine Granate "I'm Lonely" im Abspann zu featuren. Die deutsche Syncro kann mit Screamin' Jay erwartungsgemäß nicht viel anfangen, bitte unbedingt und sowieso den Originalton wählen.
Javier Bardem ist überragend wie seine Frise, die ganze Santeria-Nummer ballert wie blöde. Rosie Perez in der Titelrolle ist sexy, streettough und gemein. Soweit die positiven Charaktere, das Gangsterpärchen. James Gandolfini, der Gesetzeshüter hier, der nicht einmal krumme Touren dreht, kommt hingegen nur fies rüber - wunderbar fies.
Dass außerdem Gary Cooper und Burt Lancaster dabei sind, und sich offenbar auch Senor de la Iglesia Burt Lancasters leuchtend weißes Gebiss in "Vera Cruz" tief eingebrannt hat, erinnert mich an Kindheits-TV.
"Perdita Durango" ist ein wilder, wilder Ritt, schmutzig, sexy und versaut, niederträchtig, brutal, verdreht und völlig drüber. Und das kommt sogar noch in der Cut-Version rüber, aber das soll nun wahrlich keine Empfehlung für die geschnittene sein. Schaut uncut! Schon aus Protest und weil diese Art Film das einfach verlangt. Alles ist gut, solange du wild bist.
Acht Punkte.
"Perdita Durango" ist ein Film wie sie heute nicht gemacht werden, schon gar nicht als Produktion oberhalb des Undergrounds. Der ganze Ton wäre heute nicht mehr vermittelbar, weder den Geldgebern noch dem Großteil des Publikums.
Illegaler Fötentransport (zur Herstellung von Kosmetik gedacht!), ein entführtes minderjähriges Pärchen, das vergewaltigt wird und Spaß daran entwickelt und mithin ein fettes Stockholm-Syndrom, Leichenschändung - es gibt so einige Punkte in diesem Film, die heute nachhaltig entschärft würden.
Dabei ist es Alex de la Iglesias Film durchaus anzumerken, dass er den Tabubruch so partout will, unbedingt einen auf "Natural Born Killers" draufsetzen möchte, wilder, brutaler und abgefahrener sein will.
Deshalb flowt auch nicht alles perfekt in diesem Roadmovie (Jesus? Was soll der da? Eben, nur weil Kreuzigung knallt), aber das tut dem Spaß letztlich keinen Abbruch, wenn man den Härtegrad und die diversen Gemeinheiten abkann.
Ein großes Verdienst des Spaniers ist es auf jeden Fall, Screamin' Jay Hawkins mit einer tollen Nebenrolle bedacht zu haben und seine Granate "I'm Lonely" im Abspann zu featuren. Die deutsche Syncro kann mit Screamin' Jay erwartungsgemäß nicht viel anfangen, bitte unbedingt und sowieso den Originalton wählen.
Javier Bardem ist überragend wie seine Frise, die ganze Santeria-Nummer ballert wie blöde. Rosie Perez in der Titelrolle ist sexy, streettough und gemein. Soweit die positiven Charaktere, das Gangsterpärchen. James Gandolfini, der Gesetzeshüter hier, der nicht einmal krumme Touren dreht, kommt hingegen nur fies rüber - wunderbar fies.
Dass außerdem Gary Cooper und Burt Lancaster dabei sind, und sich offenbar auch Senor de la Iglesia Burt Lancasters leuchtend weißes Gebiss in "Vera Cruz" tief eingebrannt hat, erinnert mich an Kindheits-TV.
"Perdita Durango" ist ein wilder, wilder Ritt, schmutzig, sexy und versaut, niederträchtig, brutal, verdreht und völlig drüber. Und das kommt sogar noch in der Cut-Version rüber, aber das soll nun wahrlich keine Empfehlung für die geschnittene sein. Schaut uncut! Schon aus Protest und weil diese Art Film das einfach verlangt. Alles ist gut, solange du wild bist.
Acht Punkte.
09.07.2019 17:06 Uhr - Tiger Girl (Titel)
Einer der geilsten deutschen Filme, die ich seit langem gesehen habe. Warum? Weil er eine deutsche Geschichte sehr undeutsch erzählt.
Der Streifen hat Wucht und Energie und entwickelt einen rauschhaften Sog, was ja den meisten Produktionen hierzulande schon mal abgeht.
Er verzichtet dankenswerterweise auf Backgroundstorys und Erklärungen (woher kommt die Gewalt? Woher kennen sich Tiger Girl und die Junkies? Wie genau ist ihr Verhältnis?)
Außerdem verzichtet er auf Moralisierungen und ein Urteil über seine Protagonisten.
Sehr erfrischend das alles.
Getragen wird das alles von einer herausragenden Darstellerriege. Die improvisiert offensichtlich extrem viel, was zu einem sehr echten Tonfall führt. Neben den beiden Hauptdarstellerinnen fand ich vor allem "Zecke" und den Ausbilder bei der Security extrem authentisch.
Außerdem sehr sympathisch: Die beiden Frauen müssen nicht rumlesben, um off mainstream zu sein und zeigen auch sonst keinerlei Haut, wohingegen Pimmel gleich mehrfach, wenn auch eher beiläufig, zu sehen sind.
Dringende Empfehlung und fette neun Punkte. Fan von!
Nachtrag: Hab grad mal bisschen was dazu gelesen. Vor allem Clockwork Orange und Pippi Langstrumpf werden als Referenzen genannt. Schwachsinn. Nur, weil die n Basi dabei haben (Clockwork), bzw. ein angebliches Pipi-Annika-Verhältnis. Doppel-Schwachsinn. Lasst euch nicht verarschen, macht euch ein eigenes (Bewegt-) Bild.
Der Streifen hat Wucht und Energie und entwickelt einen rauschhaften Sog, was ja den meisten Produktionen hierzulande schon mal abgeht.
Er verzichtet dankenswerterweise auf Backgroundstorys und Erklärungen (woher kommt die Gewalt? Woher kennen sich Tiger Girl und die Junkies? Wie genau ist ihr Verhältnis?)
Außerdem verzichtet er auf Moralisierungen und ein Urteil über seine Protagonisten.
Sehr erfrischend das alles.
Getragen wird das alles von einer herausragenden Darstellerriege. Die improvisiert offensichtlich extrem viel, was zu einem sehr echten Tonfall führt. Neben den beiden Hauptdarstellerinnen fand ich vor allem "Zecke" und den Ausbilder bei der Security extrem authentisch.
Außerdem sehr sympathisch: Die beiden Frauen müssen nicht rumlesben, um off mainstream zu sein und zeigen auch sonst keinerlei Haut, wohingegen Pimmel gleich mehrfach, wenn auch eher beiläufig, zu sehen sind.
Dringende Empfehlung und fette neun Punkte. Fan von!
Nachtrag: Hab grad mal bisschen was dazu gelesen. Vor allem Clockwork Orange und Pippi Langstrumpf werden als Referenzen genannt. Schwachsinn. Nur, weil die n Basi dabei haben (Clockwork), bzw. ein angebliches Pipi-Annika-Verhältnis. Doppel-Schwachsinn. Lasst euch nicht verarschen, macht euch ein eigenes (Bewegt-) Bild.
07.07.2019 16:36 Uhr - Fudoh: The New Generation (Titel)
Habe ich damals gesehen: wild, brutal, exotisch, over the top - top! Hatte mich sehr auf ein Wiedersehen gefreut. Leider ist der Bildtransfer der Mo Asia-DVD derart supermies, dass ich nach einer knappen Viertelstunde ausmachen musste. So etwas überhaupt zu verkaufen, ist eine Unverschämtheit.
Kennt jemand eine bessere Version?
Was ist mit der mit dem "gelben" Cover? (Über dem Titel: From the director of "Audition" and "Ichi the Killer") Ich hatte die "Der Action-Kracher Nr. 1 aus Asien"-DVD.
Kennt jemand eine bessere Version?
Was ist mit der mit dem "gelben" Cover? (Über dem Titel: From the director of "Audition" and "Ichi the Killer") Ich hatte die "Der Action-Kracher Nr. 1 aus Asien"-DVD.
02.07.2019 14:59 Uhr - Atomic Blonde (Titel)
Als der erste Aufsteller viele Monde vor dem Filmstart bei mir unten im Kino stand, hab ich ja noch gedacht, das wird eine Blondie-Biografie (wegen deren Song "Atomic") und das hätte ich ziemlich klasse gefunden.
Als ich dann erfuhr, dass dem nicht so ist, war ich enttäuscht. Die Nachricht, dass es sich stattdessen um Balleraction mit Charlize Theron handelt, ließ mich erneut frohlocken.
