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Ach wie viel schon hat man über Valentines Werke gehört. Die Neugier hat mich gepackt und um mich - durch genug Rezensionen gewarnt - vorsichtig heranzutasten habe ich etwas getan, was ich ansonsten (bei auf Handlungen basierenden Filmen) niemals tun würde: Ich habe mich von Szenario zu Szenario geklickt. Normalerweise würde ich mir auch nicht erlauben einen Film zu kommentieren, den ich nicht komplett gesehen habe, allerdings scheint mir das bei einem Werk, das einfach aus einer Aneinanderreihung von Szenarien besteht nicht weiter schlimm.
Zunächst einmal die Frage, wie man den Film einordnet. Für mich ist das ganz klare reine Pornographie (den Schluss ausgenommen). Lucifer Valentine steht ja bekanntlich auf Erbrochenes. Für Menschen, die ähnlich gestrickt sind mag der Großteil des Filmes vielleicht wirklich ansprechend sein, dies kann ich nicht beurteilen.
Schmunzeln musste ich oft bei dem Gedanken daran, dass die "Schauspieler" sich vermutlich selbst lobpreisen, für dieses "Machwerk, übelster Sorte", jedoch sich in meinen Augen allesamt einfach nur der Lächerlichkeit preisgeben. Insbesondere deshalb, da die Szenen, die der gesunde Mensch als demütigend empfindet, hier NICHT geschauspielert sind. Wer um die Hintergründe der Vomit Gore Reihe weiß (und Lucifers Beziehung zu der Hauptdarstellerin) sollte verstehen, warum meine Reaktion statt Unwohlsein eher ein Lachen über die Dekadenz der am Film Beteiligten beinhaltet.
Gegen Ende des Films wollte ich nichts mehr überfliegen, denn von der Szene habe ich oft genug gelesen. Sätze wie "Wer die N**B*** Szene in A Serbian Film schon übel fand, wird diese Szene nicht ertragen können".
Als sich andeutete, dass die gesundheitlich bedenklichen Sexpraktiken nun einer Gore-Szene weichen, war ich bereits gespannt. Aber naja, was soll ich sagen ... Das hat sich der Herr Valentine vielleicht ganz grausam ausgedacht aber die Umsetzung ist in der Tat die lächerlichste die ich je gesehen habe! BrainDead wirkt hingegen wie die Aufnahme einer Autopsie ...
In A Serbian Film ist die erwähnte Szene im Gegensatz zu dem vorliegendem Film ein Puzzleteil, was sich in ein Gesamtbild der Grausamkeit fügt. Da wird sowas stimmig umgesetzt und vor allem mit einer Handlung. All dies fehlt hier vollkommen.
Dennoch hat mich die Schlussszene gefesselt, denn ich bin ein Mensch, der gerne lacht. Auch im Allgemeinen muss man dankbar dafür sein, dass es Menschen gibt die in der Realität an entsprechenden sexuellen Störungen erkrankt sind und dann auch noch auf an Bulimie erkrankte Frauen mit extrem devoten Neigungen und keinem Hauch an Selbstwertgefühl treffen. Andernfalls hätten Kunstwerke wie diese niemals das Licht der Welt erblickt, oder hätten zumindest aufwendig inszeniert werden müssen.
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