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Enttäuschung ist gar kein Ausdruck. Das ganze ist ein unorigineller Aufguss des allerersten Teils, den man typisch für einen Hollywoodfilm der heutigen Zeit an allen Ecken und Enden abgeschliffen und angepasst hat, dass er auch ja ein Vorzeigeprodukt der furchtbaren politischen Korrektheit wird.
Hauptperson muss natürlich ein Mädchen sein, die sich selbstverständlich permanent übertrieben emanzipiert aufführen muss und niemals den Eindruck erwechen darf, sie würde die Hilfe eines männlichen Wesens brauchen oder sich auch überhaupt nur an der Hand nehmen oder helfen lassen (alles andere wäre ja nicht feministisch genug, und sehr frauenfeindlich!)
Sidekick muss demzufolge ebenso politisch korrekt ein Schwarzer sein, aber das kennt man ja schon.
Und sogar den Bösewicht hat man seiner Bösartigkeit berauben müssen, denn er darf nun nichtmal mehr Untergebene töten weil sie versagt haben (wäre ja politisch inkorrekt), sondern er darf jetzt nur noch etwas herumtoben und dabei mit dem Laserschwert ein wenig die Einrichtung demolieren.
(Als er übrigens zum ersten Mal seinen Helm abnimmt hat das ganze Kino gelacht. Auch typisch Neuzeit, denn man besetzt ja für PG13 Filme keine markanten Gesichter mehr sondern ausschließlich glattpolierte und angepasste Jünglinge, die dann eben oftmals unfreiwillig deplaziert und dämlich in ihren Rollen wirken)
Der ganze Rest ist eine einzige Abfolge aus Hyperaktivität, die keinen einzigen wirklich starken oder mitreißenden Moment zulassen, da alles im Keim erstickt wird durch die dauerpräsente Hektik, da die anvisierte Zielgruppe mit Aufmerksamkeitsdefizit weder mitdenken kann noch 10 Minuten ohne Action durchhalten kann.
Der einzige Moment der wirklich einen Hauch von Epik versprüht ist die allerletzte Sequenz auf dem Berg, weil da endlich einmal auschließlich die (verhältnismäßig) ruhigen, mächtigen Bilder und die Musik ihren Eindruck entfalten können, aber selbst das passiert am Ende viel zu hektisch und schnell, und hinterlässt dadurch nicht die Spur eines bleibenden Eindrucks.
Dann ist mir noch Chewbacca äußerst negativ aufgefallen, da er als quasi einzige nicht-cgi-Kreatur einfach nur unbeschreiblich deplaziert im ganzen Film wirkt, ein Relikt aus der alten Zeit das einfach nicht mehr ins heutige, aus cgi bestehende Star Wars Universum passt.
Der Charakter von Han Solo hingegen wirkt die meiste Zeit recht lustig, aber er übertreibts schon arg mit der Selbstironie. Der sagt und tut ja gar nichts, was nicht irgendwie lustig, übertrieben oder lächerlich sein soll. Aber in Anbetracht der anderen Mängel, die mir bei diesem Film entgegengesprungen sind, ist das noch am ehesten zu verschmerzen.
4/1O, für einen angepassten, verzweifelt um jeden Preis politisch korrekten Film, der für mich arg an der Grenze zur totalen Zeitverschwendung kratzt.
Bin mir auch ziemlich sicher, dass man über diese Strömung, die der Massenzensur der politischen Korrektheit ausgeliefert und unterworfen ist, in spätestens 50 Jahren nur noch lächeln wird.
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