Und nun, wo ich "Atomic Blonde" gesehen habe, bin ich wieder enttäuscht.
Ich finde, da passt nicht viel zusammen. Der Film spielt zur Wendezeit im Agentenmilieu im dicken B. Die damalige Stimmung in Berlin (W) versucht der Film zwar nachzustellen, klappt aber nicht. Zu dekorativ die Straßenpunks, zu Pop der aufdringliche Soundtrack.
Die kaum vorhandene Story dreht sich um den ältesten Spionage-McGuffin: eine Liste aller Agenten, die uhguttoguttogutt - bloß nicht den fiesen Russen in die Hände fallen darf. Erzählt wird Madame Therons Listen-Jagd dann auch noch als ebenfalls nicht gerade sehr innovative Rückblenden-Story in einer Verhörsituation. Storywise also nicht gerade der wahre Heino.
Inszenatorisch hatte ich gewisse Erwartungen, weil David Leitch "John Wick" mitregiert hat. Der Style geht da aber offenbar auf Chad Stahelskis Kappe, wo doch der allein von ihm verantwortete "John Wick 2" zum makellosen Full-Action-Brett geriet, mich aber andererseits David Leitchs Fortsetzung von "Deadpool" gerade in Sachen Kawumm gleichfalls enttäuscht zurückließ.
Und so widerfuhr es mir auch mit der Atomischen Blonden. Trotz aller Splatter-Ballereien und viel Theron-Haut nebst lecker Lesbo-Love mit Sofia Boutella, bleibt alles so Nullachtfuffzehn. Nahezu alle Figuren außer vielleicht der des undurchsichtigen James MacAvoy sind ziemliche Abziehbilder. Die Hauptdarstellerin erhält vom Buch gleich gar keine Möglichkeit, irgendeine Art von Persönlichkeit darstellen.
Schießereien und Prügeleien, die im Film erheblichen Raum einnehmen, sind zwar wie der ganze Streifen schick gefilmt, dennoch weit davon entfernt, choreografisch State of the Art zu sein und weder originell noch elegant.
Das Drehbuch enthält nichtsdestotrotz neben viel Hohl-Gequatsche einige wirklich gute Lines, die gehen aber angesichts der zu langen Laufzeit von knapp zwei Stunden ziemlich unter.
Kurzum, ich ändere meine vergebenen sechs Punkte noch auf fünf (5,49), was eine zugegeben sehr harte Bewertung ist. Aber so ist das Agentenleben eben.
Als ich dann erfuhr, dass dem nicht so ist, war ich enttäuscht. Die Nachricht, dass es sich stattdessen um Balleraction mit Charlize Theron handelt, ließ mich erneut frohlocken.
Und nun, wo ich "Atomic Blonde" gesehen habe, bin ich wieder enttäuscht.
Ich finde, da passt nicht viel zusammen. Der Film spielt zur Wendezeit im Agentenmilieu im dicken B. Die damalige Stimmung in Berlin (W) versucht der Film zwar nachzustellen, klappt aber nicht. Zu dekorativ die Straßenpunks, zu Pop der aufdringliche Soundtrack.
Die kaum vorhandene Story dreht sich um den ältesten Spionage-McGuffin: eine Liste aller Agenten, die uhguttoguttogutt - bloß nicht den fiesen Russen in die Hände fallen darf. Erzählt wird Madame Therons Listen-Jagd dann auch noch als ebenfalls nicht gerade sehr innovative Rückblenden-Story in einer Verhörsituation. Storywise also nicht gerade der wahre Heino.
Inszenatorisch hatte ich gewisse Erwartungen, weil David Leitch "John Wick" mitregiert hat. Der Style geht da aber offenbar auf Chad Stahelskis Kappe, wo doch der allein von ihm verantwortete "John Wick 2" zum makellosen Full-Action-Brett geriet, mich aber andererseits David Leitchs Fortsetzung von "Deadpool" gerade in Sachen Kawumm gleichfalls enttäuscht zurückließ.
Und so widerfuhr es mir auch mit der Atomischen Blonden. Trotz aller Splatter-Ballereien und viel Theron-Haut nebst lecker Lesbo-Love mit Sofia Boutella, bleibt alles so Nullachtfuffzehn. Nahezu alle Figuren außer vielleicht der des undurchsichtigen James MacAvoy sind ziemliche Abziehbilder. Die Hauptdarstellerin erhält vom Buch gleich gar keine Möglichkeit, irgendeine Art von Persönlichkeit darstellen.
Schießereien und Prügeleien, die im Film erheblichen Raum einnehmen, sind zwar wie der ganze Streifen schick gefilmt, dennoch weit davon entfernt, choreografisch State of the Art zu sein und weder originell noch elegant.
Das Drehbuch enthält nichtsdestotrotz neben viel Hohl-Gequatsche einige wirklich gute Lines, die gehen aber angesichts der zu langen Laufzeit von knapp zwei Stunden ziemlich unter.
Kurzum, ich ändere meine vergebenen sechs Punkte noch auf fünf (5,49), was eine zugegeben sehr harte Bewertung ist. Aber so ist das Agentenleben eben.
30.06.2019 19:34 Uhr - Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind (Titel)
Muntere Unterhaltung für alle Altersstufen, die 133 Minuten laufen sich flott weg. Der Edelcast kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Story dünn ist wie Muggelsuppe. Dementsprechend muss Budenzauber im fünf-Minuten-Takt aufgezogen werden, um den Zuschauer bei der Stange, Verzeihung, beim Stab zu halten.
Spannung kommt allerdings kaum auf und die phantastischen Tierwesen hätten sicherlich ein ganzes Stück fantastischer ausfallen dürfen. Ein Maulwurf, der auf Bling Bling steht, ein Riesengreif, Revers-Unkraut der lebendigen Sorte - das haut jetzt nicht gerade die dickste Hexe vom Besen. Zumal die Animation auch nicht allzeit oscarreif ist.
Eddie Redmayne ist gewohnt super in der Hauptrolle, wird aber von Dan Fogler - für mich eine riesen Entdeckung - fast schon zugespielt, weil der die saftigere Rolle hat. Von den beiden Damen hat mich vor allem Allison Sudol überzeugt, die "Schwester" der weiblichen Hauptdarstellerin Katherin Waterston.
Das Setting ist herrlich retro - die 20-er in New York, für die Kostüme gab's eine Oscar.
Was indes fehlt, ist ein schauriger Antagonist. Der wird hier erst aufgebaut um dann im zweiten Teil hoffentlich mehr zu beeindrucken.
Zwei Punkte noch: Wenn man doch Menschen mit einem einfachen Zauberspruch zu sich heranziehen kann, warum geht das nicht mit den Phantastischen Tw?
Zweitens: Wenn man sich magisch so einfach teleportieren kann, warum musste die Potter-Sippe (die ja zeitlich danach spielt) umständlich mit Flohpulver um sich werfen?
Sechs Punkte.
Spannung kommt allerdings kaum auf und die phantastischen Tierwesen hätten sicherlich ein ganzes Stück fantastischer ausfallen dürfen. Ein Maulwurf, der auf Bling Bling steht, ein Riesengreif, Revers-Unkraut der lebendigen Sorte - das haut jetzt nicht gerade die dickste Hexe vom Besen. Zumal die Animation auch nicht allzeit oscarreif ist.
Eddie Redmayne ist gewohnt super in der Hauptrolle, wird aber von Dan Fogler - für mich eine riesen Entdeckung - fast schon zugespielt, weil der die saftigere Rolle hat. Von den beiden Damen hat mich vor allem Allison Sudol überzeugt, die "Schwester" der weiblichen Hauptdarstellerin Katherin Waterston.
Das Setting ist herrlich retro - die 20-er in New York, für die Kostüme gab's eine Oscar.
Was indes fehlt, ist ein schauriger Antagonist. Der wird hier erst aufgebaut um dann im zweiten Teil hoffentlich mehr zu beeindrucken.
Zwei Punkte noch: Wenn man doch Menschen mit einem einfachen Zauberspruch zu sich heranziehen kann, warum geht das nicht mit den Phantastischen Tw?
Zweitens: Wenn man sich magisch so einfach teleportieren kann, warum musste die Potter-Sippe (die ja zeitlich danach spielt) umständlich mit Flohpulver um sich werfen?
Sechs Punkte.
26.06.2019 18:40 Uhr - Mayhem (Titel)
Ich mach's mal kurz: "Mayhem" kann mit dem thematisch sehr ähnlichen "The Belko Experiment" nicht mithalten. Wer also heute noch ein Blutbad im Büro nehmen möchte, setze auf Belko (den James "Guardians of the Galaxy" Gunn geschrieben hat).
