21.07.2021 09:24 Uhr schrieb Jimmy Conway
Schon komisch, erst meckern alle, dass Godzilla und Godzilla: King of Monsters viel zu dunkel ist, oder man Godzilla lange nicht sieht, jetzt bekommt man halt besten Fanservice und dir passt es anscheinend nicht :-)
Mir gefiel der schon alleine wegen "Hohlerde" und das Design einfach prächtig und besser als die Vorgänger. Kann jeder über die Charaktere meckern (meine Güte), wie er will, ich finde alleine die Ideen und das Design der Welten, Höhlen, Kreaturen stark.
Das ist für solche Filme wichtiger, als ob jetzt ein Darsteller eine Laurence Olivier Performance hinlegen muss.
Meine Rangliste der Filme:
1) Kong: Skull Island
2) Godzilla vs. Kong
3) Godzilla: King Of Monsters
4) Godzilla....Wirklich über weite Strecken viiiieeel zu dunkel. Und es dauert halt, bis etwas passiert. Und zu wenig Kreaturen :-)
Du hast es Dir ja schon selber beantwortet: ich bin halt überhaupt kein Fan von bloßem Fanservice. ;-)
Die beiden großen Monsterkeilereien sind schon schön, dazu darf man sich in der wunderschönen Farbgestaltung verlieren, aber drumherum ist ja auch wirklich *nichts* mehr geblieben. Alexander Skarsgard als nomineller menschlicher Hauptdarsteller bleibt völlig gesichts- und charakterlos und hat fast zwei Stunden nichts anderes zu tun als in der Gegend herum zu stehen und der Handlungsstrang um Millie Bobby Brown und Bryan Tyree Henry ist selbst für diese Art Film noch ausgesprochen albern und nervig. Allgemein sind die Menschen hier nur noch Staffage, zu Stichwortgebern und Sprücheklopfern degradiert - für Kinder ist das sicher trotzdem aufregend, mir war's entschieden zu wenig, um irgendwie mitfiebern zu können, ich habe mich sogar recht schnell gelangweiligt während all dieser komplett leblosen Füllszenen. Ich mag da eher die große Dramatik und ein bisschen Ernst, den man eben auch in solchen Filmen noch unterbringen kann, wie der 2014er bewiesen hat - und ich finde es sehr schade, dass der in seinem eher ernsten, erwachsenen Ton so ein Unikat in diesem Monsterverse bleiben wird. Ich schreib's mal etwas polemisch: GODZILLA 2014 war eher (oder auch) für ein erwachsenes Publikum, GODZILLA VS. KONG ist ein Kinderfilm.
Hätten sie einfach nur die beiden großen Keilereien gezeigt, GODZILLA VS. KONG hätte den gleichen Effekt gehabt. Ist mir zu wenig, gerade wenn ich an die vielen tollen Sequenzen aus zum Beispiel GODZILLA 2014 denke (der Nachtsprung aus dem Flugzeug über die komplett in Asche gehüllte Stadt, in der man nur die Silhouetten der Monster und die roten Fackeln an den Beinen der Springer sieht, die Szenen auf der Brücke, als einer der Mutos über Ford Brody hinwegschreitet und dieser in Ehrfurcht erstarrt, der allgemeine
Sense of Wonder und der "realistische" Ansatz, dass da etwas Unglaubliches Einzug in diese unsere Welt hält, der in den nachfolgenden Filmen komplett über Bord geworfen wurde etc.).
Und dass man Godzilla im 2014er Film lange nicht gesehen hat, habe zumindest ich niemals als einen Schwachpunkt, sondern im Gegenteil schon immer als eine der großen Stärken des Films verteidigt: man spart sich die Hauptattraktion eben möglichst lange auf, anstatt sie gleich zu Beginn zu verheizen und von der ersten Minute an alles zu enthüllen und in voller Pracht zu zeigen. Da hat sich Gareth Edwards ein Beispiel an den ganz großen Genrefilmen (JAWS, ALIEN, ALIENS etc.) genommen und das hat ganz wunderbar funktioniert.
Ich hätte mich gefreut, wenn man das Konzept von GODZILLA 2014 und KONG: SKULL ISLAND weiter verfolgt hätte, also mindestens ebenso auf ordentliche Spannung, gut platzierte WOW-Effekte und sympathische Figuren mit ein bisschen Tiefe zu setzen als auf reinen Bombast. Mehr hat GODZILLA VS. KONG nicht zu bieten - und deswegen gehört der auf der großen Leinwand erlebt, da eben außer ein paar großen Bildern und ohrenbetäubendem Lärm nichts bleibt.
Und deswegen:
1. KONG: SKULL ISLAND
2. GODZILLA
3. GODZILLA II: KING OF THE MONSTERS
4. GODZILLA VS. KONG