 |
Ich hab ja wirklich erst gedacht, nun gibt es eine "Nobody"-Variante aus Fernost. Der Soundtrack lässt nämlich durchaus Anklänge an Italo-Western erkennen und für die Eröffnungsprügelei in einer Nudelbude muss der Held (Eddie Peng) erst geweckt werden, bevor er die Schurken fachgerecht aufmischt und sich dann auf sein Pferd setzt, mit dem er im Übrigen redet und das die Route selbst bestimmen darf.
Dann jedoch ändert sich der Tonfall von "Call of Heroes", die "Müder Joe"-Nummer taucht erst ganz am Schluss wieder auf, auch wenn Eddie Peng als Ma Fung in der Folge immer irgendwo am Rande herumsitzt, auf einem Hausdach oder so, wenn sich Entscheidendes ergibt, zum Beispiel die Dorfbewohner beraten, was zu tun ist. Auch das eine klassische Italowestern-Attitüde.
Davon abgesehen entwickelt sich dieser wunderbare Martial Arts Film jedoch immer mehr zu einem Kampfkunst-Drama, getragen von den weiteren Hauptdarstellern Sean Lau und - als echt fieser, mieser Fiesowitsch - Louis Koo, der eine oscarreife Vorstellung abliefert, auch wenn sein irres Lachen vielleicht etwas zu manieriert daherkommt.
Die Kämpfe sind feinstens inszeniert (Uns Sammo Hung!) und bieten tatsächlich Neues wie der tolle Fight auf dem Steg oder die Endboss-Klopperei auf einem riesigen Stapel von Tonkrügen. Dabei geht es auch angemessen blutig zu.
Aber auch der Gewissenskonflikt, dem sich die die Dorfbewohner ausgesetzt sehen, bekommt seinen Raum und gipfelt in einer dramatischen Szene mit lyrischen Qualitäten.
Die tolle Kameraarbeit und ein bis in die kleinsten Nebenrollen top aufspielender Cast setzen weitere Glanzlichter in diesem höchst empfehlenswerten Film von Benny Chan.
|