Der ist deutlich mehr auf die Fresse, weist zwischendurch sogar eine gewisse Deepness auf, legt ein höheres Tempo vor und mehr Leute um und liegt in Sachen Spannungsaufbau ebenfalls vorn. Selbst die Figurenzeichnung ist etwas weniger grob. Nur in der Kategorie Hauptdarsteller gewinnt der deutlich charismatischere Steven Yeun (The "Walking Dead") gegen John Galagher jr in "Belko".
Dass wir uns nicht missverstehen: Beide Streifen sind relativ platte Gewaltorgien mit mehr oder weniger deutlich herausgearbeiteten Satireanteilen und Gesellschaftskritik. Mhmm, wenn's ich mir noch mal so überlege: eher weniger.
Beide hätten mehr sein können als extrem blutige und brutale Unterhaltung. Ich glaube aber, das wollten sie gar nicht.
Fünf Punkte von mir.
Der ist deutlich mehr auf die Fresse, weist zwischendurch sogar eine gewisse Deepness auf, legt ein höheres Tempo vor und mehr Leute um und liegt in Sachen Spannungsaufbau ebenfalls vorn. Selbst die Figurenzeichnung ist etwas weniger grob. Nur in der Kategorie Hauptdarsteller gewinnt der deutlich charismatischere Steven Yeun (The "Walking Dead") gegen John Galagher jr in "Belko".
Dass wir uns nicht missverstehen: Beide Streifen sind relativ platte Gewaltorgien mit mehr oder weniger deutlich herausgearbeiteten Satireanteilen und Gesellschaftskritik. Mhmm, wenn's ich mir noch mal so überlege: eher weniger.
Beide hätten mehr sein können als extrem blutige und brutale Unterhaltung. Ich glaube aber, das wollten sie gar nicht.
Fünf Punkte von mir.
17.06.2019 21:04 Uhr - 68 Kill (Titel)
Fieser kleiner Crime-Bastard mit fiesem kleinen Humor, der einige Gewalttätigkeiten auffährt. Die Story schlägt einige Haken, nicht alle sind logisch, aber so bleibt doch immerhin Zug drin.
Die Darsteller sind allesamt spitze, was allerdings nicht dazu führt, dass man den Charakteren sonderlich zugeneigt ist.
"68 Kill" ist das Regiedebut von Trent Haaga, der als Drehbuchautor u.a. "Citizen Toxie: The Toxic Avenger IV" und den von mir ob seiner Eskalations-Vorhersehbarkeit so gar nicht geschätzten "Cheap Thrills" auf der Tanzkarte stehen hat.
Dass man die Story hier allzu leicht weissagen könnte, lässt sich indes "68 Kill" nur wirklich nicht vorwerfen. Mich hat nur einfach genervt, dass ich (außer der Hure mit Herz - seit Marlene Dietrich in "Destry Rides Again"/"Der große Bluff" ein Lieblingscharakter meinerseits) niemanden in diesem Film mochte und mir alle Figuren im Endeffekt deshalb scheißegal waren.
Aber als dirty Prekariatsposse geht das klar. Fünf Punkte. Fünf gute.
Die Darsteller sind allesamt spitze, was allerdings nicht dazu führt, dass man den Charakteren sonderlich zugeneigt ist.
"68 Kill" ist das Regiedebut von Trent Haaga, der als Drehbuchautor u.a. "Citizen Toxie: The Toxic Avenger IV" und den von mir ob seiner Eskalations-Vorhersehbarkeit so gar nicht geschätzten "Cheap Thrills" auf der Tanzkarte stehen hat.
Dass man die Story hier allzu leicht weissagen könnte, lässt sich indes "68 Kill" nur wirklich nicht vorwerfen. Mich hat nur einfach genervt, dass ich (außer der Hure mit Herz - seit Marlene Dietrich in "Destry Rides Again"/"Der große Bluff" ein Lieblingscharakter meinerseits) niemanden in diesem Film mochte und mir alle Figuren im Endeffekt deshalb scheißegal waren.
Aber als dirty Prekariatsposse geht das klar. Fünf Punkte. Fünf gute.
16.06.2019 17:49 Uhr - Lords of Chaos (Titel)
Man muss kein Metalhead sein, um "Lords of Chaos" gut zu finden, so wenig wie man für den fiesen kleinen "Green Room" Hardcorefan sein muss.
Und so habe auch ich mit Todesmetall nix am Hut, der neue Film von Jonas Åkerlund, der den fabelhaften "Spun" geschaffen hat, hat mich aber ob seiner spektakulären true Story doch sehr interessiert.
Ich wurde nicht enttäuscht. Trotz kleinerer Verfremdungen (oder sind es Ungenauigkeiten? Glaube ich eher nicht, denn Åkerlund war nah dran an der Szene) schildert der Film die Geschichte rund um Mayhem und Burzum authentisch und mit Verve. Betrachtet man "Lords of Chaos" als Nicht-Fan der Bands und der Todesmetallszene, entsteht der Eindruck einer realistisch geschilderten Subkultur nebst Untergrund-Muckern, Groupies und einem typischen Szene-Plattenladen, ohne freilich in einen Dokufilm-Tonfall abzugleiten, der so partout alles richtig machen will. Ist immer noch Unterhaltung, Freunde, kein bewegter Wikipedia-Eintrag.
Alle Darsteller sind fantastisch, insbesondere Rory Culkin und Emory Cohen ("A Place Beyond the Pines", "To Kill a Man") in den Hauptrollen. Das gilt auch für den jungen Herrn Ochsenknecht, der seine kleinere Rolle überzeugend rüberbringt und im Abspann ohne international Zungenbrecher lediglich als Wilson Gonzalez geführt wird. Kameraarbeit und Regie verdienen sich ebenfalls Topnoten.
Wo es nötig ist, schreckt Jonas Åkerlund auch vor Härten, Ekelszenen und Nuditäten nicht zurück, sodass die 18-er FSK in Ordnung geht.
Rock on, Åkerlund, ich geb acht Pommesgabeln.
Und so habe auch ich mit Todesmetall nix am Hut, der neue Film von Jonas Åkerlund, der den fabelhaften "Spun" geschaffen hat, hat mich aber ob seiner spektakulären true Story doch sehr interessiert.
Ich wurde nicht enttäuscht. Trotz kleinerer Verfremdungen (oder sind es Ungenauigkeiten? Glaube ich eher nicht, denn Åkerlund war nah dran an der Szene) schildert der Film die Geschichte rund um Mayhem und Burzum authentisch und mit Verve. Betrachtet man "Lords of Chaos" als Nicht-Fan der Bands und der Todesmetallszene, entsteht der Eindruck einer realistisch geschilderten Subkultur nebst Untergrund-Muckern, Groupies und einem typischen Szene-Plattenladen, ohne freilich in einen Dokufilm-Tonfall abzugleiten, der so partout alles richtig machen will. Ist immer noch Unterhaltung, Freunde, kein bewegter Wikipedia-Eintrag.
Alle Darsteller sind fantastisch, insbesondere Rory Culkin und Emory Cohen ("A Place Beyond the Pines", "To Kill a Man") in den Hauptrollen. Das gilt auch für den jungen Herrn Ochsenknecht, der seine kleinere Rolle überzeugend rüberbringt und im Abspann ohne international Zungenbrecher lediglich als Wilson Gonzalez geführt wird. Kameraarbeit und Regie verdienen sich ebenfalls Topnoten.
Wo es nötig ist, schreckt Jonas Åkerlund auch vor Härten, Ekelszenen und Nuditäten nicht zurück, sodass die 18-er FSK in Ordnung geht.
Rock on, Åkerlund, ich geb acht Pommesgabeln.
04.05.2019 12:54 Uhr - Void, The (Titel)
War ich nicht in Form? KP, aber "The Void" hat mich nicht geflasht, obwohl die ausgeprägte 80-er-Hinwendung eigentlich einen schönen Retro-Abend versprach.
Richtig kapiert hab ich die Geschichte allerdings auch nicht. Wer oder was sollten die Kapuzen-Willis eigentlich sein und wo sind sie hinterher geblieben? Gut ausgesehen haben sie ja, insbesondere, wenn sie im Gleichstand das Messer mit seitlich ausgestrecktem Arm hielten. Aber wo hatten die eigentlich alle denselben Dolch nebst Kult-Fummel her?
Na ja, wenn man einen Horror-Film nicht mag, ist es immer leicht, korinthenkackerige Fragen zu stellen.
Ich bin wohl einfach an den weitgehend uninteressanten Darstellern, den ausgiebigen Laberparts der Story und der teils ungelenken Inszenierung (was ja eigentlich ebenfalls sehr 80-er ist) gescheitert. Die Creature-Effects waren mir zu billig, wenn auch sichtbar mit Liebe ausgeführt - da fehlte sicherlich eher das Geld als der Wille zur Gestaltung. Und weil darüber hinaus weder Goregehalt noch Atmo, noch Kameraarbeit mich zu fesseln vermochten, vergebe ich 4,5 Punkte, die hier, wo keine halben vorgesehen sind, jedoch als nur vier ankommen.
