10.08.2020 00:46 Uhr schrieb Ned Flanders
Ansonsten ganz nette Unterhaltung
Wenn man auf Ami-Patriotismus und Gutmensch Parolen und Supermacht Propaganda gepaart mit unglaubwürdigem Blödsinn und viel Geballer steht, wird einem dies mit Sicherheit gefallen.
Ich hatte gestern Abend auf Netflix "London has fallen" angeschaut.
Meine Entsetzen war groß, obwohl meine Partnerin begeistert war ...
ACHTUNG SPOILER!
Man weiß von Anfang an wer gut oder böse ist, denn alle Handlungsträger bestehen aus den üblichen Klischeevorstellungen.
Das familiäre künstliche Buddy-Gehabe im Weiße Haus war schon zu Beginn unerträglich, denn meist ist es politisch und zwischenmenschlich eher genau das Gegenteil. Trotz Ehefrau und erwartendem Kind legt sich Butler ins Zeug, als wenn ganz Amerika gerettet werden muss.
Auch mit diversen Bomben und Massakern in London wehrt sich vor Ort erst mal keiner ernsthaft (der lokale MI6 besteht gerade mal aus 2 Leuten, die englische Einsatzzentrale ist schon nach kurzer Zeit planlos und eine kleine englische Spezialeinheit taucht auch mal irgendwann auf, als man sie vmtl. geweckt hatte) denn es war jede staatliche Gruppierung in Massen (ohne dass es jemand aufgefallen ist) unterwandert, man hat auch gewusst wo sich alle Staatschefs minutengenau an welchem Ort befinden und auch alle anderen Staaten haben gegen die grundsätzlich bösen andersgläubigen Gegner keinerlei Konferenzschaltungen oder Gegenmaßnahmen auf die Beine bekommen, bevor die amerikanische Ein-Mann-Armee wie Rambo aufräumen muss.
Merkwürdigerweise hat man sich zwar als Auslöser an den englischen Premier herangewagt, aber das englische Königshaus wird selbst nicht mal gezeigt oder erwähnt, obwohl am Buckingham Palast auch einiges an Schaden entstanden ist und man zu Beginn nicht wusste, warum überhaupt jemand angreift.
Auch mit den schlechten CGI-Effekten bleibt es zwar erstaunlich kurzweilig, aber man möchte fortlaufend schreien, warum so etwas heutzutage noch veröffentlicht wird, und man selbst Morgan Freemann für so einen Blödsinn gewinnen konnte.
Besonders unpassend empfand ich noch, dass man den bekannten europäischen Staatschefs andere Namen gegeben hat (deutsche Kanzlerin Agnes Bruckner!) und sie auch noch in Nahaufnahme zeigte und auch noch mit falschen Namenseinblendungen vorgestellt hat.
Das wäre auch dezenter mit der Andeutung von echten Politikern mit einer Aufnahme mit einer gewissen Ähnlichkeit von Weitem gegangen.