Die Vorbilder des Films, Carpenters Werk, From Beyond, Clive Barker, sind sicherlich alle die richtigen - da waren offensichtlich Genre-Fans am Werk. Und deswegen sage ich es mit Bedauern: für mich hat es eben nicht gereicht.
Richtig kapiert hab ich die Geschichte allerdings auch nicht. Wer oder was sollten die Kapuzen-Willis eigentlich sein und wo sind sie hinterher geblieben? Gut ausgesehen haben sie ja, insbesondere, wenn sie im Gleichstand das Messer mit seitlich ausgestrecktem Arm hielten. Aber wo hatten die eigentlich alle denselben Dolch nebst Kult-Fummel her?
Na ja, wenn man einen Horror-Film nicht mag, ist es immer leicht, korinthenkackerige Fragen zu stellen.
Ich bin wohl einfach an den weitgehend uninteressanten Darstellern, den ausgiebigen Laberparts der Story und der teils ungelenken Inszenierung (was ja eigentlich ebenfalls sehr 80-er ist) gescheitert. Die Creature-Effects waren mir zu billig, wenn auch sichtbar mit Liebe ausgeführt - da fehlte sicherlich eher das Geld als der Wille zur Gestaltung. Und weil darüber hinaus weder Goregehalt noch Atmo, noch Kameraarbeit mich zu fesseln vermochten, vergebe ich 4,5 Punkte, die hier, wo keine halben vorgesehen sind, jedoch als nur vier ankommen.
Die Vorbilder des Films, Carpenters Werk, From Beyond, Clive Barker, sind sicherlich alle die richtigen - da waren offensichtlich Genre-Fans am Werk. Und deswegen sage ich es mit Bedauern: für mich hat es eben nicht gereicht.
03.05.2019 21:21 Uhr - Free Fire (Titel)
Toller Anfang. Die Figuren, die Fummel, die Dialoge, die Darsteller. Eins: Nett umrissen, wenn auch keine wirklichen Charaktere, sondern eher Archetypen. Zwei: Schick 70-er. Drei: on point. Vier: Großartig bis in die Nebenrollen - von Charlto Copley (luv him) über Cillian Murphy bis zu Sam Riley als Junkie, Brie Larson und Armie Hammer (nicht zu vergessen: "Hitler" aus " Preacher" und Ex-Robin Hood Patrick Bergin).
Regisseur Ben Wheatley (sein großartiger Schlag in die Fresse, "Kill List", ist mir in bester Erinnerung) braucht kaum 20 Minuten, um ein interessantes Setting aufzubauen, aus ganz einfachen, 1000-mal verwendeten Zutaten zwar, aber dank der großartigen Darsteller trägt das.
Danach heißt es dann allerdings "Free Fire" und um es kurz zu machen, dann folgt für die restlichen 70 Minuten ein Dauer-Shootout, der mit dem vielversprechenden Auftakt nicht mehr mithalten kann.
Leider, denn so was muss ja nicht schiefgehen, wie der fabelhafte "Shoot 'em up" 2007 bewiesen hat.
Hier gelingt es allerdings nicht, die Bummerei so zu inszenieren, dass man wahlweise mit den Figuren mitfiebert oder angesichts von over-the-top-Action das Maul nicht zubekommt. Ist mehr so wie Lasertag mit echten Waffen - Stellungskampf in einer alten Lagerhalle.
Reicht für einmal anschauen, für zweimal ist das Leben zu kurz.
Fünfkommafünf Punkte baller ich raus.
Regisseur Ben Wheatley (sein großartiger Schlag in die Fresse, "Kill List", ist mir in bester Erinnerung) braucht kaum 20 Minuten, um ein interessantes Setting aufzubauen, aus ganz einfachen, 1000-mal verwendeten Zutaten zwar, aber dank der großartigen Darsteller trägt das.
Danach heißt es dann allerdings "Free Fire" und um es kurz zu machen, dann folgt für die restlichen 70 Minuten ein Dauer-Shootout, der mit dem vielversprechenden Auftakt nicht mehr mithalten kann.
Leider, denn so was muss ja nicht schiefgehen, wie der fabelhafte "Shoot 'em up" 2007 bewiesen hat.
Hier gelingt es allerdings nicht, die Bummerei so zu inszenieren, dass man wahlweise mit den Figuren mitfiebert oder angesichts von over-the-top-Action das Maul nicht zubekommt. Ist mehr so wie Lasertag mit echten Waffen - Stellungskampf in einer alten Lagerhalle.
Reicht für einmal anschauen, für zweimal ist das Leben zu kurz.
Fünfkommafünf Punkte baller ich raus.
01.05.2019 14:54 Uhr - Shazam! (Titel)
Eine tolle Figur, dieser Shazam. (Achtung es folgt ein milder SPOILER zur Grundkonstellation des Films). Denn dieser Superheld in klassisch engem Fummel nebst Cape ist ein 14-jähriger Junge, der immer dann auf Mannesgröße wächst, wenn er eben das Wort "Shazam" ausspricht. Trotzdem steckt in dem Männerkörper immer noch ein Kid. Also "Big" mit Superkräften. SPOILER-ENDE
Das birgt natürlich jede Menge Potenzial für witzige Situationen und die gibt es zuhauf. Haben uns prächtig amüsiert.
Allerdings nimmt der schwedische Regisseur David F. Sandberg ("Lights Out", "Annabelle 2") dafür reichlich Anlauf und landet so schließlich bei 132 Minuten. Bis es richtig shazamig wird, dauert es ein Weilchen. Vorher gibt es Harry-Potter-ähnlichen Zauberermief, der den großartigen Djimon Hounsou in einer wirklich peinlichen Klischee-Rolle als alter Wizzard mit sooo nem Bart verheizt und zudem gewaltig auf die "armes Waisenkind"-Tränendrüse drückt.
Punktabzug leider auch für Mark Strong, der als Bösewicht keine Akzente setzen kann und mit einem einzigen Gesichtsausdruck durch den ganzen Film kommt.
Bei den Kids setzt Jack Dylan Grazer als Sidekick Freddy die Highlights, Asher Angel als junger Hauptdarsteller bleibt einem relativ egal. Ob er das nächste mal wieder dabei ist oder ein anderer, ist Latte. Das gilt allerdings nicht für Zachary Levi als erwachsener Shazam. Der ist wundervoll und spielt mit sichtbarer Freude und großem Charme diese dankbare Rolle, in der ein Darsteller dem Affen so richtig Zucker geben kann.
Die Effekte sind gut, die sieben Todsünden als Thema nicht gerade schreiend originell, aber eindrucksvoll umgesetzt.
Nachdem der Film sich für die Origin-Story ordentlich Zeit genommen hat, könnte ein zweiter Teil richtig auf die Kacke hauen. Wenn er so amüsant wird, wie der erste und sich ein paar Längen und Tränenzieher vermeiden lassen, bin ich auf jeden wieder am Start.
Sieben Punkte.
Das birgt natürlich jede Menge Potenzial für witzige Situationen und die gibt es zuhauf. Haben uns prächtig amüsiert.
Allerdings nimmt der schwedische Regisseur David F. Sandberg ("Lights Out", "Annabelle 2") dafür reichlich Anlauf und landet so schließlich bei 132 Minuten. Bis es richtig shazamig wird, dauert es ein Weilchen. Vorher gibt es Harry-Potter-ähnlichen Zauberermief, der den großartigen Djimon Hounsou in einer wirklich peinlichen Klischee-Rolle als alter Wizzard mit sooo nem Bart verheizt und zudem gewaltig auf die "armes Waisenkind"-Tränendrüse drückt.
Punktabzug leider auch für Mark Strong, der als Bösewicht keine Akzente setzen kann und mit einem einzigen Gesichtsausdruck durch den ganzen Film kommt.
Bei den Kids setzt Jack Dylan Grazer als Sidekick Freddy die Highlights, Asher Angel als junger Hauptdarsteller bleibt einem relativ egal. Ob er das nächste mal wieder dabei ist oder ein anderer, ist Latte. Das gilt allerdings nicht für Zachary Levi als erwachsener Shazam. Der ist wundervoll und spielt mit sichtbarer Freude und großem Charme diese dankbare Rolle, in der ein Darsteller dem Affen so richtig Zucker geben kann.
Die Effekte sind gut, die sieben Todsünden als Thema nicht gerade schreiend originell, aber eindrucksvoll umgesetzt.
Nachdem der Film sich für die Origin-Story ordentlich Zeit genommen hat, könnte ein zweiter Teil richtig auf die Kacke hauen. Wenn er so amüsant wird, wie der erste und sich ein paar Längen und Tränenzieher vermeiden lassen, bin ich auf jeden wieder am Start.
Sieben Punkte.
26.04.2019 18:27 Uhr - Jede Menge Kohle (Titel)
Wohin sich die BRD zwischen den Swinging Sixties und den desillusionierten 80-ern entwickelt hat, lässt sich gut an "Jede Menge Kohle" ablesen, der einen Typen ähnlich der Figur des Martin, später Charly, in "Zur Sache, Schätzchen" bzw. dem Quasi-Sequel "Nicht fummeln, Liebling" porträtiert. Während die beiden Superhits des „Jungen Deutschen Films“ ihren Antihelden beim Ausbruch aus der Spießerwelt der Bürgerlichkeit zeigen und bei der Ausgestaltung eines neuen Lebensgefühls, ringt der ganz ähnlich angelegte "Katlewski" in Adolf Winkelmanns Ruhrpott-Posse mit wirtschaftlichen Nöten.
Katlewski wird dabei mit einer Aussteiger-Mentalität gezeichnet, die in unseren Geld- und Karriere-fixierten Zeiten kaum noch nachvollziehbar ist, die leck-mich-an-meinem-dürren-Arsch-Haltung von damals aber gut einfängt.
Das Ganze in feinstem Ruhrpöttisch mit tollen Darstellern wie Hermann Lause, Martin Lüttge und der wundervollen, einzigartigen Tana Schanzara.
Der Film bedient sich dabei eines Tonfalls, dem man als Pottversion des magischen Realismus bezeichnen könnte.
Dadurch, dass die Hauptfigur ständig neue Jobs annimmt, um ihren Kredit abzustottern, entwickelt sich die Story allerdings relativ episodenhaft und will sich nicht so recht zu einem zwingenden Ganzen fügen, sondern bleibt austauschbar. Genauso gut Katlewski auch in einer Kneipe, einem Klamottenladen oder als Taxifahrer arbeiten können.
Außerdem nervt der Soundtrack dieses ersten deutschen Films in Dolby Stereo, so fieses Rock-Gegniedel.
Hab lange überlegt, ob ich fünf oder sechs Punkte gebe. Den Ausschlag gab schließlich, dass ich mich gefragt habe, wie ich "Jede Menge Kohle" bewerten würde, wenn es ein, sagen wir französischer Film wäre. Dann hätte mich das nämlich wohl alles kaum interessiert, ich hätte sicherlich nicht zu Ende geschaut und vier Punkte vergeben. So sind es dann fünf geworden.
Katlewski wird dabei mit einer Aussteiger-Mentalität gezeichnet, die in unseren Geld- und Karriere-fixierten Zeiten kaum noch nachvollziehbar ist, die leck-mich-an-meinem-dürren-Arsch-Haltung von damals aber gut einfängt.
Das Ganze in feinstem Ruhrpöttisch mit tollen Darstellern wie Hermann Lause, Martin Lüttge und der wundervollen, einzigartigen Tana Schanzara.
Der Film bedient sich dabei eines Tonfalls, dem man als Pottversion des magischen Realismus bezeichnen könnte.
Dadurch, dass die Hauptfigur ständig neue Jobs annimmt, um ihren Kredit abzustottern, entwickelt sich die Story allerdings relativ episodenhaft und will sich nicht so recht zu einem zwingenden Ganzen fügen, sondern bleibt austauschbar. Genauso gut Katlewski auch in einer Kneipe, einem Klamottenladen oder als Taxifahrer arbeiten können.
Außerdem nervt der Soundtrack dieses ersten deutschen Films in Dolby Stereo, so fieses Rock-Gegniedel.
Hab lange überlegt, ob ich fünf oder sechs Punkte gebe. Den Ausschlag gab schließlich, dass ich mich gefragt habe, wie ich "Jede Menge Kohle" bewerten würde, wenn es ein, sagen wir französischer Film wäre. Dann hätte mich das nämlich wohl alles kaum interessiert, ich hätte sicherlich nicht zu Ende geschaut und vier Punkte vergeben. So sind es dann fünf geworden.
07.04.2019 18:36 Uhr - Iron Sky: The Coming Race (Titel)
Pottschlecht. Ich kann's nicht anders sagen. Und ich würde gerne, denn abgedrehtes Underground-Trash-Kino mit dicker Knete und bundesweitem Kinostart unterstütze ich eigentlich viel lieber, als das ich es lattmache. Leider lässt mir der Film keine Chance.
Selten so gelangweilt. Dabei glaubt der Streifen selber, er wäre ein tempogeladenes SF-Abenteuer mit ungeheuer orgineller Story.
Und doch stimmt hier fast nichts. Darsteller kacke, selbst Udo Kier in seiner eigentlich erprobten Rolle. Masken: scheiße/billig (die Dietze in alt, die Aliens, die Dinofressen!). Drehbuch: hirnrissig. Dialoge: öde. Und dann versucht Regisseur Timo Vuorensola auch noch, Screwball-Humor zwischen der mir unbekannten Hauptactrice Laura Rossi und ihrem Love Interest Vladimir Burlakov hinzubekommen und das geht inszenatorisch mangels Timing voll ins Höschen. Auch, weil das Buch immer wieder unglaublich langweilige/unwitzige Dialoge anbietet. Und Running Gags wie das Technik-Gelaber der beiden zünden auch nicht. Eisiges Schweigen im Kino, nur das Pärchen hinter uns amüsierte sich köstlich.
Um nicht ungerecht zu sein: Die Kamerarbeit ist gut und fängt immer wieder schöne Bilder ein. Und ausgerechnet der bescheuerte US-Comedian Tom Green, den ich ja echt noch nie abkonnte, gibt einen sehr guten Sektenführer.
Was noch? Ach ja, die Action: müde.
Und das Schlimmste: keine Nazis! Keine Nazis! In "Nazis aufm Mond 2"! Da müsste es nach der Bigger/better/more"-Regel für Sequels vor Nazis nur so wimmeln! Stattdessen versucht das Buch sich an einer völlig missglückten Abenteuer-Dino-Aliens-Story, die mit zeitgeisty Elementen wie Holzhammer-Kritik an Handy-Spasten aufwartet.
Ich vergebe sonst eigentlich keine vier Punkte, weil ich alle Filme schlechter als fünf ausmache und wiederum keine bewerte, die ich nicht zu Ende geschaut habe. Aber ich saß mit mein Kumpel im Kino und wir dachten beide, dem anderen gefällt's und haben so bis zum Ende durchgehalten. 98 verkackte Minuten meines Lebens.
Vier Punkte.
Selten so gelangweilt. Dabei glaubt der Streifen selber, er wäre ein tempogeladenes SF-Abenteuer mit ungeheuer orgineller Story.
Und doch stimmt hier fast nichts. Darsteller kacke, selbst Udo Kier in seiner eigentlich erprobten Rolle. Masken: scheiße/billig (die Dietze in alt, die Aliens, die Dinofressen!). Drehbuch: hirnrissig. Dialoge: öde. Und dann versucht Regisseur Timo Vuorensola auch noch, Screwball-Humor zwischen der mir unbekannten Hauptactrice Laura Rossi und ihrem Love Interest Vladimir Burlakov hinzubekommen und das geht inszenatorisch mangels Timing voll ins Höschen. Auch, weil das Buch immer wieder unglaublich langweilige/unwitzige Dialoge anbietet. Und Running Gags wie das Technik-Gelaber der beiden zünden auch nicht. Eisiges Schweigen im Kino, nur das Pärchen hinter uns amüsierte sich köstlich.
Um nicht ungerecht zu sein: Die Kamerarbeit ist gut und fängt immer wieder schöne Bilder ein. Und ausgerechnet der bescheuerte US-Comedian Tom Green, den ich ja echt noch nie abkonnte, gibt einen sehr guten Sektenführer.
Was noch? Ach ja, die Action: müde.
Und das Schlimmste: keine Nazis! Keine Nazis! In "Nazis aufm Mond 2"! Da müsste es nach der Bigger/better/more"-Regel für Sequels vor Nazis nur so wimmeln! Stattdessen versucht das Buch sich an einer völlig missglückten Abenteuer-Dino-Aliens-Story, die mit zeitgeisty Elementen wie Holzhammer-Kritik an Handy-Spasten aufwartet.
Ich vergebe sonst eigentlich keine vier Punkte, weil ich alle Filme schlechter als fünf ausmache und wiederum keine bewerte, die ich nicht zu Ende geschaut habe. Aber ich saß mit mein Kumpel im Kino und wir dachten beide, dem anderen gefällt's und haben so bis zum Ende durchgehalten. 98 verkackte Minuten meines Lebens.
Vier Punkte.
07.04.2019 18:11 Uhr - Hell or High Water (Titel)
Hier ist wirklich alles im Arsch, niemand hat Geld, Gold, ein sorgenfreies Leben. Der wirtschaftliche Niedergang der USA, in besondere des Amerikas der Unter- und Mittelschicht ist das Thema dieses Films, der zwar in der Jetztzeit spielt, aber ein Western ist.
Ein Western mit zwei Bankräubern, einem Brüderpaar. Cool der eine (Chris Pine), mit kurzer Lunte der andere (Ben Foster), und zwei Marshalls, die das Duo verfolgen. Das sind Jeff Bridges und Gil Birmingham, dessen Name wohl vielen nicht sagen wird, die Fresse allerdings ist aus der "kennt man"-Kiste.
Mühelos gelingt es dem Film mit Motiven des Western seinen Abgesang auf das Hier und Heute zu erzählen. Ruhig, aber nicht bedächtig, mit vom Hauptdarsteller-Quartett bis zur Kellnerin im Diner genau gezeichneten Charakteren. Insbesondere Bridges steht dabei für das alte Amerika. Dass sein Partner zum Teil indianischer Abstammung ist, gibt einen weiteren Hinweis auf die Geschichte dieses Landes.
Die alte und die aktuelle Generation sind in David Mackenzie Film am Arsch. Alleingelassen von den Mächtigen in Politik und dem Kapital. Analog dazu sterben die Kleinstädte dahin.
Und doch, Hoffnung gibt es. Die Jugend. Namentlich Chris Pines Söhne, die nicht am Nachmittag schon Bier trinken mögen. Sieben Punkte.
Ein Western mit zwei Bankräubern, einem Brüderpaar. Cool der eine (Chris Pine), mit kurzer Lunte der andere (Ben Foster), und zwei Marshalls, die das Duo verfolgen. Das sind Jeff Bridges und Gil Birmingham, dessen Name wohl vielen nicht sagen wird, die Fresse allerdings ist aus der "kennt man"-Kiste.
Mühelos gelingt es dem Film mit Motiven des Western seinen Abgesang auf das Hier und Heute zu erzählen. Ruhig, aber nicht bedächtig, mit vom Hauptdarsteller-Quartett bis zur Kellnerin im Diner genau gezeichneten Charakteren. Insbesondere Bridges steht dabei für das alte Amerika. Dass sein Partner zum Teil indianischer Abstammung ist, gibt einen weiteren Hinweis auf die Geschichte dieses Landes.
Die alte und die aktuelle Generation sind in David Mackenzie Film am Arsch. Alleingelassen von den Mächtigen in Politik und dem Kapital. Analog dazu sterben die Kleinstädte dahin.
Und doch, Hoffnung gibt es. Die Jugend. Namentlich Chris Pines Söhne, die nicht am Nachmittag schon Bier trinken mögen. Sieben Punkte.
03.04.2019 20:13 Uhr - Mama (Titel)
Dass so viele von dem Ende irritiert sind (NO Spoiler hier), kann ich nachvollziehen. Denn es ist weder ein Happy End noch ein Sad End. Das Spiel endet unentschieden, würde ich sagen.
"Mama" von "Es"-Director Andy Muschietti ist ein sehr poetischer Film mit wundervollen Bildern, der Psychothriller und klassischen Horror vereint.
Für mich funktioniert er sogar besser als Psychogramm der beiden Mädchen, die fantastisch spielen und natürlich von "Mama" denn als Horrorfilm.
Als solcher bietet er nämlich eigentlich gar nicht so viel Neues. Muschietti gelingt es aber, das sehr geschickt durch die Anordnung seiner überwiegend durchaus bekannten Versatzstücke und seine märchenhafte Inszenierung zu verbergen.
Der Film hat etwas von einem Traum. Kein schöner Traum natürlich, aber auch nicht wirklich ein Alptraum. Eher so die Abteilung verwunschen-schaurig.
Interessant ist, dass alle Charaktere in ihrem Tun nachvollziehbar bleiben und Muschietti keinen hängen lässt, also als Hassfigur dem Publikum zum Fraß vorwirft.
Interessant und sehr selten, so was. Muschietti beweist schon in seinem ersten Film eine eigene Handschrift.
Sechs gute Punkte von mir.
"Mama" von "Es"-Director Andy Muschietti ist ein sehr poetischer Film mit wundervollen Bildern, der Psychothriller und klassischen Horror vereint.
Für mich funktioniert er sogar besser als Psychogramm der beiden Mädchen, die fantastisch spielen und natürlich von "Mama" denn als Horrorfilm.
Als solcher bietet er nämlich eigentlich gar nicht so viel Neues. Muschietti gelingt es aber, das sehr geschickt durch die Anordnung seiner überwiegend durchaus bekannten Versatzstücke und seine märchenhafte Inszenierung zu verbergen.
Der Film hat etwas von einem Traum. Kein schöner Traum natürlich, aber auch nicht wirklich ein Alptraum. Eher so die Abteilung verwunschen-schaurig.
Interessant ist, dass alle Charaktere in ihrem Tun nachvollziehbar bleiben und Muschietti keinen hängen lässt, also als Hassfigur dem Publikum zum Fraß vorwirft.
Interessant und sehr selten, so was. Muschietti beweist schon in seinem ersten Film eine eigene Handschrift.
Sechs gute Punkte von mir.
03.04.2019 19:57 Uhr - Slow West (Titel)
Wie wenn ein veganer Ökojunge in einen coolen Club kommt. Eigentlich bewundert man die stylishen Schönheiten der Nacht, Midnight Rockers, City Slickers, aber den Jungen hier mag man sofort, obwohl er gar nicht reinpasst.
Der Junge ist Kodi Smit-McPhee und ich mag ihn seit "Let Me In", dem fabelhaften Ami-Remake des mega-fabelhaften "So finster die Nacht" ("Låt den rätte komma in"). Später konnte man ihn in "The Congress" sehen, dem Planet der Affen-Reboot und als neuen Nightcrawler/Kurt Wagner in "X-Men: Apocalypse".
Sein hervorstechendstes Merkmal: man mag ihn. Sofort. Genau wie in "Slow West", wo er als schottischer Teenager Jay Cavendish in den Wilden Westen reist, um seine Liebste wiederzufinden.
Dem verträumten, naiven, staksigen, dennoch zielstrebigen Jungen steht Michael Fassbender als Silas zur Seite, der zynische Survial-Typ, ein Headhunter mit geheimer Agenda. Vordergründig rettet Silas Jay Cavendish das Leben, aber eigentlich ist es andersherum.
"Slow West" ist ein poetischer, versponnener, komischer, nahezu surrealer Western, der urplötzlich seinen Ton ändern kann, wenn nötig. Der zwei tolle Hauptdarsteller hat und mit Ben Mendelsohn einen sehr überzeugenden First Supporter.
Der seine Geschichte so unvorhersehbar erzählt, wie der Westen sich Jay Cavendish präsentiert, der glühenden Herzens in voller Naivität und Unschuld losreitet und manches lernen muss. Dabei aber nie seine Güte verliert oder sie aufgibt.
"Slow West" ist nicht so slow wie der Titel es vorgibt, aber er ist auch nichts für Zuschauer, die Shootouts und Zigarillos im Mundwinkel bevorzugen. Er ist die Teestube des coolen Clubs, nicht die dunkle Ecke, in der die Hipster sich rumdrücken. Und wenn Jay Cavendish auf den Floor geht, dann tanzt er ungelenk, uncool, ohne Style. E tanzt ehrlich, ohne Attitüde. Man mag ihn. Sechs Punkte, Tendenz sieben.
Der Junge ist Kodi Smit-McPhee und ich mag ihn seit "Let Me In", dem fabelhaften Ami-Remake des mega-fabelhaften "So finster die Nacht" ("Låt den rätte komma in"). Später konnte man ihn in "The Congress" sehen, dem Planet der Affen-Reboot und als neuen Nightcrawler/Kurt Wagner in "X-Men: Apocalypse".
Sein hervorstechendstes Merkmal: man mag ihn. Sofort. Genau wie in "Slow West", wo er als schottischer Teenager Jay Cavendish in den Wilden Westen reist, um seine Liebste wiederzufinden.
Dem verträumten, naiven, staksigen, dennoch zielstrebigen Jungen steht Michael Fassbender als Silas zur Seite, der zynische Survial-Typ, ein Headhunter mit geheimer Agenda. Vordergründig rettet Silas Jay Cavendish das Leben, aber eigentlich ist es andersherum.
"Slow West" ist ein poetischer, versponnener, komischer, nahezu surrealer Western, der urplötzlich seinen Ton ändern kann, wenn nötig. Der zwei tolle Hauptdarsteller hat und mit Ben Mendelsohn einen sehr überzeugenden First Supporter.
Der seine Geschichte so unvorhersehbar erzählt, wie der Westen sich Jay Cavendish präsentiert, der glühenden Herzens in voller Naivität und Unschuld losreitet und manches lernen muss. Dabei aber nie seine Güte verliert oder sie aufgibt.
"Slow West" ist nicht so slow wie der Titel es vorgibt, aber er ist auch nichts für Zuschauer, die Shootouts und Zigarillos im Mundwinkel bevorzugen. Er ist die Teestube des coolen Clubs, nicht die dunkle Ecke, in der die Hipster sich rumdrücken. Und wenn Jay Cavendish auf den Floor geht, dann tanzt er ungelenk, uncool, ohne Style. E tanzt ehrlich, ohne Attitüde. Man mag ihn. Sechs Punkte, Tendenz sieben.
27.03.2019 20:22 Uhr - Inbred (Titel)
Offenbar kann man diesen Film also auch nicht mögen. Ich staune. Ein wunderbares uff-de-Fress-Movie wie Gorehounds es doch eigentlich lieben.
Womöglich hat man schon mal bessere Schauspieler gesehen, aber ganz bestimmt auch schon schlechtere.
Im Übrigen: Courtroom-Dramen mögen keine Trash-Darsteller vertragen, seh ich ein, aber hier? Wen interessiert's, wie die Schauspieler sind? So lange sie ein bestimmtes Maß nicht unterschreiten und das tun sie ja wohl eindeutig nicht.
Und Seamus O'Neill (der Wirt) liefert sogar eine sehr eindringliche Darstellung ab, finde ich. Mir ist er jedenfalls in bester Erinnerung. So schnell vergess ich ihn als Showmaster bestimmt nicht. Der restliche Cast ist zugegeben völlig austauschbar.
Und ja, der Gore-und Gewalt-Gehalt hätte noch höher ausfallen können und anfangs zieht sichs ein bisschen, aber eben nur ein bisschen. Wenn es dann losgeht, knallt es doch sehr schön durch.
Und die Inzuchtbande in dem kleinen Kackdorf ist doch köstlich. Die große Abendshow - ein einziges Vergnügen.
Also, ick hab ma amüsiert wie Bolle. Sieben Punkte.
Womöglich hat man schon mal bessere Schauspieler gesehen, aber ganz bestimmt auch schon schlechtere.
Im Übrigen: Courtroom-Dramen mögen keine Trash-Darsteller vertragen, seh ich ein, aber hier? Wen interessiert's, wie die Schauspieler sind? So lange sie ein bestimmtes Maß nicht unterschreiten und das tun sie ja wohl eindeutig nicht.
Und Seamus O'Neill (der Wirt) liefert sogar eine sehr eindringliche Darstellung ab, finde ich. Mir ist er jedenfalls in bester Erinnerung. So schnell vergess ich ihn als Showmaster bestimmt nicht. Der restliche Cast ist zugegeben völlig austauschbar.
Und ja, der Gore-und Gewalt-Gehalt hätte noch höher ausfallen können und anfangs zieht sichs ein bisschen, aber eben nur ein bisschen. Wenn es dann losgeht, knallt es doch sehr schön durch.
Und die Inzuchtbande in dem kleinen Kackdorf ist doch köstlich. Die große Abendshow - ein einziges Vergnügen.
Also, ick hab ma amüsiert wie Bolle. Sieben Punkte.
20.03.2019 21:08 Uhr - Get Out (Titel)
Rat mal, wer zum Essen kommt: Es passiert ja nicht mehr oft, dass einer im Horror-Genre, eigentlich im Ami-Kino überhaupt, noch mal ein neues Fass aufmacht - um im Bild zu bleiben: ein neues Gericht auf die Karte setzt.
Genau das ist Jordan Peele mit "Get Out" aber gelungen, kein Wunder, dass der Buzz so groß war.
Wobei das sicherlich auch damit zusammenhängt, dass Peele weder derbe Gewalt noch irgendeinen Spukhaus-Scheiß oder andere gängige Horror-Topoi verwendet - das macht den Film natürlich auch für Maintreamer kuckable.
Zumal er so ziemlich das schlaueste Unterhaltungswerk ist, dass mir seit langer Zeit untergekommen ist.
Wie Peele uns hier anderthalb Stunden durch die Augen eines Schwarzen miterleben lässt, wie der mit seiner weißen Freundin den Antrittsbesuch bei deren Familie absolviert, ist brillant. Die merkwürdig übernetten Eltern, die betonten Versuche, Anknüpfungspunkte an die schwarze Kultur zu finden, der Bruder der Freundin, der sich offenbar nur schwerlich kontrollieren kann und vor allem die zombiesken (schwarzen) Angestellten - die Athmo ist von vorn herein auf stranger things gestellt.
Was sich daraus entwickelt, erzählt Peele sehr subtil anhand der toll gezeichneten Beziehung zwischen dem Hauptdarsteller Daniel Kaluuya und seiner gleichfalls großartig spielenden Whitie-Flamme Allison Williams.
Wie Peele hier das Thema Rassismus im Genre-Gewand abhandelt, ist eindringlich, originell und nie platt mit etlichen humoristischen Momenten inszeniert.
Allerdings, und jetzt muss ich FETT SPOILERN, um meinen Punkt ausführen zu können:
Allerdings lässt das Drehbuch einen überaus entscheidenden Punkt schlicht und einfach außen vor: die ganze Bodyswitch-Nummer, wie soll die funktionieren? Ich meine gut, von Chris (Kaluuya) wollen sie nur die Augen, das wär ja kein Problem, aber der Geist-Transfer? Wtf?
Da kann man so eine Kleinigkeit wie: Wie gelingt es dem gefesselten Chris eigentlich, sich Füllmaterial aus dem Sessel in die Ohren zu stopfen? - was ja für die Handlung sehr wesentlich ist - also so eine Petitesse kann man da von mir schon eher ignorieren. Indiana Jones kommt ja auch aus jeder Schlangengrube wieder raus.
SPOILER-ENDE
Aber wegen dieser beiden Punkte kann ich - der ansonsten großartigen, innovativen Story zum Trotz, dann doch nur sieben Punkte geben. Sieben sehr gute Punkte. Ich habe mit großem Vergnügen geschaut.
Genau das ist Jordan Peele mit "Get Out" aber gelungen, kein Wunder, dass der Buzz so groß war.
Wobei das sicherlich auch damit zusammenhängt, dass Peele weder derbe Gewalt noch irgendeinen Spukhaus-Scheiß oder andere gängige Horror-Topoi verwendet - das macht den Film natürlich auch für Maintreamer kuckable.
Zumal er so ziemlich das schlaueste Unterhaltungswerk ist, dass mir seit langer Zeit untergekommen ist.
Wie Peele uns hier anderthalb Stunden durch die Augen eines Schwarzen miterleben lässt, wie der mit seiner weißen Freundin den Antrittsbesuch bei deren Familie absolviert, ist brillant. Die merkwürdig übernetten Eltern, die betonten Versuche, Anknüpfungspunkte an die schwarze Kultur zu finden, der Bruder der Freundin, der sich offenbar nur schwerlich kontrollieren kann und vor allem die zombiesken (schwarzen) Angestellten - die Athmo ist von vorn herein auf stranger things gestellt.
Was sich daraus entwickelt, erzählt Peele sehr subtil anhand der toll gezeichneten Beziehung zwischen dem Hauptdarsteller Daniel Kaluuya und seiner gleichfalls großartig spielenden Whitie-Flamme Allison Williams.
Wie Peele hier das Thema Rassismus im Genre-Gewand abhandelt, ist eindringlich, originell und nie platt mit etlichen humoristischen Momenten inszeniert.
Allerdings, und jetzt muss ich FETT SPOILERN, um meinen Punkt ausführen zu können:
Allerdings lässt das Drehbuch einen überaus entscheidenden Punkt schlicht und einfach außen vor: die ganze Bodyswitch-Nummer, wie soll die funktionieren? Ich meine gut, von Chris (Kaluuya) wollen sie nur die Augen, das wär ja kein Problem, aber der Geist-Transfer? Wtf?
Da kann man so eine Kleinigkeit wie: Wie gelingt es dem gefesselten Chris eigentlich, sich Füllmaterial aus dem Sessel in die Ohren zu stopfen? - was ja für die Handlung sehr wesentlich ist - also so eine Petitesse kann man da von mir schon eher ignorieren. Indiana Jones kommt ja auch aus jeder Schlangengrube wieder raus.
SPOILER-ENDE
Aber wegen dieser beiden Punkte kann ich - der ansonsten großartigen, innovativen Story zum Trotz, dann doch nur sieben Punkte geben. Sieben sehr gute Punkte. Ich habe mit großem Vergnügen geschaut.
17.03.2019 20:23 Uhr - Deadpool 2 (Titel)
Hab mir gerade (in Dänemark!) ein ziemlich cooles T-Shirt bestellt: "My Patronus is Deadpool" steht über einer Darstellung dieses wundervollen Helden. Jetzt ma ährliesch - voll geil, oder?
Bin also Fan und doch muss ich jetzt Wasser in den Wein gießen. Denn Teil zwei ist erstens nicht so spektakulär wie der erste und setzt für meinen Geschmack zweitens zu sehr auf Humor und zu wenig auf Action.
Damit hat er die bigger-better-more-Regel verletzt, die für jeden guten Unterhaltungsfilm aus den US von A gilt und das stimmt mich traurig.
Deadpool macht traurig? Geht gar nicht! Na ja, traurig ist auch schamlos übertrieben, aber ich hatte halt mehr erwartet, eine Schippe drauf eben. Und nicht nur beim Laber.
Als Comedy mit Action ist der Streifen allerdings ziemlich geil, dass muss ich schon sagen. Ich glaub, ich scheitere tatsächlich nur an meinen great expectations, Teil eins hatte die Latte einfach zu hoch gelegt. Und, wie ich seinerzeit an dieser Stelle schrob, lediglich bei der Action habe ich noch Luft nach oben gesehen. Und dass diese Luft nun nicht mit Ultra-Kawumm verdrängt wurde, daran knaps ich halt derzeit noch a bisserl.
Beileidsbekundungen sind aber nicht nötig. Ich werd schon wieder.
Sieben Punkte.
Bin also Fan und doch muss ich jetzt Wasser in den Wein gießen. Denn Teil zwei ist erstens nicht so spektakulär wie der erste und setzt für meinen Geschmack zweitens zu sehr auf Humor und zu wenig auf Action.
Damit hat er die bigger-better-more-Regel verletzt, die für jeden guten Unterhaltungsfilm aus den US von A gilt und das stimmt mich traurig.
Deadpool macht traurig? Geht gar nicht! Na ja, traurig ist auch schamlos übertrieben, aber ich hatte halt mehr erwartet, eine Schippe drauf eben. Und nicht nur beim Laber.
Als Comedy mit Action ist der Streifen allerdings ziemlich geil, dass muss ich schon sagen. Ich glaub, ich scheitere tatsächlich nur an meinen great expectations, Teil eins hatte die Latte einfach zu hoch gelegt. Und, wie ich seinerzeit an dieser Stelle schrob, lediglich bei der Action habe ich noch Luft nach oben gesehen. Und dass diese Luft nun nicht mit Ultra-Kawumm verdrängt wurde, daran knaps ich halt derzeit noch a bisserl.
Beileidsbekundungen sind aber nicht nötig. Ich werd schon wieder.
Sieben Punkte.
16.03.2019 19:24 Uhr - Sicario 2 (Titel)
Ich mochte den ersten nicht besonders (wegen der nervig moralisierenden Rolle von Emily Blunt) und den zweiten auch nicht.
Der ist zwar inszenatorisch ganz anders und viel mehr Politthriller als Teil eins. Weil er aber zu viel erklären will, bleibt dabei die Spannung größtenteils auf der Strecke.
Im Übrigen fand ich die Story unausgewogen, unstet und ausgesprochen unglaubwürdig, was in diesem Genre tödlich ist. Als alter Costa-Gavras-Fan habe ich da nämlich so meine Ansprüche.
Geiler Soundtrack allerdings und dass Josh Brolin und Benicio del Toro niemals kacke spielen, ist ja auch klar.
Trotzdem nur cinco puntos von mir.
Der ist zwar inszenatorisch ganz anders und viel mehr Politthriller als Teil eins. Weil er aber zu viel erklären will, bleibt dabei die Spannung größtenteils auf der Strecke.
Im Übrigen fand ich die Story unausgewogen, unstet und ausgesprochen unglaubwürdig, was in diesem Genre tödlich ist. Als alter Costa-Gavras-Fan habe ich da nämlich so meine Ansprüche.
Geiler Soundtrack allerdings und dass Josh Brolin und Benicio del Toro niemals kacke spielen, ist ja auch klar.
Trotzdem nur cinco puntos von mir.
16.03.2019 19:05 Uhr - To Kill a Man (Titel)
Ich wundere mich: Zum Zeitpunkt dieser Rezi bin ich der erste und einzige, der eine Punkte-Bewertung für diesen Film abgegeben hat. Dabei hat Christopher Smith mit "Creep" (Franka Potente in der Hauptrolle) dem kultigen Blutbad "Severance", und vor allem "Triangle" drei Werke geschaffen, die man als Genrefreund auf dem Schirm haben kann und sollte, weil alle drei ziemlich geil. "Black Death" mit Sean Bean und Eddie Remayne war dann nicht so ganz mein Fall und den Kinderfilm "Rettet Weihnachten!" habe ich noch nicht gesehen.
Trotzdem war für mich bei dieser filmischen Vita die Sichtung von "To Kill a Man", den Smith geschrieben und regiert hat, Pflicht. Um es kurz zu machen: der Film ist spannend und ungewöhnlich und etwas wirr erzählt und immer wieder wunderschön gefilmt.
Das liegt durchaus an der zwei-Zeitebenen-Erzählweise, die Smith überaus geschickt einführt, aber nicht nur. Auch wenn man sicher geteilter Meinung sein kann, inwiefern dieser Kniff funktioniert, sorgt er doch für die ein oder andere interessante Wende.
Alle drei Hauptdarsteller agieren in Topform; das sind Tye Sheridan, der den jungen Hänfling perfekt verkörpert. Emory Cohen (A Place Beyond the Pines), dem man den tough guy voll abnimmt (und staunt, wie jungenhaft er auf einmal aussieht, wenn er seinem noch viel brutaleren Boss Frank gegenüber sitzt). Sowie Bel Powley, die sehr glaubwürdig das Gangsterliebchen rüberbringt.
Super glaubwürdig ist die Geschichte dann zwar nicht, aber darüber spielen die Hauptdarsteller locker weg und ohnehin ist bei dem Regisseur ja klar, dass nachher nix so ist, wie es anfangs aussieht. Da kann man die ein oder andere Story-Unwucht gut wegstecken.
Übrigens, wenn Sie mal drauf achten möchten: Ob der Stiefvater nun wirklich ein ehebrecherischer Arsch ist oder nicht, lässt Smith offen, was ich interessant finde.
Ein netter kleiner Was-draus-wurde-Gag versteckt sich übrigens im Abspann.
Es gibt gute (5,5) und schlechte (4,5-5) fünf Punkte. Das sind hier sind gute.
Trotzdem war für mich bei dieser filmischen Vita die Sichtung von "To Kill a Man", den Smith geschrieben und regiert hat, Pflicht. Um es kurz zu machen: der Film ist spannend und ungewöhnlich und etwas wirr erzählt und immer wieder wunderschön gefilmt.
Das liegt durchaus an der zwei-Zeitebenen-Erzählweise, die Smith überaus geschickt einführt, aber nicht nur. Auch wenn man sicher geteilter Meinung sein kann, inwiefern dieser Kniff funktioniert, sorgt er doch für die ein oder andere interessante Wende.
Alle drei Hauptdarsteller agieren in Topform; das sind Tye Sheridan, der den jungen Hänfling perfekt verkörpert. Emory Cohen (A Place Beyond the Pines), dem man den tough guy voll abnimmt (und staunt, wie jungenhaft er auf einmal aussieht, wenn er seinem noch viel brutaleren Boss Frank gegenüber sitzt). Sowie Bel Powley, die sehr glaubwürdig das Gangsterliebchen rüberbringt.
Super glaubwürdig ist die Geschichte dann zwar nicht, aber darüber spielen die Hauptdarsteller locker weg und ohnehin ist bei dem Regisseur ja klar, dass nachher nix so ist, wie es anfangs aussieht. Da kann man die ein oder andere Story-Unwucht gut wegstecken.
Übrigens, wenn Sie mal drauf achten möchten: Ob der Stiefvater nun wirklich ein ehebrecherischer Arsch ist oder nicht, lässt Smith offen, was ich interessant finde.
Ein netter kleiner Was-draus-wurde-Gag versteckt sich übrigens im Abspann.
Es gibt gute (5,5) und schlechte (4,5-5) fünf Punkte. Das sind hier sind gute.